Das war jetzt echt kitschig, Toru! von queermatcha (Warum ein einfacher Anzug alles verändern kann. [Toru/Taka]) ================================================================================ Kapitel 1: Von Anzügen, Brautsträußen und verwirrten Sängern ------------------------------------------------------------ „Wo bleibt er denn nur? Sonst ist Toru doch auch nie zu spät!“ Taka saß auf dem schwarzen Ledersofa im Proberaum von ONE OK ROCK und spielte mit einem Kugelschreiber herum. Tomoya und Ryota saßen auf dem Boden und zockten zusammen Monster Hunter. „Keine Ahnung. Sieht ihm gar nicht ähnlich, sich zu verspäten.“, sagte Tomoya, der Schlagzeuger dann und lächelte Taka an. Der dunkelhaarige Sänger seufzte und trommelte mit dem roten Kugelschreiber ungeduldig auf seinem Knie herum. „Uns erst herbestellen und dann nicht auftauchen! Und das an unserem freien Tag!“, meckerte er weiter, da war auch schon die dunkle Stimme ihres Leaders zu hören. „Ja, Taka, beruhig dich mal, ich bin ja schon da.“ Takahiro wollte gerade eine weitere Salve der Meckerei auf Toru loslassen, da erblickte er den Gitarristen und ihm klappte äußerst unelegant der Unterkiefer hinab. Toru trug einen piekfeinen, schwarzen Anzug, darunter ein weißes Hemd und eine rote Krawatte dazu. „Wie siehst du denn aus?“, fragte Ryota und lachte. „Bist du unter die Yakuza gegangen, Toru?“ Der Leader gab dem Bassisten einen Klaps auf den Hinterkopf. „Red‘ doch keinen Blödsinn!“, schalt er ihn. „Mein Bruder heiratet heute. Nach unserer Besprechung fahr ich direkt zum Standesamt.“ Toru setzte sich neben Taka und zog einen Zettel aus seiner Hosentasche. Taka blickte ihn an, unfähig, noch irgendetwas zu sagen. Das Aussehen seines besten Freundes verschlug ihm die Sprache und ganz plötzlich merkte Taka, dass sein Herz beschlossen hatte, mal eben seine doppelte Geschwindigkeit einzulegen. „Also. Ich hab‘ vorhin mit unserem Manager telefoniert und er meinte, dass…“ Toru war direkt wieder in seinem Leader-Modus und quasselte munter darauf los. Tomoya und Ryota, die immer noch mit ihren Spielekonsolen beschäftigt waren, nickten nur oder brummten zustimmend, zwischendurch war ab und an ein leises „Mist, entwischt!“ oder „Ich brauch noch Heiltränke!“ zu hören. Taka währenddessen merkte zwar, dass Toru sprach, bekam aber überhaupt nicht mit, was der Blonde ihm da überhaupt mitzuteilen versuchte. Der junge Sänger starrte seinen besten Freund an, als wäre er eine Erscheinung. Irgendwann hob Toru den Blick und klopfte sacht mit den Fingerknöcheln an Takas Schläfe. „Erde an Taka! Hallo! Schläfst du, oder was?“ „Eh – was?“ Taka schüttelte leicht den Kopf, sodass seine dunklen Locken ein wenig herumflogen. „Was hast du gesagt, Toru?“ Der Leader seufzte laut. „Taka, ehrlich. Zuerst meckerst du herum, dass ich euch warten lasse, und jetzt hörst du mit nicht mal zu! Du kannst ja gleich wieder nach Hause fahren und deinen freien Tag genießen, aber bitte, versuch, dich wenigstens noch fünf Minuten zu konzentrieren, ja?“ Ein leichter Rotschimmer fand sich auf Takahiros Wangen ein, als er so von Toru ermahnt wurde. „Ja. Entschuldige, Toru.