Fantasien der Nacht von Lilime ================================================================================ Kapitel 4: Paulie und Rikaje / Jabura taucht auf ------------------------------------------------ Auf Deck angekommen, waren nur Jake und Rikaje zusehen. Letztere sah heute mal wieder besonders gelangweilt aus, wie sie da so auf dem Liegestuhl saß und eine Tageszeitung durchblätterte. Seufzend ließ Nicky sich auf dem Stuhl gegenüber nieder und wartete, bis die Brünette aufsah, nicht gerade erfreut über die Störung. Beschwichtigend hob Nicky die Hände. „Ich bin ja gleich wieder weg, Ricky, also kein Grund für irgendwelche Mörderblicke. Ich wollte nur wissen, was Paulie gestern noch wegen den Reparaturen gesagt hatte…“ Abwartend sah Nicky sie an. Wenn sie heute Glück hatte, würde sie sich gnädiger Weise dazu herab lassen mit ihr zu reden. Rikaje dachte derweilen an den gestrigen Tag… Rückblick (Kurz bevor Paulie und Lucci auftauchen) „Sie haben sie schon wieder erhöht.“, sagte Rikaje. Ihr Blick war auf zwei Steckbriefe in ihrer Hand gerichtet. Die Marine hat das Kopfgeld ihrer Kapitänin auf 210.000.000 und das der Vize auf 180.000.000 Berry erhöht. „Wenn das so weiter geht, werden deine Freunde dort auch nichts mehr tun können und müssen ein Bild von dir heraus geben.“, prophezeite die Brünette. Die Blonde jedoch seufzte nur. „Dann ist es eben so. Ich frage mich so wieso schon, warum das nicht längst geschehen ist.“, sagte sie und streckte die Hand nach den Steckbriefen aus, welche Ricky ihr ohne zu zögern reichte. Nicky legte sie vor sich auf den Tisch und seufzte wieder. „Gibt es sonst noch irgendwas Neues?“ „Ich habe mich ein wenig informiert und herausgefunden, dass diese Sura Corii, von der du einmal erzählt hast, vor wenigen Tagen zur Konteradmirälin befördert wurde.“, sagte sie und beobachtete die Blonde genau. Doch diese zeigte keine Regung, als sie den Namen ihrer alten Freundin hörte und so fuhr Ricky fort: „Und heute stand in der Zeitung, dass Sir Crokodile seinen Stand als Samurai der Meere verloren hat und nun nach einem Nachfolger gesucht wird.“ Nun zeigte Nikara doch eine Regung, indem sie die Brünette traurig ansah. Sie mochte „Sir C“, wie sie ihn nannte. Sie wagte es sogar, ihn als guten Freund zu bezeichnen. Das gerade ihm der Status, und somit der Schutz der Regierung, entzogen wurde, traf sie sehr. Es klopfte. „Immer herein.“, kam es Nikara, so fröhlich, wie es in diesem Augenblick halt ging. In dem Moment, als Ricky ihr die gemeinte Zeitung auf den Tisch warf, betraten Paulie und, zu der Überraschung der beiden Frauen, Lucci den Raum. „Oh… Hallo ihr Beide.“, sagte Nicky grinsend und schob schnell die Steckbriefe unter einen Stapel Papier. „Ich wusste gar nicht, dass ihr zwei euch kennt.“ „Wir sind Kollegen.“, antwortete Paulie grummelnd und zog Rikajes Aufmerksamkeit auf sich. Nicky lachte währenddessen leise. „Oh Mann. Ich bin hier ja anscheinend von Schiffszimmermännern umgeben.“ Lucci trat vor sie und sah sie lange an, bevor er leise mit reden anfing. Ricky konnte ihn nicht verstehen, versuchte es auch gar nicht erst. Zu sehr war sie von dem Anblick des Blonden gefangen, welcher jedoch seinen Freund und Nicky ganz genau beobachtete. Aus den Augenwinkeln sah Rik, wie ihr Käpt’n errötete. „Okay… Will ich wissen worum es gerade ging?“, mischte sich Paulie ein, der die ganze Zeit irgendwie ignoriert wurde. „Da ihr ja anscheinend jetzt eh nichts Besseres zu tun habt, könnte mir ja einer das Schiff zeigen?“ „Natürlich doch.