Fantasien der Nacht von Lilime ================================================================================ Kapitel 1: die Yume-Bande legt an / Eckis Schwester --------------------------------------------------- Nach dieser sehr beunruhigenden Neuigkeit von Ecki, lief Rob Lucci in Richtung Hafen. Wenn er sich beeilte würde er noch rechtzeitig ankommen, um Ecki abzufangen, bevor dieser etwas anstellt, was er später noch bereuen würde. Wenn er wirklich vorhatte, die Yume-Piratenbande allein zu stellen, war es fast unmöglich dass er da auch wieder unbeschadet herauskommen würde. Schliddernd kam er am Pier zum stehen. Mit den Augen suchte er den Hafen nach seinem Kollegen ab. Und da war er. Zügig band Ecki ein Tau eines beeindruckenden Schiffes fest. Lucci wollte auf ihn zulaufen, blieb jedoch prompt stehen, als er sah, wer gerade das Schiff verließ und auf Ecki zueilte. Lotty. Vizekapitänin der Yume-Piraten. Als Lucci sie sah, schluckte er erst mal. Die rubinroten Haare reichten ihr in glänzenden Wellen bis zu den Hüften. Ihre langen Beine steckten in einem extrem kurzen weißen Minirock, dazu trug sie Schnürstiefel aus weißem Leder und ein mintgrünes Shirt. Beeindruckend jedoch waren die mit den unterschiedlichsten Dolchen versehenen Gurte, die sie um die Hüfte und quer über die Brust geschnallt trug. Nicht das sie damit etwas gegen einen der Cyperpole ausrichten konnte. Nein, doch imposant waren die Anzahl und das Aussehen des glänzenden Stahls schon. Besonders die riesigen Zwillingsdolche links und rechts an ihrer Hüfte und das Rotgold schimmernde Damazenerschwert auf ihrem Rücken. Lotty grinst Ecki überlegen an und schritt bedrohlich auf ihn zu. Lucci machte sich auf den Weg und wollte einschreiten, blieb aber wieder kurz danach stehen. Ecki grinste sie schelmisch an, als sie vor ihm stehen blieb, die Hände in sie Hüften gestemmt. „Hey, Süße.“ KLATSCH. Lucci zuckte bei dem Geräusch zusammen. Er konnte es nicht fassen. Sie hatte ihm doch tatsächlich eine Ohrfeige gegeben!!!! Augenblick mal… einen Moment zurück bitte… hatte er sie tatsächlich SÜßE genannt??!! Lucci schüttelte den Kopf. Was war nur mit Ecki los? Eckis Grinsen verschwand und er sah sie entschuldigend an. „Die habe ich wohl verdient.“ „Ja, hast du.“, fauchte sie, drehte sich um und ging zurück zu Schiff, welche die Crew langsam verließ. „Na los! Hilf mir beim tragen! Unsere liebe Nikara möchte die nächsten Tage in einem Gasthaus verbringen.“ Als Ecki sich nicht rührte, ging sie zu ihm, packte ihn am Arm und schleifte ihn hinter sich her. Lucci schüttelte fassungslos den Kopf. Was zum Teufel ging hier vor sich? Und was hatte Ecki mit diesen Verbrechern zu schaffen? Da würde ihm Ecki aber einiges zu erklären haben…. Im Laufe der nächsten Stunden beobachtete Rob Lucci wie Ecki zwei Monster von Taschen in das nächste Gasthaus trug, sich danach alle 10 Minuten mit der Vizekapitänin stritt und sich 2 weitere Ohrfeigen einfing. Es kümmerte ihn nicht, dass Paulie schon die ganze Stadt nach ihm absuchte, warum auch? Was Lucci jedoch jetzt wunderte war, dass er, die ganze Zeit die er nun Ecki und das Schiff beobachtete, noch nicht ein einziges Mal Nikara gesehen hatte. Anfangs hatte er gedacht, dass sie die Erste wäre die das Schiff verließ. Zumindest war es so bei anderen Piratenbanden. Der Kapitän verlässt als erstes das Schiff. So wäre es auch einfacher gewesen sie zu fangen, da von ihr kein offizieller Steckbrief existierte. Zumindest keiner mit einem Bild. Kopfgeld besaß sie zwar genug, aber keiner, der nicht zu ihren engsten Vertrauten oder ihrer Crew gehörte, hatte je ihr Gesicht gesehen. Zumindest keiner der eine Begegnung mit ihr überlebt hatte. Das machte das ganze Thema „Fang den “8. Samurai der Meere“ und bring ihn nach Enis Lobby“ noch schwieriger. Lucci lehnte sich seufzend an eine Wand, beobachtete Ecki jedoch weiter. Oh man, heut war echt nicht sein Tag. Die weiteren Stunden verfolgte er Ecki überall hin, bis er und Lotty, kurz vor Dämmerung, eine Bar in der Nähr des Piers betraten. ( zur gleichen Zeit; an einem anderen Ort ^.