Living On A Prayer von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 5: Numb --------------- Kannst du nicht sehen, dass du mich erstickst? Halten sie sich nicht zu fest, Angst die Kontrolle zu verlieren, Denn alles was du dachtest, was ich bin, fällt auseinander, vor deinen Augen. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Du wusstest nie wozu eine Person imstande ist, solange bis sie zum Rand gestoßen werden. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Ich renne. Sobald ich es aus der Bäckerei geschafft hatte, Nakao folgt mir. Er schreit mich an, versucht mich zum umkehren zu bewegen. Ich ignoriere ihn. Er rennt und packt mich, Ich stoße ihn weg und nehme reiß aus. Danke Gott, dass es Nakao war. Sekime, Sano, Nakatsu oder Mizuki hätten keine Probleme gehabt mich einzuholen und Noe denkt ich sei ein grusliger Bastard und würde sowieso nicht versuchen mein Leben zu retten. Also renne ich jetzt. Ich weiß nicht wohin ich renne oder wie lange ich renne bevor ich realisiere das die Gebäude fremdartig sind und ich mich komplett verlaufen habe. Ich bin verloren. Mein Handy vibriert wie verrückt. Ich fühle den Drang es in den Fluss zu werfen. Stattdessen stelle ich es auf Lautlos. Ich habe absolut keine Ahnung wo ich bin. Die Leute gehen an mir vorbei, sie vergessen mich völlig. Sie nehmen mich nicht wahr. Es ist ihnen egal. Meine Beine bringen mich zu einem Lebensmittelladen. Meine Hand nimmt sich eine schwarze Packung Einwegrasierklingen und eine Flasche Essig. Durch einen Impuls nehme ich noch eine Mullbinde und Heftpflaster mit. Ich traue mich nicht die Kreditkarte meines Vaters zu benutzten. Ich bezahle mit den letzten Geldscheinen die ich von der letzten Auszahlung noch übrig habe. Ich finde mich selber in einem kleinen Badezimmer wieder, die Tür zu gesperrt, mein Gesicht starrt mich aus einem schmutzigen Spiegel an. Ich ziehe mein Shirt aus. Die Bandagen, die Nakatsu mir in der letzten Nacht so sorgsam um meinen Arm gebunden hatte, fällt zu Boden. Die Klingen finden ihren Weg aus der Verpackung und ich ritze. Leitern erklimmen meine Arme, rote Runen zwischen langen Schlangen aus Blut. Schnitze ich eine Geschichte aus meinem Fleisch meiner Lügen. Als ich fertig war und die komplette Packung in den Müll geworfen habe (alle die neuen und die blutverschmierten) öffne ich die Flasche Essig und gieße das Essig über meinen blutigen Arm. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Ich fühle nicht mehr viel, jetzt schmerzt es umso mehr. Ich sehe den Sinn nicht. Was geht in meinem Kopf vor, wenn das hier weit mehr weh tut, als wenn ich meine Haut öffne und das Blut heraus laufen lasse. Als ich mich das erste mal geritzt hatte, funktionierte es. Es schmerzte wie die Hölle aber etwas in meinem Kopf ließ den Schmerz heraus. Mein Blut heraus sickern und auf den Boden tropfen zu sehen, gab mir das Gefühl von den Dämonen in meinem Kopf befreit zu werden. Die Kinder in der Schule machten die Dämonen schlimmer. Sie schrien Wörter zu mir Ritzer/Emo/Angeber/Falsch und lösten das immer noch brennende Feuer in meinem Schädel aus. Schwarze Flammen leckten sich ihren Weg zu meinem Rücken, flammend weiße Laken sind um mein Gehirn gewickelt. Ich ritze mich schon eine Zeit lang, und es war ein effektiver Weg die Dämonen herauszulassen. Genau genommen war es wie Salz auf der Wunde. Bevor ich wusste was ich tat, sickerte Gift in die Wunde und brachte mich um. Ich fühle die Schnitte nicht mehr. Das macht mir Angst. Aber ich kann einfach nicht damit aufhören. