Gundam Wing Teil 4 von Phai8287 (Nach dem Krieg... Familienjahre) ================================================================================ Kapitel 2: ----------- Am Morgen, als er erwachte, prasselte schon wieder ein Feuer vor dem Zelt und kleine Würstchen brutzelten über jenem in einer Pfanne. Der Geruch war es dann auch, der Duo dazu bewegte aufzustehen und, nach einem letzten Blick auf seinen tief schlafenden Sohn, das Zelt zu verlassen. Ihn erwartete bereits eine große Blechtasse Kaffee, die heiß dampfte. „Ohh…“ säuselte Duo glücklich und küsste seinem Mann den Nacken zur Begrüßung, bevor er sich neben ihn setzte. „Morgen.“, grüßte Heero zurück und wendete die Würstchen. „Was hältst du von Rührei dabei?“ „Rührei wäre ein Traum!“ Er nickte und erhob sich um die, bei Sonnenaufgang gesammelten Eier hervor zu holen. „Gibst du mir bitte Salz und Pfeffer?“ „Natürlich!“ Sofort kramte Duo ihr Gewürzset für unterwegs aus einem Rucksack. „Tada!“ „Danke!“ Heero nahm es an und legte dann die fertigen Würstchen auf eine Unterlage. „Hast du gut geschlafen?“, fragte er, als er danach begann das Rührei in die Pfanne zu schlagen. „Wie ein Stein, ich habe Odin nicht mal plappern gehört!“ erklärte Duo grinsend, hatte sein Sohn doch schon als Baby angefangen im Schlaf zu schnattern. „Er war auch ganz ruhig.“, versicherte Heero. „Der Tag war ja auch anstrengend.“ „Ja, er wird viel zu erzählen haben, wenn die Schule wieder anfängt.“ „Wir sollten ihn heute auch noch etwas laufen lassen und seine Geschicklichkeit verbessern. Außerdem können wir ihm zeigen, wie er sich richtig im Wald zurechtfinden kann.“, überlegte der Schwarzhaarige nebenbei. „Klingt gut, das wird ihm sicher Spaß machen“ erklärte Duo und klopfte neben sich auf den Boden. Er wurde mit einem schiefen Blick bedacht, der mehrere Verwunderungen gleichzeitig andeutete. „Morgen könnten wir ihm dann unterschiedliche Tiere zeigen, die man nicht so leicht findet. Ich werde dann zwischendurch Jagen gehen, dann bekommt er das nicht so mit.“ „Ist gut“ versicherte Duo und wiederholte das Klopfen. Da setzte sich Heero schließlich neben ihn und kochte weiter. Duo hingegen nutzte ihre Nähe, indem er sich an Heero lehnte. „Sollten wir uns nicht zügeln?“, merkte der nach exakt 60 Sekunden an. „Wir kuscheln nur“ erklang es skeptisch von seiner Schulter. „Wenn du meinst.“, kam es nun doch ein wenig gekränkt. „Heero“ wurde es da zärtlich gemurmelt. „Sei nicht böse mit mir.“ „Du hast mich stehen lassen, auf jede erdenkliche Art und dabei ist der Sex noch das geringste Übel gewesen.“, flüsterte der Schwarzhaarige zurück. „Schatz…“ hauchte Duo und zog das Gesicht des Anderen so, dass er ihn küssen konnte. „Das wollte ich nicht, aber mit Odin direkt neben mir, war an einen Ständer gar nicht erst zu denken.“ „Wir hätten auch rausgehen können…“ „Wo er doch noch gestern erzählt hat, wie er uns in der Küche erwischt hat? Sicher nicht!“ Heero zog eine Schnute. „Auf einem Baum hätte er uns gar nicht gefunden…“ „Bis wir auf einem Baum gewesen wären, wäre die Stimmung eh weg gewesen.“ Der Schwarzhaarige schnaubte und kümmerte sich wieder um ihr Essen. Duo rückte noch ein Stück dichter an ihn und rieb die Nase gegen seinen Hals. „Ich war einfach nicht in Stimmung.“ „Und ich bin deshalb rausgegangen!“ „Und jetzt bist du sauer auf mich?“ „Das hab ich nie gesagt!“, merkte Heero an und holte die Eier aus der Pfanne. „Aber so fühlt es sich an.“ Schwarzes Haar schüttelte sich verneinend. „Wir hatten Streit und der Sex danach muss sein. Anders geht es nicht! Es geht nicht um den Sex, aber er sagt meinem Herz, dass jetzt wirklich alles wieder gut ist. Vorher fühlt es sich nicht wieder ganz an!“ Duo umarmte Heeros starken Arm und drückte das Gesicht gegen seine Schulter. „Ich will nicht, dass das so bleibt, aber… ich kann nicht während wir hier mit unserem Baby sind!“ „Dann geh ihn wecken, das Frühstück ist fertig!“ Heero entzog sich ihm und holte Besteck hervor. Duo strich ihm über den Rücken, bevor er aufstand und ins Zelt zurückkehrte. Unbemerkt folgte dem Langhaarigen ein sehnsüchtiger Blick, bevor er seinen Sohn erreichte und dieser unwillig „Mama“ murmelte. „Guten Morgen, Spätzchen“ murmelte Duo und beugte sich über Odin, um ihn wach zu küssen. „Schon Morgen?“ Odin gähnte herzhaft und hielt sich an seiner Mutter fest. „Ja, der Papa hat sogar schon Frühstück gemacht“ säuselte der Langhaarige und schmuste sich mit seinem Sohn zusammen. Der grunzte und schmuste sich an. „Gibt’s auch Kakao?“ „Na, das werden wir raus finden müssen!“ „In Ordnung…“, kam es noch immer nicht ganz wach zurück und Odin hielt sich weiter fest, womit er seine Mutter zum Kichern brachte. „Na komm.