^ ) Alex, Nickys bester Freund und persönlicher „Affe für Alles“, zuckte zusammen als sie eine weißblau verzierte Vase gegen die Wand warf. Zwischen einem wütenden: „WIE KANN ER ES WAGEN! ICH BRING IHN UM!!!“ und einem weinerlichem: „Warum tut er mir das an? Ich doch seine Schwester! Und er? Tritt meine Liebe mit seinen viel zu großen Füßen!“ ertöne das scheppern von Glas, teurem Porzellan und anderen Gegenständen, die allesamt durch die Gegend flogen. Alex duckte sich gekonnt, als eine abgewetzte Ausgabe eines von Nickys allzu geliebten Romanen auf ihn zuflog. Nachdem das geschafft war, stieß sie einen tiefen Seufzer aus und ließ erschöpft die Schultern hängen. Schweigend sah sie Alex an, der die Szenerie geduldig verfolgt hatte. Er holte tief Luft und fragte: „Haben wir uns jetzt beruhigt?“ „Ja, etwas… Und was jetzt?“ „Jetzt sage ich erst einmal Jake bescheid. Irgendeiner muss ja den Dreck wegmachen den du angerichtet hast…“ Nicky schmunzelte: „Ich denke dafür habe ich dich?“ Alex jedoch ließ sich nicht von ihrem Einwurf beirren und fuhr fort: „… da ich nicht denke, dass du dich selber dieser Unordnung annimmst. Danach gehen wir beide an Land, suchen uns eine anständige Bar und trinken ein paar Krüge Sake. Was hältst du davon?“ „Klingt großartig! Auf geht’s“ Nachdem Alex einen nörgelnden Jake vom Abendessen weggezogen hatte, schnappte er sich Nicky und verließ mit ihr das Schiff. „Danke übrigens.“, flüsterte sie ihm ins Ohr, als sie nach Monaten endlich wieder Festland unter den Füßen hatten. „Und wofür?“, er schmunzelte und reichte ihr seinen Arm, in welchen sie sich prompt einhakte. „Dafür das du mein bester Freund bist.“, wisperte sie und gab ihm einem Kuss auf die Wange. Fröhlich vor sich hin pfeifend, gingen Nicky und Alex die Straßen von Water Seven entlang. Ein paar Meter weiter hörte man das Gelächter einiger Betrunkener, die gerade aus einer Bar torkelten. Grinsend stieß Nicky ihren besten Freund an und zeigte auf die Szenerie vor ihnen. „Was meinst du? Wollen wir da rein gehen oder willst du lieber eine andere Bar suchen?“ „Lass uns die nehmen. Ich will jetzt endlich was trinken.“ Gemeinsam gingen sie in Brunos Bar… Sie drängten sich an den vollen Tischen vorbei, zur Theke hin. Beide setzten sich synchron auf die Hocker. Alex hob grüßend die Hand und sagte: „Zwei Sake bitte.“ Bruno sah die beiden Neuen misstrauisch an, gab ihnen dann jedoch das Bestellte. Dieser Mann kam ihm bekannt vor, jedoch wusste er nicht wo er ihn einzuordnen hatte. Seine schwarzen Haare waren ungefähr kinnlang und lagen durch den Wind sehr wirr. Seine Augen hatten die Farbe der See, die er so liebte. Alex trug eine schwarze Jeans und eine schwarze, offene, Lederjacke. Das fehlende Shirt gab einen Blick auf beeindruckende Muskeln frei. Die Frau an seiner Seite war eher zierlich und wirkte neben ihm zerbrechlich. Doch das konnte täuschen, wie Bruno aus Erfahrung wusste. Ihre rotblonden Haare hoben sich von ihrer schwarzen Kleidung regelrecht ab. Ihre schmale Gestalt steckte in einem schwarzen Minirock, schwarzen High Heels und einem schwarzen, trägerlosen Oberteil, oben und unten mit je 2 roten Steifen versehen. Im Gegensatz zu dem Mann, welcher ein breites schwarzes Schwert an der Hüfte trug, hatte sie keinerlei Waffen. Zumindest nicht sichtbar. Alex trank einen kräftigen Schluck Sake und sah Nicky fragend an. „Was willst du jetzt eigentlich mit ihm machen?“ Sie antwortete nicht und senkte den Blick. Mit gespieltem Ernst fuhr er fort: „Du weiß, dass du ihn nicht einfach umbringen kannst?“ „Ich weiß, aber es ärgert mich halt, dass er sich, seit der Nachricht, die er mir hat zukommen lassen, nicht gemeldet hat.