Gundam Wing Teil 4 von Phai8287 (Nach dem Krieg... Familienjahre) ================================================================================ Kapitel 9: ----------- Exakt zwei Stunden später fuhr Quatre in die Werkstatt und holte Duo ab, genau wie er versprochen hatte. Duo verabschiedete sich von Paul, dem das Ganze gar nicht gefiel, da es nicht mit Heero abgesprochen war. „Dein Mann bringt mich um.“ „Deshalb sollst du ja auch nichts sagen.“ Paul grummelte weiter, ließ ihn aber mit Quatre ziehen. Der Blonde wurde relativ kurz angebunden begrüßt, als Duo in seinen Wagen stieg. „Können wir irgendwo hin, wo wir gut reden können?“ „Ok…“ Quatre fuhr los. „Ich fahr etwas außerhalb der Stadt und parke einfach.“ „Ist gut.“ Gesagt, getan, waren sie eine viertel Stunde später mitten im Nichts und Quatre machte den Wagen aus. „Willst du mir jetzt sagen, was los ist?“ Seufzend fuhr sich Duo mit den Händen über das Gesicht und sah danach starr aus der Frontscheibe. „Irgendwas stimmt nicht mit mir.“ „Du bist schwanger.“ Aufgebracht wurde Quatre da angesehen. „Seit wann sind Filmrisse ein Schwangerschaftssymptom??“ Der Blonde runzelte die Stirn. „Filmrisse?“ „Mir… mir fehlen Erinnerungen.“, erläuterte Duo nun, und beruhigte sich dabei wieder etwas. „Ich wollte ein Formular wegheften, nur um fest zustellen, dass ich das schon vor einer Stunde getan habe und so was ist öfter passiert.“ „Gibt es vorher irgendwelche Auslöser?“, fragte der Freund weiter. „Keine, die ich bemerkt habe… und es wird noch schlimmer.“ „Schlimmer?“ Duo schwieg eine Weile, bevor er zögerlich berichtete, was in der vergangenen Nacht geschehen war. „…und ich erinnere mich an gar nichts.“ „Du hast ihn also fast umgebracht?“ „Das ist vielleicht ein bisschen übertrieben, aber…aber ich würde es nie so machen. Ich würde ihn nie so verletzen.“ „Du würdest es nie so machen…?“ Quatres Stirn legte sich in Falten. „Duo, weißt du wie sich das anhört?“ „Natürlich weiß ich das!“, brauste der Langhaarige auf. „Hilde hat damals zu Beginn dieselben Sachen berichtet, als Shinigami die Überhand gewann…“, erklärte ihnen Quatre dennoch einmal. „Das ist so lange her, Q…“ Er nickte. „Aber du wirst diesen Teil von dir nie wirklich ausschalten können.“ „Es macht trotzdem keinen Sinn!“ Sanft griff der Hochschwangere nach Duos Hand. „Gibt es nicht einen einzigen Grund, warum es doch Sinn ergeben könnte?“ „Mir fällt keiner ein.“ „Was könnte es sonst für Erklärungen geben?“, fragte Quatre nun. „Ich weiß nicht, aber das kann es doch nicht sein. Er hat so lange Ruhe gegeben.“ „Hattest du die letzten Monate mehr Sorgen, als in Odins Schwangerschaft?“ „Ein paar, aber es hat sich alles geregelt.“ „Vielleicht solltest du trotzdem noch mal mit Judy sprechen.“ „Das kann ich nicht ohne Heero einzuweihen und du weißt, was er von Psychiatern hält.“ „Aber du solltest etwas tun.“ „Ich weiß, ich weiß.“ Aufgewühlt fuhr Duo sich durch die Haare. „Das kann doch nicht einfach passieren.“ „Irgendeinen Auslöser muss es gegeben haben.“, stellte sein blonder Freund fest. „Genauso, wie du einen Grund gehabt haben musst, dass du zugelassen hast, dass Odin die Gundams zu Weihnachten bekommt.“ „Ich wollte ihn einfach glücklich machen!“ „Wichtig ist jetzt, dass du wieder lernst zu spüren, wann Shinigami kommt. Damit wir verhindern können, dass er wieder so stark wird.“ „Hör auf.“, nuschelte Duo da. „Das ist wichtig.“, widersprach Quatre sanft und griff nach seiner Hand. „Er ist nichts weiter, als ein Auswuchs meines Verstandes!“ „Einer der dich vor der Welt beschützen will und dabei zu weit geht, je mehr Macht er über dich hat.“ „Ich muss aber nicht mehr beschützt werden!“ „Ich weiß das.“, versicherte Quatre sanft. Sorgenvoll rieb Duo sich da den Bauch. „Ich kann nicht zurück in eine Anstalt. Ich muss mich auf die Babys konzentrieren.“ „Du solltest erst einmal Heero einweihen.“ Quatres Hand legte sich zu seiner. „Und wir werden eine Lösung finden!“ „Ich kann da nicht noch einmal durch, nicht jetzt.“, wisperte Duo und sah den Blonden hilflos an. Er wurde nun fest umarmt. „Trowa und ich werden mit Dion erst einmal hier in die Stadt ziehen. Du wirst alle Unterstützung bekommen, die du brauchst und willst! Nesrin wird am Wochenende bei uns sein, wir können sie jetzt nicht aus der Schule holen.“ „Q… Ich will nicht, dass du dein ganzes Leben über den Haufen wirfst. Du musst dich nicht mit mir belasten.“, wehrte Duo da zärtlich ab und strich über Quatres Bauch. „Du musst dich auf deine Bohne konzentrieren.“ „Du bist mein Freund und keine Belastung!“ Der Blonde lächelte sanft und sah auf seinen Bauch. „Dein Baby geht trotzdem vor.“ „Deine Zwerge und du sind auch sehr wichtig.“ Quatre sah auf und schniefte leise. „Aber ich darf sofort kommen, wenn du anrufst, ja?“ „Natürlich! Genauso wie ich komme wenn du deine Bohne bekommst.“ „Fühlst du dich denn jetzt ein bisschen besser?“ Duo grinste angestrengt und nickte. „Ich denke schon.“ „Sollen wir dann etwas Essen fahren?“ „Du willst mich verwöhnen, was?“ „Klar!“, grinste Quatre breit und hatte ebenfalls Hunger. „Dann lass uns fahren.“ „So, Odin schläft jetzt.“ Heero streckte sich, als er aus dem Zimmer ihres Sohnes kam, denn er hatte ihm eine Gutenachtgeschichte vorgelesen. Nervös stand Duo an die Küchentheke gelehnt und versuchte ihn anzulächeln. „Das ist gut.“ „Stimmt was nicht?“, fragte Heero und legte den Kopf schief, als er zu ihm trat und ihm die Hand entgegen streckte. Die Hand wurde nicht genommen, viel mehr legte Duo die Arme um sich selbst. „Können wir reden?“ „Ist gut.“ Der Kurzhaarige nickte und deutete verunsichert auf ihr Sofa. „Wollen wir uns setzen?“ „Ja…bitte…“ „Es ist recht kühl, ich hole dir noch eine Decke, ja?“, fragte Heero weiter unsicher, wollte aber, dass Duo sich wohl fühlte. Jener nickte und deutete zum Sofa. „Ich warte hier.“ „Ich brauche nicht lange.“, versprach der Kurzhaarige und ging in ihr Schlafzimmer, doch als er zurückkam war von seinem Mann nichts mehr zu sehen. Zuerst dachte Heero, dass der Langhaarige noch einmal ins Bad gemusst hatte, doch als er von dort nicht zurück kam, begann Heero erst das Haus und dann die nahe Umgebung abzusuchen, während er immer panischer wurde und zum Schluss sogar Quatre anrief um um Hilfe zu bitten. Blut verschmierte Hände öffneten zitternd die Tür einer Telefonzelle. Ängstlich und verunsichert flogen ein paar violette Augen von einer Seite zur anderen, bevor eine Nummer in den Apparat getippt wurde. „Duo?“, fragte Heero verzweifelt, als sein Handy klingelte und er es sofort abnahm. „Heero…“ erklang es zittrig am anderen Ende der Leitung. „Wo bist du? Was ist los?“ Heero standen sofort die Tränen in den Augen und er hatte direkt die Aufmerksamkeit ihrer Freunde die bei ihm waren. „Ich weiß es nicht… Heero… komm mich bitte holen.“ „Sofort!