the WORLD ahead von TerukiRedfoxIchigo (we fight for our Planet) ================================================================================ Kapitel 1: 一 - ichi ------------------- „Die Angeklagten sollen nun vortreten“ erklang laut die Stimme durch die gesamte Halle und alle Blicke richteten sich auf die drei Männer, die auf der Anklagebank saßen. Einer nach dem Anderen trat nun durch Wächter gesichert vor das Pult, auf dem der Richter anwesend war und der Ältere von ihnen blickte sich suchend um. Aus seiner Sicht her war er zu Unrecht hier, da es sich um eine Verwechslung handelte und er biss sich auf die Lippen, als die Mitglieder des hohen Rates mit der Beratung um das Urteil fertig geworden waren. „Wie lautet das Urteil für die Angeklagten Andou, Kano und Matsumura?“ „Schuldig in allen Anklagepunkten“ „Welche Strafe?“ „Die Todesstrafe - für jeden der drei den Tod durch Erschießen“ Ein Raunen ging durch den Saal, da seit fast 300 Jahren so ein Urteil nicht mehr ausgesprochen wurde und die Anwesenden ließen sofort ihren Blick auf einen Mann gleiten, dessen kühles Auftreten in den meisten Anwohnern Tavinas einen gewissen Angstrespekt auslöste. „Sehr geehrte Ratsmitglieder, ich finde, der Tod wäre noch viel zu milde für sie. Ich bin der Meinung, man sollte sie bis an ihr Lebensende verbannen“ sagte er nun mit klarer Stimme, die deutlich Autorität und Selbstsicherheit aussprach, dabei verbeugte er sich rasch am Ende seiner kurzen Rede und blickte den Richter als auch die hohen Mitglieder des Rates an. „Ratsmitglied Niikura, ich muss eurem Vorschlag zustimmen, ich bin ebenfalls für die Verbannung“ meinte nun ein älterer Herr unter den Ratsmitgliedern, die die Jury bildeten und mehrere Stimmen meldeten sich gleichzeitig, nachdem Kaoru diesen Vorschlag machte. „Euer Ehren, wir sind mit Ratsmitglied Niikuras Vorschlag einig und bestehen auf die Verbannung auf Lebenszeit für alle drei Angeklagte“ hörte der Richter nun die vom hohem Rat verlangte Strafe und mit dem Fallen seines Hammers beendete er diesen Prozess, wobei das nun verlautete Urteil rechtsgültig war. „Kao, bitte du musst daran etwas ändern. Ich bin unschuldig, bitte hilf mir, Kao, Kao“ rief der rothaarige Mann nun in Richtung der Loge, die sich neben dem Richterpult befand und mit ansehen musste, wie der dunkelbraunhaarige Japaner ohne eine Wimper zu Zucken den Raum verließ. Verbittert wie er gerade war, gab er es nun auf sich gegen die Wächter zu wehren und ließ sich wie die beiden Größeren aus dem Justizpalast führen. Er konnte es einfach nicht fassen, dass Kaoru wortlos zusah, wie man ihn mit Verbannung für ein Verbrechen bestrafte, dass er nie begangen hatte. Am meisten konnte er nicht verstehen, warum es Kaoru war, der auf die Verbannung auf Lebenszeit pochte. Da stand er kurz vor seinem Studium in den elementaren und nichtelementaren Zauber, dann wurde er kurzerhand fest genommen und verurteilt, obwohl er doch total unschuldig war. Tief seufzend folgte er den beiden Größeren, mit denen er die Verbannung sich teilen musste und er fragte sich gerade, weshalb sie es so gelassen nahmen. Eigentlich kannte er sie nur vom Sehen her, da man ihm im Rahmen seiner Ausbildung zur Reserveeinheit steckte und zwei so anerkannte Führungskräfte der Garde wegen einem Mord festnehmen lassen, für den sie nicht einmal verantwortlich waren? Der Rothaarige verstand überhaupt seine gesamte Welt in diesem Augenblick nicht mehr, so genommen waren sie alle ein Opfer einer internen politischen Intrige geworden und er konnte keinerlei Beweis dafür vorlegen. Erneut tief seufzend ließ er sich in den Sitz im Hovercraft nieder, zu dem er von den Wächtern zugewiesen wurde und blickte dabei den Jüngeren namens Matsumura Yoshitaka genauer an. Ein gutaussehender, schlanker, hochgewachsener Mann mit braunen Augen und haselnussbraunen Haaren, die ihm bis zur Schulter reichten; nebenbei sagte er kein einziges Wort und der Rothaarige fragte sich gerade, ob er eigentlich reden konnte. Daneben befand sich Satoru Kano; ein ebenfalls großer Mann, aber etwas kleiner als Yoshitaka. Er hatte ein recht autoritäres Auftreten, das man in seinen schwarzbraunen Augen deutlich hervor lesen konnte und die glatten schwarzen Haare waren ebenfalls schulterlang. Satoru konnte man rasch anhand seiner Tätowierung am linken Oberarm identifizieren, da niemand sonst in Tavina eine Samurailady an dieser Stelle trug. Wo man sie wohl hinbringen würde? Der Rothaarige schluckte nur, da er nun doch leichte Panik verspürte und blickte die beiden Anderen wieder an. // Kao... ach Kao, warum hast du mir nicht geholfen? // dachte er gerade tief seufzend, ließ seinen Kopf sinken und starrte die Handschellen an, die er während des Fluges tragen musste. „Ladies, wir sind da“ sagte ein schmieriger Wächter mit einem Grinsen, den er nicht so recht deuten konnte und er wurde regelrecht von seinem Sitz gerissen. „Was soll das heißen, wir sind da?