Die Wette von LagoonAris (Lee Jordan x Blaise Zabini) ================================================================================ Und hier ein kleiner One-Shot zu Harry Potter. Nix ist mir blabla~ und Widmung geht an , weil sie mich angesteckt hat mit dem Pairing. Also, viel Spaß^^ ________________________ Lee Jordan saß in der Bibliothek. Es lag wohl an dem schlechten Wetter, dass die Schüler nicht viel mit sich anzufangen wussten und so war es zwischen den Bücherreihen doch recht voll mit Lernwilligen. Lee brütete gerade über einem besonders kniffligen Aufsatz für Zaubertränke. Was fiel Snape auch ein, so was aufzugeben? Er wurde von seiner Hausaufgabe abgelenkt, als sich jemand auf den freien Platz ihm gegenüber setzte. Schnell hatte Lee ihn als Slytherin identifiziert. Zabini war sein Name und er war zwei Jahrgänge unter ihm. Ein stiller Anhänger Malfoys. Mehr wusste er aber auch nicht. Zabini blickte auf. „Nirgendwo sonst war ein Platz frei.“, erklärte er knapp und blickte wieder auf seine Unterlagen. Lee schaute ihn immer noch an. Er konnte einfach nicht wegblicken. Irgendetwas am Jüngeren war da und hatte seine Aufmerksamkeit eingefangen. Zabini hatte Haare von einem unglaublich tiefen Schwarz und diese Augen... Der Gryffindor schüttelte den Kopf. Was, bei Merlin, dachte er da bloß? Noch dazu über einen Slytherin? Er starrte wieder auf seinen Ausatz. Weit gekommen war er bisher nicht. Was nur konnte noch darein? „Ihr Gryffindors seid wohl wirklich nicht begabt in Zaubertränke, oder?“, wurde Lee schließlich aus den Gedanken gerissen. Zabini schaute ihn an, doch sein Gesicht verriet nicht im Geringsten, was er fühlte oder dachte. „Aber ihr Slytherins seid alle gut in dem Fach, oder wie?“, antwortete Lee. Zabini zuckte mit den Schultern. „Die meisten von uns.“ Lee grinste. „Typisch Slytherins. Ihr haltet euch in allem immer so toll.“ Für den Bruchteil einer Sekunde zuckten Zabinis Augenbrauen, doch mehr verriet sein Gesicht nicht. „Und ihr Gryffindors seid anders, was?“ „Natürlich.“ „Dann zählt Quidditch wohl zu den Ausnahmen...“ Lee sagte daraufhin erst einmal nichts. Zabini bezog sich damit auf das Spiel, das am Samstag stattfinden würde. Gryffindor gegen Slytherin und natürlich bekriegten sich die beiden Häuser seit einigen Tagen deswegen noch mehr, als sie es sonst schon taten. „Was willst du damit sagen, Zabini?“, sagte Lee schließlich. „Das ihr nicht besser seid als wir. Aber ihr könnt nicht immer gewinnen.“ Lee lachte. „Du bist also überzeugt, dass Slytherin diesmal gewinnen wird?“ Zabini nickte. Lee grinste breit. „Wollen wir wetten?“ Der Jüngere hob die Augenbraue. „Um was?“ Lee zuckte mit den Schultern. „Wenn Gryffindor gewinnt, bist du für einen Tag mein Diener.“ „Und wenn Slytherin gewinnt, ist es umgekehrt.“ Der Ältere nickte. Die Beiden schlugen kurz die Hände zusammen, dann schnappte Zabini sich seine Sachen und verschwand. Und zurück blieb ein über den Verlauf des Gesprächs verwunderter Lee. Am Samstag war es dann schließlich soweit: Das Spiel der Spiele fand statt – zumindest für Lee, denn er wollte auf keinen Fall seine Wette verlieren. Etwas aufgeregter als sonst nahm er seinen Platz am Mikrofon ein. Vorhin hatte er Harry noch klar gemacht, dass es von enormer Wichtigkeit war, dass er den Schnatz so schnell wie möglich fing. Nun, blieb nur noch auf den Sieg zu hoffen. Die Spieler betraten das Feld und das Spiel begann. Lee beschloss, die Wette erst einmal zu ignorieren und seinen gewohnten Job zu machen. Was auch immer es war, was man den Schlangen verabreicht hatte, aber es bewirkte, dass eben diese schon relativ früh in Führung lagen. „Und wieder ein geschicktes Manöver der Jäger und Tor für Slytherin.