“, versprach Heero und lief bereits aus dem Haus. „Beschreib mir, wie es um dich aussieht!“ „Ich… ich bin in einer Telefonzelle…bei einem Wald…Heero…“ „Es wird alles gut, Schatz!“ Er stieg ins Auto. „Hast du Nadelbäume um dich?“ „Ja…“ Duo konnte hören, wie Heero richtig aufs Gaspedal trat und losfuhr. „Ich bin in einer viertel Stunde bei dir!“, versprach der Kurzhaarige und hatte eine genaue Vorstellung, wo Duo war. „Geht es dir gut?“ „Ich weiß nicht was passiert ist, Heero.“, erklärte Duo ihm heiser. „Da… da ist Blut und… ich glaube nicht, dass es meins ist.“ „Hast du Schmerzen? Ist dir kalt?“, fragte Heero weiter um ihn bei sich zu behalten und das Gespräch nicht zu beenden, aber auch um eventuelle andere Vorbereitungen treffen zu lassen, wenn sie zurück waren. Er konnte Duo schlucken hören. „Ich hab Angst.“ „Es wird alles gut!“, versprach der Kurzhaarige. „Halte noch ein bisschen aus, ich bin gleich da!“ „Es tut mir so leid.“, begann der Langhaarige da zu schluchzen. „Schon gut! Du bist wieder da, dass ist am aller wichtigsten!“ „Ich wollte dir nie Sorgen machen.“ „Das ist unwichtig!“, versicherte Heero und ging gefährlich schnell in eine Kurve. „Ich wollte dir sagen was los ist und dann…dann bin ich plötzlich im Wald…“ „Wir kriegen ihn in den Griff, mein Engel.“, versprach er weiter. „Ich hole dich jetzt nach Hause und du erholst dich ein bisschen. Dann reden wir. Was hältst du davon?“ „Das will ich, das will ich wirklich.“ „Ich weiß!“ Heero lächelte sanft und erreichte endlich den Nadelwald. „Heero?… Das Blut…es geht doch allen gut, oder?“ „Uns geht es allen gut! Odin spielt gerade mit Dion und freut sich, wenn du von deinem Ausflug wiederkommst. Trowa und Quatre lösen den Suchtrupp auf und es sind diese Nacht keine Toten und Kampfverletzte ins Krankenhaus gekommen.“, versicher der Kurzhaarige und sah bereits eine Telefonzelle. „Aber, woher kommt dann das Blut?“, murmelte Duo und starrte auf seine Hände. Bereits kurz danach kam Heero mit quietschenden Reifen vor Duos Telefonzelle zum Stehen und stieg aus. Duo selbst ließ den Hörer einfach fallen und taumelte aus der Zelle. Schnell wurde er in Heeros Arme gezogen, von diesem geküsst und gehalten. „Oh Schatz!“ „Heero.“, schluchzte der Langhaarige und presste sich an ihn. „Jetzt ist alles wieder gut!“ Heero vergoss tatsächlich ein paar Tränen und drückte ihn fest an sich. „Bitte… bring mich nach Hause.“, wurde es da gegen seine Brust genuschelt. Er nickte und führte Duo zu ihrem Auto. Eine viertel Stunde später fuhren sie dann vor ihrem Haus vor. „Willst du zuerst ein heißes Bad nehmen?“, wurde Duo liebevoll gefragt und hinein geführt. Der Langhaarige nickte, als Quatre und Trowa sorgenvoll auf sie zukamen. Dennoch bedrängten sie das Ehepaar nicht und ließen sie weiter ins Haus. Stumm ließ Duo sich ins Bad führen und aus seinen mit Blut befleckten Klamotten helfen. Dann ließ Heero heißes Wasser in die Badewanne und stieg mit dem Langhaarigen hinein. Jener ließ sich einfach von Heero führen und lehnte sich in der Wanne an ihn. „Ich liebe dich!“, flüsterte Heero dort in sein Ohr und streichelte ihn. Duo schloss die Augen und schwieg zu dieser Erklärung. „Wird dir jetzt wärmer?“, fragte der Wingpilot nun ein wenig verzweifelt, ohne sein Streicheln zu unterbrechen. „…Ja.“, hauchte der Kleinere leise. „Mach dir keine Sorgen.“ „Möchtest du noch etwas essen, bevor wir ins Bett gehen?“ „Später. Ich kann jetzt nichts runter bekommen.“ „Ist gut!“ Heero küsste Duo sanft und ließ sie weiter das warme Wasser genießen. „Hilfst du mir beim Waschen?“ „Gern.“ Er küsste den Langhaarigen erneut und griff dann nach der Seife. Duo schloss die Augen, wobei ihnen eine Träne entkam und seine Wange hinab lief. Er wurde äußerst sanft und zärtlich gereinigt, jedes Partikel Blut entfernte Heero von seiner Haut und später von seinen Haaren. Danach wurde ihm aus der Wanne geholfen, er wurde abgetrocknet und schließlich in Heeros warmen Bademantel eingewickelt. „Fühlst du dich jetzt ein bisschen besser?“, fragte dieser und umarmte ihn noch einmal. „Ja, danke.“, erwiderte der Langhaarige matt. „Schön!“, lächelte Heero. „Willst du Odin sehen, bevor ich dich ins Bett bringe?“ Duo bemühte sich um ein Lächeln, als er diese Frage mit einem Nicken beantwortete. „Er wird sich freuen!“, strahlte Heero dafür zurück und führte ihn zum Kinderzimmer ihres Sohnes. „Schau mal Schatz, die Mama ist da!“ Odin, der bis zu diesem Zeitpunkt mit Dion gespielt hatte, sprang nun auf und lief Duo direkt in die Arme. „Ich lasse euch ein paar Minuten allein.“, flüsterte Heero in das Ohr seines Gatten und trat wieder aus dem Zimmer. Duo beachtete das gar nicht, sondern küsste zärtlich das Gesicht seines Sohnes. „Hey, Spatz. Alles ok mit dir?“ „Alles toll! Onkel Q und Dion sind zum Spielen gekommen und Papa hat ganz viel mit Onkel Trowa geredet!“, erzählte Odin fröhlich und kuschelte sich an. „Das klingt ja aufregend. Spielt ihr beiden denn auch schön?“ „Wir spielen Gundam!“ Odin zeigte auf ihre Spielsachen. „Spielst du mit?“ „Später vielleicht. Ich bin ein bisschen müde und will mich noch was hinlegen.“ „Ist gut! Schlaf schön, Mama!“ Er umarmte noch einmal Duo und gab ihm einen Kuss. „Danke, Spatz.“ Lächelnd wurde Odin durchs Haar gestrichen, bevor auch Dion einen Kuss bekam. Da kam auch schon Heero zurück und legte Duo einen Arm um die Hüfte. „Soll ich dich jetzt ins Bett bringen?“ „Ja, bitte.“ Er nickte und führte Duo aus dem Kinderzimmer in ihr Schlafzimmer. „Hier, ich hab dir deinen Lieblingspyjama rausgelegt.“ „Kann ich in deinem Bademantel schlafen?“ „Klar!“ Heero lächelte und legte sich mit Duo in ihr Bett, wo er ihn wieder fest an sich zog. Duo erwiderte die Umarmung nicht, sonder schloss einfach die Augen. „Lass mich ein bisschen schlafen, ja?“ „Schlaf gut… ich bin bei dir!“ Drei Stunden später erwachte Duo ruckartig und mit dem Gefühl von irgendetwas gefangen zu sein, was die feste Umarmung, in der er steckte nicht erträglicher machte. Doch Heero ließ ihn sofort los und ihm so seinen Platz. „Alles in Ordnung?“ Duo brauchte einen Moment bevor er nickte. „Nur ein bisschen desorientiert.“ „Fühlst du dich denn jetzt ein bisschen fitter?“ Der Langhaarige nickte. „Ja, ich denke schon.“ „Dann wird es dich bestimmt auch freuen zu hören, dass Trowa das Blut auf deiner Kleidung untersucht hat.“ Heero Lächelte aufmunternd. „Und es ist definitiv kein Menschenblut. Du hast niemandem was Böses getan.“ „Wirklich?“ Mit einem Mal schien es, als wäre eine untragbare Last von Duo abgefallen. „Laut Computeranalyse war es höchstwahrscheinlich ein Hirsch.“, erklärte der Kurzhaarige genauer. „Ein Hirsch? Ich hab einen Hirsch getötet? Etwa mit bloßen Händen?“ „Ich weiß es nicht.“ Heero zuckte mit den Schultern und hielt ihm seine Hände entgegen. „Aber es ist nichts Böses letzte Nacht geschehen!