Highschool Never Ends von Riotori (When Worst Comes To Worst) ================================================================================ Kapitel 10: Kapitel 10 (by Lapis) --------------------------------- „Und da ich mal davon ausgehe, dass ihr alle fit seid und jetzt so richtig Bock habt anzufangen, legen wir einfach mal los!“, fuhr Illias fort. Er vollführte einen kleinen Sprung, der wohl zeigen sollte, dass er es geschafft hatte, einen geraden Satz herauszubringen, der weniger als drei unverständliche Wörter enthielt (dachte Toshiro). Mit ausgelassenen Häschen- Hüpfern bewegte sich der Typ zur Musikanlage, die Toshiro boshaft anzuglitzern schien. Das konnte aber auch an den vielen bunten Strasssteinchen liegen, die irgendein Fan von grellen Farben und Folterung unschuldiger Shinigamikommandanten darauf aufgeklebt hatte. Wenn er jetzt nicht völlig durchdrehte, blinzelte das eine grell pinke ihn sogar an, wie um seinen Tod anzukünden. Außerdem verfügte das Teil über große Lautsprecher. Wirklich erschreckend große Lautsprecher. So groß, dass sie die halbe Wand vereinnahmen. Illias drückte auf einen Knopf und Musik hämmerte aus den Boxen, dass die Wände wackelten. Toshiro hätte schwören können, dass er gesehen hatte wie ein Stück der hässlichen quietschgrünen Tapete abgefallen war, während er sich mit beiden Händen die Ohren fest zuhielt. Merkwürdigerweise schien er der einzige zu sein, dessen Trommelfelle fast zerfetzt wurden. Alle anderen (Mädchen) begannen wild herumzuhüpfen, nicht unähnlich der Hasen-Imitation, die einige Chappy-Fans der Soul Society als Freudenausdruck machten. „OOOOOOOOOOOOKAY!!!!!!“, brüllte Illias und schaffte es irgendwie das Gewummere noch zu übertönen, „es geht LOOOOOOOOOS!“ Die ganze Truppe formierte sich in drei Reihen, wobei Toshiro sich schnell in der hintersten einreihte, möglichst weit entfernt von Matsumoto. Sie stand ganz vorne, und hüpfte so wild auf und ab, dass der Fußboden erzitterte. Als sie und ihre Nachbarinnen sich die Arme umlegten und gemeinsam weiterhopsten, war Toshiro seinem Instinkt sehr dankbar, der ihn gewarnt hatte sich mit IHR in eine Reihe zu stellen. Das würde er später vermutlich büßen, aber für den Augenblick war er sicher. Dann begann Illias vorne irgendwelche komischen Verrenkungen zu machen, und alle machten ihm begeistert nach. Vielleicht sollten das Dehnungsübungen sein, doch das war so mit Hüpfen und Stampfen vermischt, dass es nicht mehr erkennbar war. Toshiro bekam einen Stoß in die Seite, er musste sich wohl oder übel bewegen, sonst würde er zum menschlichen Punchingball degradiert. Also begann er halbherzig den Verrückten vorne nachzuahmen, allerdings hatte er das ungute Gefühl, dass er sich gerade zum Affen machte, ganz zu schweigen davon, dass seine Ehre als Kommandant der 13 Hofgarden gerade mit seinem Stolz den Bach herunterging. Noch nie in seinem Leben hatte er sich so bescheuert gefühlt, während er den jetzt hüfteschwingenden Wackeldackel vorne so weit imitierte, dass es nicht so wirkte, als würde er sich weigern. Als die Musik (die diesen Namen seiner Meinung nach nicht verdient hatte) endlich nach einer gefühlten Ewigkeit zu Ende ging, atmete er auf. Aber seine Erleichterung sollte nur kurz anhalten, denn jetzt drehte Illias sich um, erblickte ihn und rief in einer Lautstärke, die Toshiros geschundene Ohren aufschreien ließen: „Oh noooo, Ladies, das ist jetzt aber not fair! Ihr könnt unseren kleinen Bro doch nicht dahinten in the back stehen lassen, wo er gar nichts sieht! Komm mal nach vorne, Kleiner!“ Toshiro blieb stehen. Vielleicht ließ ihn der Depp ja in Ruhe wenn er ihn ignorierte. Doch leider war diese Methode offenbar die falsche, denn jetzt kam Illias nach hinten, legte Toshiro einen Arm kameradschaftlich um die Schultern und zog ihn mit sich in die erste Reihe, wo er ihn in der Mitte positionierte. Die Mädchen glotzten ihn alle aus großen Augen an. Die beiden, die jetzt rechts und links von ihm standen, rutschten hastig auf, um ihm Platz zu machen. Eine davon war Matsumoto, die bis über beide Ohren grinste. Toshiro versuchte ihn, sie mit einem Blick zu gefrieren, aber wie üblich reagierte sie nicht darauf. „Du bist so was von tot“, formte er mit den Lippen. Als Antwort zwinkerte sie ihm nur verschwörerisch zu, klimperte verführerisch mit den Augen und zog ihren Ausschnitt etwas herunter. Er wandte den Blick ab. Wie er sie doch manchmal hasste! Das alles würde sie nicht wagen, wenn er sein Gikongan zur Hand hätte. Aber so... „Nur keine falsche Bescheidenheit, Kleiner“, unterbrach der Tanzfuzzi seine Mordgedanken, „du musst nicht so shy sein, die beißen nicht, außerdem lässt sich ein echter Kerl nicht von so ein paar Chicks unterkriegen!