“ Duo umfasste ihn, samt Schlafsack, und hob ihn sich auf den Arm. „Schön!“ Glücklich kuschelte sich der Kleine an und ließ sich tragen. So wurde er dann aus dem Zelt gebracht und ans Feuer verfrachtet, noch immer auf dem Schoß seiner Mutter. „Da sind wir!“ „Essen!“, freute sich Odin und schnappte sich sofort was er in die Finger bekam. Doch dafür strubbelte ihm sein Vater durchs Haar. „Willst du mich nicht begrüßen?“ Sein Sohn sah ihn an und deutete auf die Würstchen. „Essen, Papa!“ Heero seufzte. „Dann lass es dir schmecken!“ Duo kicherte und wuschelte seinem Sohn durch die Haare, als dieser anfing sein Frühstück zu verschlingen „Er kommt eindeutig nach uns.“, merkte der Schwarzhaarige grinsend an. „Ich frage mich, wie das möglich ist“ grinste Duo zurück. „Er hat sich zu viel bei dir abgeguckt.“ Heero erhob sich und zog sich etwas Frisches über. „Was soll ich denn für uns jagen, Odin?“ Brav schluckte der Kleine sein Essen runter, bevor er antwortete. „Einen Bären!“ „Einen großen?“, fragte Heero wissend nach. „Einen Riesen!“ bestätigte Odin das energisch. „Dann sollst du ihn bekommen!“ Heero nickte bestimmend und packte sich etwas ungesehen unter seine Jacke. „Dann bis nachher!“ „Lass dich nicht fressen, Schatz!“ rief Duo ihm noch zu. Heero zuckte mit den Schultern und winkte seinem Sohn, als er ihn verabschiedete. „Tschüß, Papa! Oh und GUTEN MORGEN!!“ Kaum war Heero außer Sichtweiter, blinzelte Odin verwirrt. „Aber… WARTE!!!!“ Duos Arme festigten sich um ihn. „Iss auf, Spatz.“ „Aber Papa hat versprochen, dass ich mit jagen darf!“, wiedersprach der Junge und sah seinem Vater traurig nach. „Ja, aber jetzt muss er einen Bären jagen, dabei muss er sich konzentrieren und da wäre es viel zu gefährlich, wenn du dabei wärst.“ Odin blinzelte seine Tränen weg. „Das heißt, Papa beschützt uns?“ „Genau das heißt es, Schnucki!“ „Der Papa ist toll!“ Odin strahlte und aß nun weiter. Duo lächelte und küsste ihm den Schopf. „Ja, dass ist er.“ „Was machen wir denn, bis der Papa kommt?“ „Wir frühstücken jetzt zusammen und dann könnte ich dir zeigen, welche Pilze und Früchte im Wals essbar sind, wie klingt das?“ Und das taten sie auch, wobei Odin immer äußerst aufmerksam war. Hatte er doch den Gedanken, dass er seinen Vater vielleicht sehen oder hören könnte. „Und vor denen hier musst du dich in acht nehmen, denn die sind fürchterlich giftig!“ „Aber die sehen doch aus wie die hier!“, merkte Odin an. „Ah!“ Duos Augen blitzten und er wuschelte seinem Sohn stolz durch die Haare. „Ich sehe, dass dir das nicht entgangen ist! Wenn du jetzt genau hinsiehst, erkennst du, dass die Blätter sich minimal unterscheiden! Ein gemeiner Trick, oder?“ Der Kleine runzelte die Stirn und nickte. „Das ist voll fies!“ „Es ist vor allem aber auch clever! Eine harmlose Art tut so, als wäre sie eine Giftige, um den gleichen Schutz zu genießen! Dieses Phänomen findet man auch bei vielen Tieren und es nennt sich Mimikry!“ Odin nickte, brauchte aber einen Moment bis er verstand. „Sie tauschen also die Plätze?“ „So in etwa. Tiere fressen von der giftigen Pflanze und werden furchtbar krank! Sie lernen also, sie nicht mehr zu essen. Wenn die dann die Harmlose finden erinnern sie sich daran und machen einen weiten Bogen darum.“ „Ah. Deshalb fliegen Vögel weg, wenn man ihnen zu nahe kommt?“, fragte Odin weiter. „Das hat eher was damit zu tun, dass sie scheu sind“ erklärte Duo ihm geduldig. „Mh!“ Der Kleine nickte. „Ich darf ihn auf jeden Fall nicht essen!“ „Zumindest nicht roh!“ „Dann können wir ihn doch mitnehmen und mit dem Bären nachher warm machen?“ „Ihn? Ach du meinst die Beeren? Naja, du kannst sie zwar essen, aber sie schmecken nicht sonderlich!“ „Dann nicht!“ Odin lachte und sah sich neugierig um. „Ob wir den Papa suchen sollen?“ „Lass uns erst zurück zum Camp, vielleicht ist er schon da.“ „Ist gut.“ So wurde der Kleine an die Hand genommen und zurück zum Lager geführt, wobei Duo ihn ab und an nach der einen oder anderen Pflanze fragte. Weil sie aber bereits einige Stunden unterwegs gewesen waren, war Heero bereits mit dem gewünschten Bären zurück, den er ausgenommen hatte und nun das Fell abzog. Duo verzog etwas die Nase, ließ Odin aber ungehindert zu seinem Vater laufen. „Papa! Papa!“ „Na mein Schatz. Hab ich dir zu viel versprochen?“, fragte der grinsend und hatte keine Probleme mit dem Fell. „Der ist unglaublich, Papa!!“ freute sich der Kleine und lief begeistert um das tote Tier herum. „Da haben wir jetzt aber auch mindestens zwei Wochen Fleisch zu essen.“, merkte der Asiate an. „Was willst du denn heute zuerst essen?“ „Öhm…“ Odin musterte das Tier und deutete dann auf ein Bein. „Das da!