“ Duo schnaubte leise und nahm seine Hände. „So würde ich das nicht nennen.“ „Shinigami hat niemanden ermordet! Du hast keinen Menschen getötet!“ Vorsichtig zog Heero ihn näher. „Jetzt müssen wir nur noch das Problem in den Griff bekommen.“ „Problem? Du meinst, dass ich verrückt bin?“, schnaubte Duo abfällig. „Das ist doch Blödsinn!“, wehrte Heero verärgert ab und sah auch genauso aus. „Wir hatten das doch schon damals geklärt, als du mir das erste Mal von Shinigami erzählt hast, dass das nichts mit Verrücktsein zu tun hat!“ „Eine dissoziative Identitätsstörung hat sehr wohl was mit Verrücktsein zu tun!“ „Nein!“ Mit kaltem Gesichtsausdruck verließ der Größere das Bett und ging zum Fenster um hinaus zu sehen. „Jeder von uns hat seine Art, die Vergangenheit hinter sich zu lassen und das ist deine!“ „Und was soll ich deiner Meinung nach tun? Leugnen, dass ich krank bin, bis tatsächlich jemand zu Schaden kommt??“ „Nein, das sollst du nicht!“ Verletzt drehte sich Heero nun um und verschränkte die Arme vor der Brust. „Du hast ein Problem, ganz ähnlich wie ich, bevor du mein Haus zerstört hast! Und deshalb müssen wir uns Hilfe suchen! Aber du bist nicht verrückt!“ Duo vergrub sein Gesicht in seinen zitternden Fingern. „Ich fühle mich verrückt. Es ist, als würde ich mir selbst entgleiten.“ Da kam Heero wieder zu ihm und zog ihn in seine Arme, an seine Brust. „Ich passe auf dich auf! Und ich werde dafür sorgen, dass Shinigami niemandem etwas tut, bis alles wieder gut ist!“ „Wie willst du das machen, letztes Mal… es war unkontrollierbar…“ Zärtlich wurde Duo der Rücken gestreichelt, als Heero seinen Plan erklärte. „Jetzt weiß ich Bescheid. Ich werde lernen zu sehen, wann Shinigami da ist. Außerdem hat Quatre uns die Telefonnummer von Judy besorgt, falls du ihre Hilfe wieder möchtest.“ Mit feuchten Augen sah Duo ihn da an. „Wirklich?“ „Sie ist zwar in Pension, aber ich habe mit ihr bereits gesprochen und sie würde dir wieder helfen, wenn du dazu bereit bist.“ „Sie erinnert sich an mich?“ „Natürlich tut sie das!“ Heero lächelte und hatte in der Nacht sämtliche innerlichen Hürden überwunden, als er mit ihr Gesprochen hatte. Außerdem hatte er konsequent ignoriert, was Quatre danach mit ihr besprochen hatte, denn da ging es auch viel um Heero selbst. „Ein Anruf und sie wird hier in unserem hübschen Städtchen mit ihrem Mann ein paar Monate Urlaub machen. … Auf meine Kosten.“ „Ich… ich glaube das wäre gut.“ „Soll ich sie dann jetzt gleich anrufen, oder willst du das machen?“ „Mach du. Ich glaub ich bin zu nervös um selbst mit ihr zu reden.“ „Mache ich!“, versicherte Heero lächelnd und gab ihm einen Kuss. „Erlaubst du dann, dass ich eben raus gehe? Ich werde direkt mit ihr telefonieren und dann muss ich auch noch ein wenig einkaufen. Wir haben zu wenig Vorräte hier, da Q, Trowa und Dion ja jetzt ein paar Tage hier sind. Q leistet dir dabei bestimmt Gesellschaft.“ „Schick ihn einfach rein.“, erlaubte Duo das und legte sich wieder hin. „Ich bin auch nicht lange weg!“, versprach Heero und gab ihm noch einen Kuss. „Bis später.“ Duo murmelte was Unverständliches und blieb liegen. „Ich liebe dich, genauso wie du bist!“, erklang es, bevor Heero endgültig das Zimmer verließ und die Türe hinter sich schloss. Dort lehnte er sich erst einmal erschöpft an die Wand und seufzte. „Heero?“, erklang es da ruhig, als Trowa zu ihm trat. Der Wingpilot sah auf und seufzte noch einmal. „Duo ist jetzt wach. Er ist fertig mit der Welt, aber wir wollen das Problem angehen.“ „Das ist gut, Heero. Eine bessere Entscheidung gibt es nicht.“, sprach Trowa ihm Mut zu. „Er glaubt, er ist verrückt.“, ließ Heero nun leise und verzweifelt raus. „Das ist verständlich. Er ist momentan sehr belastet.“ „Ja.“ Er löste sich von der Wand und sah zu Quatre. „Es wäre schön, wenn du ihm Gesellschaft leistest Q. Ich muss was einkaufen.“ „Natürlich, Heero. Ich kümmere mich schon um ihn.“ „Danke!“ Der gestresste große Asiate versuchte sich an einem Lächeln und ging dann zum Telefon um die Nummer von Judy zu wählen. Duo Nase zuckte, als sich jemand ächzend neben ihn legte. „Ich mag dein neues Shampoo.“ „Danke, ich vertrage zur Zeit nichts anderes.“ Quatre lächelte und kuschelte sich müde an ihn. „Riecht gut.“, murmelte der Langhaarige und legte die Arme um ihn. „Ich werde dir die Tage eins mitbringen.“, versprach der Blonde und merkte nicht, dass sein Bauch etwas härter war, als er sein sollte. „Kann ich sonst was für dich tun?“ „Bleib hier und riech gut.“ „Gern!“ Quatre lächelte und streichelte ihn. „Dion hat sich gefreut, dass wir zu euch gefahren sind! Er hat euch sehr, sehr lieb!“ „Seine Nähe tut Heero sicher gut. Er braucht ein bisschen Ablenkung.“ „Ich glaube, er wird euch Beiden gut tun.“ Quatre seufzte. „Er hat noch immer nicht mehr Freunde und will eigentlich jeden Tag hier anrufen.“ „Mach dir keine Sorgen, Q-Babe. Er ist ein unglaublich lieber und gutmütiger Junge. Er braucht einfach nur seine eigene Zeit. Lass ihn einfach machen wie er will, er ist schon nicht einsam.“ „Nein, ist er nicht.“ Der Blonde lächelte verträumt. „Dion wärmt jedem das Herz und irgendwann wird er bestimmt auch sprechen.“ „Möglicherweise gleichzeitig, wie Nr. 3 hier.“, erwiderte Duo und tippte ihm gegen den Bauch. Quatre schmunzelte, auch wenn er etwas unangenehm die Nase verzog. „Wer weiß…“ „Ich weiß.“, konterte Duo. „Mein Sonnenschein!“ Quatre lachte und knutschte Duo. „Ich bin froh, dass du hier bist.“, murmelte der minimal Kleinere da ehrlich. „Ich auch!“ Der Blonde grinste. „Und wann lagen wir zusammen das letzte Mal im Bett?“ „Viel zu lange her.“, gurrte Duo verspielt. „Wenn die Gören aus uns raus sind müssen wir mit unseren Männern noch mal über die Orgie reden.“ Daraufhin lief sein Freund knall rot an und senkte den Blick. „Das war doch nur so daher gesagt…“ „Angst Trowa könnte dich danach nicht mehr befriedigen?“ „Es gibt keinen, der das besser könnte!“, widersprach Quatre beschämt. „Ja?“ Duo sah ihn nun grinsend an. „Willst du mir Details erzählen?“ Normalerweise hätte Quatre jetzt den Kopf geschüttelt und schnellstens das Thema gewechselt. Doch er spürte, dass der Langhaarige so ein völlig unkonventionelles Gespräch brauchte und ihm gut tat. „…Füße…“ „Füße? Trowa ist Fußfetischist?“ „Ich…“, nuschelte Quatre leise und kopfschüttelnd. Überrascht wurde der Blonde angeblinzelt. „Und? Hat Trowa gute Füße?“ Jetzt nickte Quatre. „Ich mag es, wenn er mich mit ihnen befriedigt, bevor er mich nimmt. Am liebsten lecke ich ihm vorher zwischen den Zehen entlang.“ „Du unanständiges kleines Ding, du.“, gurrte Duo vergnügt. „Glaub mir aber, wenn ich dir sage, dass du harmlos bist.“ „Unmöglich!“, widersprach Quatre, der sich für extrem pervers hielt. „Möglich! Mein Göttergatte steht auf meine Haare und zwar so sehr, dass wenn ich sie ihn waschen lasse, ich sie danach noch einmal selber waschen muss.