Fantasien der Nacht von Lilime ================================================================================ Kapitel 14: das Treffen der Samurai ----------------------------------- Vergangenheit (vor 6 Monaten) Noch im Halbschlaf schlich die Flottillenadmirälin Sura Corii in Richtung des Konferenzraumes von Mary Joa. Wie so oft war sie nur auf Befehl von Sakazuki hier. Er meinte, es könne ihr nicht schaden beim heutigen Treffen der Samurai dabei zu sein. Corii dachte sofort an Mihawk Dulacre und hoffte, dass dieser heute nicht anwesend sein würde. Doch soweit die Flottillenadmirälin wusste, war es sehr wahrscheinlich, dass außer Kuma niemand auftauchen würde. Sie betrat den Raum und nickte den schon Anwesenden knapp zu, bevor sie sich auf einen freien Stuhl setzte. Sie bemerkte die verwirrten und dennoch interessierten Blicke der anderen. Darunter auch der einen Mannes, der gerade auf dem Geländer des Balkons saß. „Fufufu. Na, wen haben wir denn da?“, fragte er und ging auf sie zu. Widerwillig drehte sie die Schwarzhaarige zu ihm um und erkannte ihn sofort als Don Quichotte de Flamingo. Zwar wusste sie von seiner Teufelskraft, schätzte ihn dennoch als keine allzu große Gefahr ein. Also drehte sie sich wieder von ihm weg , was ihn jedoch nicht wirklich zu gefallen schien. Das merkte sie daran, dass sich ihr Körper auf einmal ganz anders anfühlte… als würde er nicht mehr ihr gehören… Ruckartig drehte sie sich zu ihm um und blickte ihn überlegen an. Kurze Zeit wirkte er etwas verwirrt, lachte dann jedoch. „Fufufu… gegen meine Teufelskraft kommst du nicht an, Süße.“ Jetzt war es an Corii, laut aufzulachen. Währenddessen setzte sie eine Kraft in sich frei, die Quichottes Versuch, ihren Körper unter seine Kontrolle zu bringen, ein rasches Ende bereitete. „Ah… du benutzt Haki… interessant.“, sagte er und setzte sich ihr gegenüber auf den Tisch. „Bewirbst du dich etwa um den Posten als neue Samurai?“, fragte er interessiert und ließ seinen Blick über ihren Körper wandern. „Lass die Finger von ihr, Quichotte. Sura Corii zählt zu unseren besten Flottillenadmirälen.“, sagte plötzlich eine Stimme hinter ihnen. Überrascht sah Flamingo erst zu dem hereinkommenden Großadmiral und schließlich wieder zu Corii. Wie eine richtige Flagoffizierin sah sie seiner Meinung ja nicht aus, wie sie da, in einem hellgrünen, kurzem Kleid und weißen Riemchensandalen, schon fast unschuldig wirkend, an dem großen Tisch saß. „Schade“, sagte er schließlich. „auf eine so hübsche „Kollegin“ hätte ich mich gefreut.“ Leicht beugte er sich zu ihr und sah sie verschwörerisch an. „Das wird hier sicher nicht allzu aufregend werden. Was hältst du davon: Komm doch mit auf meine Villa und ich zeig dir, was wirklich Spaß macht.“, lasziv lächelte er sie an, wofür sie jedoch nur einen verächtlichen Blick übrig hatte. Was bildet der sich eigentlich ein, fragte sie sich in Gedanken. Sie hatte schon viele Angebote von Männern bekommen, doch keiner von ihnen hatte dabei ein so unverschämtes Grinsen im Gesicht gehabt. Schon lange hatte sie sich daran gewöhnt, dass sie von den meisten Männern nicht ernst genommen wurde, da diese nur ihr Äußeres sahen. Doch für Spielchen hatte sie weder Lust noch Zeit. Schon vor einigen Jahren hatte sie sich das Ziel gesetzt, eines Tages Admirälin, ja gar Großadmirälin, zu werden und da konnte sie sich nicht von irgendwelchen dahergelaufenen Kerlen abschleppen lassen. Und ganz davon abgesehen, würde sie sich nur mit einem Mann einlassen, mit