“ Toshiro kochte. Der unsensible Kerl hatte seinen mühsam unterdrückten Unmut doch tatsächlich für Schüchternheit gehalten! Und er hatte ihn auch noch einfach nach vorne gezogen. Jeder in der Soul Society wusste, wie berührungsallergisch er war, und dass das Privileg ihn anzufassen, nur wenige ausgewählte Personen besaßen. Einzig Matsumoto wagte es, diese Grenze immer wieder zu überschreiten, indem sie ihn in eine ihrer knochenbrechenden Umarmungen zerrte. Und jetzt hatte dieser aufdringliche Tanzidiot einfach seine „personal space bubble“ verletzt. Normalerweise hätte das seinen Tod bedeutet, aber das wäre zu auffällig gewesen. Außerdem hatte Matsumoto immer noch sein Gikongan, also war er machtlos. So beschränkte er sich auf wütendes Anstarren, das sein Opfer aber nicht zu bemerken schien. Toshiros Blick fiel auf Matsumoto, schräg hinter sich, die nur mit Mühe das Lachen unterdrücken konnte. Auch sie bekam einen Eisblick, der bei ihr mehr Wirkung zeigte. Zu seiner anderen Seite stand Orihime, die ihn nervös anschaute, nicht sicher, ob die Idee, ihn in diese Hölle zu schleppen, wirklich so gut gewesen war. „Ja, überleg‘s dir noch mal gründlich“ ,knurrte er in seinen Gedanken, vielleicht würde ihn das davor bewahren, erneut einen Fuß in diesen Ort setzen zu müssen. „YAAAY, friends, wir üben jetzt noch ein paar gaaaanz coole Drehungen und dann machen wir unsere Combi von last time weiter!“ Der Typ hatte gewisse Ähnlichkeit mit Yachiru, wenn diese mal wieder einen Zuckerhigh hatte. Er bereitete sich auf einen erneute Folterung seines Gehörs vor, die auch prompt in Form von einer grauenhaft schiefen Frauenstimme folgte. „FÜNF, SECHS, SIEBEN, ACHT!“, kam es von Illias, (er kann zählen, Wahnsinn!, dachte Toshiro) bevor er begann sich wie wild um sich selbst zu drehen. Durch einen erneuten Stoß, diesmal von rechts wurde er schon wieder zum Mitmachen gezwungen. Von dem vielen Gedrehe wurde ihm ganz schwindelig und er betete, dass kein anderer Shinigami vorbeikam und ihn dabei erwischte, wie er einen Verrückten nachäffte und dabei im Kreis herumeierte. Als die Musik endlich aufhörte, blieb Toshiro stehen und versucht sich auf den Beinen zu halten. Ihm war noch nie so schlecht gewesen. „ Eure Drehungen sind schon ganz great, aber das muss faster kommen!“, sagte Illias jetzt. „Und, Kleiner, wir drehen diesmal keine Chennezs, sondern Soutainues, denk dran, ja?“ In Toshiros Kopf formte sich ein einziges großes Fragezeichen, aber sein Stolz ließ es nicht zu, zu fragen, was das war. Vielleicht würde er es später recherchieren können, Google sei Dank. Jetzt klatschte Illias in die Hände und kündigte auf seine unglaublich nicht nervige Art an: „Uuuuuuund now kommt unsere supercoole oberaffengeile Combi! Und mach dir keine Sorgen Bro, wenn du nicht mitkommst, wir practisen die schon seit drei Wochen!“, fügte er an Toshiro gewandt hinzu. Toshiro musterte ihn finster, er würde sich nicht so einem schwulen Vollidioten geschlagen geben (den Ausdruck hatte er zwar erst gestern von Ichigos Klassenkameradin Tatsuki gelernt. Er hatte keine Ahnung was er bedeutete, aber der Klang hörte sich gut an). Schließlich war er ein Krieger! Illias stellte die Musik an und Toshiro stellte fest, dass eine Steigerung in Bezug auf nervig immer möglich war. Und dann legten der Idiot und die Mädchen um Toshiro los, er versuchte nach Kräften mitzukommen. Er würde dieses Mal nicht nachgeben! Aber MOMENT was war das denn??? Mit dem Hintern wackeln, und dann... nein, das war eindeutig anzüglich, das ging gar nicht! Und jetzt.... OH GOTT! Wo war er hier reingeraten? Das war unmöglich! Schließlich war er ein Mann, verdammt noch mal, und DIESEN Teil seiner Ehre wollte er sich bewahren. Er würde sich nicht zu ….SO ETWAS herablassen. Das war sexistisch und.... er wollte am liebsten die Augen zukneifen, als sich seine Vize und alle anderen vorbeugten und er im Spiegel Einblicke bekam, die ihm jetzt gerade gar nicht in den Kram passten, zumal ihm das nicht gefallen (sollte). Er stand stocksteif in der tanzenden Gruppe bis ihn ein kräftiger Ellbogenstoß eine Reihe nach hinten beförderte. Er stieß mit Orihime zusammen, die sich dadurch aber nicht aus dem Takt bringen ließ, sodass er um einen erneuten Zusammenprall zu vermeiden, nach hinten auswich, wo ihm ein anderes Mädchen fest auf den Fuß trat. Nun stand er wieder auf seinem alten Platz, wo er sich sogleich etwas wohler fühlte und die Tänzer besser ignorieren konnte. Dann verstummte die Musik erneut. Illias schaute sich um. „Wo ist denn my kleiner Bro geblieben?“, rief er und sah sich suchend um. „AH, there bist du! Was machst du denn da hinten? Wir wollen noch mal dancen, komm schnell nach vorne!“ „Nein“, sagte Toshiro. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)