“ Der Blonde runzelte die Stirn. „Was macht er mit deinen Haaren?“ Duo leckte sich über die Lippen und erklärte Quatre dann, was ein Hairjob war. „Lang genug dafür sind sie ja…“ Quatre lachte und spielte mit Duos Haaren. „Siehst du, ich bin der ideale Mann für ihn.“ „Und ich habe niemanden gesehen, der dich je glücklicher machen konnte!“, stellte der Blonde zufrieden fest. „In und außerhalb des Schlafzimmers.“, stimmte Duo zu. „Wir haben eine ganze Menge in den Jahren ausprobiert.“, stellte Quatre fest. „Das kannst du laut sagen!“ „Dabei hat Trowa auch eine besondere Vorliebe entwickelt.“ Duo begann breit zu grinsen. „Sag es mir.“ Quatre hingegen leckte sich über die Lippen, bevor er zu flüstern begann. „Ich muss ein Hausmädchenkostüm anziehen, ihn fesseln und bestrafen.“ „Bestrafen? So SM mäßig?“ Er nickte. „Trowa steht auf heißes Wachs und verschnürt sein. Er darf mich danach nur nehmen, wenn er selber was hinten drin hat…“ „Oh Gott… ich will bei euch definitiv mal die Fliege an der Wand sein.“ „Und du?“, wurde er jetzt doch neugierig gefragt. Da errötete Duo tatsächlich. „Das ist jetzt irgendwie peinlich.“ „Ich sollte auch reden!“, beschwerte sich der Blonde. „Ich weiß, aber…“ Verlegten strich Duo sich durchs Haar. „Blümchensex.“ Quatre verzog sein Gesicht gerührt und drückte Duo an sich. „Das ist unglaublich niedlich!“ „Das ist peinlich! Ihr habt alle so heiße Vorlieben und ich steh am meisten auf Kuschelsex!“ „Nein, das ist schön!“, versicherte der Blonde ehrlich. „Jeder hat seine Vorlieben, aber ich finde es trotz allem auch mal schön, wenn Trowa und ich uns einfach lieben.“ „Genau das ist das Schöne daran, der Liebe Part.“ „Wenn Trowa von einer seiner Tourneen kommt, dann lieben wir uns die ganze Nacht. Es geht dabei weniger um die Lust, sondern einfach nur um uns. Sobald Dion dann in der Krabbelgruppe und Nesrin in der Schule ist, wird es getrieben, dass es nicht mehr schön ist.“ „Das kenn ich auch zur Genüge.“ „Wenn ihr mal wieder bei uns seid und Spielzeug braucht, frag mich.“ „Das werde ich tun und wenn du Glück hast mach ich es unter vier Augen.“ Sofort wurde Quatre wieder knallrot und senkte den Kopf. „Ich glaube nicht, dass Trowa etwas von dieser Unterhaltung erfahren sollte…“ „Denkst du er wäre sauer auf dich?“ „Das ist eben privat, nur für zwischen uns.“, erklärte er sich. „Ich schweige wie ein Grab.“, schwor Duo ihm grinsend. Zufrieden drückte er den Langhaarigen und gab ihm einen Kuss. „Weißt du, hätten wir unsere Männer nicht abbekommen hätte ich sicher dich geheiratet.“, flirtete Duo da scherzend mit ihm. Er wurde stirnrunzelnd angesehen. „Echt?“ „Klar, wer außer dir hätte mich sonst ertragen?“ „So schlimm bist du doch gar nicht!“, erklärte Quatre jetzt vehement. „Siehst du?“ Er schüttelte den Kopf und fasste sich kurz an die Stirn. „Nein.“ Duo lachte leise. „Gerade deshalb hätte ich dich geheiratet.“ „Können wir ein bisschen Schlafen?“, wurde der Langhaarige gefragt. Duo nickte und zog seine Decke über Quatre. „Danke!“, lächelte der Blonde und schmuste sich wieder an. „Schlaf gut, Q-Babe.“ Als Duo, der Quatre beim Schlafen Gesellschaft leistete, wieder erwachte, war Heero wieder im Schlafzimmer. Er saß auf einem Stuhl am Bett und beobachtete ihn verträumt und besorgt zugleich. „Hast du gut geschlafen?“ Duo streckte sich und lächelte seinen Mann an. „Mir geht es jetzt besser.“ „Das ist schön!“ Heero schickte ihm einen Luftkuss. „Soll ich euch was zu Essen machen?“ „Wir Fünf könnten sicher was vertragen.“ „Besondere Wünsche?“ Duo schüttelte den Kopf. „Mach, was du für richtig hältst.“ „Ist gut.“ Heero lächelte und beugte sich übers Bett um seinen Liebsten zu küssen. „Liebe dich!“ „Ich liebe dich auch.“, wurde es ihm ehrlich versichert. „Ich weiß!“ Heero erhob sich wieder. „Soll ich euch die Kleinen zum Schmusen schicken?“ „Unsere eigene Kuschelbrigade? Nur rein damit.“ „Gut!“ Zufrieden verließ Heero das Zimmer und trat zu Dion und Odin an den Fernseher. „Wollt ihr eure Mamas nicht mal schön wecken?“ „Die schlafen immer noch?“ „Mama und Onkel Q sind schwanger, sie dürfen das!“, grinste Heero. Odin nickte verstehend und nahm Dion an der Hand. „Wir kuscheln sie wach!“ Der Kleine winkte Heero sehnsüchtig und ließ sich dann von Odin ins Elternschlafzimmer ziehen. „Hey, ihr Süßen.“, wurden sie da von Duo begrüßt, der direkt half Dion aufs Bett zu ziehen. Dieser gab Duo ein zartes Küsschen und krabbelte dann zu seiner Mutter. „Papa sagt, wir sollen euch wachkuscheln!“ „Das klingt aber verlockend.“, lächelte Duo und zog sich seinen Sohn auf den Schoß. Odin grinste, während Quatre langsam und blass erwachte. „Schon Morgen?“ Dion kicherte und küsste seiner Mutter die Nase. „Hey mein Süßer!“, lächelte Quatre und zog ihn an sich, als er ihn realisiert hatte. Zärtlich tätschelte Dion dem Blonden da die Wange. „Ich hab dich auch lieb!“, bestätigte Quatre und gab ihm noch einen Kuss, bevor er zu Odin und Duo sah. „Hab ich lange geschlafen?“ „Ewig!“, bestätigte Odin das nickend. „Tut mir leid!“, entschuldigte sich Quatre ehrlich und zog Dion etwas näher. „Wir hatten alles Recht der Welt auf ein ausgedehntes Mittagsschläfchen.“, verteidigte da Duo. „Dann können wir ja jetzt spielen!“ „Ja, ich denke das können wir.“ Nun war auch Dion begeistert und klatschte lachend in die Hände. Duo hob ihn hoch, nachdem Odin von seinem Schoß geklettert war und stand dann mit ihm auf. „Wollen wir deiner Mama aus dem Bett helfen?“ Der kleine Winner nickte und wollte deshalb schnell auf den Boden gelassen werden. Der Langhaarige ließ ihn runter und reichte Quatre dann die Hand. Dieser nahm sie und die seines Sohnes, als er sich aufhelfen ließ um schließlich sein Gleichgewicht zu suchen. „Alles ok?“, fragte ihn Duo da vorsichtig „Ein bisschen Schwindelig.“, gab der Blonde zu. „Aber das kennen wir doch!“, grinste er um das nicht so ernst werden zu lassen. „Stimmt.“ Lächelnd lehnte Duo sich zu ihm und küsste seine Wange. „Geht ihr vor? Ich zieh mir was an.“ „Aber du kommst dann, Mama?“ „Natürlich komme ich, Spatz.“ „Ok!“ Odin holte sich noch ein Küsschen ab, bevor er wieder nach Dions Hand griff und mit ihm das Schlafzimmer verließ. Um Quatre nicht zu schocken wartete Duo, bis auch jener gegangen war, bevor er seinen Bademantel aus und sich anzog. Als er dann das Schlafzimmer verließ, duftete es köstlich. Heero brutzelte nämlich frische Hähnchenbrust und andere Leckereien, die er inzwischen gut konnte. „Hm. Da läuft einem ja das Wasser im Mund zusammen.“ „Es gibt auch Pommes.“, erklärte Heero mit einem Augenzwinkern. „Gott sei Dank!“ „Wusste ich doch, dass dir das gefällt!“, grinste Heero und zwinkerte Duo zu. Dann sah er zu Odin. „Gehst du bitte zu Onkel Trowa hoch und sagst ihm, das Essen ist jetzt fertig?!