“ Nun nickte der blonde Gitarrist und sprach dann weiter. Taka versuchte wirklich, sich auf das zu konzentrieren, was er sagte. Und so dauerte ihre Besprechung nur knapp zehn Minuten, bevor Toru sich wieder erhob und den Zettel mit seinen Notizen in einer seiner Gesäßtaschen verstaute. „Alles klar, Jungs. Dann sehen wir uns morgen Nachmittag zur Probe. Ruht euch ein bisschen aus, bald gehen die Konzerte wieder los.“ Einvernehmliches und harmonisches Nicken von Tomoya und Ryota. Taka hingegen blickte mit seinen großen, dunklen Augen zu Toru auf, als wäre er ein ausgesetztes Hündchen. „Alles klar bei dir? Hast du noch Fragen?“, schmunzelte Toru, als er das bemerkte. Taka aber schüttelte den Kopf. „Nö. Alles bestens.“, sagte er leise und rieb sich ein wenig die Nase. Da strich ihm Toru leicht übers Haar. „Alles klar. Bis morgen dann.“, sagte der Leader noch und war dann schon wieder verschwunden. Tomoya und Ryota währenddessen hatten sich daran gemacht, ihren Kram wieder einzupacken. „Bis morgen, Taka, ja?“, sagte der kleine Schlagzeuger und umarmte den noch kleineren Sänger kurz. Taka nickte und lächelte. „Bis morgen, ihr beiden.“ Dann verließen der Bassist und der Schlagzeuger ihren Proberaum und Taka blieb allein zurück. Er seufzte tief und lehnte sich in einem der Sessel zurück. Warum zur Hölle hatte sein Herz auf einmal so gerast, nur, weil Toru so…. verdammt und verboten gut ausgesehen hatte in diesem Anzug? Der junge Sänger raufte sich leicht das Haar, welches dann ein wenig von seinem Kopf abstand. Warum fand er seinen besten Freund – ja, seinen besten Freund, sie kannten sich schon ewig! – auf einmal attraktiv? Und überhaupt – bis jetzt hatte Taka immer nur Freundinnen gehabt. Zwei, um genau zu sein. Er hatte bis jetzt immer nur Mädchen sexuell anziehen gefunden. Moment mal. Taka setzte sich kerzengerade auf und starrte mit aufgerissenen Augen in den Spiegel, der eine gesamte Wand ihres Proberaums ausmachte. Hatte er da gerade tatsächlich „sexuell anziehend“ gedacht? Toru? Ihr Toru, der Leader, der manchmal einfach so einschlief, wenn sie sich in Takas Wohnung gemeinsam einen Film ansahen? Ihr Toru, der vor den Konzerten immer halb abklappte, weil er so unglaublich aufgeregt war? Sein Toru? Ja, sein Toru. Wenn Taka ganz ehrlich war, hatte das Aussehen des Jüngeren ihn beinahe aus den Latschen gehauen. Sonst rannte Toru nur in Shirts, Jeans und abgelatschten Sneakers herum. Taka hatte ihn bis jetzt erst einmal in Anzug gesehen, und der war nicht so schick gewesen wie dieser. „Taka, was machst du nur für einen Mist?“, fragte er dann einfach mitten in den Raum hinein. Dann rappelte er sich auf und schnappte sich seinen Rucksack. Brachte ja doch nichts, wenn er hier allein rumsaß und grübelte. Vielleicht spielten ihm seine Gefühle und Hormone ja heute auch nur einen Streich. Der junge Sänger schloss den Proberaum ab und ging erstmal in einen Supermarkt, um sich etwas zu Essen für den Abend organisieren. Er erwartete zwar keinen Besuch, aber ab und an kochte er auch gern mal was Leckeres, wenn er allein war. Eine knappe Stunde später kam Taka bei seiner Wohnung an. Sie war nicht sehr groß, aber sehr gemütlich eingerichtet und der Sänger fühlte sich darin auch sehr wohl. In seinem Wohnzimmer hing, eingerahmt, ein großes Foto von ONE OK ROCK – aus der Zeit, in der Alex noch ein Teil ihrer Band gewesen war. Taka musste sein Wohnzimmer durchqueren, um in seine Küche zu kommen, und als er mit