“, räumte er ein. Die Aussicht auf den Sieg der Löwen wurde immer geringer, auch wenn er noch nicht ganz aussichtslos war. Alles, was sie brauchten, war lediglich der Schnatz. In dem Moment, in dem Lee das dachte, wurde Angelina Johnson von einem Klatscher getroffen, womit der Quaffel in den Besitz des gegnerischen Teams gelangte und gleich darauf auch erneut im Tor versenkt wurde. Gerade sagte Lee auch diesen Punkt an, als er sah, wie Malfoy auf seinem Besen losstürmte. ‚Bitte nicht...’, dachte er, während er ins Mikrofon sprach, dass Malfoy anscheinend den Schnatz erblickt hatte. Er betete darum, dass Harry ihn noch einholte, den Sieg für Gryffindor ergatterte, doch ein erhobener Arm des grünen Suchers zerschmetterte eben diese Hoffnung. „Slytherin gewinnt!“, rief Jordan, leicht resigniert, ins Mikrofon. Damit war das Spiel vorbei. Und der Tag für Lee auch. Etwas später verließ er das Spielfeld, wanderte langsam Richtung Schloss zurück. „Jordan!“ Lee verdrehte die Augen und wandte sich zu Zabini. „Ja?“ „Wette gewonnen.“, sagte dieser. „Den Einsatz lös ich morgen in Hogsmeade ein. Wir gehen direkt nach dem Frühstück los.“ Lee nickte und damit verschwand der Slytherin auch schon wieder. Am nächsten Morgen wollte Lee am liebsten gar nicht erst aufstehen. Was nur hatte ihn zu dieser Wette verleitet? Nun, ein Gryffindor stand jedoch zu seinem Wort, und so machte er sich doch noch auf den Weg in die Große Halle, um zu frühstücken. Wer wusste schon, was Zabini mit ihm vorhatte, also würde er sicher all seine Kräfte brauchen. „Hey, Lee, du siehst ja aus, als würde es drei Wochen lang Schleim regnen.“, meinte Fred grinsend. „Wobei das eine tolle Idee für einen Scherz wäre...“, grinste George. Lee verdrehte die Augen. „Seid einfach ruhig...“ Auf die verwunderten Blicke der Zwillinge ging er nicht ein. Sein Blick glitt Richtung Slytherintisch. Zabini stand gerade auf und verließ die Halle, nicht jedoch, ohne vorher zu Lee zu schauen. Der Gryffindor atmete kurz durch und stand dann auch auf. „Möge der schlimmste Tag meines Lebens beginnen...“, murmelte er leise. Auf dem Weg nach Hogsmeade herrschte nichts als Schweigen. Lee sah es nicht ein, etwas zu sagen, sollte er doch den ‚Diener’ spielen und Zabini brachte auch kein Wort heraus, sondern schaute nur kühl wie immer geradeaus. Als sie jedoch das Dorf erreicht hatten, kam der Gryffindor mit der Stille nicht mehr länger zurecht. „Okay, was bei Merlins Unterhose, hast du vor?“ Zabini blieb stehen und blickte ihn an. Dann zuckte er mit den Schultern. „Mal schauen.