dem es ihr auch ernst war. Innerlich seufzte Quichotte auf, behielt jedoch sein lächeln bei. Warum hatte er das dumme Gefühl, dass er vor eine Wand laufen würde, sollte er jetzt weiter versuchen, bei ihr zu landen? Er entschied, dass es das Beste wäre, sie jetzt erst mal in Ruhe zu lassen. Das hieß jedoch nicht, dass er schon auf gab. Oh nein. Sie würde mit ihm schlafen, ja, fast schon flehend würde sie zu ihm kommen, dachte er sich grinsend. Vielleicht sollte er noch ein Weilchen hier bleiben und seinen Spaß mit ihr haben… „Fufufu.“, machte Flamingo und wollte seine Teufelskräfte gerade auf jemanden anwenden, als auf einmal eine für Corii bekannte Stimme ertönte. „Was ist denn das hier? Also eine Zusammenkunft der Samurai habe ich mir ein bisschen anders vorgestellt.“ Erschrocken drehte sich die Schwarzhaarige in Richtung Tür, durch welche gerade niemand anderes als Mihawk Dulacre hindurch spazierte. „Falkenauge. Was für eine Überraschung. Fufufu.“, sagte Quichotte. „Ich bin lediglich als Zuschauer hier. Mich interessieren die Piraten, die heute auf der Tagesordnung stehen.“, sagte der Schwarzhaarige Schwertkämpfer und setzte sich. Kaum das er Platz genommen hatte, blickte er die 20-jährige an. „Du bist doch die Freundin von der kleinen Schwertkämpferin, oder? Ich hätte nicht erwartet, dich hier zu sehen… Flottillenadmirälin Sura Corii.“ Als er ihren Namen aussprach, durchlief sie ein kalter Schauer. Es überraschte sie, dass er sich an sie erinnerte und sie fragte sich, woher er ihren Namen kannte. „Du kennst meinen Namen.“, sagte sie schlicht, wollte sich den Aufruhr, der in ihr herrschte, nicht anmerken lassen. Es war das erste Mal, dass sie heute etwas sagte und somit zog sie Flamingos Aufmerksamkeit wieder auf sich. „Ich kenne die Namen aller Leute, die es geschafft haben, mein Interesse auf sich zu ziehen.“ Corii begegnete seinem durchdringenden Blick und für einige Zeit herrschte ein merkwürdiges Schweigen im Raum. Dieses wurde schließlich von einem eigenartigen Mann unterbrochen, der gerade vom Balkon in den Versammlungsraum trat. „Entschuldigt, wenn ich störe. Mein Name ist Raffit…“, sagte er und grinste in die Runde. kleiner Zeitsprung. Nach der Versammlung Die Schwarzhaarige sackte auf ihrem Stuhl zusammen und schloss die Augen. Sie hörte die Schritte der anderen, die nach und nach den Raum verließen. Abgesehen von Falkenauge. Dieser saß immer noch auf seinem Stuhl und sah sie an. Als Corii schließlich wieder die Augen öffnete und den Raum verlassen wollte, hielt er sie auf. „Warte einen Moment. Ich würde gerne mit dir reden, Coranji…“, sagte er ruhig, jedoch sorgte es dafür, dass sie sich geschockt zu ihm drehte. „Woher kennst du meinen Namen?“, fragte sie misstrauisch. „Schon seit Jahren hat mich niemand mehr so genannt.“ „Ich war schließlich derjenige, der ihn ausgesucht hat.“, sagte er schlicht, als würde das alles erklären und stand auf. „Lüg mich nicht an!“, schrie sie, plötzlich ganz wütend. Was bildet der sich eigentlich ein, ihr hier eine solch irrsinnige Gesichte auftischen zu wollen, fragte sie sich. „Meine Mutter hat mir diesen Namen gegeben…“ „Deine Mutter“, fing er an und schnaubte. Ruhig trat er einige Schritte auf sie zu, was Corii jedoch nur zurückweichen ließ. „Deine Mutter ist nicht die Frau, die sie vorgegeben hat zu sein.“, beendete er seinen Satz. In seiner Stimme konnte man keinerlei Gefühle erkennen. Wenn man nicht auf seine Worte achten würde, konnte man meinen, er spräche über das Wetter. „Was…?