“ „Gut, dann gibt es heute Abend Schinken!“ Heero lachte und machte weiter mit dem Fell. „Ich will helfen, Papa!“ Er überlegte und nickte. „Wirklich?“ „Ganz doll wirklich!“ bestätigte Odin strahlend. „Gut, dann darfst du die Tatze festhalten, damit ich richtig schneiden kann.“ Heero zeigte ihm wo und wartete ab. Eifrig ergriff Odin die Tatze und starrte sie dann fasziniert an. „Die ist so groß!“ „Der Bär ist ja auch groß und auch sehr stark.“, lächelte sein Vater und zückte ein Messer. „War er dann nicht schwer zu jagen, Papa?“ „Oh, für einen ungeübten Jäger bestimmt. Aber weil ich dafür Sorge, dass du und Mama immer frisches Fleisch habt, bin ich ja geübt.“, versicherte Heero und begann das Bein um das Hüftgelenkt vom Körper zu trennen. Das sah nun nicht mehr wirklich appetitlich aus und Odin drehte den Kopf leicht weg. „Dann bist du der beste Jäger den es gibt??“ „Das solltest du deine Mutter fragen.“, entschied Heero. Sofort wirbelte Odins Kopf herum. „Mama??“ Duo lachte und nickte dann. „Jap, dein Papa ist der Beste!“ Der nahm das mit einem Nicken hin und kam nun am Knochen des Beines an. Als dieser knackte wurde Odin leicht blass um die Nase. Normalerweise hätte Heero einfach weiter gemacht, aber für seinen Sohn hatte er meistens ein feines Gespür entwickelt, weshalb er inne hielt. „Möchtest du lieber mit deiner Mutter frisches Feuerholz sammeln?“ Nach einigem Zögern nickte Odin. „Ist gut!“ Heero lächelte und strubbelte ihm durchs Haar. „Ich brauche nicht mehr lange!“ Der Kleine lächelte etwas verlegen und eilte dann an die Seite seiner Mutter. Etwas später saßen sie alle zusammengekuschelt am Lagerfeuer und warteten darauf, dass ihr Fleisch gar wurde. Odin saß natürlich in der Mitte und hatte dabei die volle Aufmerksamkeit seines Vaters. „Und dann haben wir ganz viele Ameisen gesehen und dann hat Mama mir die Beeren erklärt und dann…“ Heero lächelte. „Das ist doch toll!“ Sein Lob zauberte ein Leuchten in die Augen seines Sohnes, stoppte seinen Redefluss aber nicht. „Möchtest du das erste Stück Fleisch?“, wurde er deshalb irgendwann unterbrochen. „Hö?… Au ja!“ Heero lachte und schnitt seinem Sohn dann ein leckeres und knuspriges Stück Fleisch ab. „Vorsicht heiß!“ „Ich bin immer vorsichtig!“ versicherte Odin, pustete dann aber auch besonders lange auf das Fleisch, bevor er hinein biss. „Schmeckt es?“ „Hmmhmmgh!“ ertönte das, was wie eine Zustimmung klang. Zufrieden damit, schnitt Heero Duo und sich selbst auch etwas ab. Als er Duo sein Stück reichte hielt dieser den Kontakt zwischen ihren Händen länger aufrecht als nötig und lächelte den Größeren mehr zärtlich als dankbar an. Doch der wand sich bereits wieder an ihren Sohn. „Wollen wir heute nicht eine Nachtwanderung machen?“ Odin wäre vor Begeisterung fast das Fleisch auf den Boden gefallen. „Echt jetzt??“ „Aber sicher! Wir legen uns erst schlafen und wenn es mitten in der Nacht ist, wecken wir dich und machen eine Nachtwanderung.“, versprach sein Vater. „Versprochen??“ fragte sein Sohn zur Sicherheit noch mal strahlend nach. „Hoch und heilig!“ „Soooo coooool!“ „Dann gehst du gleich auch bestimmt früh ins Bett…“ „Ganz früh, versprochen!!“ „Du bist ein Schatz!“ Heero lächelte ihn an und aß dann selbst. Ruhe sollte er dabei keine haben. „Und wir gehen auch ganz tief in den Wald, wo es richtig dunkel und unheimlich ist??“ „Ja, Odin, versprochen!“, der Asiate lächelte und langte dann richtig zu. Odin tat es ihm gleich, wollte er seinem Papa doch um nichts nachstehen. „Hat dir die Mama denn schon beigebracht, wie man sich im Wald zu Recht findet?“ Odin schüttelte Wild den Kopf. „Nein, nur was ich nie und nimmer essen darf!“ „Dann könnten wir dir das gleich mal zeigen…“ „Damit ich mich überall zurechtfinde? Wie ein Pfadfinder??“ Heero schüttelte sich, waren die Pfadfinder doch ein Graus für ihn, dann nickte er aber. „Genau, wie die.“ „Cool!“ Die Pfadfinder waren kurz vor den Ferien in Odins Schule gewesen und hatten ihn mit ihren Uniformen und Abzeichen richtig beeindruckt. Doch noch hatte er sich nicht getraut seine Eltern zu fragen ob er beitreten dürfte. „Und du musst jetzt schlafen!“, merkte Heero am frühen Abend an und deckte seinen Sohn zu. „Dann kann ich dich auch zur Geisterstunde wecken…“ „Heißt es Geisterstunde, weil die Geister dann spucken??“ fragte Odin nach, der noch nicht schlafen wollte. „Ganz genau.“, bestätigte sein Vater sanft lächelnd und strich ihm durchs Haar. „Um Mitternacht bis um 1 Uhr ist Geisterstunde, weil dann die Geister aus ihrem Versteck kommen und spuken. Um die Zeit ist es auch überall am dunkelsten, weshalb es ihnen dann am meisten Spaß macht.“ „Weil die Leute im Dunkeln nicht mit ihnen rechnen?“ „Ganz genau!