Die Lücke in meinem Leben von King_of_Sharks (~ YuKa ~) ================================================================================ Kapitel 3: Schmerz ------------------ „Man, Yuriy! Musstest du mich unbedingt mit hierher schleifen?“, quengelte der grauhaarige Russe, der von seinem besten Freund am Arm hinterher gezogen wurde. „Du weißt genau, dass ich nicht besonders gern in Japan bin…“ Ohne seinen Worten Beachtung zu schenken, schleifte Yuriy ihn weiter -mitsamt seinem Rolli hinter- sich her und blieb erst stehen, als er sich bewusst wurde, dass er keinen Plan hatte, wo sie eigentlich übernachten sollten. „Hast du ‚ne Ahnung ob es hier in der Nähe ein Hotel gibt?“, fragte er und ließ Bryan los. Der starrte ihn fassungslos an und antwortete: „Darf ich daran erinnern, dass du unbedingt hierher wolltest? Woher soll ich denn wissen, ob es hier ein Hotel gibt?“ Yuriy überlegte kurz, bis ihm einfiel: „Wir könnten doch in einer der Pensionen der BBA übernachten…Die werden sich hoffentlich noch an uns erinnern und uns hoffentlich kostenlos ein paar Tage bei ihnen aufnehmen“ „Das will ich auch schwer für dich hoffen! Ich habe nämlich keine Lust auf der Straße zu pennen!“, gab Bryan pampig zurück. „Hast du einen Stadtplan dabei?“ „Klar“, erwiderte Yuriy so als sei es das selbstverständlichste der Welt. „So klar ist das bei dir nicht“, meinte Bryan, während Yuriy einen zerknitterten Stadtplan aus seiner Jeans zog. „Also wir sind in etwa hier“, sagte Yuriy und tippte mit dem Zeigefinger auf einen Fleck auf der Karte. „Die BBA Zentrale liegt glaub ich hier.“ Er tippte auf einen Ort, der zwar nicht unerreichbar weit weg von ihrem Standpunkt lag, aber dennoch sah es so aus, als würden sie mindestens eine Stunde brauchen, um dort anzukommen. „Dann sollten wir mal loslaufen, damit wir noch ein Mittagessen bekommen, wenn wir ankommen“, meinte Yuriy, sichtlich über seinen genialen Einfall erfreut. Boris stöhnte genervt auf und sie begaben sich auf den Weg zur BBA Zentrale. Kai hatte sich schon früh morgens aus dem Haus geschlichen und war zum nahe gelegenen Strand gelaufen um zu trainieren. Alle wunderte sich, wo er wohl stecken mochte, bis Rei ihnen mitteilte, dass er einen Zettel gefunden habe, auf dem stand, dass Kai trainieren wäre und sich nicht nach ihm suchen sollten. „Nicht schon wieder“, meinte Tyson genervt und ließ sich auf die Couch zurückfallen. „Dir könnte ein bisschen mehr Training auch nicht schaden“, meinte Hillary und Kenny pflichtete ihr bei. „Du wirst noch fett wenn du so weiter machst“, ermahnte ihn Rei und stand auf. „Ich jedenfalls gehe jetzt in den Wald und übe meine Moves“ „Gute Idee, ich komm mit!“, rief Daichi und sprang auf. „Auf geht’s!“ So verließen auch Rei und Daichi die Wohnung und Hillary, Kenny und Tyson blieben im Wohnzimmer zurück. „Willst du nicht mit ihnen mitgehen?“, fragte Kenny und sah von seinem Laptop auf. „Weiß nicht. Ich hab irgendwie keine Lust…“, antwortete Tyson und spielte mit Dragoon, den er vor wenigen Minuten aus seiner Jackentasche gezogen hatte. „Dein Dragoon würde sich über ein wenig Auslauf bestimmt auch freuen“, meinte Kenny und tippte weiter auf seinem Laptop herum. „Vielleicht…“, erwiderte Tyson, blieb aber sitzen und machte auch keinerlei Anstalten sich heute noch vom Sofa herunterzubewegen. „Hoffnungslos“, sagte Hilary und lief in die Küche, um sich etwas zu trinken zu holen. Tyson schaltete den Fernseher ein und steckte Dragoon zurück in seine Jackentasche. „Was wohl im Moment mit ihm los ist?“, fragte sich Kenny ratlos und sah zu Tyson, der irgendwie niedergeschlagen wirkte. „Sonst ist er doch immer ganz wild darauf zu trainieren, aber in letzter Zeit scheint er seine Begeisterung fürs Bladen wohl immer mehr zu schwinden…“ Kai ließ seinen ganzen Frust an den Felsen in der Buchtung aus. Dranzer hämmerte schon seit den frühen Morgenstunden auf diese ein, aber Kai schien dies noch immer nicht zu genügen. „Was ist nur mit mir los? Warum kann ich ihn nicht einfach vergessen?