“ Odin lief bereits davon, als Duo nachfragte. „Wo steckt Trowa denn?“ „Oben, er ist begeistert dabei meinen Innenausbau weiter zu machen.“, wurde ihm grinsend erklärt. „Im Augenblick verlegt er weiter Kabel durch die Wände.“ „Ist nett von ihm, dass er dir dabei so hilft.“ „Es macht ihm Spaß. Er war schon begeistert, als er beim Abriss und Aufbau der Wände und des Daches mitgeholfen hat.“, erzählte jetzt Quatre. „Dann solltest du ihn…“, Duo hielt Dion die Ohren zu, „…ein Baumhaus für den Knirps hier bauen lassen.“ Neugierig sah der Junge zwischen den Erwachsenen hin und her und verstand kein Wort, während Quatre ernsthaft überlegte. „Ist er nicht noch etwas zu jung dafür?“ „Dafür ist man nie zu jung!“ „Er könnte runterfallen.“, stellte die extrem führsorgliche Mutter fest. „Dann darf er halt nur mit euch ins Baumhaus.“ „Ich weiß nicht.“ Quatre setzte sich an den Tisch und hatte zu große Angst um seinen Jüngsten. „Hab ein bisschen Vertrauen.“ Er zuckte unsicher mit den Schultern und winkte Dion zu sich. „Komm her, mein Schatz!“ Duo entließ den Jungen und schickte ihn zu seiner Mutter. Kurz darauf kamen auch schon Trowa und Odin aus dem ersten Stock und taten extrem hungrig. „Hörst du, Heero? Du musst uns füttern!“ Da kam der Koch schon mit einer riesigen Pfanne zum Tisch und lachte. „Bin ja schon da!“ Er stellte ein Brettchen darauf, bevor die Pfanne auf jenem Holz angestellt wurde. „Komm Odin, hilf mir mal eben den Tisch fertig zu decken!“ Unwillig tat der Junge, was sein Vater ihm sagte, sodass Trowa die Gelegenheit hatte Duo richtig zu begrüßen. Seltsamer weise schien Quatre keinen wirklichen Appetit zu haben, im Gegensatz zu den letzten Wochen, denn er stocherte mehr in dem Bisschen, was er sich zu Beginn des Essens auf den Teller getan hatte, als das er aß. „Ich hoffe, es ist ok, wenn wir drei ein paar Nächte hier bleiben. Wir haben Gästebetten im Auto und müssten nur die Sofas etwas zur Seite schieben.“, fragte er um nicht auf sein Essen aufmerksam zu machen, da er eine unangenehme innere Unruhe in sich spürte. „Du tust so, als könnten wir euch wieder los werden.“, scherzte Duo zärtlich mit ihm. Verlegen grinste Quatre zurück und trank einen Schluck Wasser. „Du bist doch auch glücklich, dass wir noch etwas hier bleiben, oder Dion?“ Sofort begann der Kleine zu strahlen, den Mund voller Pommes. „Ich finds auch toll! Mit Dion kann man so gut Gundam spielen!“, erklärte Odin begeistert. „Dann sind ja alle zufrieden.“, lächelte Duo. „Ja.“, stimmte Trowa zu. „Sogar Nesrin, die sich über ihre sturmfreie Zeit freut. Auch wenn wir den ein oder anderen Aufpasser bei ihr eingeschleust haben.“ Der Langhaarige lachte. „Ich weiß auch genau, wen du meinst!“ „Wo sich hier doch alle so gut verstehen, wollen wir beiden morgen keinen kleinen Ausflug machen?“, wurde Duo nun von seinem Mann gefragt. Der Langhaarige sah ihn an und wusste gleich, dass es kein Ausflug zum Vergnügen werden würde. „Klar.“ Dafür wurde ihm ein dankbares Lächeln geschenkt. „Schön!“ „Wo wollt ihr denn hin, Papa?“ „Wir wollen eine alte Freundin treffen.“ „Schon morgen?“, warf Duo da überrascht ein. „Natürlich, sie freut sich, dich zu sehen.“ Der Langhaarige musste tief durchatmen, um sich nicht aufzuregen. „Dann also morgen.“ „Freust du dich gar nicht?“, fragte Odin da feinfühlig. „Doch, Spatz. Ich bin nur aufgeregt, weil ich sie so lange nicht gesehen habe.“ „Aber heute machen wir uns einen schönen Abend!“, erklärte Heero und erhob sich, als alle aufgegessen hatten, alle außer Quatre. Das bemerkte nun auch dessen Ehemann. „Alles ok, Quatre?“ Unsicher bejahrte der die Frage und zuckte mit den Schultern. „…vielleicht ein bisschen unruhig. Nichts Ernstes.“ „Sicher?“ Sorgenvoll griff Trowa nach seiner Hand. Der Blonde nickte und lächelte. „Ja.“ Dann erhob er sich, seinem Umstand entsprechend schwerfällig. „Lass uns Heero helfen und es uns dann gemütlich machen.“ „Ich mach das schon, ruh du dich aus.“, befahl Trowa ihm da sanft. Wieder nickte Quatre und sah zu Duo. „Kommst du mit aufs Sofa?“ „Klar. Dion sicher auch, oder?“ Der Junge nickte und ließ sich von seiner Mutter aus dem Kindersitz helfen. „Odin, warum holst du nicht eins deiner neuen Bücher, dann könnten wir zusammen lesen.“, schlug da Duo vor. „Oh ja!“, begeistert strahlte sein Sohn und sah neugierig zu Dion. „Willst du mitkommen aussuchen?“ Der Kleinere nickte scheu. Da hielt ihm Odin die Hand hin. „Komm mit!“ Die Hand wurde genommen und Dion mit in Odins Kinderzimmer gezogen. „Odin wird ein toller großer Bruder.“, stellte Quatre zufrieden fest. „Dafür bin ich auch sehr dankbar.“, kommentierte Duo und half dem Blonden aufs Sofa, während die anderen beiden Männer den Tisch abräumten. Quatre kuschelte sich dort auch direkt an den Langhaarigen. „Liest du gleich vor? Ich bin sehr müde.“ „Natürlich mach ich das, aber… bist du sicher, dass es dir gut geht?“ „Ja…“, überlegte der Blonde, der nicht noch für großen Kummer sorgen wollte, da sie ja hier waren um sich um Duo zu kümmern. Sorgenvoll strich der Braunhaarige ihm über die Wange. „Sag, wenn was ist, ja?“ „Mach ich.“, versprach Quatre und schloss einen Moment die Augen. „Weißt du, was ich toll finden würde?“ „Was?“ „Wenn es nicht zu aufregend für dich wäre, denn du bist auch schwanger!“, erklärte er vorweg, bevor er nuschelnd mit seinem Wunsch heraus kam. „Ich fände es schön, wenn du bei der Geburt auch dabei bist.“ „Wirklich?“, fragte Duo mit leuchtenden Augen nach. „Nur wenn es nicht zu stressig für dich ist.“, bestätigte der Blonde leise. „Unsinn! Das ist überhaupt nicht stressig!“ Nun begann Quatre zu strahlen. „Du möchtest wirklich dabei sein?“ „Klar, das würde ich mir nie entgehen lassen!“ „Was würdest du dir nie entgehen lassen?“, erklang es nun aus der Küche und Heero kam mit einer großen Schale Chips zu ihnen. „Quatre will, dass ich bei der Geburt von Nr. 3 dabei bin!“ „Bist du sicher, dass das gut für dich ist?“, fragte der Wingpilot besorgt und stellte die Schüssel auf den Tisch. „Was sollte mir dabei schaden, hä?“ „Vielleicht ist es zu aufregend für dich und das wäre für die Zwillinge nicht gut.“, überlegte Heero. „Heero?“ „Ja?“ „Halt die Klappe.“ Nun begann Heero zu lachen und auch Quatre und Trowa stiegen mit ein. So dauerte es nicht lange, bis der Abend verging und die Kinder ins Bett gebracht wurden. „So sollte es immer sein!“, stellte Heero zufrieden fest und sah verträumt ins Feuer. „Hm…“, gurrte sein Ehemann mit geschlossenen Augen. Auch Trowa stimmte dem zu und sah dabei auf seinen schlafenden Ehemann. Alle Vier hatten es irgendwie geschafft sich auf das Sofa zu quetschen, wobei Duo in der Mitte saß, mit Quatre halb auf sich. „Wisst ihr eigentlich schon was es wird?“, wurde der Artist ganz nebenbei gefragt, der den Kopf schüttelte. „Quatre weigert sich es zu erfahren. Genauso, wie er noch keine Namen parat haben will.