“ Odin bekam noch ein Küsschen. „Aber du brauchst keine Angst haben, Mama und ich werden auf dich aufpassen!“ Der Kleine kicherte unter den Lippen seines Vaters. „Und ich pass auf euch auf!“ „Oh ja, mein großer starker Held!“ Heero lachte und legte ihm eine Hand über die Augen. „Und jetzt schlaf, mein Schatz!“ Zwangsweise schloss Odin die Augen. „Aber was soll ich machen, wenn ich noch viel zu wach zum Schlafen bin?“ „Du lässt deine Augen zu.“, begann Heero ruhig. „Ich stelle mir immer vor, was ich am Tag gemacht habe und genieße in meinen Gedanken, was mir Spaß gemacht hat.“ Er lächelte. „Und bevor ich es mitbekomme, bin ich dann eingeschlafen.“ „Und das funktioniert?“ fragte sein Sohn skeptisch, aber noch immer mit geschlossenen Augen. „Du musst ein bisschen geduldig sein, aber es klappt.“, versprach der Asiate. „Geduldig…?“ fragte Odin fast angewidert nach. „Nur ein bisschen. Aber je länger du jetzt wach bleibst, desto länger dauert es, bis zur Geisterstunde!“ „Oh!“ rief der Kleine da panisch auf. „Oh, nein!“ Da presste er die Augen dann fest zusammen, um ja schnell zu schlafen. Heer lächelte und gab ihm noch einen Kuss. „Träum was Schönes, mein Schatz!“ dann erhob er sich und verließ das Zelt. „Und? Schläft er?“ wurde er draußen direkt von seinem Mann gefragt. „Er ist am Einschlafen.“, flüsterte Heero und ging am Feuer vorbei, dort wurde er aber aufgehalten, weil Duo nach seiner Hand gegriffen hatte. „Ich ertrage das nicht.“ Mit einem sehnsüchtigen Blick sah der Schwarzhaarige auf ihre Hände, bevor er sie löste. „Ich kann jetzt nicht. Ich hab meinem Sohn eine Nachtwanderung versprochen, zur Geisterstunde und da dürfen die Geister natürlich nicht fehlen!“ „Heero…bitte… das macht mich ganz fertig.“ „Und wie soll das bitte klappen? Ich hab zu tun und kann nicht auf Knopfdruck, erst Recht nicht jetzt.“, merkte Heero an. Zurückgewiesen zog Duo seine Hand zurück. „…Tschuldigung…“ Doch jetzt griff sein Mann nach seiner Hand und versuchte ein Lächeln. „Willst du mir vielleicht helfen die Geister aufzuscheuchen?“ „Gerne“ hauchte Duo, mit einem hilflosen Unterton. So wurde er auch näher an den Schwarzhaarigen gezogen, der ihn in den dunklen Wald führte. „Odin wird sich freuen!“ „Er ist eh ein so begeisterungsfähig Kind“ hauchte der Langhaarige und schmiegte sich an ihn. Duo bekam sogar einen Kuss. „Er ist die perfekte Mischung von uns Beiden.“ „Und das obwohl wir so eine gefährliche Mischung sind.“ „Trotzdem liebe ich dich…“ „Und ich liebe dich, Heero! Mit meinem ganzen Selbst!“ Heero blieb stehen und sah dem Kleineren tief in die Augen. „Heero…“ entwich es diesem mit zittriger Stimmung. „Ich will dich so nicht sehen.“, merkte der leise an. „Ich will mich nicht so fühlen“ ergänzte Duo leise. „Dann lass es einfach!“, bestimmte Heero nun. Dem Langhaarigen entwich ein leises Lachen. „Das sagst du so leicht!“ Ihm wurde auf die Nase getippt. „Jetzt siehst du aber schon besser aus!“ „Nur deinetwegen“ versicherte der Kleinere und hob das Gesicht, um den Finger küssen zu können. „Du musst das nicht tun!“ Heero sah auf seinen Finger und dann zu seinem Gatten. „Du redest, als würde ich mich dazu zwingen.“ Er nickte ehrlich und streichelte Duo über die Wange. „Wir können uns nicht gut streiten und dir geht das was im Augenblick zwischen uns ist, genauso an die Nieren wir mir…“ „Dem kann ich nicht widersprechen.“ „…Aber es geht gerade nicht…“, versuchte Heero in einem Satz zu erklären, dass er hier nicht mit Duo schlafen konnte und sich somit nicht richtig mit ihm versöhnen konnte. Dennoch zog er den Kleineren fest an sich und verdrückte ein paar Tränen. „Lass uns einfach etwas Zeit…“ Er hätte nämlich einfach das Gefühl, dass Duo nicht wegen ihrer Beziehung und für ihr festes Zusammensein mit ihm schlief, sondern nur, damit sie wieder friedlich miteinander waren. Außerdem hatte der Langhaarige deutlich gemacht, dass er hier nicht mit Heero schlafen konnte und dazu kam, dass der Asiate so überhaupt nicht in der Stimmung war. „Das heißt, wir quälen uns jetzt noch durch den Rest des Ausfluges?“ fragte Duo niedergeschlagen nach. „Was sollen wir sonst tun?“ Heero ließ ihn nicht los, war aber auch etwas ratlos. Schlanke Hände umfassten da sein Gesicht und strichen leicht über die Stoppeln, die seine Wangen bereits wieder zierten. „Alles was wir können.“ „Und das ist…?“ Duo zog sein Gesicht zu sich nach unten und küsste ihn. Er erwiderte den Kuss sehnsüchtig und zog den Langhaarigen noch näher. Unendliche Erleichterung spülte über Duo hinweg und er konnte gar nicht anders, als die Arme fest um Heeros Schultern zu schlingen. Der schloss nun seine Augen und ließ sich in ihre Nähe fallen, während sich die Hände des Mechanikers in seine dunklen Haare schlichen. „Das ist mein Fetisch!