“ Dranzer durchteilte einen kleineren Felsbrocken und kam dann zurück in seine Hand geschossen. „Warum muss ich immerzu an ihn denken?“, fragte er sich und ließ sich auf den warmen Sand sinken. Er hatte gar nicht bemerkt, wie erschöpft er war und legte sich auf den Rücken, um sich zu entspannen. Die Sonne stand schon sehr hoch am Himmel und so schloss er die Augen um nicht von ihr geblendet zu werden. „Und was genau willst du jetzt hier noch mal machen?“, fragte Bryan, stützte seinen Kopf auf die Hände und sah Yuriy an. „Jetzt lass mich doch erstmal fertig essen“, erwiderte dieser und steckte sich den nächsten Bissen in den Mund. Er schaufelte das Essen regelrecht in sich hinein. „Du benimmst dich fast so schlimm wie Tyson…Aber wenigstens hast du noch Tischmanieren“, meinte Bryan. „Warum stopfst du das Zeug überhaupt so in dich rein?“ „Ich hab seit über achtzehn Stunden nichts mehr zu beißen gekriegt“, rechtfertigte sich Yuriy und legte sein Besteck auf den nun leeren Teller. „Und was machen wir jetzt?“, wollte Bryan wissen. „Warum sind wir eigentlich hier?“ Yuriy stand auf und nahm seinen Teller mit, um ihn auf das Gestell mit dem schmutzigen Geschirr zu stellen. Die BBA hatte neben den kleinen Pensionszimmern auch eine Mensa, die die Beyblader auf durchreise mit relativ ansehnlichem Essen versorgte. Sie hatten beide ein Zimmer bekommen und teilten sich ein Bad. Insgesamt war Yuriy sehr zufrieden mit sich, da ihm eingefallen war, dass die BBA einen solchen Service anbot. So gut wie ein Hotel war es allemal nicht, aber immerhin kostenlos. „Das wirst du noch früh genug erfahren“, antwortete Yuriy ihm und verließ die Kantine. „Hey! Könntest du vielleicht mal auf mich warten?“, rief Bryan hinter ihm her und stellte schnell seinen Teller ab. Dann stürzte er aus der Mensa und packte ihn an der Schulter. „Okay, ich bin spontan mit dir mitgekommen, aber gerade deshalb könntest du mir wenigstens sagen, mit welcher Absicht du unbedingt zurück nach Japan fliegen musstest“, verlangte er zu erfahren. „Ich hab was zu erledigen“, meinte Yuriy und schlug seine Hand weg. „Was es ist wirst du schon noch früh genug erfahren.“ „Das will ich doch mal schwer hoffen“, seufzte Bryan. Er konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, was seinen besten Freund ausgerechnet jetzt nach Japan zog. Die WM war seit gut vier Monaten vorbei und er war vor etwa dreieinhalb Monaten aus dem Krankenhaus entlassen worden, ein wenig später als Spencer. Die Typen von der BEGA hatten sie damals alle drei ziemlich übel zugerichtet, wobei es Yuriy wohl am schlimmsten getroffen hatte. Er war zwar früher entlassen worden, musste aber regelmäßig zur Untersuchung zum Arzt gehen, da sein rechtes Bein noch immer nicht vollständig geheilt war. Er konnte es voll belasten, aber manchmal tat ihm eine Narbe weh, die aus der Zeit stammen musste, in der sie noch in der Abtei gewesen waren und durch die neuen Verletzungen wieder geöffnet worden war. Die Ärzte meinten, dass die Chancen auf eine vollständige Genesung gut standen, jedoch dies beschäftigte Yuriy eher weniger, wenn seine Narbe wieder zu schmerzen begann. Diese Schmerzen erinnerten ihn an das, was ihm vor vielen Jahren angetan worden war und das war wesentlich schlimmer als der Gedanke daran, dass er sein Bein eventuell nicht mehr vollständig benutzen würde können. Es war das Schlimmste, das ihm jemals zugestoßen war und er würde lieber sterben als das noch einmal durchmachen zu müssen. „Ob ihm wohl auch Ähnliches angetan worden ist?“ Sorry fürs lange warten lassen, aber ich hatte noch viel mit anderen FFs zu tun. Das Wölfchen Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)