“ fragte er nun etwas ängstlich nach, ließ nervös seinen Blick in alle Richtungen huschen und bevor er auch nur eine Antwort bekam, wurde er aus der Luke gestoßen. Im Freifall raste er auf eine unwirkliche Gegend zu, deren Himmel in rötlichem Glanz erleuchtete und selbst seine Gedanken rasten wie mit Schallgeschwindigkeit. Der Rothaarige sah sich selbst schon auf dem kantigen Felsboden aufschlagen, als er von Yoshitaka am Kragen erwischt wurde und mit diesem unbeschadet landete. Rasch warf er seinen Blick nach oben, aber vom Hovercraft war keine Spur mehr zu sehen und er schaute sich nun um, während Satoru ihnen die Handschellen entfernte. „Danke nochmals“ murmelte er nun ihnen entgegen, rieb sich über seine Handgelenke und stolperte zeitweise hinter ihnen durch diese trostlose Gegend her. „Willkommen in der Realität“ hörte er nun Yoshitaka sagen, dessen Stimme etwas rauh und auch ziemlich sarkastisch klang. „Wo sind wir hier?“ schoss sofort die Frage aus ihm hervor, als sich vor ihren Augen eine Landschaft geprägt von Vulkanausbrüchen ausbreitete und um sie herum Dampfsäulen in Richtung Himmel empor schossen. „Wenn eine Vermutung richtig liegt, dann befinden wir uns in Tartaros - das Land der Verdammten“ sagte nun Satoru in aller Ruhe, der beide Hände verschränkt hatte und nach einem lebensfreundlichem Punkt in dieser Landschaft suchte. Das hatte ihm gerade noch gefehlt - ausgerechnet in Tartaros zu landen, wo noch nie eine Menschenseele entkommen sei. Der Rothaarige war drauf und dran, sich hier seinem Schicksal zu ergeben, dass er nie wieder nach Hause konnte und nie wieder Kaoru sehen würde; aber da hatte er nicht mit seinen Gefährten gerechnet, die ihn mit etwas Gewalt aus seiner Lethargie zogen. „Es reicht, wenn einer drauf geht“ brachte er nur hervor, als er vom Größeren der beiden Männer huckepack getragen wurde und er schwieg sofort, als er dieses gefährliche Aufblitzen in Satorus Augen bemerkte. „DIE, erinner dich an die erste Regel eines Rekruten der nationalen Garde Tavinas“ brachte dieser nur knapp, aber mit scharfen Ton hervor und der Rothaarige nickte rasch bei den vernommenen Worten. Die erste Regel - wie konnte er sie in diesem Moment vergessen? „Selbst wenn die Lage ohne Aussicht erscheint, immer positiv bleiben und sich beim zuständigen Vorgesetzten wegen weitern Befehlen melden, denn die erste Regel lautet alle bleiben zusammen in der Gruppe“ antwortete DIE, der selbst von Yoshitaka ein leichtes Lächeln erntete und gingen auf ein kleines Plateau zu, dass nicht unweit von ihnen lag. „Du hast doch bei der Theorie aufgepasst, Andou-san“ meinte nur Yoshitaka dazu, der den Rothaartigen nun absetzte, ihm dabei durch die Haare wuschelte und zu Satoru blickte, der ja vom Rang her höher als er selbst war. „Nur weil ich etwas schusselig bin, heißt das noch lange nicht, dass ich mir nix merke“ brachte DIE zu seiner Verteidigung hervor, wobei er Saotru ein kurzes Lächeln abringen konnte und er wunderte sich gerade, wie er seine Ausbildung fortführen sollte, wenn er in dieser Einöde fest hockte. „Karyu, DIE; haltet die Augen offen, wir wissen nichts über dieses Terrain“ brachte der Schwarzhaarige im befehlenden Ton hervor, blickte beide nur kurz an, dann wandte er sich an den Rand des Plateaus um einen besseren Blick auf die Ebene zu haben, die sich vor ihren Füßen ausstreckte. Die beiden Angesprochenen sahen sich kurz an, nickten nur auf Satorus Worte und gemeinsam brachen sie nun zur Ebene auf, wobei sie nichts von den Ereignissen in Tavina als auch im Reich der Äonen ahnten, die zeitgleich mit ihrer Verbannung in den Tartaros geschehen waren. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)