“ „Ich möchte es schon gern wissen.“, erklärte Heero und streichelte seinen Liebsten. „Schließlich muss ich noch streichen.“ „Sag das nicht mir, sag es ihnen.“ Duo deutete auf seinen Bauch. „Es ist nicht meine Schuld, dass sie so dicht zusammen kleben, dass man keinen Blick erhaschen kann.“ „Dann streiche ich die Zimmer grün.“, beschloss Heero grinsend. „Was für ein Grün?“ „Wie was für ein Grün?“ „Hast du eine Ahnung, wie viele Grüntöne es gibt und wie viele davon unglaublich scheiße aussehen?“ „Wie wäre es mit Eintopfgrün?`“, lachte Trowa und hatte seinen Spaß. „Urks. Ich zeig dir gleich Kotzgrün.“ „Wie wäre es mit Mintgrün?“, fragte Heero nach. „Fürchterlich!“ „Dann solltest du mir langsam eine Farbe nennen. Denn ich muss früh genug streichen, damit die Dämpfe aus den Zimmern raus sind.“ „Ich überleg mir schon noch was.“ „Das sagst du mir seit Wochen.“ „Das ist halt eine wichtige Entscheidung!“ „Ihr solltet das besser vertagen, bevor ihr euch noch ernsthaft streitet.“, mischte sich nun Trowa ein, dessen Körpersprache verriet, dass er lauthals lachen würde, wenn Quatre nicht am Schlafen gewesen wäre. „Keine Panik, Tro.“, grinste Duo da zurück. „Im Endeffekt muss er eh auf mich warten.“ „Deshalb werdet ihr es auch Sonnenblumengelb streichen und alles ist gut.“, bestimmte ihr Freund. „Gelb?“, fragte der Langhaarige eher unbegeistert. „Wie kommst du auch die Idee?“ „Weil ich die Farbe schon bestellt habe.“, erklärte der Artist fröhlich. Starr sah Duo den Anderen an, bevor er sich an Heero wandte. „Was hältst du davon, wenn wir ihn gelb streichen und nicht die Zimmer?“ „Er wird gelb, wenn er sie streicht.“, stellte der Wingpilot fest und küsste Duo. „Und Gelb ist doch eine freundliche Alternative, oder meinst du nicht?“ Duo grummelte: „Irrelevant.“ Er bekam einen leidenschaftlichen Kuss. „Wenn wir davon ausgehen, dass die Wandfarbe geklärt ist, kannst du dir ja ein Wandmotiv aussuchen, das ich übers Bettchen malen kann.“ „Selbst wenn es Pooh der Bär wird?“ Heero brummte abwertend. „Es geht ja hier nicht um meinen Geschmack.“ „Schatz, das nehme ich als Herausforderung.“ Ein leises unglückliches Brummen erklang in ihrer Unterhaltung und Quatre hielt sich im Schlaf den Bauch. „Tro… mit Q ist alles in Ordnung, oder?“ „Ich glaub er fühlt sich heute nicht ganz wohl in seinem Körper.“ Trowa seufzte und zog Quatre näher an sich. „Nenn es Mutterinstinkt, aber ich denke du solltest da ein Auge drauf haben.“ Der Artist nickte. „Ich bin froh, wenn die Schwangerschaft vorbei ist. Sicher, ich freu mich auf den Zwerg. Aber Quatre ist ein Mann und wir gehen auf die 40 zu…“ „Musst du die böse Zahl in den Mund nehmen?“, warf Duo murmelnd ein. „Hat der Arzt extra Risiken erwähnt?“ „Nur das Übliche und das er sich mehr schonen soll, als beim letzten Mal.“, wiegelte Trowa ruhig ab. „Das tut er aber nicht, oder?“ „Natürlich nicht!“, versicherte er und zwinkerte Duo zu. „Selbst ich bin die letzten Monate extra artig für ihn!“ Duo verkniff sich da einen Kommentar, um Quatre nicht zu verraten und grinste Trowa nur vielsagend an. „Wollen wir jetzt nicht schlafen gehen?“, wurde Duo da von Heero gefragt. „Wir müssen schließlich noch Trowas und Q’s Bett aufbauen und machen.“ „Ist gut, auch wenn Quatre sich auch an dem Sofa nicht stört.“ „Wohl wahr!“ Heero lachte und küsste seinen Liebsten, bevor er sich unter jenem hervor buddelte um aufzustehen. Duo grinste und blieb liegen. So rutschte Quatre ein wenig mehr auf ihn und er konnte deutlich dessen verhärteten Babybauch fühlen. „Oh oh.“ „Duo?“ „Trowa, hol eure Tasche. Heero, fahr den Wagen vor. Jetzt!“ „Warum?“, erklang es aus beider Vätermünder gleichzeitig. „Machen jetzt, fragen später!“ So begannen Heero also auch Trowa zu springen/laufen. Duo selbst tätschelte zärtlich Quatres Wange. „Aufwachen, Dornröschen.“ „Hm?“, erklang es unglaublich unwillig für jemanden, der sonst immer als erster wach war. „Du musst wach werden, Q-Babe.“ „Geht es dir nicht gut?“, wurde Duo sofort besorgt, aber verschlafen gefragt. „Mir geht es gut, im Gegensatz zu dir.“ Wie aufs Stichwort verzog Quatre das Gesicht und hielt sich den Bauch. „Uhhh…“ „Siehst du.“ Mitfühlend strich Duo ihm durchs Haar. „Du bleibst hier ruhig sitzen und ich geh die Kids wecken, ok?“ „Es ist zu früh!“, wimmerte der Blonde, der so langsam verstand, was seit einigen Stunden mit ihm los war. „Zwei Wochen sind nicht die Welt, Q. Es wird alles gut werden, versprochen.“ Mit Tränen in den Augen wurde Duo angesehen. „Wirklich?“ „Würde ich dich anlügen?“ Der Blonde schüttelte den Kopf und rollte sich auf dem Sofa ein. Duo gab ihm einen Kuss und stand dann auf, um die Kinder zu wecken und schnell abfahrbereit zu machen. „Machen wir wieder eine Nachtwanderung, Mama? Ist Papa diesmal der Geist?“, klang Odin ungemein gelangweilt und müde. „Nicht ganz, Spatz. Wir machen einen Ausflug, um Onkel Qs Baby abzuholen.“ Während Odin blinzelnd verstand und aufgeregt nickte, war Dion mit einem Schlag hellwach und flitzte aus dem Zimmer zu seiner Mutter. Duo griff sich Schuhe und Jacke aus Dions Tasche und grinste seinen Sohn dann an. „Zieh dir was über, ok?“ „Ich beeil mich, Mama!“ „Tu das bitte.“ Duo nahm die Sachen und eilte nun Dion hinter her. Der saß inzwischen bei seiner Mutter und Trowa stand daneben wie ein Mann, der zum ersten Mal Vater werden sollte. „Heero wartet bereits im Auto.“ „Dann bring Quatre ins Auto, ich zieh Dion schnell was Warmes über.“ Er nickte und wickelte seinen Mann erst einmal zärtlich in eine Decke, bevor er ihn aus dem Haus trug, gefolgt von Dions traurigen und unsicheren Blicken. „Keine Sorge, mein Süßer. Wir ziehen dir nur was an, damit dir nicht kalt wird, dann geht es zu Mama ins Auto, ok?“ Der kleine Junge nickte und hielt Duo erwartend die Arme entgegen. Lächelnd half der Langhaarige ihm in Schuhe und Jacke, bevor er ihn hoch hob. „Odin!“ „Bin da!“, rief sein Sohn zurück und hüpfte aus seinem Zimmer um sich dabei fertig zu kleiden. „Dann ab ins Auto mit dir.“ Eine halbe Stunde nachdem sie losgefahren waren, erreichten sie schließlich das städtische Krankenhaus. Heero war besonders vorsichtig gefahren, dennoch war Quatre inzwischen völlig verängstigt und hielt sich verzweifelt an Trowa fest, was Dion nicht zwingend ruhiger stimmte und er immer mal wieder wimmernde Laute von sich gab. Das war auch der Grund, warum er direkt in Heeros Arme gedrückt wurde, als sie ausstiegen. Zärtlich hielt der Wingpilot den Jungen und redete beruhigend auf ihn ein, während Quatre und Trowa direkt zu einem Arzt in ein Behandlungszimmer gebracht wurden. Duo wartete mit dem Rest vor jenem Zimmer, bereit hineinzugehen, sollte Quatre das immer noch wollen würden. Tatsächlich tauchte Trowas Kopf kurz danach wieder im Flur auf. „Es sind wirklich die Wehen!“ „Ist ein OP bereit?