“, brachte sie hervor und stützte sich am Tisch. Sie hatte Angst, dass sonst ihre Beine unter ihr wegknicken würden. Geschockt sah sie auf den Boden. Das, was er ihr da gerade offenbarte, konnte einfach nicht wahr sein. Es DURFTE nicht wahr sein. „Die, die du jahrelang als deine Mutter bezeichnet hast, war in Wirklichkeit nichts weiter als die verzweifelte Frau eines ebenso verzweifelten Mannes, die keine Kinder bekommen konnte.“ „Das… das kann nicht wahr sein!“, sagte sie atemlos und blickte wieder zu ihm hoch, begegnete seinem unnachgiebigen Blick. „Es ist die Wahrheit, Mädchen. Glaub mir. Ich kannte deine Eltern, deine richtigen Eltern.“ „Gekannt? Heißt das… sie sind… tot?“ „Deine Mutter starb bei der Geburt von deinem Bruder und dir. Dein Vater jedoch zieht schon seit Jahrzehnten auf der Welt umher.“ Mit wackligen Knien setzte sich die schwarzhaarige Flottillenadmirälin wieder auf einen Stuhl. Ob sie darüber froh oder erleichtert sein sollte, wusste sie nicht genau. Ihr dröhnte der Kopf von den vielen Gedanken. Wer war ihr Bruder? Warum wusste sie von all dem nichts? Wieso erzählte gerade Mihawk ihr davon? Wo und wer war ihr Vater? Warum gab er sie und ihren Bruder weg? Das waren alles Fragen, die sie in diesem Moment noch nicht beantworten konnte. Beunruhigt sah Falkenauge mit an, wie die Schwarzhaarige immer blasser wurde. Hatte er ihr zu viel auf einmal zugemutet? So wie es aussah schon. Er trat noch ein paar Schritte an sie heran und sah sie abwartend an „Haben sie dir hier ein Zimmer gegeben?“, fragte er schließlich. „2…210“, kam es nach einigen Sekunden flüsternd von der 20-jährigen. „Komm“, sagte er und half ihr wieder auf die Beine. „Ich bring dich hin.“ Corii nickte nur knapp und ließ es zu, dass er einen Arm um sie legte und ihr somit etwas halt gab, während sie sich auf den Weg zu Zimmer 210 machten. Gegenwart Die Flagoffizierin atmete tief durch, bevor sie weiter sprach. „Seitdem habe ich ihn nicht mehr gesehen, geschweige denn, die Möglichkeit gehabt, ihn nach mehr Informationen zu fragen.“ Während ihrer Erzählung hat Nicky sie lediglich mit offenem Mund angesehen. „Er hat dir also gesagt, dass deine Eltern eigentlich nicht deine Eltern sind und dir gesagt, dass du einen Bruder und einen Vater hast, jedoch verschwieg er dir jegliche Namen.“, fasste Lucci kurz zusammen, der inzwischen auf einen kleinen Sessel gesetzt und aufmerksam zugehört hatte. „Ehrlich gesagt bin ich froh, nicht mehr zu wissen.“, gab sie zu und blickte auf ihre Hände, die ineinander verschränkt auf ihrem Schoß lagen. „Ich würde mich wahrscheinlich sonst auf die Suche nach ihnen machen. Und wer weiß schon, was dann alles passieren würde?“, fragte sie und versuchte zu lächeln. „Wer sagt, dass beide nicht in Zwischenzeit andere Familien haben? Und vielleicht geht es meinem „Bruder“ so wie mir noch bis vor ein paar Monaten und er weiß gar nicht, dass es mich gibt?“ Nicky regte sich endlich und legte einen Arm um ihre Freundin. Für einige Zeit herrsche zwischen den drein betretenes Schweigen. Jeder war in seine eigenen Gedanken vertieft. Letztendlich war es Corii die die Stille durchbrach und, während sie aufstand, sagte: „Es ist schon spät, ich werde jetzt lieber gehen.“ Schnell umarmte sie ihre Freundin und nickte Lucci kurz, aber freundlich, zu. Bevor sie die Wohnung und schließlich auch das Haus der Agenten verließ, drehte sie sich noch einmal um und sagte: „Und keine Angst, ich werde niemanden etwas von euch erzählen.