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Als Nakatsu letzte Nacht die Seife auf den Schnitt tupfte, brannte es wie ich es niemals erwartet hätte. Für eine Sekunde fühlte es sich wie meinen ersten Schnitt an. Das erste mal seit Jahren. Ich fühlte es. Ich sehnte mich nach den Schmerzen. Ich brauchte mehr davon. Ich sah zu wie das Essig aus der Flasche direkt auf meine Wunde spritzte. Ich war nicht enttäuscht. Das Feuer in meinem Herzen konzentrierte sich auf meinen Arm. Es brannte die gefrorenen Spinnenweben und Eiszapfen, die von meinen Beinen hingen weg. Ich falle auf meine Knie meine andere Hand auf meinem Mund um den Schrei zurück zu halten. Ich kann mich selbst nicht halten. Ich falle zur Seite, umklammere meinen Arm. Jeder Moment ist eine pure Qual, jetzt kann ich mir nicht helfen aber ich will das der Moment ewig dauert. Während ich auf dem Boden liege, denke ich nicht über die Geister, die Nervenklinik und meinem Vater. Nur ich. Ich liege dort für eine Weile. Ich habe kein Zeitgefühl, während ich brenne. Einfach nur das Feuer. Kein frieren von den harten Fliesen unter mir, nicht die Tatsache, dass Nakatsu mir in den Arsch treten würde, wenn ich nach Hause komme. Einfach nur ich und die Flammen die sich durch die eiskalten Wände in meinem Körper kämpfen um zu meinem Herzen zu gelangen. Ich weiß, in den letzten Vertiefungen meines Gehirns, das ich aufstehen muss. Ich weiß dass Nakatsu mich auf jeden Fall suchen und ausflippen würde. Ich will nicht darüber nachdenken. Ich will einfach nur hier liegen und für immer brennen. Schließlich bringe ich mich dazu aufzustehen. Ich drehe den Wasserhahn auf um meinen Arm warm abzuspülen, aber es kommt kaltes Wasser. Ich schaue weinerlich auf die leere Essigflasche. Ich kann zurück gehen und eine neue Flasche kaufen, aber Nakatsu wird mich suchen. Ich wickele meinen Arm vorsichtig wieder ein, sicher gehend ich mache es genau so wie Nakatsu. Als ich fertig bin, befreie ich das Bad von jedem Blutspritzer. Ich deponieren die Essigflasche und den Rest der Mullbinde und der Heftpflaster in den Müll. Draußen steht die Sonne weit oben über mir. Kurz nach Mittag. Ich schaue auf mein Handy mein Herz stoppt. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ 27 Anrufe in Abwesenheit 10 SmSen Sie werden mich töten. Scheiße. Das erste Mal Nakatsu. "Kayashima, bewege deinen Arsch hier hin. JETZT." Nochmal Nakatsu. "Ich mache keine Witze, Kayashima. Du sitzt tief in der Scheiße wenn du jetzt nicht sofort zurück zum Wohnheim kommst." 3-5 immer noch Nakatsu 6 ist Mizuki. Sie hat keine Nachricht hinterlassen. 7 ist Nakao. Er hat eine Nachricht hinterlassen. "'Shima? Bitte nehm ab. Ich werde echt verrückt hier. Du machst mir Angst." 8-10 wieder Nakatsu. Bei der 10 hat er eine Nachricht hinterlassen. " Es tut mir Leid, okay? Es tut mir Leid. Ich habe Angst um dich. Mache bitte nichts blödes." 11- 15 ist ein Mix von Noe und Sekime. Keine hinterlassene Nachrichten. 16 wieder Nakatsu. "Wo zur Hölle bist du?" 17 ist Sano. "Nakatsu hat einen seiner berüchtigten Ausbrüche. Ich dachte du solltest es wissen." 18 wieder Mizuki. "Hey, Kayashima? Wir sind besorgt. Ich meine jeder hier wird verrückt. Nakatsu ist dich suchen gegangen, aber er hat dich nirgends gefunden. Bitte sei vorsichtig." 19 ist Sekime. "Nakatsu wird verrückt. Jemand hat einen Kommentar über dich abgegeben und er hat dem Kerl ins Gesicht geschlagen." Nakatsu hat keine Nachricht zwischen 20-25 hinterlassen. Er tat es erst wieder auf der 26. „ Du machst mir Angst. Ehrlich. Was zur Hölle machst du mit dir selber?“ Und auch das letzte Mal Nakatsu. „Kayashima, Ich schwöre bei Gott, wenn du mich in einer Stunde nicht angerufen oder geschrieben hast, rufe ich die Polizei.