“ „Ach du kennst ihn doch. Er wird sich schon melden, wenn er etwas braucht. Und nun Ecki ist halt… nun ja… Ecki.“ Bruno, der die ganze Zeit stillschweigend zugehört hatte, mischte sich langsam ein, als der Name seines Kollegen fiel: „Woher kennt ihr Ecki?“ Nicky sah aus, als würde sie gleich etwas killen wollen, während sie ihm zischend antwortete: „Er ist mein Bruder.“ „Ich glaube er hatte gestern erwähnt, dass du nach Water Seven kommst.“ „Pah, wenn er schon jeden erzählt, dass ich an dieser Insel anlege, hätte er mich wenigstens begrüßen können.“ „War er nicht bei dir?“, fragte ein blonder Mann in blau, mit einer Zigarre im Mundwinkel, der gerade auf sie zukam. „Ich bin Paulie.“ „Nicky, und der hier ist Alex.“, sagte sie und schlug in die Hand ein die er ihr, und danach Alex, reichte. „Nein, er war nicht bei mir, wieso?“ „Ich habe ihn heute Morgen Richtung Hafen gehen sehen. Wann habt ihr angelegt?“ „Ca. gegen 9:45 Uhr.“ „Ich habe ihn das letzte Mal gegen neun gesehen.“ „Wahrscheinlich ist er mit unserem kleinen Pumuckel unterwegs.“, mischte sich Alex ein. „Hm….“, machte Paulie, fing jedoch plötzlich an zu schreien, wobei sich seine Stimme um fast zwei Oktaven erhöhte. „Was zum Teufel soll DAS denn?“, sagte er und zeigte auf Nicky. „Was denn?“, fragte sie leicht beleidigt. „Na DAS!“, schrie er wieder. „Dieser Rock ist viel zu kurz! Hast du denn nichts Ordentliches zum anziehen? Zieh Hosen an!!!“ „Bitte???“, fragte sie entsetzt. „Bevor ich Hosen anziehe, gefiert die Hölle zu!“ „Pah…. Das werden wir ja sehen.“, erwiderte Paulie. „Auch du bist doch nur schüchtern.“, sagte sie und grinste, als die einen leichten Rotschimmer auf den Wangen des Blonden bemerkte. Beleidigt setzte er sich neben Eckis Schwester. Er mochte sie irgendwie. Sie war ziemlich schön und zog irgendwie sein Interesse auf sich. „Wie lange habt ihr eigentlich vor zu bleiben?“, fragte er sie, um etwas von sich abzulenken. „Wahrscheinlich nur ein paar Tage… wir wollen einige Reparaturen am Schiff vornehmen lassen.“ „Wenn ihr wollt kann ich mich darum kümmern.“ Nicky sah ihn skeptisch an und er fuhr hastig fort: „Ich bin Schiffszimmermann.“ „Gut. Kümmere dich bitte darum.“, mischte sich nun auch Alex ein. „Wir haben ein paar kleine Lecks am Bug und einer der Nebenmasten ist im letzten Sturm kaputt gegangen.“ „Ich denke das wird sich machen lassen.“, er nickte zustimmend. „Wenn ihr wollt komme ich gleich morgen früh vorbei und schaue mir euer Schiff mal genauer an.“ Nicky grinste strahlend. „Das ist ja super!“ „Dann wäre das ja geklärt.“, brummte Bruno dazwischen. „Ja… jetzt weiß ich auch wieder was ich hier eigentlich wollte! Hast du zufällig Lucci gesehen, Bruno?“ „Lucci? Nein! Wieso?“ „Kalifa kam heute Morgen zu uns, hat Ecki gesucht und uns gefragt wo er denn ist. Kurz darauf hat Lucci seinen Hammer fallen lassen und ist einfach weggerannt. Seit dem hat ihn niemand mehr gesehen…“ „Hm.“, machte Bruno, den das alles nicht weiter zu interessieren schien, fing an Paulie zu ignorieren und putzte ein Bierglas. Einige Zeit schwieg die kleine Gruppe, bis Nicky anfing zu reden. Sie wandte sich an Alex und lächelte zaghaft: „Sei mir jetzt nicht böse, ja? Aber ich glaube, wir sollten unseren Trinkabend verschieben. Ich bin ziemlich müde, würde aber vorher gern noch etwas spazieren gehen.“ „Soll ich mitkommen?“ Sie winkte lächelnd ab. „Bleib du ruhig hier.“ „Na gut! Viel Spaß!“, sagte er und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. „Bis später…“ Nicky winkte Bruno und Paulie zu, drehte sich um und verließ die Bar. Sie hörte noch wie Paulie Alex anfuhr: „Du kannst sie doch nicht allein in der Stadt spazieren lassen gehen! Und dann auch noch im Dunkeln! Was wenn ihr was passiert?!?“ Alex lachte schallend. „Ihr passiert schon nichts! Glaub mir, derjenige, der versucht sie anzugreifen, ist entweder lebensmüde oder einfach nur dumm.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)