einer Plastiktüte an dem großen Foto vorbei lief, blieb er kurz stehen. Mit ein wenig Wehmut betrachtete er es. Oft vermisste er Alex, den immer fröhlichen, leicht aufgedrehten Amerikaner. Natürlich hatten sie noch Kontakt, trafen sich auch ab und an, aber das war natürlich nicht dasselbe. Langsam wanderte sein Blick über das Bild und blieb irgendwann bei Toru hängen. Damals hatte Toru noch schwarzes Haar gehabt und auf dem Bild zierte ein breites, glückliches Lächeln sein Gesicht. Und plötzlich klopfte Takas Herz wieder so stark… Leise seufzte Taka und lief dann in die Küche, um seine Einkäufe aufzuräumen. Den Rest des Tages verbrachte er dann damit, zu baden, etwas zu musizieren und sich dann abends etwas zu kochen. Nach dem Essen warf er sich auf seine dunkle, bequeme Couch, auf der er schon so viele Abende mit Toru verbracht hatte. Und schon wieder drifteten seine Gedanken zu Toru ab! Das war doch nicht mehr normal! Taka vergrub sein Gesicht in einem der Sofakissen, die auf seiner Couch herumkullerten, und grummelte leise. Irgendwie hatte er gerade keine Ahnung, was er denken und fühlen sollte. Er wusste nur eines – dass Toru ihm nicht aus dem Kopf ging. Und das würde sich im Laufe des Abends auch nicht ändern, im Gegenteil. Kurz nach 24 Uhr wollte Taka dann ins Bett gehen und schaltete seinen Fernseher aus, erhob sich vom Sofa. Er wollte ins Badezimmer schlurfen und noch schnell duschen, da klingelte sein Handy. Stirnrunzelnd fischte er es von seinem Couchtisch und sah, dass es Toru war, der ihn anrief. Mit klopfendem Herzen hob er ab. „Ja?“ „Hey, Taka. Ich bins, Toru.“ Die Stimme des Leaders war ein wenig schleppend, das zeigte Taka, dass Toru getrunken hatte. Aber das war ja auch keine große Überraschung, wenn sein Bruder geheiratet hatte. „Ich weiß, ich hab‘ auf dem Display gesehen, dass du anrufst.“, gab Taka schmunzelnd zurück. „Was gibt’s denn?“ Es waren Stimmen im Hintergrund zu hören und Taka hatte leichte Probleme, Toru zu verstehen. „Kann ich bei dir pennen?“ „Was?“ „Ob ich bei dir pennen kann, Taka!“ Leicht schluckte der Sänger. „Was, heute?“ Toru seufzte. „Nein, nächste Woche! Natürlich heute. Mein Cousin wollte mich eigentlich nach Hause fahren, aber irgendwie ist der Idiot ohne mich gefahren. Und ich selber kann nicht fahren, ich hab getrunken.“, schilderte Toru da. „Wir sind im Hotel bei dir um die Ecke. Also, kann ich bei dir pennen?“ Ein paar Sekunden überlegte Taka. War es so gut, wenn Toru bei ihm schlief, wenn er so durcheinander war? Aber er konnte ja schlecht nein sagen. „Klar, komm einfach vorbei.“, sagte er dann. „Cool. Ich bin in zehn Minuten da. Bis gleich.“ Bevor Taka noch irgendetwas sagen konnte, hatte der Gitarrist auch schon aufgelegt. Ganz plötzlich war Taka so aufgeregt, als hätte er ein Date. Er wuselte zurück ins Wohnzimmer und räumte seine Tee-Tassen und anderen Kram weg. Dann lief er in sein Schlafzimmer und dann fiel ihm auf, dass er und Toru ja immer gemeinsam in einem Bett schliefen, wenn der Leader zu Besuch war. Schließlich hatte Taka ja nur ein Bett. Obwohl Taka schon so oft mit Toru darin geschlafen hatte, bekam er auf einmal heftigstes Herzklopfen. Er verstand selbst nicht, was plötzlich mit ihm los war. Aber bevor Taka weiter nachgrübeln konnte, klingelte es auch schon an der Tür. Er lief durch den Flur und öffnete, machte riesige Augen, als er Toru erblickte. Dieser stand mit einem wunderschönen Blumenstrauß davor und blickte Taka an. „Was machst du denn für ein Gesicht? Hast du einen Geist gesehen?