“ Scheiße. Ich schaue auf die Zeit. 13:19 Uhr. Jetzt ist es 14:23 Uhr. Oh, ich bin so im Arsch. Ich drücke schnell auf den Kontakt von Nakatsu, bete das das er noch nicht angerufen hat. Wenn er die Polizei ruft, werde ich wieder eingesperrt. Und sie werden mich nie wieder heraus lassen. Ich greife die Metallstange, die auf dem Weg am Fluss steht. Die Stange ist gefroren; meine Hand klebt fest. Im Gegensatz zu meiner Körpertemperatur, fühlt sie sich an als würde sie Wärme abgeben. Nakatsu nimmt ab, bevor es auch nur einmal klingeln kann. „Kayashima, Gott danke! Du hast verdammtes Glück. Ich war kurz davor die 110 anzurufen. Wo zum Henker bist du?“ Ich nehme einen tiefen Atemzug. Nakatsus Worte purzeln durcheinander. Ich brauche nicht einmal seine Aura sehen um zu wissen das er ausflippt. „Kayashima?“ Ich möchte das Gespräch jetzt schon beenden. Ich will einfach nur den roten Hörer drücken und niemals nach Hause gehen. „Scheiße. Bist du in Ordnung? Wo bist du? Kayashima?“ „Ich bin hier.“ Meine Wörter hängen in der Luft. Sie kristallisieren und verwandeln sich zu Eis als Schwimmer in der Luft. Nakatsu atmet und spricht schnell. „Wo ist hier?“ Ich weiß es nicht. Ich bin über den Rand der Landkarte gefallen. Ich bin verloren. Ich weiß nicht wo ich bin. Ich bin verloren. Ich bin hier. Ich weiß nicht wo ich bin. „Ich bin nicht ganz sicher. Beruhige dich einfach, okay? Ich werde so schnell wie möglich zu Hause sein.“ „Was ist los, Kayashima? Wo warst du?“ „Nirgends. Ich bin nur umher gewandert. Es geht mir gut.“ „Bist du sicher?“ „Natürlich bin ich mir sicher, Nakatsu. Ich komme jetzt nach Hause.“ „Du bist total in Ordnung. Du hast dir nichts angetan.“ Hat er den 6. Sinn oder sowas? „Nein, Nakatsu. Ich brauchte nur etwas Zeit für mich selbst. Es tut mir Leid, wenn ihr euch Sorgen gemacht habt.“ Ich höre Nakatsu laut ausatmen. Erleichterung. „Okay. Komm schnell. Wir sind alle besorgt.“ Ich beende das Gespräch, bevor ich noch irgendetwas anderes sagen kann, dann werfe ich mein Handy mit einem kehligen Schrei in den Fluss. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Ich winke ein Taxi heran und sage ihm er soll mich zur nächsten Bank fahren. Dann winke ich mit dem Geld vor seinem Gesicht und sage ihm, dass ich zur Osaka High muss. Er rollt mit seinen Augen fährt aber. Es dauert fast eine Stunde. Als ich zurück in meinem Wohnheimzimmer bin, kommt mir ein Geruch von frischer Pizza entgegen und dringt in meine Nase. Ich drehe den Türknauf und finde meine Freunde auf dem Boden versammelt vor. Alle stoppen ihre Bewegung um mich zu erblicken als ich in der Tür stehe. „Kayashima!“ „Ich war so besorgt!“ „Wo warst du?“ Ich schenke ihnen keine Beachtung. Ich höre ohne es zu verarbeiten. Ich trete hinein und schließe die Tür hinter mir. „Ich brauchte Zeit für mich allein. Ich war diesen Morgen durcheinander.“ Höre ich mich selber sagen. „Es tut mir Leid, wenn ihr besorgt wart.“ „Nein, es ist okay. Tu es einfach nicht noch einmal, okay?“ Mizuki steht auf und zieht mich mit zu dem Kreis und drückt mich herunter. Sie geht zurück zu ihrem Platz zwischen Sano und Nakao. „Also essen wir Pizza?“ „Wir müssen mit dir reden.“ Sano nippt lässig an seinem Tee. Nakatsu sitzt neben mir, er dreht seinen Körper leicht, dennoch wendet er seine Augen ab. „Wie haben es Umeda erzählt.“ Ich stehe auf. Ich muss weg. Es ist vorbei. Sie werden mich wegschließen. Es ist vorbei. Nakao greift meinen Arm und zieht mich zurück. Ich stoße einen Schrei der Überraschung aus. Nakao ist klein, aber er ist stärker als ich dachte. „Wirst du uns zu hören? Wir versuchen dir zu helfen. Setz dich hin und hör zu.“ schnaubt Nakao. Er nimmt seine Hände von mir und kreuzt sie, aber er hört nicht auf schwarze Löcher in mir zu starren. Ich sitze. Meine Ex-Freunde sehen überrascht aus. Niemand spricht für eine Minute, bis ich mich entschließe. „Also, gibt es einen Grund, warum wir immer noch hier sind oder kann ich jetzt gehen? Ich wollte nämlich dieses Wochenende mit den Hausaufgaben anfangen....