“, kicherte Heero, als sich ihre Lippen lösten um Luft zu holen und wie zum Beweis, löste er den Zopf des Kleineren. „Ich wollte ihn dir nicht streitig machen“ erwiderte der Langhaarige heiser. „…Aber ich mag deine Hände.“, gestand der Größere mit glänzenden Augen und gab ihm noch einen Kuss. Besagte Hände griffen nun richtig in sein Haar und kontrollierten so die Bewegungen seines Kopfes. Weil er ihre intensive Nähe so vermisst hatte, ließ er den Kleineren auch gewähren. Duo hatte auch nicht vor ihn diese Entscheidung bereuen zu lassen. Doch als ihre Küsse immer verlangender wurden, löste sich Heero doch noch einmal von ihm und sah ihm tief in die Augen. Duo erkannte die Unsicherheit darin und zog Heero so eng an sich, dass er spüren konnte, wie sehr ihm ihre Küsse gefielen. Voller Sehnsucht begannen die Hände des Schwarzhaarigen, den Rücken des Langhaarigen da zu streicheln und er schloss erneut seine Augen. So wehrte er sich auch nicht, als Duo ihn mit sich gegen einen Baum zog. „Ich will dich!“, hauchte Heero in das Ohr seines Liebsten. „Heute noch so wie am ersten Tag!“ „Oh, Heero!“ stöhnte Duo und presste sich gegen ihn. „Odin…“, flüsterte Heero und weckte seinen Sohn vorsichtig. Der Kleine grummelte unwillig und verkroch sich in seinen Schlafsack. „Wir haben jetzt gleich Geisterstunde…“, flüsterte sein Vater weiter. Sofort sprang Odin, voll Energie, auf. „Nachtwanderung!!“ „Schhh!“ Heero grinste und legte sich mit einem beruhigenden Ton den Finger auf die Lippen. „Deine Mama schläft!“ „Was?“ fragte der Kleine regelrecht entsetzt. „Aber es ist doch jetzt Nachtwanderung!“ „Deine Mama ist sehr müde. Aber er wünscht uns viel Spaß und du sollst mich vor den Geistern beschützen.“, erklärte der Schwarzhaarige und versuchte seinen Sohn leiser zu bekommen. Odin verzog das Gesicht, sagte dann aber leiser: „Mama ist so was von alt.“ Das brachte seinen Erzeuger zum Kichern. „Aber du willst doch jetzt bestimmt mit mir Nachtwandern?“ „Das will ich ganz doll, Papa.“ Odin schnappte sich sofort seinen Pullover und seine Jacke. Sein Vater half ihm dabei und packte ihn dick ein. „Ich glaube, die Geister sind auch heute sehr aktiv!“ „Ehrlich? Sehen wir dann auch welche?“ „Das weiß ich nicht… Aber wer weiß, was die Nacht bringt.“ Voller Vorfreude strahlte Odin wie am Weihnachtsmorgen und er zog seinen Vater eilig aus dem Zelt. „Schnell, bevor die Geister weg sind!“ Heero hielt ihn auch fest an der Hand und führte ihn weiter in den Wald. „Hast du denn Angst?“ „Ich doch nicht!“ erwiderte Odin, hob stolz das Kinn und brachte dann eine Bemerkung, die er sich bei den Erwachsenen abgeschaut hatte: „Mach dich nicht lächerlich!“ „Dann hab ich ja schon einen großen Sohn!“, entschied Heero ohne darauf zu achten, dass neben ihnen ein Ast knackte. Da zuckte Odin sofort zusammen und packte die Hand seines Vaters fester. „W…War das ein Geist?“ „Was meinst du?“, fragte der Ältere unwissend nach, als es wieder knackte. Heeros ganzer Arm wurde fest umklammert. „Das Geräusch!“ Odin wurde nun sicher an den väterlichen Körper gezogen und dieser horchte in den Wald. „Aber da ist doch nichts…“ „Es hat doch eben Geknackt, Papa!!“ „Dann war es eindeutig ein Geist, sonst hätte ich es auch gehört.“, bestimmte Heero und knuddelte seinen Sohn. „Hast du etwa Angst?“ „Ich habe nie Angst!“ erklang die empörte Antwort. „Erst letztens, als ich beim Arzt meine Impfungen bekommen habe, hat Mama gesehen, wie mutig ich bin!“ „Ja, da hat er mir von erzählt!“ Heero lächelte stolz als eine Eule heulte. „Ich hab den mutigsten Sohn des ganzen Universums!“ Mit roten Wangen sah Odin zu seinem Vater auf, war dessen Lob doch unglaublich wichtig für ihn. „Ich hab dich lieb, Papa!“ „Und ich hab dich lieb, mein Sohn!“ Heero überkam der Drang ihn zu tragen, weshalb er ihn hoch hob. „Wollen wir jetzt Geister jagen?“ „Wenn wir einen fangen, kann ich ihn dann behalten?“ fragte sein Sohn nach, der sich jetzt wieder richtig mutig fühlte. „Ich werde ihm dann auch ein eigenes Zimmer anbauen!“, versprach der Asiate ihm. „Das ist sehr nett, Papa!“ Der grinste und ging weiter, wobei es wieder knackte. Als er dann noch ein Kratzen hörte, quiekte Odin und umklammerte den Hals seines Vaters. So bekam der Kleine einen Kuss auf die Stirn. „Wollen wir dem Geist nach?“ Stumm nickte der Junge und wurde auf Papas Arm immer den Geräuschen nach getragen. Je weiter sie gingen desto gruseliger wurden die Geräusche, bis sogar ein unheimliches „Buuuuuhhuuuuuuu!!“ zu hören war. Heero blieb daraufhin stehen und sah Odin neugierig an. „Ich glaube, wir haben ihn fast erreicht…“ „J…ja…a? Ist es denn ein lieber Geist…?