“ Als Sura Corii den Fußweg betrat, wehte ihr die kühle Nachtluft entgegen. Mehrmals atmete sie tief durch und vergrub die Hände in die Taschen ihrer Jacke. Gedankenversunken machte sie sich auf den Weg nach Hause. Seit sie vor wenigen Minuten Nicky und deren verlobten von ihrer Begegnung mit dem Schwertmeister erzählt hatte, ging ihr die ganze Sache nur schwer aus dem Kopf. Wieder schwirrten überall die Fragen von vor 6 Monaten herum. Die wichtigste jedoch war: Wer war ihr Bruder? Für ihren Vater interessierte sie sich nicht wirklich. Warum auch? Tomás war ihr Vater und würde es auch immer bleiben, auch wenn er sie nur adoptiert hatte. Und außerdem… Was sollte sie mit einem Mann anfangen, der sie und ihren Bruder allem Anschein nach nicht gewollt hatte? Nein, dachte sie sich und lief weiter. Für solche Männer hatte sie absolut nichts übrig. Und den Drang, mehr über ihren Bruder zu erfahren, musste sie sich wohl oder übel schleunigst aus dem Kopf schlagen. Dafür hatte sie jetzt keine Zeit. Vielleicht in 10 oder 20 Jahren, wenn sie erst mal Admirälin war. Als Corii schließlich ihr Haus betrat, begab sie sich sofort in den Keller. Dort hatte sie ihr sich ihr Arbeitszimmer eingerichtet. Seufzend ließ sie sich in den großen ledernen Sessel fallen und zog die gelbgrüne Teleschnecke zu sich, welche auf dem Schreibtisch stand. Ohne Zögern gab sie eine der wenigen Nummern ein, die sie im Laufe der Zeit auswendig gelernt hatte. Sie musste nicht lange warten, bis die Stimme des Admirals Roter Hund durch die Leitung zu hören war. „Ja?“, meldete er sich, was Corii zum Schmunzeln brachte. Sakazuki hatte mal wieder beste Laune. „Corii hier.“ „Was gibt es denn?“, knurrte er prompt. Wahrscheinlich hatte sie ihn wieder bei irgendetwas gestört. Ist ja auch nicht schwer, dachte sie sich. Schließlich ist er IMMER beschäftigt. „Ich habe leider schlechte Nachrichten, Sakazuki.“, fing sie an und hielt den Hörer sicherheitshalber schon mal einige Zentimeter von ihrem Ohr entfernt, bevor sie fortfuhr. „Man hat mich entdeckt.“ Und tatsächlich. Es dauerte keine zwei Sekunden und schon brüllte er los. Sie sei eine Schande für die Marine, sagte er. Wie könnte sie es wagen, entdeckt zu werden und sie könne sich schon mal auf einiges vorbereiten, denn er würde ihr den Arsch aufreißen, wenn sie erst mal zurück im Hauptquartier wäre und Bla bla bla…. Sura Corii blendete den größten Teil aus, denn es war nichts dabei, was sie nicht schon mindestens einmal gehört hatte. Manchmal glaubte sie, er hätte es sich zum Hobby gemacht, sie runter zu machen. Doch sie wusste, dass er sie, irgendwo im Grunde seines Herzens, doch möchte… zumindest manchmal… „Was soll ich jetzt tun?“, fragte sie, nachdem er sich einigermaßen beruhigt hatte. „Na was wohl? Du wirst dort bleiben, bis die Cyperpol ihre Mission beendet hat.“ Corii starrte die Teleschnecke mit offenem Mund an. Das konnte doch nicht wahr sein! „Das ist nicht dein Ernst, oder? Du willst wirklich, dass ich hier bleib?“, fauchte sie wütend. Nie im Leben würde sie länger als einen Tag hier bleiben! Wofür hatte sie ihr eigenes Kommando, wenn sie sowieso immer das tun sollte, was er ihr sagte? „Ja!“, knurrte er. „Ende der Diskussion!“ Damit legte er auf und ließ eine vor Wut schäumende Konteradmirälin zurück. Ganz langsam schob sie die Teleschnecke von sich und stand auf. Ab besten ging sie jetzt erst einmal schlafen, bevor sie etwas tat, was sie später noch bereute. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)