“, fragte Duo nach, wobei er auch seinen Tonfall achtete, um Dion nicht weiter zu verschrecken. Trowa nickte zustimmend. „Quatre wird jetzt vorbereitet und er hat auch etwas zur Beruhigung bekommen, natürlich rein pflanzlich. So in etwa einer Stunde ist es soweit.“ „Wie geht es ihm sonst?“ Der Artist deutete ins Zimmer. „Komm doch mit rein und sprich mit ihm!“ „Mach ich.“ Duo nickte. „Odin, bleib bei deinem Papa und Dion, ok?“ „Mach ich!“ Sein Sohn nickte und tat erwachsen. Duo lächelte ihm stolz zu, bevor er Trowa zurück ins Zimmer begleitete. Dort war Quatre bereits auf eine Liege gebettet. Außerdem war ein Wehenmesser und eine Infusion an ihn angeschlossen worden. Blass sah er auf und lächelte zu dem Langhaarigen. „Die haben mich unter Drogen gesetzt!“ „Scheinbar unter richtig gute Drogen.“, lachte Duo und kam zu ihm. „Mein Baby kommt gleich.“, erklärte der Blonde und griff nach der Hand seines Mannes. „Stimmt. Bist du aufgeregt?“ „Ja.“, gab Quatre zu und lächelte, als Trowa sich setzte und ihn etwas an sich zog. So hielt er nun Duo seine Hand entgegen. „Bleibt es dabei? Du bist dabei?“ „Ich bin die ganze Zeit, bei dir.“, versprach Duo ehrlich. „Du bist toll!“ Quatre griff nach Duos Hand und streichelte sie. „Wie geht es Dion?“ „Er ist ziemlich aufgeregt, aber das wird alles vergessen sein, sobald er ein großer Bruder ist.“ „Ob es klug wäre, ihn bis zur OP zu uns zu holen?“, überlegte Trowa in die Unterhaltung. „Ich glaube, Heero hat das schon alles im Griff.“ „Ich würde meinen kleinen Liebling vorher schon gern noch einmal sehen.“, erklang es leise von Quatre. Duo nickte und drückte dem Blonden die Hand. „Ist gut, ich hol ihn dir, ok?“ „Bitte!“, lächelte Quatre leise und kuschelte sich mehr an seinen Mann. Lächelnd trat Duo aus dem Zimmer und auf seinen Mann zu. „Da will jemand seinen Sohn sehen.“ Heero nickte und wollte Dion auf den Boden stellen, damit dieser mit Duo gehen konnte. Doch der Junge schüttelte den Kopf und deutete auf das Zimmer hinter dem Quatre und Trowa waren. Er wollte, dass Heero mitkam. Duo seufzte. „Scheinbar wird das eine Gruppenveranstaltung.“ „Ich werde ihn zu Quatre bringen.“, lächelte Heero, der somit sagte, dass er danach wieder rausgehen würde. „Gut. Odin und ich warten solange hier draußen.“ „Bis gleich!“ Duo wurde zart geküsst, als Heero mit Dion ins Zimmer trat. Der Langhaarige blieb zurück und lächelte seinen Sohn an. „Wie geht es dir, Spatz?“ „Das ist alles ganz spannend!“ „Ja? Erinnerst du dich noch daran, wie wir Dion im Krankenhaus besucht haben?“ Odin musste einen Moment überlegen, bevor er nickte. „Er war ganz klein und runzelig!“ „Das wird diesmal sicher nicht anders sein.“ „Ich war nie so! Das wüsste ich!“ „Doch, das warst du. Ich habe Fotos die das beweisen.“ „Alles Lüge!“, stritt der Junge ab. Duo grinste und zeigte einen Abstand mit den Händen. „So groß und runzlig, wie eine Rosine.“ „Gaaaaaaaaaaaarrrr nicht!“, lachte Odin und schüttelte den Kopf. „Dohoch!“ Da kam Heero wieder aus dem Zimmer und grinste. „Was treibt ihr hier?“ „Dein Sohn glaubt er war nie ein Baby.“ „Doch, das war er, ich kann mich noch genau erinnern, als er dich angepinkelt hat.“ Empört kräuselte Odin die Nase. „So was würde ich nie tun!“ „Wir sollten wirklich mal mit ihm die Bilderalben durchgehen.“, überlegte Heero. „Ihr lügt beide!“ Der Vater lachte und zog seinen Sohn an sich. „Wollen wir uns nicht was zu knabbern holen? Das wird heute Nacht noch länger.“ Sofort hatte Odin all seine Proteste vergessen. „Oh ja! Ein Mitternachtssnack!“ „Kommst du mit?“, wurde Duo nun lieb gefragt. „Geht ihr nur, ich bleibe bei Q.“ „Wir sind nicht lange weg und warten dann wieder hier.“, versprach Heero. „Ist gut.“ Dion begann zu weinen, als er das Zimmer wieder verlassen sollte. Der Arzt war nämlich eine Dreiviertelstunde später gekommen um Quatre die Rückenmarkbetäubung zu geben und ihn dann in den OP zu bringen. „Shh.“, versuchte Duo ihn sanft zu beruhigen. „Willst du denn gar nicht mit Heero auf dein Geschwisterchen warten?“ Der Junge schüttelte weinend seinen Kopf und klammerte sich an Quatre fest. „Deiner Mama passiert nichts, Dion. Das verspreche ich dir.“ „Ich gehe jetzt mal mit dem lieben Doktor weg und gleich kannst du wieder zu mir und alles ist gut!“, versprach auch der Blonde und gab seinem Sohn einen Kuss. „Da hörst du es, Krümel.“, sprach nun auch Duo ihm weiter gut zu. „Während du wartest hast du Heero und Odin auch ganz für dich allein.“ „Und wenn du jetzt ganz lieb zu Heero gehst, nehme ich dich auch mal mit zu den Tieren im Zirkus.“, versprach Trowa und streichelte seinem Sohn über den Kopf. Dion war immer noch am weinen, ließ sich dann aber doch von Duo aus dem Zimmer tragen. Es wurde nämlich Zeit, dass Quatre endlich in den OP kam. Es dauerte nicht allzu lange, nachdem Quatre in den OP geschoben worden war, dass Duo jenen wieder verließ, mit einem Bündel auf den Armen. „Dion! Komm und schau dir das an.“ Heero lächelte als er mit Dion auf dem Arm näher trat, der nämlich fast am schlafen war. „Guck mal, dein Geschwisterchen.“, erklärte er und strich dem Jungen über die Wange. Dion gähnte und sah dann auf das friedliche Baby. „Das ist dein kleiner Bruder Basim.“ Müde streckte er einen kleinen Arm und patschte dem Kind begrüßend, aber vor allem liebevoll auf die Schulter. „Willst du ihm nicht lieber ein Küsschen geben?“ So beugte sich Dion vor und gab seinem Bruder ein Küsschen, bevor er ihn umarmte. Duo musste automatisch lächeln, als er das sah. „Und? Hat sich das Warten für ihn gelohnt?“ Die Frage so völlig übermüdet nicht verstehend, sah der Junge den Langhaarigen nur unverständlich an. Lächelnd küsste Duo ihm da die Stirn. „Schlaf nur weiter. Wenn du aufwachst ist die Mama wieder da, ok?“ Das Wort Mama weckte einen tiefen Instinkt bei Dion und er streckte sich nun der Tür entgegen, hinter der seine Mutter vorher verschwunden war. „Ja, da ist deine Mama und kommt gleich wieder raus.“ „Wir warten hier auf ihn.“, versprach Heero und gab dem Jungen ein Küsschen. Tatsächlich ging da die Tür auf und Quatre wurde rausgeschoben, mit Trowa an seiner Seite. Begeistert hibbelte das übermüdete Kind und wollte zu seiner Mutter auf den Arm. Trowa nahm Heero seinen Sohn ab und küsste ihn, bevor er ihn behutsam neben Quatre legte, der leicht vor sich hin döste. „Hast du dein Brüderchen schon gesehen?“ Dion gähnte herzhaft und nickte, bevor er sich an seine Mutter kuschelte. Dort hob er einen Arm und zeigte auf Duo um zu zeigen, dass der Langhaarige ihm seinen Bruder gezeigt hatte. Jener Langhaarige reichte den Säugling nun an Trowa. „Noch mal herzlichen Glückwunsch.“ „Danke!“, strahlte der stolze Vater und betrachtete seine nicht ganz vollständige Familie, während sich Odin auf seinem Plastikstuhl einrollte. „…Hause…?“ „Wir sollten uns aufmachen.“, erklärte Duo da, an Heero gewandt. „Ja.