“ fragte sein Sohn mit zittriger Stimme nach. „Was wenn es ein böser Geist ist??“ „Geister die einen erschrecken wollen sind immer lieb.“, erklärte Heero lächelnd. „Denn anders können sie sich nicht bemerkbar machen und sie wollen mit uns Lebenden Kontakt aufnehmen. Stille Geister, die einen ganz plötzlich erschrecken sind eher schlecht gelaunt…“ „Also ist es gut, dass der Geist so laut ist?“ „Ganz genau!“, bestätigte der Asiate lächelnd und schlich weiter. Sein Hals wurde unterdessen nicht losgelassen. „Papa?“ „Ja mein Schatz?“ „Wie fangen wir den Geist eigentlich?“ „Wir kreisen ihn ein und halten ihn fest.“, erklärte Heero grinsend. „Aber Geister kann man doch gar nicht festhalten!“ „Wir finden schon einen Weg!“, versprach er nun. „Du bist fürchterlich unvorbereitet, Papa!“ merkte sein Sohn da kritisierend an. „Dann willst du dir vielleicht etwas überlegen?“, fragte Heero nach. „Hmm… hast du eine Dose?“ „Wofür eine Dose?“ Odin sah seinen Vater irritiert an. „Irgendwie Dose, Papa! Mama sagt, dass sich die Sachen in einer Dose länger halten und Geister sind doch lange haltbar, also gehören sie in Dosen!“ Heero biss sich auf die Unterlippe um sich einen bösen Lachkrampf zu verkneifen, bevor er ganz unschuldig guckte und nickte. „Das macht Sinn!“ Er drehte sich um und lächelte seinen Sohn an. „Dann gehen wir im Lager noch schnell eine holen!“ „Aber dann entwischt der Geist doch!“ „Die Geisterstunde dauert noch lange, wir haben Zeit!“, versprach Heero. „Und wir finden den Geist, wieder?“ „Das werden wir, denn meine Nase ist so eine Art Geisterdetektor!“ Odin bekam große Augen. „Echt jetzt?“ „Na klar!“ Heero zwinkerte ihm begeistert zu. „Du bist so cool, Papa!“ So wurde Odin zurück ins Lager getragen, wo er eine Dose suchen konnte und im Hintergrund immer wieder diese seltsamen Geräusche hörte. So kam er, samt Dose, schnell zu seinem Vater zurück. „Papa, ist der Geist uns gefolgt?“ Wie zur Bestätigung hörten sie ein leises Buh in ihrer Nähe. Odin fiepte und sprang in die Arme seines Vaters. Der gab ihm einen Kuss und trug ihn langsam in die Nähe der Geräusche. „Vorsichtig, Papa!“ „Ich hab ja dich und wir passen gegenseitig aufeinander auf!“ Odin nickte und klammerte sich an Heero fest, als sie ins Gebüsch vordrangen. „Ich glaube wir sind dem Geist ganz nah.“, flüsterte der Asiate ihm dann zu. Odin zitterte vor Aufregung, er hatte natürlich keine Angst, als er und sein Vater weiter vordrangen, als ihn dann auch noch etwas im Nacken berührte konnte er nicht anders, als laut zu schreien. „Was war das?“ Neugierig sah Heero sich um und sorgte dafür, dass sein Sohn ebenfalls alles sehen konnte und das er sah, dass er nichts sah. „Da war was, Papa!!“ „Ich habs auch gespürt!“, versicherte der Asiate und ging weiter. Odin erschauderte und drückte sich fest an seinen Vater, als etwas an seinem Bein zupfte. „Ahhhh!!!!“ „Wir sind ganz nah!“, versicherte Heero ihm noch einmal. „Papa!!“ quengelte der Kleine und zog die Beine dicht an sich. „Willst du zurück ins Zelt?“, fragte sein Vater da beruhigend. „Ich…Ich…“ stotterte der Junge, als plötzlich etwas von der Seite kam und ihm die Wange herzhaft küsste. Odin schrie erneut auf und weinte sogar, weshalb er gar nicht in der Lage war zu realisieren, wer oder was ihn da geküsst hatte. „Schatz! Schatz!“ wurde es da überrascht gerufen. „Ich bin es doch!“ Bitterlich weinend verkroch sich der Junge in den Armen seines Vaters, der ihn immer wieder beruhigend küsste und streichelte. „Es ist alles gut, mein Schatz! Keiner tut dir was!“ Odin schluchzte hemmungslos und brauchte so einen Moment, bevor er die zweite Stimme erkannte, die liebevoll auf ihn einredete. „Mama?“ „Ja, deine Mama ist bei uns!“, bestätigte sein Vater und hielt ihn weiter. Der Kleine löste sich etwas von Heero, um Duo anzusehen, der ganz in schwarz war, mit einem weißen Tuch auf dem Kopf. „…Böse…“ „Oh, Schatz… es war doch nur ein Spaß!“ „Wir wollten dir ganz viel Spaß machen, wenn du Geister siehst und sie fängst.“, wollte auch Heero erklären und gab ihm noch einen Kuss. „Ihr seid soooo bööööse!!“ „Mein Schatz!“ Heero zog Duo zu ihnen, damit sie gemeinsam kuscheln konnten. „Wir wollten dir keine so große Angst machen!“ Trotzig zog Odin die Nase hoch und funkelte seine Eltern böse an. „Ich hatte keine Angst!“ „Du bist ja auch schon ein großer Junge!“ Odin nickte und plusterte sich, trotz roter Augen, ordentlich auf. „Ich wusste auch von Anfang an, dass es Mama ist!“ „Dann können wir ja zurück ins Zelt und zusammen kuscheln.“, schlug Heero vor. Odin nickte heftig. „Ja, ich hab keine Lust mehr auf Nachtwanderung!