The 83rd Hunger Games von Destinys-Angel (Die Tribute von Panem) ================================================================================ Kapitel 7: Ich hatte ihn doch gewarnt ------------------------------------- ähm, das kapi is ziemlich "gefühlvoll" (?) geworden, wie ich feststellen muss... is garantiert nicht für jeden was und bitte um entschuldigung dafür. hab einfach los geschrieben und war beim durchlesen selber ein bissel überrascht o.o ~.~.~.~.~.~.~.~.~.~. Der Trainer lächelt beinahe, als er sieht, dass wir seine Station besuchen wollen. Wahrscheinlich haben noch nicht viele Tribute Interesse für essbare Pflanzen gezeigt. Er fordert uns auf immer abwechselnd eine Pflanze zu benennen und zu erklären, wie man sie zubereitet, von denen, die wir bereits kennen. Jun fängt an, mit „meiner“ Esskastanie! Ich muss mich sehr zusammenreißen, dass ich ihr keinen bösen Blick zu werfe. Mein Blick bleibt an einem Pfefferminzblatt hängen. „Das ist Pfefferminze! Man kann die Blätter mit heißem Wasser erhitzen, wenn man Feuer und Wasser hatte, und es wie einen Tee trinken. Oder man kann drauf rumkauen, wenn man sonst nichts zum Essen hatte“, sage ich und versuche gar nicht zu verbergen, dass ich vor Jun angeben möchte. „Jedes Kind weiß was Pfefferminze ist! Leichter hättest du es dir ja nicht machen können“, sagte diese unbeeindruckt. Verdammt! Wie peinlich...! „Aber du und deine Esskastanie...“, sage ich leise zu mir selber und bekomme dafür einen leichten Ellenbogenstoß in die Seite und ein schelmisches Grinsen. „Oh, das ist Brennessel! Die Blätter kann man ebenfalls aufkochen. Aber man muss vorsichtig beim Ernten sein. Die Brennhaare an ihnen gehen erst beim Kochen weg. Vorher tun sie wirklich unangenehm weh!“Ok, das habe ich nicht gewusst. Das mit dem Aufkochen. Mit dem Brennen habe ich als Kind des öfteren üble Erfahrungen gemacht. „Hmmm, eine Himbeere! Die kann man ohne Bedenken essen“, sage ich und bin versucht sie gleich in den Mund zu stecken. Was bestimmt gegen die Regeln ist! So geht es weiter. Jun und ich versuchen uns so lange gegenseitig mit unserem Wissen zu übertrumpfen, bis keiner von uns die übrigen Pflanzen kannte, die noch auf dem Tisch liegen. Der Trainer erklärt uns was es sind und wie wir sie zubereiten könnten, wenn wir die nötigen Hilfsmittel haben. Als wir fertig sind suche ich mit den Augen eine Station, die ich noch besuchen könnte, ohne mich peinlich zu machen. Ein Junge läuft vorbei. Er beachtet weder mich noch Jun eines Blickes, aber so verhalten sich die meisten der anderen Tribute. Was mich verwundert, ist die Nummer auf seinem Shirt. 12. Jun's Mittribut! „Hey, ist das nicht dein Mittribut“, frage ich sie. „Hm, ehr Gegentribut! Ich finde ihn schrecklich und er ist auch nicht gut auf mich zu sprechen. Ich geh jetzt zum Parcours!“ „Da war ich vorhin schon. Ich nehme an... man sieht sich nochmal, irgendwann, oder so...“ Stammel ich? Ich stammel! Wie unvorteilhaft... „Ja... na dann, ähm, mach's gut, oder so...“ Ha, sie stammelt auch! Jun geht los und ich weiß noch immer nicht, wo ich hingehen soll. Also bleib ich erstmal blöd in der Halle stehen, bewusst darauf achtend, dass ich dem Jungen aus D1 nicht wieder im Weg stehe, auf den ich immer noch sauer bin! Die Seile. Meine nächste Station! Außer mir ist nur noch das Mädchen aus Distrikt 5 dort, das Mittribut von Giran. Auch jetzt hat sie ihre Haare wieder zu dem Zopf geflochten, den sie schon bei der Parade hatte. Ein Netz aus Seilen geht vom Boden bis hoch zur Decke. Als ich nach oben sehe wird mit bange. 10 m Höhe. Wenn man da runter fällt tut das bestimmt höllisch weh! „Du brauchst Kraft und Balance für die Seile“, schärft mir der Trainer ein „und Konzentration spielt ebenfalls eine große Rolle.