“, sagte Nicky und wandte sich von Lucci ab. Sie nickte Ricky zu und dann zu Paulie sagte: „Das ist Rikaje. Sie wird dich auf dem Schiff herumführen und dir die zu reparierenden Stellen zeigen.“ Jetzt sah der Blonde sie an, oder besser gesagt, er starrte. Rik ging es nicht anders, obwohl man es ihr nicht ansah. Sie war wie gefangen von dem Mann. Was an sich schon ziemlich ungewöhnlich war, wenn man bedenkt, dass es nicht viel gibt, was ihr Interesse weckt. „Alles okay?“, fragte Nicky besorgt. Der Blonde blinzelte ein paar Mal verwirrt und nickte ihr dann kurz zum Abschied zu, bevor er für Rikaje die Tür öffnete, damit sie voraus gehen konnte. Stumm schloss er sie hinter sich und drehte sich zu Rik, welche jedoch schon auf dem Weg nach draußen war. „Hey, warte doch mal.“, sagte er, doch es half nichts. Als hätte sie ihn nicht gehört, lief sie weiter. Es machte sie nervös, dass er ihr Interesse weckte, obwohl das noch untertrieben war. So schnell wie möglich wollte sie die Sache hinter sich bringen, um wieder allein sein zu könnten. Durch das Tempo, welches sie vorlegte, dauerte es nur wenige Minuten und sie erreichten das Schiff. An Bord wartete sie auf den Blonden, der einige Meter hinter ihr gelaufen ist. Stillschweigen machten sie sich unter Deck. Als sie am Steuerraum ankamen blieb sie abrupt stehen, was dazu führte, dass Paulie nicht früh genug anhalten konnte und in sie hinein lief. Wahrscheinlich wäre sie gestolpert, hätte er nicht von hinten einen Arm um sie geschlungen. Er zog sie nah an sich heran und ihre Haut begann an den Stellen zu kribbeln, an denen sie sich berührten. Ihr Herz schien für eine Sekunde auszusetzen, als er sich zu ihr beugte und ihr eine Entschuldigung ins Ohr flüsterte. Auch als er sie längst wieder los gelassen hatte, konnte sie sich nicht bewegen. Es schien eine Ewigkeit zu dauern, bis sie es schaffte, ihren Arm zu heben und die Tür zu öffnen. Paulie, welcher einen leichten Rotschimmer auf den Wangen hatte, kommentierte das Ganze nur mit einem Grinsen. Dieses war jedoch keine Sekunde später aus seinem Gesicht verschwunden, als er das riesige Loch in der Wand sah. Man konnte direkt hindurch auf das Meer sehen… „Was ist denn da passiert?“, fragte er und sah die Brünette geschockt an. „K…Kanonenkugel…“, sagte sie, seinem Blick ausweichend. Darauf wusste er einfach nichts zu erwidern. Auch sie schwieg, was Paulie sehr schade fand. Er mochte ihre Stimme, doch traute er sich nicht, die Stille zwischen ihnen zu unterbrechen und so stellte er sich vor Ricky, welche sich leicht anspannte und auf den Boden sah. Zögerlich legte er den Zeigefinger unter ihr Kinn und zwang sie, ihn anzusehen. Als er nun ihn ihre goldgrün gesprenkelten Augen sah, hielt er den Atem an. Wieder fiel ihm ihre unglaubliche Schönheit auf. Mit großen Augen sah sie Paulie an, während er sich zu ihr beugte, um ihre Mund mit dem seinen zu verschließen. Mehr als erstaunt registrierte sie wie unglaublich weich und sanft er doch war. Doch was sie am meisten überraschte, war, dass sie sich nicht gegen ihn wehrte. Im Gegenteil… sie erwiderte. Rückblick Ende Es war völlig anders abgelaufen, als sie sich hätte vorstellen können. Und immer noch kribbelte ihr Körper wie verrückt, als die Erinnerung wieder hervor kam. Doch sollte sie mit ihrem Käpt’n darüber reden? Nein, lieber nicht, dachte sie. „Vergessen.