“ Und damit ging er weiter. Lee schaute ihm erst noch verdutzt nach, ehe er ihm wieder folgte. Die erste Anlaufstelle, die sie hatten, war der Honigtopf, wo sich beide erst einmal mit Süßigkeiten eindeckten. Sehr zu Lees Verwunderung schenkte Zabini ihm zwei, drei Eismäuse. Überhaupt hatte der Gryffindor an diesem Tag ziemliche Probleme damit, den Mund zu zu behalten, sooft klappte ihm der Kiefer runter. All das war aber auch einfach zu verrückt. Zabini schlenderte mit ihm einfach nur von einem Laden zum nächsten und sie verbrachten einen scheinbar normalen Vormittag im Dorf. ‚Fast schon, als hätten wir ein Date...’, dachte sich Lee einmal, ehe er direkt den Kopf schüttelte. Das war nun wirklich absurd. Letztenendes führte der Weg der Beiden sie dann auch in den Drei Besen, wo sie sich zwei Butterbier bestellten. Zumindest hier bestand Lee dann darauf, beide Getränke zu bezahlen. So konnte er behaupten, wenigstens eine Kleinigkeit während der Wette eingelöst zu haben. Zabini nahm diese Entscheidung einfach hin. Eine gefühlte Ewigkeit lang hatte keiner der Beiden etwas gesagt. Dann erhob Lee schließlich das Wort. „Warum tust du das?“ Der Jüngere schaute auf. „Warum tu ich was?“ Lee machte eine ausschweifende Handbewegung. „Das Ganze nicht ausnutzen. Wir haben eine Wette am Laufen und du könntest mir nahezu alles befehlen, wie zum Beispiel Snape eine Flasche Shampoo anbieten oder was weiß ich, aber du machst rein gar nichts.“ Zabini schwieg zu Beginn. Sein Gesicht war nach wie vor kühl, für Lee absolut unlesbar. „Ich halte nichts von solchen Scherzen. Sowas ist der Job von deinen Freunden, den Zwillingen oder sonst wem.“ „Und worum ging es dir dann?“ Der Slytherin zuckte mit den Schultern. Lee war nicht in der Lage, festzustellen, ob er einfach keine Antwort auf die Frage wusste oder ob er diese einfach nur nicht sagen wollte. Darüber wollte sich der Ältere aber auch nicht zu viele Gedanken machen. Er trank einen Schluck Butterbier und versuchte dann, das Gespräch auf ein anderes Thema zu lenken. „Wie bist du denn so in der Schule? Eher der Streber oder mehr der Faule?“ Und damit war die Wette und alles damit Zusammenhängende erst einmal beiseite geschoben. Später am Tag – sie hatten fast zweieinhalb Stunden in den Drei Besen gesessen und über Gott und die Welt geredet, wanderten die Zwei noch ein wenig umher. Sie waren schon nicht mehr im Dorf, aber auch nicht auf dem Weg zu Hogwarts zurück. Vielmehr führte der Weg sie ein bischen über die Pfade um das Dorf herum. Lee bemerkte am Rande, dass sie mehr dem Weg zur Heulenden Hütte folgten, sagte aber nichts dazu. Vermutlich wollte Zabini mit ihm allein sein, wieso auch immer. Ein wenig unwohl war ihm dabei schon, war doch weit und breit niemand mehr zu sehen. Schließlich blieb der Jüngere einfach stehen, weshalb auch er zum Halt kam. Fragend und abwartend sah er ihn an, doch Zabinis Gesicht zeigte mal wieder keinen Gedanken. „Mir ging es eigentlich nur darum, mal etwas Zeit mit dir zu verbringen, Jordan...“, fing er dann an, sah dabei zum Älteren. Auf dessen verwunderten Blick hin, fügte Zabini noch ein „Die Wette.“, dazu. Lees Blick blieb jedoch immer noch verwirrt. „Wieso wolltest du Zeit mit mir verbringen? Du kennst mich nicht einmal. Ich bin zwei Jahre älter und noch nicht einmal in deinem Haus.“ „Aber bei jedem Quidditch-Spiel hört man deine Stimme. Man kann dich gar nicht überhören. Und jedes Mal, wenn ein Spiel ist und ich deinen Kommentaren zuhöre, frage ich mich, wie der Mensch jenseits des Mikrofons ist.“ Lees Mund stand wieder einmal offen. Das war eine Erklärung, mit der er nicht gerechnet hatte. „Du wolltest mich einfach nur kennen lernen?“ Die Geste, die der Gefragte daraufhin machte, war eine Mischung aus Nicken und Schulterzucken. „Anfänglich schon. Aber jetzt, wo ich dich kennen gelernt habe, will ich nicht, dass es nur dabei bleibt.