“ „Wir sind hier um über dich zu reden, Kayashima.“ sagt Noe. „Du könntest ein bisschen dankbarer sein.“ „Dankbar?“ Rauch steigt aus meinem Gehirn und legt sich um meinen Hals. „Hast du mir gerade ernsthaft gesagt ich sollte dankbar dafür sein, dass ihr mich wieder wegsperren lasst?“ „Wegsperren? Kayashima, wir wollen dir nur hel-“ „Nein, wollt ihr nicht!“ schreie ich Mizuki an, welche versucht nicht zu weinen als ich schreie.. Ich stehe auf, ich weiß nicht wie ich hierher kam aber die Worte fallen aus meinem Mund. „Ihr wollt mich hier nicht, ihr versucht nur wieder mich wegzusperren damit ihr nichts mit mir zu tun haben müsst!“ Nakatsu ist hinter mir. Er greift mich bei den Schultern und zwingt mich in eine kniende Position. Tränen laufen mein Gesicht herunter. Ich möchte das sich der Boden öffnet und mich als Ganzes schluckt. Ich habe Regel Nr. 1 gebrochen. Nakatsu kniet sich neben mich und wischt eine Träne von meinem Gesicht. Jeder starrt mich an, überall geschockte Ausdrücke. Sie wissen nicht, wie sie es gegen dich verwenden sollen. „Okay. Also habt ihr es Umeda erzählt. Welchen anderen Grund solltet ihr haben, außer mich wegsperren zu wollen?“ „Kayashima, wir versuchen nicht dich wegzusperren. Warum sagst du das immer?“ „Das Krankenhaus.“ sage ich. Ich atme tief ein um sicher zu gehen nicht noch einmal so einen Zusammenbruch zu erleiden. „Ich werde nicht dorthin zurück gehen. Niemals. Ihr könnt mich nicht zwingen.“ „Wir versuchen nicht dich ins Krankenhaus zu schicken.“ schnaubt Sano. „Du warst schon einmal im Krankenhaus?“ fragen Sano und Noe fast zeitgleich. Ich prüfe ihre Auren und versuche herauszufinden, ob ich in Gefahr bin. Die Auren um mir sind blau-grün gefärbt. Beunruhigung. Das könnte gefährlich werden. …Könnte es gefährlicher sein meinen Mund zu halten? „Wegen dem Geister Ding flippen Leute aus.“ sage ich, blicke Noe wie ein greller Laser an. Er dreht sich nicht weg. „Ich habe eine Tante, die denkt es ist eine Krankheit. Sie hat mich schon drei mal dort hin geschickt.“ Sie starren immer noch. „ Es ist zum Kotzen.“ füge ich hinzu. „ Das hier hat aber nichts mit dem Sehen von Geistern zu tun!“ zwitschert Mizuki. Sie versteht es nicht. „ Ich bin mir sicher, dass wenn wir Umeda alles erklären, er dich nicht zu einem anderen Arzt schicken wird!“ Ich rolle geistig mit den Augen. Weiß sie irgendwas darüber wie das abgeht? Umeda wird meinen Vater anrufen. Er muss es tun, es ist eine Schulregel. Und er muss mich wieder einsperren. Sie werden mich einsperren und mich an einem Tisch gurrten und sie werden die Fenster schwarz färben, damit ich nie weiß ob Tag oder Nacht ist und sie werden mich dort behalten, bis ich meinen eigenen Namen vergessen habe, weil danach wird nichts mehr eine Rolle spielen. Sano starrt seinen schwachköpfigen Zimmergenossen an. Vielleicht sieht sie selbst, was für eine dumme Kuh sie ist. Er räuspert sich und sein Blick wandert zu mir. „Umeda möchte mit dir reden. Wir sagten ihm du wirst morgen früh um 8 Uhr bei ihm sein und selbst er verlagert sich. Ich starre Dolche. „Ich werde nicht gehen.“ „Natürlich gehst du, Kayashima“ Nakatsus Stimme ist streng. „Was sollen wir tun,nur warten bis du erneut versuchst dich umzubringen?“ Alle halten den Atem an. Augen zucken in Richtung meines Gesichts. Ich schaue nach unten. „.....Was?“ Halt die Klappe. Du hast nicht das Recht danach zu fragen. Du hast kein . Verficktes. Recht. Das zu wissen. „Nun?“ Nakatsu stupst mich an den Schultern. „Erzähle es ihnen, Kayashima. Du bist so eifrig es in deine Haut zu stecken.“ …Wäre es ein Fehler Nakatsus Brust auf zu reißen? „Nakatsu, das war nicht nötig.