“, murmelte Rik ausweichend und sah wieder in ihre Zeitung. Genervt verdrehte Nicky die Augen. Schon oft hatte sie sich gefragt, warum sie sie nicht einfach vom Schiff und aus der Crew warf, doch da gab es ein winziges Problem. Rikaje war neben Lotty die Beste aus der Crew. Sie konnte nicht nur perfekt mit allen möglichen Waffen umgehen, sondern besaß auch noch, trotz ihres Aussehens, den Respekt der Männer auf diesem Schiff. Doch so gut die Beiden auch sind, dachte Nicky und stand auf. Sie haben ihre Makel, wie jeder andere, auch wenn es bei ihnen auffälliger ist. Während Rikaje entweder alles verschwieg, oder gar vergaß, hatte die Vizekapitänin den Orientierungssinn einer Fussel. Nicky schüttelte den Kopf und sah nochmals Rikaje an, die ihr Gesicht schon wieder in der Zeitung vergraben hatte, bevor sie das Schiff wieder verließ. Auf dem Weg in Brunos Bar kam ihr ein schwarzhaariger Mann, ohne T-Shirt und mit offener Jacke, entgegen. Er warf ihr einen undefinierbaren Blick zu und grinste sie an. Ihn nicht weiter beachtend, betrat sie die Bar. Nicky ging geradewegs auf Bruno zu und lächelte ihn an. „Hey. Weißt du zufällig wo ich Paulie finden kann?“ „Auf Dock 1“, antwortete er unter dem leisen quietschen eines Glases, welches er gerade polierte. „Danke.“ Sie drehte sich um und winkte ihm noch kurz zu, bevor sie die Tür öffnete und nach draußen trat. Erst als sie einige Meter gelaufen war, bemerkte sie, dass sie gar nicht wusste, wo Dock 1 überhaupt war. Ratlos sah sie sich um und drehte sich einmal im Kreis. Das wäre das riesige Fragezeichen in ihrem Gesicht ein Zeichen dafür, dass sie sich hier ja so super auskannte, wurde sie von dem Schwarzhaarigen, den sie vorher gesehen hatte angesprochen. „Entschuldigung, aber weißt du zufällig, wie ich zum Dock 1 komme?“ Nicky lächelte ihn zaghaft an. „Tut mir Leid, aber ich weiß auch nicht, wie ich jetzt dorthin kommen soll…“ Er sah sie wieder so merkwürdig an, nickte dann und sagte: „Wenn du möchtest, können wir zusammen suchen.“ Sie sah ihn an und ihr war sofort klar, dass sie ihn nicht wirklich leiden konnte, sagte jedoch: „Gerne doch.“ Gemeinsam gingen sie in einen der Läden, um sich nach dem Weg zu erkundigen, bevor sie weiter gingen. Als sie wenige Minuten später angekommen waren, rannte Nicky prompt auf Ecki, welcher mit dem Rücken zu ihnen stand. Sie schlang ihre Arme um seine Schultern und sprang auf seinen Rücken. Seit sie in Water Seven war, verstand sie sich mit ihrem „kleinen“ Bruder* überraschender Weise wunderbar. „Guten Morgen, Ecki.“, sagte sie und drückte ihm einem Kuss auf die Wange. Schon hüpfte sie auch wieder von ihm herunter und stellte sich vor ihn. „Weißt du wo ich Paulie finde?“ „Er müsste bei…“, er unterbrach sich, als er den Schwarzhaarigen hinter Nicky sah. „Was machst du denn hier??“ Nicky sah zwischen den Beiden hin und her und beschloss sich lieber auf die Suche nach Paulie zu machen. Sobald sie außer Hörweite war fragte der Schwarzhaarige: „Ich gehe mal davon aus, dass das deine Schwester ist…“ „Lass deine Finger von ihr.“, knurrte Ecki, dem der Blick seines Gegenübers nicht entgangen war. Unterdessen schlenderte Nicky über Dock 1 und beobachtete die Zimmermänner, während sie den Blonden suchte. Sie lächelte, als sie Lucci auf einigen Holzbalken an der Seite sitzen sah. Doch irgendwie hatte sie Angst davor, wie er reagieren würde, wenn er sie jetzt hier sah. Gespannt hielt sie die Luft an, als er aufblickte und ihr direkt in die Augen sah. „Hallo.“, sagte er leise und winkte sie zu sich. Nicky ging zu ihm und setzte sich an seine Seite. Gerade wollte sie anfangen etwas zu erzählen, als er seine Arme um sie schlang, an sich zog und sein Gesicht in ihren Haaren vergrub. „Ich freu mich, dass du hier bist, obwohl ich nicht weiß, warum.“ „Eigentlich wollte ich ja zu Paulie, wegen meinem Schiff.