“ Der Wingpilot lächelte und grinste dann Trowa an. „Ich nehme an, du bleibst hier?“ „Ja, solange, bis sich Quatre und Dion ausgeschlafen haben.“ „Wir kommen morgen früh wieder!“, versprach Heero und drückte den Artisten. „Pass mir gut auf deine Familie auf!“ „Dasselbe gilt für dich.“ „Worauf du dich verlassen kannst!“ Heero nickte und hob sich dann seinen schlafenden Sohn auf den Arm, bevor er den freien um Duo legte. Odin war bereits tief und fest am Schlafen, als er von seinen Eltern wieder ins Bett gelegt wurde. „Das war eine aufregende Nacht, für uns alle.“, kommentierte Heero leise und deckte seinen Sohn liebevoll zu. „Wem sagst du das, ich fühle mich momentan steinalt.“ „Dann bringe ich dich jetzt auch ins Bett und morgen können wir alle wieder sicher mit nach Hause nehmen.“ Er kam zu Duo und zog ihn an sich. „Nur, wenn du mit ins Bett kommst.“ Er nickte und führte Duo nun in ihr eigenes Schlafzimmer. „Ich muss morgen noch Einkaufen fahren, bevor wir ins Krankenhaus können.“ Verwirrt runzelte Duo die Stirn. „Du warst doch vorhin erst einkaufen.“ „Schon. Aber jetzt brauchen wir noch Windeln und allen möglichen anderen Kram.“, erklärte sein Mann und begann ihn auszuziehen. „Zumindest genug, bis die Vier wieder zu Hause sind.“ „Und da sie nicht reisen sollten, bis der Schnitt verschlossen ist, werden wir noch einige Tage länger Besuch haben.“ Heero begann zu kichern. „Wer hätte das noch vor Jahren gedacht, dass ich freiwillig Besuch hier habe und es gut finde, wenn sie länger bleiben?“ „Das ist wirklich überraschend.“, grinste Duo zurück. „Vielleicht solltest du Fieber messen.“ „Ich würde lieber etwas anderes einführen.“, erklärte Heero und begann Duo zu küssen. Der Langhaarige errötete und drehte, unangenehm berührt, den Kopf zur Seite. „Wir sollten schlafen, Heero.“ „Schatz…“, seufzte Heero und knabberte ihm noch am Ohrläppchen. „Es ist wirklich spät…“ „Du hast recht.“ Heero zog Duo seinen Schlafanzug an. „…Gute Nacht.“ Als Duo am Morgen wieder wach wurde, lief außerhalb des Zimmers der Fernseher. Es war offensichtlich, dass Odin davor saß, denn es lief seine Lieblingsserie. Heero lag auch nicht mehr neben ihm, denn dessen Seite war kalt. Doch der Langhaarige erfühlte einen Zettel, als er nach ihm tastete. Verschlafen wurde die Nachricht darauf gelesen und Duo war beruhigt, da er nun wusste wo sein Mann war. Da kam auch schon Odins gähnend ins Zimmer getapst. „Bist du wach, Mama?“ „Ja, ich bin wach.“, erwiderte Duo und klopfte neben sich auf die Matratze. Mit guter Laune krabbelte sein Sohn zu ihm aufs Bett. „Papa ist einkaufen gefahren und ich hab Hunger!“ „So, so und was willst du essen?“ „Speck! Und Ei! Und Brötchen!“, verkündete der Junge, der es noch immer nicht toll fand, dass seine Mutter die letzte Zeit immer nur Gemüse machte. „Du hattest gestern erst Speck.“ „Ich will aber wieder!“ „Haben wir überhaupt noch Speck?“ „Oh ja! Im Kühlschrank ist noch was!“ „Was für ein Glück für dich, was?“ „Ja!“ Odin strahlte und knuddelte sich an Duo. „Nur schade, dass ich noch duschen wollte, bevor ich Frühstück mache.“ „Ohhhh!“, jammerte der Junge und zog eine Schmolllippe. „Ich könnte natürlich auch mit dir zusammen baden…“ „Bekomme ich dann auch Erdnussbutter beim Frühstück?“, fragte Odin noch einmal nach. „Und Marmelade.“, bestätigte Duo. „Gut!“, ging sein Sohn auf das Angebot ein. „Dann lauf und hol schon mal dein Badehandtuch.“ „Ist gut.“ Odin kletterte vom Bett und lief zur Zimmertür. Dort stoppte er noch einmal und drehte sich mit gerunzelter Stirn um. „Du hast mich gerade reingelegt, stimmt’s Mama?“ „Würde ich so etwas denn wirklich tun?“ „Jap!“ Duo lachte laut auf. „Nun lauf schon!“ Und das tat der Junge auch, wobei er sich vornahm, seine Mutter ganz besonders stark nass zu spritzen. Mit nassen, offenen Haaren, die ihm über den Rücken hingen, stand Duo eine Weile später in der Küche und brutzelte seinem Sohn den verlangten Speck. „Schneller!“, quengelte Odin und sah auf, als Heero voll beladen zurück ins Haus kam. „Guten Morgen!“, grüßte Duo ihn und wendete Odins Spiegeleier. „Guten Morgen!“, grüßte Heero bester Laune zurück und lutschte ein Minzbonbon. „Gibt’s Frühstück?“ „Morgen Papa!“ „Frühstück ist gleich fertig.“ „Es duftet köstlich!“, erklärte der Kurzhaarige und begann seinen Einkauf zu verräumen. Nur die Windeln ließ er in der Küche. „Ich hab mir erlaubt Rashid anzurufen!”, rief Duo ihm dabei hinter her. „Er bringt Nesrin ins Krankenhaus, damit sie ihren kleinen Bruder begrüßen kann!“ „Sehr gut. Wird sie auch ein paar Tage bleiben?“, fragte Heero nach und kam zu ihm in die Küche. „Das wird sich wohl erst später rausstellen.“ „Ist gut.“ Er küsste Duo und sah dann zu Odin. „Dann wirst du dein Zimmer mit noch jemandem teilen müssen.“ „Aber das geht doch nicht, Papa!“, protestierte der Junge. „Irgendwo muss Nesrin doch schlafen.“, grinste Heero weiter und kam nun zu ihm an den Tisch. „Aber sie ist ein Mädchen, Papa!“ „Wir können sie aber nicht im Wohnzimmer bei ihren Eltern schlafen lassen. Das Baby wird immer wieder wach werden und sie braucht ihren Schlaf genauso wie du.“, bestimmte Heero weiter. „Ein Mädchen, Papa! Ein Mädchen!“, wiederholte Odin, als würde Heero den wichtigsten Punkt übersehen. „Ja.“, bestätigte Heero aber lediglich. „Noch seid ihr jung genug, also wird sie bei dir schlafen!“ Missmutig verzog Odin das Gesicht und schwor sich, dass sein Vater diese Entscheidung noch bereuen würde. Am Nachmittag kam Familie Maxwell-Yuy vollständig wieder im Krankenhaus an um Familie Winner samt Zuwachs abzuholen. Tatsächlich war inzwischen auch Nesrin da, die ganz versessen auf ihr neues Brüderchen war, auch wenn sie mehrfach nachfragte, ob ihre Eltern sicher waren, dass er kein Mädchen war. Dion war froh, als er Heero sah, denn nun wo er wusste, dass es seiner Mutter wieder gut ging, genoss er wieder die Nähe seines absoluten Lieblingsonkels. „Wie geht es dir?“, fragte Duo Quatre und trat zu ihm ans Bett. „Erschöpft aber glücklich!“, lächelte die frisch gebackene Mutter und ließ sich von seinem Mann küssen. „Und das obwohl ich alle zwei Stunden aufgestanden bin.“, grinste der dabei. „Das ist ja auch das Mindeste.“, grinste Duo den Größeren breit an. „Und es ist wirklich in Ordnung, dass wir ein paar Tage bei euch bleiben?“, wurde er jetzt von Quatre gefragt. „Was für eine dumme Frage, Q!“ „Wir haben schon alles vorbereitet!“, erklärte Heero, was er am Morgen noch alles getan hattet. „Ihr müsst kommen!“ „Odin freut sich auch schon so.“, warf Duo scherzend ein. Jener warf einen Blick auf Nesrin und zog die Augenbraue hoch. Zärtlich zerwuschelte seine Mutter ihm da die Haare. „Sind dann alle soweit?“ „Ja.“, antwortete Heero für Dion und grinste den Kleinen an, der glücklich zurück grinste. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)