“ schnaubt Sano. Auch Mizuki ist schlau genug, auf das was er gesagt hat, geschockt zu schauen. „Das ist persönlich.“ „Nein.“ sagt der Dämon in mir. „Wenn ihr es so dringend wissen wollt, werde ich es euch sagen.“ Meine Nichtfreunde starren mich an als ich ein- und ausatme, mich selbst für die Wahrheit stärkend. „ Ein paar Wochen bevor ich die Junior High abschließen sollte, griffen mich ein paar Typen, von denen auch einer mein bester Freund war, an und schlugen mich zusammen. Später fand mein Vater mich in meinem Schrank hängen.“ Zwei Sätze. Das ist alles was ich brauch um den dunkelsten Tag meines Lebens zu beschreiben. Zwei Sätze. Fünfzehn Sekunden. Eine Lebensdauer. „'Shima.... Es tut mir so Leid. Das....wussten wir nicht.“ Zu seiner Ehre, Noe sah wirklich bestürzt aus. „Ja....wenn wir das gewusst hätten, hätten wir niemals solche Dinge über dich gesagt.“ gesteht Sekime. Ich hätte sagen können, dass ich neugierig sei welche Art von „Zeug“ gesagt worden war, aber das wäre eine Lüge gewesen. „Aber so sind wir nicht, Kayashima.“ zwitschert Mizuki. „Wir wollen, dass du glücklich bist. Du bist unser Freund.“ Ich hätte ihr ins Gesicht lachen können. Niemand will einfach nur Freundschaft. Jeder möchte irgendwas von dem anderen. Und wenn sie einmal das bekommen haben was sie wollen, werfen sie dich auf den Boden falls jemand noch etwas anderes von dem was übrig bleibt möchte. Und wenn nichts übrig bleibt, wenn interessierst? Nichts ist wichtig. Nichts. „Kayashima.“ Nakatsus Augen scheinen unaufhaltsam entgegen meinen zu rollen, aber ich muss es mir eingebildet haben. „Bitte mach das. Bitte frage Umeda um Hilfe.“ Ich schließe meine Augen. Ich sehe den Sinn nicht. Warum in aller Welt treiben sie so sehr? Es gibt absolut nichts wovon sie profitieren können. Vielleicht sind sie nur besorgt. Natürlich nicht. Niemand kümmert sich um andere. Aber Nakatsu hat immer ein Auge auf mir geworfen. Und Nakao war immer ein guter Freund, wenn du einmal hinter seine scharfe Schale kommst. Sano hält zu mir und Mizuki kann süß sein. Noe und Sekime sind auch die meiste Zeit in Ordnung. Vielleicht ist mein Leben gar nicht so schlecht. Ich schaue in die hoffnungsvollen Gesichter meiner Freunde. Sie möchten, dass ich geheilt werde. Nein. Wollen sie nicht. Du bist ihnen egal. Ich schüttele meinen Kopf um die Stimme aus meinem Kopf zu bekommen. Ich möchte es nicht hören. Ich möchte ein paar Sekunden, wo ich sie nicht hören muss. Ein paar Sekunden, wo ich diese eisige, dunkle Höhle in der ich mein ganzes Leben festgehalten werde, entfliehen kann. Ich will das Eis zum schmelzen bringen. „Okay.“ Das Wort fällt mir von den Lippen, in die Ohren meiner Freunde. Ihre grimmigen Gesichter beginnen zu leuchten. „Ich gehe. Versprochen.“ „Wirklich? Das ist so toll, Kayashima!“ Mizuki springt auf und fliegt zu mir rüber, schlingt ihre Arme um meinen Hals. Ich stolpere zurück, verwundert über die plötzliche Berührung. „Du musst dir eingestehen, was du gemacht hast.“ sagt sie als sie zurück tritt, ihre Hände verweilen auf meinen Schultern. „Du musst dich damit konfrontieren.“ „Ich weiß.“ sage ich. „Ich bin deprimiert. Ich ritze mich. Ich habe versucht mich umzubringen. Und ich möchte das nicht mehr.“ Hör auf dir etwas vorzumachen. Sagt der Dämon in mir als meine Freunde lachen und glücklich sind. Du wirst es niemals schaffen. Du wirst niemals glücklich sein bis du es nicht beendet hast. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Ich bin so gefühllos geworden, Ich kann dich hier nicht fühlen. Ich bin so müde geworden, Soviel mehr ist bekannt. Ich bin immer dafür. Alles, was ich tun möchte, ist mehr so wie ich, Und so weniger wie Sie. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)