“ Heero zwinkerte seinen Mann zu und schlug den Weg zurück zum Zelt ein. „Willst du denn noch einen Keks und Milch?“ „…Vielleicht einen“ gestand Odin zu. „Vielleicht auch zwei…oder drei.“ „Oder wir verputzen gleich die ganze Schachtel…?“ Heero grinste breit und gab ihm noch einen dicken Kuss auf die Wange. „Ich soll mit euch teilen?“ fragte der Kleine da, nun wieder etwas besserer Laune. „Es wäre zumindest sehr lieb von dir!“ „Ich denke darüber nach!“ Heero lachte und sah zu Duo. „Wir haben einen tollen Sohn!“ Odin strahlte, als Duo ihm die Wange küsste und das bestätigte. Da waren sie auch schon wieder an ihrem Zelt, in welches sie auch gleich gingen. „So, ihr beide kuschelt euch ein und euer Geist holt die Leckereien?“ „Ich bestehe darauf!“, lachte sein Sohn und zog seinen Vater zu ihren Luftmatratzen. Kichert ließ Duo sie wieder allein. „Aber du warst sehr mutig!“, versicherte Heero seinem Sohn als sie allein waren und er diesen in seinen Schlafsack steckte. Odin nickte zustimmend. „Das war ich, aber es wäre gar nicht schlimm, wenn du Angst gehabt hättest, Papa!“ Der Ältere grinste. „Wir haben aufeinander aufgepasst, das ist doch viel wichtiger!“ „Wie die Pfadfinder, richtig?“ „Wie in einer guten Familie.“, verbesserte er aber. „Oh“ murmelte Odin und kuschelte sich an seinen Vater. Der zog ihn glücklich an sich. „Hab ich dir eigentlich erzählt, was ich bei der Arbeit mache?“ Augen, die so sehr waren wie Duos, wurden Teller groß. „Nein… nie…“ „Nun, dann wird es dich bestimmt interessieren, wenn ich dir erzähle, dass ich Roboter baue.“, erzählte Heero und wollte seinen Sohn stolz machen. Schließlich vermied er es für Duo, Odin genau zu erzählen, was er eigentlich tat. Die Bewunderung in Odins Augen war nicht zu übersehen, als er seinen Vater begann auszufragen: „Was denn für Roboter? So richtig echte? So richtig große?“ „Ja, echte Roboter.“, versicherte sein Vater. „Kann ich die sehen? Kannst du die mit nach Hause bringen?“ „Leider nein.“, entschuldigte Heero sich. „Eine fremde Firma könnte vielleicht etwas ausspionieren und deshalb darf ich das noch nicht. Aber wenn die Entwicklung in ein paar Jahren abgeschlossen ist, kann ich für dich bestimmt eine Ausnahme machen.“ „Dann sind deine Roboter so richtig geheim? Bist du dann so was wie Q in Mamas alten James Bond Filmen?“ Der Asiate schmunzelte über die Klassiker und dachte daran, dass er eigentlich eine Mischung aus dem genannten Charakter und der Hauptperson der Filme war… nur eben im Ruhestand. Jedoch würde sich das sofort ändern, wenn man seine Familie bedrohte. Dann nickte er bestätigend. „Ja, so in der Art.“ „Das ist sooo cool, Papa! Das wird mir in der Schule keiner glauben!“ „Wollen wir mal rufen, wo die Mama bleibt?“, wechselte Heero das Thema. Odin nickte und legte sofort los: „MAMA!!!“ Sein Vater lachte und beobachtete was passierte. Tatsächlich steckte Duo fast sofort den Kopf durch den Zelteingang. „Ihr habt geschrien, Hoheit?“ „Kekse! Und Milch!“, befahl Odin gut gelaunt. „Und du, kuscheln!“ „Einen kleinen Moment musst du dich noch gedulden, ich mache die Milch nämlich warm!“ „Ohhh!“, begeisterte sich Odin. „Bekomme ich auch Kakao und Marshmallows?“ „Hmm…“ Duo tat überlegend. „In Ordnung!“ „Supi!“, freute sich sein Sohn, während der Kopf seiner Mutter wieder verschwand. Als Duo wieder zurückkam, strahlte Odin ihn an. „Du bist die beste Mama der Welt!“ „Das ist aber lieb, Spatz!“ Ihm wurde sein Kakao gereicht. „Vorsichtig, verbrenn dich nicht.“ „Nein, nein!“ Vorsichtig nahm Odin die Tasse und auch Heero bekam eine. „Papa und ich sind ja schon groß!“ „Ihre seid meine großen Männer“ stimmte Duo zu und kam zu ihnen gekrabbelt. Sofort wurde er vorsichtig von Heero nah zu ihnen gezogen und in die Umarmung einbezogen. „So ist es perfekt“ seufzte Duo da glücklich und schlürfte seinen Kakao. Odin machte es sich so auf dem Schoß seiner Eltern bequem „Wo sind denn die Kekse?“ Duo zog eine Schachtel aus seiner Jacke, bevor er sich aus dieser schälte, um es gemütlicher zu haben. „Tada!“ Sein Sohn begann zu grinsen und entsprechende Geräusche zu machen, bevor er sich die Schachtel klaute. „Iss nicht alle alleine, sonst bekommst du Bauchschmerzen!“ mahnte Duo automatisch. Dem Kleinen klappte der Mund auf, während sei Vater schon versöhnlichere Töne anschlug. „Es ist eine große Ausnahme, ich glaube nicht, dass Odin heute Bauchschmerzen bekommt.“ „Na wenn du meinst…“ „Ganz bestimmt!“ Heero grinste seinen Sohn an und fragte ihn noch, ob er auch einen Keks haben durfte. Odin schien eine ganze Weile zu überlegen, bevor er seinem Vater einen Keks abgab. „Danke schön!“ Da beugte seine Mutter sich dichter zu ihm runter. „Ich auch!“ Odin überlegte ebenfalls und presste die Lippen aufeinander. „Einen!