“ Ohne auf weitere Reaktionen Takas abzuwarten, trat Toru ein und entledigte sich seiner Schuhe. „Was… was sind denn das für Blumen?“, fragte Taka da neugierig. Die waren doch nicht etwa für ihn? „Das is‘ der Brautstrauß. Hab ich gefangen.“, schmunzelte Toru. „Du hättest mal das Gesicht meiner Mutter sehen sollen, als mir der Strauß einfach so in die Arme gefallen ist. Sie steht ja total auf diesen westlichen Brauch, dass derjenige, der den Brautstrauß fängt, als nächstes heiratet.“ „Achso? Also bist du als nächster dran?“, fragte Taka da niedlich und dackelte Toru hinterher, der in die Küche lief und eine Vase aus einem von Takas Hängeschränken angelte. Der Gitarrist war so oft bei seinem besten Freund, er wusste genau, wo alles zu finden war. Es war ganz selbstverständlich, dass er sich bei Taka wie Zuhause fühlte. „Als ob.“, sagte Toru, füllte etwas Wasser in die Glasvase und drapierte den Blumenstrauß darin. Taka musterte ihn dabei. Wie sein Haar fiel, seine dunklen Augen, die langen Wimpern und vor allem Torus schön geschwungene Lippen fielen ihm erst jetzt so richtig auf. „Ach? Willst du nicht heiraten?“, fragte er dann und stützte sich leicht auf dem Küchentisch ab. „Im Moment nicht.“, gab der Blonde zurück und gähnte dann ausgiebig. „Wärs okay, wenn ich schlafen gehe? Ich bin total hinüber.“ Taka nickte. „Ich wollte sowieso gerade ins Bett gehen.“ „Alles klar.“, kam es da von Toru. „Geh du zuerst ins Bad.“ Leicht nickte Taka. Er lief dann einfach ins Badezimmer, wo er in einen seiner Star-Wars-Pyjamas schlüpfte und sich die Zähne putzte. Als er das Bad verließ, bemerkte er, dass Toru schon überall die Lichter gelöscht hatte, außer im Schlafzimmer. Dorthin ging Taka dann auch und schmunzelte, als er sah, dass Toru schon auf dem Bett lag und so ziemlich schlief – aber das noch komplett angekleidet. Auch, wenn man es ihm nicht so angemerkt hatte, der Gitarrist hatte wohl doch recht tief ins Glas geschaut. „Toru… Du musst dich noch ausziehen.“, sagte Taka, setzte sich zu seinem Freund aufs Bett und piekste ihm in die Wange. Das Einzige, was er erntete, war ein leises Grummeln und eine kaum merkliche Handbewegung Torus. „Toru!“, sagte Taka da, nun hörbar ein wenig genervt. „Zieh dich aus! Du kannst doch nicht im Anzug schlafen!“ Laut seufzte der Sänger. Sein bester Freund machte keinerlei Anstalten, sich zu rühren. Im Gegenteil. Ein leises Schnarchen zeigte Taka, dass Toru wohl noch tiefer ins Land der Träume geglitten war. „Meine Güte! Trinken wie ein Großer und sich dann nichtmal allein ausziehen können!“, schimpfte der kleine Sänger dann, kniete sich aufs Bett und fing an, Toru das Jackett auszuziehen. In diesem Anzug zu schlafen wäre wohl sehr unbequem für Toru, mal abgesehen davon, dass die Klamotten des Leaders ziemlich nach Zigarettenrauch stanken. Und darauf hatte Taka echt keine Lust. Er warf das Jackett kurzerhand vom Bett und machte sich dann daran, Torus Krawatte zu lockern und sie abzuziehen. Dann widmete er sich dem weißen Hemd, das er langsam, ja beinahe andächtig aufknöpfte. Leicht schluckte der