“ Er nickte, zog sie auf seinen Schoß und sah sie lange und seeehr intensiv an. „Was machst du heute Abend?“ „Also geplant ist noch nichts… Hast du denn was Besonderes vor?“ „Lass dich überraschen…“, murmelte er und vergrub sein Gesicht wieder in ihrem Haar, strich mit der einen Hand über ihren Rücken. Lucci neigte den Kopf leicht und küsste ihren Hals, hinunter zu ihrem Schüsselbein, wieder hinauf, bis zu dieser empfindlichen Stelle unter ihrem Ohr. Kurz danach ließ er jedoch von ihr ab, als er sich bewusst wurde, wo sie sich eigentlich befanden. Widerwillig lösten sie sich voneinander und Nicky stand auf. „Ich glaube ich sollte mich langsam auf dem Weg machen und Paulie suchen.“ Sie gab ihm einen flüchtigen Kuss und ging davon. Lucci sah ihr verwundert hinterher und blickte dann zu der Taube auf seiner Schulter, nur um dann festzustellen, dass Hattori immer noch nicht wieder da war. Wo kann er nur sein? Er stand auf und suchte Ecki. Diesen fand er auch wenige Zeit später, jedoch stand neben ihm ein schwarzhaariger Mann… aber… dass konnte doch nicht sein… das war doch nicht etwa wirklich… JABURA??? Langsam ging er auf die Beiden zu, welche sich gerade zu ihm drehten. „Na sieh mal einer an… unser kleiner Schnösel…“ „Ach halt doch den Mund!“, maulte er. „Was machst du eigentlich schon hier?“ „Sei froh, dass ich überhaupt hier bin… Ohne mich würdet ihr es sicher nicht schaffen, diese Bande zu fangen…“ „Eingebildet bist du gar nicht?“ „Natürlich nicht. Aber sag mal… was ist denn los Lucci? Ist unserem Kampfkätzchen etwa die Taube geplatzt?“ Luccis anfängliche Genervtheit schlug in Wut um. Diese verdammte Flohburg!!! Um jegliche weitere Auseinandersetzung zu vermeiden, zuckte er mit den Schultern und fragte Ecki: „Du weißt doch sicher wo ich Nickys Schiff finden kann, oder?“ „Natürlich weiß ich das… aber warum willst du das wissen?“ „Ich möchte es mir ansehen. Paulie meinte es wäre einiges kaputt.“ „Na gut. Ich werde dich später hinbringen. Jetzt aber habe ich einen… Termin.“ Lucci sah ihn skeptisch an, nickte dann jedoch. Als hätten sie sich abgesprochen, drehten sie sich synchron um und gingen in entgegengesetzten Richtungen davon. Zurück blieb ein Bahnhofverstehender Jabura. (Zur gleichen Zeit; Nicky hat Paulie gefunden; mitten im Gespräch ^.^ ) „WAS??? Aber wie ist das möglich?“, fragte Nicky entsetzt. „Frag das nicht mich! Es ist dein Schiff!“ „Aber wie? Ich meine es ist doch nicht möglich, dass es sooo beschädigt ist!“ „Ist es aber!“, sagte Paulie und fuchtelte wild mit den Händen. „Was auch immer du damit getan hast, aber in diesem Zustand, macht es einem Schrotthaufen echte Konkurrenz.“ „Na super… und was sollen wir deiner Meinung nach machen?“, fragte Nicky den Blonden flüsternd und ließ die Schultern hängen. „Da gibt es zwei Möglichkeiten… entweder wir ersetzen die kaputten Teile, was bei dieser Menge ganz schön teuer und zeitaufwendig werden würde oder du kaufst ein Neues, beziehungsweise lässt dir ein Neues bauen. Für beides benötigt man ungefähr einen Monat, vielleicht auch weniger.“ Nicky nickte. „Ich werde darüber nachdenken.“ Sie lächelte ihn an und wechselte das Thema. „Gibt es hier in der Nähe eigentlich ein ordentliches Café?“ „Sicher, sogar einige.“ „Was meinst du? Könntest du dich dazu herablassen, mit mir einen Kaffee trinken zu gehen? Ich lade dich ein!“ „Aber nur weil du es bist… Wie könnte ich da nein sagen?“, fragte Paulie grinsend. Er ließ lieber unerwähnt, dass er schon wieder pleite war. ---- *Nicky ist in dieser Story 24, also ein Jahr älter :) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)