“ „Das ist sehr großzügig von dir, Spatz“ grinste Duo und nahm den Keks an. „Du darfst auch noch einen zweiten!“ Odin nickte und sah seinen Vater an. „Du auch!“ „Und wenn wir auch noch einen Dritten wollen?“ fragte Duo vorsichtig nach. „Meine!“ Duo lachte und küsste ihn herzlich. „Aber du bist Meiner!“ Als sein Vater das auch noch tat, strampelte Odin und schüttelte den Kopf. „Meine Kekse!“ Da lachten beide Erwachsene, erließen ihm aber die Küsse. Ihr gemütliches Beisammensein wurde, nachdem alle Kekse gerecht vertilgt und der Kakao leergetrunken war, gestört, denn Odin gähnte herzhaft und schloss glücklich in den Armen seiner Eltern die Augen. „Kann ich nicht immer so tolle Ferien haben?“ „Nun, damit du deine Ferien richtig genießen kannst, musst du aber auch immer fleißig zur Schule gehen“ wurde es ihm leise von seiner Mutter erklärt. „Aber wenn I M M E R so schön ist, habe ich doch keine Schule mehr…“ „Daran scheitert deine Idee dann auch schon, weil du in die Schule musst, Spatz.“ „Ich weiß… vielleicht kommen die Pfadfinder ja noch einmal…“, nuschelte Odin leise und war schon eingeschlafen. „Du weißt was er will, oder?“ Auch Heero gähnte inzwischen. „Was?“ „Unser Sohn will Pfadfinder werden.“ „Oh nein!“, jammerte Heero nun und sah leidend auf seinen Sohn hinab. Duo kicherte und begann Odin vorsichtig in seinen Schlafsack zu verfrachten. „Er wäre auf jeden Fall unter anderen Kindern. Das könnte gut für ihn sein.“ „Aber das sind alles Weicheier!“ „Es gibt schlimmere Gruppen, denen er sich anschließen könnte!“ Heero seufzte. „Du würdest es ihm erlauben, wenn er dich fragt?“ „Könntest du nein sagen?“ „Ja!“ Duo schnaubte und glaubte ihm offensichtlich kein Wort. „Lass uns schlafen.“ Er bekam einen zärtlichen Kuss und wurde an den Größeren gezogen. „Ja und diesmal zusammen!“ Als Duo sich am nächsten Morgen, nach einer schnellen Katzenwäsche, die Haare flocht, freute er sich schon auf eine richtige, heiße Dusche. Nach all den Jahren auf der Straße hatte er sich inzwischen richtig an den Luxus eines Zuhauses gewöhnt. Sein Sohn hingegen war vom Kämmen nie begeistert gewesen und war froh, als sie ihre Sachen gepackt hatten und zurück nach Hause gingen. „Und der Rucksack ist dir nicht zu schwer, Spatz?“ „Nein, nein, Mama!“, versicherte Odin und hielt sich die Schulterriemen. „Papa hat doch gesagt, ich bin groß und große Jungs können das!“ Duo musterte ihn seufzend und wusste genau, dass Heero so Odins Ausdauer ausbauen wollte. „Gut, aber sag mir, wenn du nicht mehr kannst.“ Aber der Junge beschwerte sich nicht, sondern wurde richtig stolz, als er von seinem Vater auf ihrem Rückweg sogar immer wieder gelobt wurde. Doch in ihrem Haus angekommen ließ er den Rucksack fallen und war sehr müde. „Willst du dich etwas hinlegen vor dem Essen?“ fragte Duo ihn deshalb fürsorglich. „Bitte Mama!“, stimmte er ungewöhnlicher leise zu. Zart wurde ihm durchs Haar gewuschelt. „Dann lauf schon in dein Zimmer und kuschele dich ein.“ „Danke!“ Und schon tat er, was ihm gesagt wurde. Lachend blieben seine Eltern zurück. „Du hast ihn ganz schön gefordert, Heero.“ „Es hat ihm nicht geschadet.“, versicherte der Asiate und begann ihre Sachen aufzuräumen und wegzupacken. „Stimmt, es hat ihn sogar richtig glücklich gemacht“ stimmte Duo zu und überließ ihm die Sachen, wollte er doch nähere Bekanntschaft mit warmem Wasser machen. „Ich lasse mir ein Bad ein, wenn du dich beeilst, darfst du mit rein.“ „…und ich wollte uns ein bisschen Pizza und Burger zum Essen holen…“, bot der Schwarzhaarige an. Sofort begann das Langhaarige zu strahlen. „Vergiss die Wanne! Schwing deinen süßen Po ins Auto!“ Heero lachte und stahl sich einen Kuss. „Darf ich vorher aufräumen?“ „Nur wenn du schnell bist!“ „Ich eile!“, versprach der Asiate und legte los. So saßen sie am Abend wieder alle zusammen und stopften sich voll, auch wenn Odin dabei nur halb wach war. Bald lag er auch wieder im Bett und ließ seinen Eltern Zeit für sich. Am nächsten Morgen aßen sie dann noch zusammen ihr Frühstück, bevor sich Heero von seinem Mann mit einem Kuss verabschiedete und seinen Sohn knuddelte. „Ich muss jetzt wieder arbeiten.“ „Viel Spaß, Papa!“ wünschte ihm Odin, mit einem geheimnisvollen Unterton. „Danke mein Schatz!“ Kaum war Heero weg musterte Duo seinen Sohn misstrauisch. „Was war das denn gerade?“ Und unschuldig wurde sein Blick erwidert. „Hm?“ „Ihr habt euch angesehen, als hättet ihr ein Geheimnis…“ „Nein Mama, alles gut!“, versprach Odin. „Sicher?“ „Ja Mama!“, kam es nun genervt. „Na wenn du es sagst“ grinste Duo und deutete ihm an aufzuessen, was er auch genüsslich tat. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)