Sänger, als Torus nackter Oberkörper darunter zum Vorschein kam, der sich durch dessen Atemzüge immer wieder leicht hob und senkte. Gut, war das also geschafft. Als Taka dann aber in Richtung von Torus Körpermitte blickte, konnte er nicht verhindern, ein wenig zu erröten. Aber dann schimpfte er innerlich mit sich selbst. Das war Toru! Toru, mit dem Taka schon unter einer Dusche gestanden hatte. Sie hatten sich schon öfter nackt gesehen und damit niemals ein Problem gehabt. Warum auch, schließlich waren sie wie Brüder! …gewesen. Taka sah Toru nun bei weitem nicht mehr als Bruder. Viel mehr sah er ihn als äußerst verführerisches Wesen, das rein zufällig halbnackt in seinem Bett lag. „Meine Güte, Taka… Reiß dich zusammen…“, murmelte der Sänger und öffnete kurzerhand den Knopf der Anzughose, die Toru trug. Er zog sie ihm schnell nach unten und dann lag der Leader nur noch in Shorts und Socken auf seinem Bett, schlief weiterhin selig den Schlaf der Gerechten. Taka schlug Toru mit der flachen Hand auf die Stirn, sanft, versteht sich. „Du Idiot merkst auch gar nichts.“, grummelte er. Dann erhob er sich und fischte eine Wolldecke aus seinem Schrank, breitete sie über Toru aus, bevor er das Licht löschte und sich ebenfalls unter seine Decke begab. Leise seufzte er und blickte noch einmal auf Torus schlafendes Gesicht, bevor er sein eigenes im Kissen vergrub und die Augen schloss. Und obwohl er ziemlich starkes Herzklopfen hatte, schlief Takahiro recht schnell ein. „Hey! Taka! Wie lange willst du denn noch schlafen?“ Leise grummelte Taka und zog sich die Decke über den Kopf. „Was isn?“, murmelte er und gähnte so laut, dass ein leises Lachen zu hören war. „Es ist schon fast elf Uhr. Wenn du noch viel länger schläfst, dann sind die Omelettes, die ich fürs Frühstück gemacht habe, total kalt.“ Leicht blinzelte Taka. Dann setzte er sich auf. Er erblickte Toru, der in seiner Schlafzimmertür stand und einen Pfannenwender in der Hand hielt. „Guten Morgen, Schlafmütze.“, grüßte er den Sänger schmunzelnd. Taka rieb sich leicht die Augen. Toru trug die Anzughose und das weiße Hemd von gestern, hatte die obersten Paar Knöpfe aber großzügig offen gelassen, sodass der kleine, verschlafene Taka einen guten Blick auf einen Teil seiner Brust hatte. „Morgen.“, nuschelte dieser dann und schlug die Decke zurück, erhob sich vom Bett. „Tut mir leid, dass ich gestern Abend einfach so weggepennt bin.“, sagte Toru dann. „War wohl doch zu viel Sekt zur Feier des Tages.“ Freundschaftlich, ja beinahe zärtlich strich Toru Taka durchs Haar. „Kommst du mit frühstücken?“ Taka, dessen Herz wieder einen Sprint einlegte, nickte mit roten Wangen und folgte Toru einfach im Star-Wars-Pyjama in die Küche. Dort stand noch immer der Brautstrauß und während der Leader Omelettes auf zwei Teller verteilte, strich Taka ein wenig über die Blütenblätter einer roten Blume. „Gefällt er dir?“, war auf einmal Torus Stimme zu hören, der die Teller auf dem Tisch abstellte. „Du kannst ihn behalten, wenn du willst.“ Da blinzelte Taka leicht. „Willst du ihn nicht behalten? Das soll doch Glück bringen, oder nicht?“ Toru schmunzelte. „Was soll ich denn mit dem Brautstrauß meines Bruders, hm?“ Kurz überlegte Taka. „Du könntest ihm demjenigen schenken, der dir am meisten bedeutet. Das ist doch bestimmt eine nette Geste für zwei Liebende, oder?