“ Konzentration ist nicht mein Problem. Es fällt mir nicht schwer mich zu konzentrieren. An Kraft fehlt es mir jedoch sehr. Ich versuche mein Glück trotzdem und klettere in sicherem Abstand hinter dem Mädchen her. Je höher ich komme, desto stärker fangen die Seile an zu wackeln. Ich hänge vielleicht 6 m über dem Boden und sehe nach unten. Es fühlt sich an wie 20 m und weiß nicht ob ich wirklich noch weiter kann. Meine Gelenke versteifen sich und ich fange ganz leicht an zu zittern. Ich wusste nicht, dass ich mit Höhe ein solches Problem haben würde. Das Mädchen aus D5 war bereits schon wieder fast auf dem Boden angekommen und der muskelbepackte Trainer sah ungeduldig zu mir rauf. Ich befehle meinen Knochen sich wieder zu bewegen und schiebe mich weiter das Netz hoch, bevor meine Arme auch noch den letzten Rest Kraft verlieren. So bald ich oben angekommen bin, kann ich gar nicht schnell genug wieder runter hangeln. Dabei kommen die Seile so ins Schwanken, dass meine Beine abrutschen und ich mich nur noch mit den Armen an das Seil klammere. Schnell versuche ich die Beine wieder in die Maschen zu bekommen, was mir nicht auf Anhieb gelinkt. Letztendlich habe ich wieder festen Boden unter den Füßen und ein durch geschwitztes Shirt an. Die Stirn wische ich mit dem saugfähigen Stoff ab. Schon steht Florian bei mir. Er legt mir eine Hand auf die Schulter und spricht leise zu mir: „Hey, alles ok bei dir? Sah ziemlich gefährlich aus, wie du wortwörtlich in den Seilen hingst!“ „Wenn das tröstend sein soll, funktioniert es nicht“, sage ich gereizt. „Das Problem ist, die Karrieros haben es gesehen und sich köstlich über dich amüsiert...“ „Auch nicht sehr hilfreich, danke!“ „Ich wollt's dir nur gesagt haben!“ „Hör endlich auf damit“, schreie ich durch die Halle, keine Ahnung wo das auf einmal herkommt. „Ich will nicht ständig von dir bemuttert werden! Ich kann auf mich selbst aufpassen und weiß was ich tue! Jetzt lass mich endlich in Ruhe! Ich möchte nicht mit dir verbündet sein!“ Die Sirene, die das Trainingsende verkündet, ertönt und ich stürme wutentbrannt aus der Halle. Tränen stehen mir in den Augen. Ich weiß nicht ob vor Wut über den Auftritt mit den Seilen oder vor Schuldgefühlen, weil ich Florian angeschrien und den anderen Tributen förmlich ausgeliefert habe. Wer nimmt ein Tribut ernst, das sich von seinem weiblichen Gegenstück anbrüllen lässt? Verflucht! 100 Punkte für Pat Moore. Du hast nicht nur dein Todesurteil, sondern auch das eines 15-jährigen Jungen unterschrieben, der es nur gut mit dir meinte Aber hatte ich ihn nicht beim Mittagessen gewarnt? Es war nicht meine Schuld! Ok, war es doch... Aber es war keine Absicht. Das gesamte Traning war so nicht geplant gewesen! Ich wollte reingehen, die Übungen machen und wieder in mein Zimmer gehen. Stattdessen hab ich einen kleinen Jungen verschreckt, einen Karriro gereizt, ein fremdes Mädchen voll gestammelt und die einzige Person, die so etwas wie ein „Freund“ zu mir war, angeschrien. In bin echt das Letzte! Als auf der Etage ankomme, empfangen mich Jean und Colin. Ohne auf sie zu achten, gehe ich an ihnen vorbei und in mein Zimmer. Ich knalle die Tür ins Schloss und renne zu meinem Bett. Da nehme ich das Kissen, drücke mein Gesicht fest hinein und schreie. Schreie, wie ich noch nie zuvor geschrien habe. Und jetzt erkenne ich mein Gefühl eindeutig als Wut. Ich bin so stinkwütend auf mich, dass ich nie wieder aufhören möchte zu schreien. Meine Stimme verebbt und ich werfe das Kissen zurück auf das Bett und lasse mich auf den Boden fallen. Ich bin erschöpft. Vom Training, vom Schreien, von mir selbst. War das in der Trainingshalle wirklich die Pat, die meine Adoptiveltern großgezogen haben? War das mein wahres Ich? Fies und gemein und verletzend? Bin ich so? Ich wollte Flo gar nicht so anbrüllen. Ich betrete den Wohnraum und setzte mich an den Tisch ohne den Blick vom Boden zu nehmen. Erst als ich auf meinem Stuhl sitze blicke ich auf. Colin ist da und Jean. Aber nicht Florian. „Was ist mit...“, fange ich an und Jean unterbricht mich. „Das wollten wir gerade dich fragen! Was hast du mit dem armen Junge gemacht? Er ist völlig fertig“, sagte sie aufgebracht. „Ich...“, ich suche nach einer Ausrede, sehe aber ein, dass das nicht richtig wäre. „Ich habe ihn angeschrien. Ihn bloßgestellt und vor den anderen lächerlich gemacht. Und es tut mir ehrlich leid!“ „Ach ja, es tut dir leid! Denkst du damit ist die Sache wieder in Ordnung? Er ist jetzt ein gefundenes Fressen für die Karrieretribute! Du übrigends auch!“ Wieder schießen mir Tränen in die Augen. Ich lege mein Besteck hin und stehe vom Tisch auf. Ich werde ihm wohl nicht mehr unter die Augen treten können und in der Arena wird er sich bestimmt an mir rächen. Vermutlich noch am Füllhorn, damit die anderen sehen, dass mit ihm nicht zu spaßen ist. Mir wird bewusst, dass das Florians einzige Überlebenschance sein wird. Ob er sie nutzt ist die andere Frage. Würde ich sie nutzen, wenn ich an seiner Stelle wäre? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)