Warten und Schweigen von Lilime ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Hey Leute, das ist meine zweite Songfic und ich hoffe es gefällt euch. Das Lied heißt "Warten und Schweigen" von Laith Al-Deen. Hier ein Link zu Lied : http://www.myvideo.de/watch/7284446/warten_und_schweigen ____________________________________________ Du kennst mich gut und weißt an was ich denke. Wir hätten gekonnt und haben‘s nicht getan. Du kennst die Wut, die daraufhin entbrannte. Es ist zu spät für dieses Mal. Seit 720 Jahren war es doch immer noch das Gleiche. Seit 720 Jahren kannten, und liebten, sie sich. Er war es damals gewesen, der sie gewandelt hatte und er war auch derjenige, der ihr damit das Leben gerettet hatte. Er kannte sie in- und auswendig und dass nicht nur, weil er die Fähigkeit besaß, alles zu lesen, was sie je gedacht hatte. Auch ohne diese Gabe würde sie ihm nie einen Gedanken vorenthalten. Ob dies nun im lieblich-flüsternden Ton, oder wutentbrannt geschah. So wie auch jetzt. Wenn es nach ihr ging, hätten sie nie ein Geheimnis daraus gemacht. Doch jetzt war es zu spät, denn ihr Geliebter hatte geschwiegen, anstatt es den anderen, ihrer Familie, zu sagen. Zu sagen, dass sie sich ineinander verliebt hatten. Es ist so leicht gesagt, doch schwer es in deine Welt zu tragen, weil du nicht hören willst was unsern Frieden stört. Und jeder neue Tag vermehrt das Unbehagen, weil uns dieser Weg ins Nirgendwo führt. Eine gefühlte Ewigkeit stand sie jetzt schon da und ließ ihr Missfallen über die letzten Stunden aus. Wie lange hatten sie diesen heutigen Tag geplant? Wie lange haben sie darüber gesprochen, wie sie es angehen konnten? Wie sie es den anderen erklären konnten? Und jeden Tag hatte sie das unbehagliche Gefühl, dass er es gar nicht mehr sagen wollte. Vielleicht hatte er es auch nie vorgehabt, denn sie merkte immer, dass er eigentlich gar nicht hören wollte, wie sie darüber dachte. Merkte er denn nicht, dass sie mit dieser Lüge nicht ewig leben konnten? Es musste sich dringend etwas ändern, sonst würden sie nie Frieden finden können. Dieses ständige Versteckspiel führte ihrer Meinung nach zu nichts, jedoch schien dies ihren Angebeteten nicht weiter zu stören. Ich will nie mehr warten und schweigen, obwohl schon längst alles in mir schreit. Will nie mehr ein Teil von mir leugnen, weil es mich für den Moment befreit. „Ich kann das einfach nicht mehr! Ich will nicht einfach nur schweigend darauf warten, dass du vielleicht irgendwann beschießt, den anderen von unseren Gefühlen zueinander zu berichten!“ Sie drehte sich zu ihm um. Ihr Liebster saß mit überschlagenen Beinen in einem teuren Ledersessel und beobachtete sie genau. Als sie ihm in die nachtschwarzen Augen sah, seufzte sie ergeben und ließ sich vor ihm auf die Knie. Sie nahm seine Hände ihn die ihren, bevor sie weitersprach. Diesmal etwas ruhiger. „Verstehst du denn nicht? Ich kann und will nichtmehr leugnen, dass ich mein Herz verschenkt habe. Es dir geschenkt habe. Du bist ein Teil von mir und ich möchte an deiner Seite sein! Nicht als irgendeine Wache, sondern als deine Frau! Aro, wenn du mich wirklich liebst.…“ Du schaust mich an, weißt nicht wovon ich rede. Was ist passiert? Ist doch alles wie es war! Du bist weit weg und ich unendlich müde. Was mich erdrückt siehst du nicht mal. „Nein“, sagte er und umfasste mit seinen Händen sanft ihr Gesicht. „Sag so etwas nicht. Zwinge mich nicht, mich zwischen dir und Sulpicia zu entscheiden! Nicht jetzt und nicht hier! Hab Geduld, Liebes…“ „Geduld? Jahrhunderte habe ich jetzt schon auf den Moment gewartet! Auf den Moment, in denen ich meine Liebe zu dir nicht mehr verstecken muss! Doch was machst du? Nichts! Ich verstehe dich einfach nicht, Aro!“ „Es war einfach nicht der richtige Moment.“, sagte er nur. Für ihn war damit alles geklärt. Natürlich. Immer machte er es sich einfach. Sah er denn nicht, wie sehr es sie bedrückte? Nein, wahrscheinlich nicht. Schwer seufzend sah sie nach unten. Spürst du es denn nicht? Wir kommen keinen Schritt weiter. Und unsere Blicke gehen aneinander vorbei. Wir drehen uns nur im Kreis und leider geht uns die Hoffnung verloren dabei. „Wir kommen so doch nicht weiter, Aro. Merkst du das denn nicht? Ich….“, sie brach ab, als sie ihm wieder in die Augen sah. Doch er sah sie nicht an, sondern richtete seinen Blick gelangweilt auf lodernde Kaminfeuer hinter ihr. Ihr wurde bewusst, dass es nie wirklich ein „wir“ gegeben hatte. Zumindest nicht in Bezug auf ihren Meister und sie. Tief ihrem Inneren spürte sie ihre Hoffnung schwinden. Wäre ihr Herz nicht schon vor Jahrhunderten stehengeblieben, wäre es in diesem Moment vermutlich zerbrochen. Ich will nie mehr warten und schweigen, obwohl schon längst alles in mir schreit. Will nie mehr ein Teil von mir leugnen, weil es mich für den Moment befreit. Seufzend stand sie auf. Ihre Augen brannten. Wäre sie noch ein Mensch gewesen, hätte sie vermutlich schon längst angefangen zu weinen. Doch sie war kein Mensch mehr, was sie in diesem Moment zum ersten Mal sein über 700 Jahren wahrhaftig bereute. Nichts hätte sie jetzt lieber getan, als ihren ganzen Kummer und ihre ganze Wut heraus zu weinen. Zu viele Worte ohne was zu sagen. So viel gesagt ohne es zu tun. So viel getan, nur um was getan zu haben. Zu lang gewartet, es ist genug. Ohne ihn noch einmal anzusehen stand sie auf und machte sich auf den Weg zur Tür. Sie würde von nun an versuchen ihn nach Möglichkeit zu meiden. Nie wieder würde sie warten, nicht auf ihn. Auf ihn und seine leeren Versprechen. Es war genug. Sie hatte keine Kraft mehr, um an dieser Beziehung zum ihm festzuhalten. „Wo willst du hin?“, fragte er sie, machte dabei keine Anstalten, sie am Gehen zu hindern. „Es ist vorbei.“, flüsterte sie mit weinerlicher Stimme. Ihren Blick stur geradeaus gerichtet, öffnete sie die Tür. „W… was?“, fragte er ungläubig und sprang auf. „NEIN!!“ Er ging auf sie zu und packte sie am Handgelenk. „Geh nicht, Liebes. Lass…. Lass mich nicht allein. Ich… ich liebe dich.“ Traurig schüttelte sie den Kopf. „Es reicht, Aro, ich kann nicht mehr.“ Schnell löste sie sich aus seinem Griff und eilte den Korridor hinunter. Das letzte was sie hörte, war: „Komm zurück! Lass uns doch noch einmal darüber reden! Bitte, Jane!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)