“ Taka wusste nicht, ob Toru derzeit verliebt war. Dass der Gitarrist eine Freundin gehabt hatte, war schon über zwei Jahre her. Noch einmal strich Taka mit den Fingern sanft über die Blume und blickte dann zu Toru. Der Blick des Leaders ließ ihn stutzen. Er war so sanft, ja, zärtlich, dass Taka richtig Herzklopfen bekam. „Das habe ich doch.“, sagte Toru dann leise. Mit riesigen Augen starrte Taka den Gitarristen an. „Häh?“ Toru lachte leise aufgrund Takas verwirrtem Gesichtsausdruck. „Ich habe dir damit gerade ein Liebesgeständnis gemacht, du Dummkopf.“, schalt er liebevoll. Nun klappte Taka auch noch der Unterkiefer herab. „Du liebst mich?“, fragte er. Toru nickte. „Schon eine ganze Weile. Ich…. hab‘ lange auf eine Gelegenheit gewartet, es dir zu sagen. Und jetzt wollte es einfach raus.“, lächelte der Blonde und rieb sich leicht den Nacken. „Toru, ich…“, sagte Taka da, wusste nicht, wie er in Worte fassen sollte, was er in diesem Moment fühlte. Er war so überrumpelt. „Ja, ich weiß. Du erwiderst es nicht und wir sind beste Freunde. Das ist mir bewusst.“, sagte Toru dann. „Und natürlich werde ich auch-„ „Jetzt halt doch mal die Klappe!“, unterbrach Taka Toru unsanft. „Meine Güte! Ich hab doch noch gar nicht ausgeredet!“ Leicht schmunzelte der Leader. Taka war echt süß, wenn er sich so aufregte. „Dann bitte.“ Der Gitarrist wies mit einer Hand auf Taka. „Rede weiter.“ Der Sänger nickte. „Also eigentlich ist es total überflüssig, noch viel um den heißen Brei herum zu reden.“, sagte er niedlich und nickte eifrig. „Ich liebe dich auch.“ Nun war es Toru, dessen Unterkiefer herab sackte. „Was? Ernsthaft?“, fragte er ziemlich unromantisch und Taka seufzte. „Sag mal, machst du das mit Absicht? Ich gesteh‘ dir meine Liebe und du zerstörst die Stimmung, Toru!“, echauffierte er sich und stemmte die Hände in seine Hüfte. „Ähm… entschuldige, aber… damit hab ich jetzt echt nicht gerechnet.“, kam es nur von Toru, der sichtlich überrascht wirkte. Taka kicherte niedlich. „Das seh ich. Und jetzt küss mich endlich, du Idiot.“ Ein breites Grinsen schlich sich auf Torus fein geschwungene Lippen. Mit zwei Schritten überwand er die letzte Distanz zwischen sich und seinem Sänger. Sanft legte er die Arme um Taka, zog ihn an sich und legte seine Lippen auf die Takas, schloss gleichzeitig die Augen. Er lächelte, als er spürte, wie Taka die Arme hob und seine Hände in seinem blonden Haar vergrub, den Kuss unglaublich sanft erwiderte. Sehr lange standen sie so in Takas Küche, küssten sich sehr liebevoll, aber noch zurückhaltend. Als sie sich dann voneinander lösten, lag ein leichter Rotschimmer auf Takas Wangen und Toru streichelte zart darüber. Der Sänger hingegen strahlte mit der Sonne um die Wette und vergrub kurz grinsend sein Gesicht in Torus Halsbeuge, bevor er ihn wieder anblickte und sie sich erneut küssten, diesmal ein wenig kürzer, aber nicht weniger liebevoll. „Ich glaube, das mit dem Strauß stimmt doch.“, sagte Toru dann leise. „Er hat mir gezeigt, dass ich der nächste sein werde, der sein Glück findet.“ Taka lachte und schlug Toru sanft auf den Oberarm. „Also ehrlich, Toru.“, schmunzelte er. „Das war jetzt echt kitschig.“ ENDE Hosted by Animexx e.V. 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