“ Er blickte Lee langsam an. „Der Wetteinsatz sagt, dass du machen musst, was ich dir sage... Ich möchte, dass du mich küsst.“ Für den Moment geschah nichts. Diese Worte waren irgendwie das Einzige, was in Lees Kopf zu hören war. Er konnte kaum verstehen, was hier gerade los war. Es war ja auch zu verrückt. Da hatte ihm ein zwei Jahre jüngerer Slytherin gerade so etwas wie eine äußerst indirekte Liebeserklärung gemacht und verlangte nun einen Kuss von ihm. Vielleicht hatten ihm die Zwillinge heute morgen etwas in seinen Kürbissaft gemixt. So ganz wahr konnte das alles hier doch nicht sein. Lee strich sich unwillkürlich durch seine Rastalocken. „Zabini...“ „Blaise.“ „Was?“ „Ich heiße Blaise. Ich möchte, dass du mich mit Vornahmen ansprichst.“ Lee hatte den Mund geöffnet gehabt, um etwas zu sagen, schloss ihn nun aber erst einmal wieder. Einen Moment später hatte er seine Worte allerdings wieder gefunden. „Blaise...“, fing er erneut an. „Du willst ernsthaft, dass ich dich küsse?“ Ein Nicken war die Antwort. Lee atmete kurz durch. „Okay, gewettet ist gewettet.“ Und damit tat der Gryffindor einen Schritt nach vorn, schloss die Augen und legte seine Lippen auf die des Slytherins. Er verharrte nur kurz so und zog sich dann recht schnell zurück. Zu verwirrend war die ganze Szene und das sein Hirn gerade nicht wirklich arbeiten wollte und irgendwas in seinem Bauch auch nicht in Ordnung war, machte es nicht unbedingt besser. Er schaute wieder zu Blaise und sah, dass dieser leicht errötet war, mittlerweile die Finger auf seinen Lippen hielt. Die kühle Maske war vollkommen abgefallen. „Ist... alles in Ordnung?“, fragte Lee vorsichtig, nur um die Stille zu vertreiben, die ihm gerade so unangenehm war. Der Jüngere nickte langsam. „Es ist nur... besser als ich mir vorgstellt hatte.“, sagte er leise. Man sah ihm an, dass er ein wenig aus dem Konzept geraten war. „Jordan...“ „Lee.“ „Was?“ Lee grinste breit. Wenn schon alles absurd war, dann konnte er wenigstens sein typisches Grinsen grinsen. „Ich heiße Lee. Wenn ich dich schon mit Vornamen ansprechen soll, dann gilt dasselbe auch für dich.“ Blaise lächelte leicht und nickte. „Lee... Ich... würdest du vielleicht...“ Lee bemerkte nur allzu deutlich, dass Zabini nach den Worte rang und nur am Rande verwunderte es den Gryffindor, dass er trotzdem verstand, was der Andere wollte. „Du willst noch einen Kuss?“, fragte er vorsichtig. Zabini nickte erneut. Und diesmal ohne zu zögern hob Lee Blaises Kinn an und zog ihn erneut in einen Kuss, inniger und weniger zaghaft als der erste. Blaise legte instinktiv seine Hände in Lees Nacken und auch Lee schloss seine Arme um den Anderen. Das Hirn des Gryffindors hatte sich mittlerweile vollkommen abgeschaltet und das Gefühl in seinem Magen identifizierte er als angenehmes Kribbeln. Nach einer Weile lösten sie den Kuss schließlich wieder und sahen einander an. „Das war nicht unser letztes Treffen, oder?“, fragte Zabini leise, so als hätte er Sorgen, dass sie belauscht werden könnten. Lee lächelte breit. „Noch gilt die Wette. Was immer du also befiehlst.“ Sein Lächeln wurde fröhlich erwidert. „Dann befehl ich dir, dass wir uns noch viel öfter treffen.“ „Verstanden.“ Und damit versanken sie erneut in einem Kuss. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)