Crimson von DraySama ================================================================================ Kapitel 8: Eight ---------------- Es war reiner Zufall und es haute Akira aus den Socken. Seit dem Abend als Yuu ihn derart abgewiesen hatte waren über drei Monate vergangen, der Schmerz und die Trauer langsam verblasst. Er hatte Ruki beinahe in den Wahnsinn getrieben, hatte nichts essen noch trinken wollen, hing vor dem TV ab oder las alle Bücher die er seit zig Jahren sammelte um “sie mal zu lesen” Er hatte kein Interesse daran auszugehen noch ging er auf Rukis Absichten ein, wenn der zum kuscheln in sein Bett kam. Wie eine Frau verarbeitete er bei Dramen und Herzschmerzfilmen, mit dem dazugehörigem Eis, seinen eigenen Liebeskummer. Und nun stand er hier, am ersten Tag wo er sich aus dem Haus getraut hatte, und sah Yuu auf dem Spielplatz, der auf dem Weg zum DVD-Verleih lag. Warum hatte er nur nicht Ruki geschickt, er war ja sonst so lieb gewesen und hatte ihm eingekauft, oder Dinge geholt die er brauchte. Sofort entflammte sein ausgekühltes Herz, wurde warm und sehnte sich nach Liebe und Geborgenheit. Und im nächsten Augenblick jagte ein eiskalter Blitz in sein ohnehin wundes Herz, als er die Kinder sah. Engel..alle drei waren supersüsse Mädchen die Yuu gerade versuchten mit eine Krone aus Gänseblümchen zu schmücken. Dennoch schmerzte es Akira.. Wo Kinder waren, war eine Mutter, das hatte Yuu also gemeint. Seine Annahme war nicht ganz falsch gewesen, er hatte vielleicht keinen Lover, sonder eine Ehefrau. Sein Blick streifte die Kinder irgendwie sahen alle so unterschiedlich aus, helle bis karamell braunes Haar, Haut wie sehr hellen Milchkaffee. Er runzelte die Stirn und überquerte die Strasse um besser hinzusehen. Doch sein Eindruck blieb, die Kinder, so vertraut ihr Umgang mit Yuu auch war sahen aus wie Kukuckskinder. Vielleicht gehörten sie ja nicht ihm? Vielleicht war das sein neuer Job?! Sein Herz begann schneller zu schlagen und raste dann ungebremst in ein Stacheldrahtzaun als das kleinste der Mädchen Yuu mit “Papa” rief. Der Blonde liess sich langsam auf eine der Bänke fallen die am weitesten von den Schaukeln entfernt standen und starrte Yuu förmlich an. Der Sommer hatte Einzug gehalten, daher trug Yuu eine leichte Baumwohlhose und ein grosses T-Shirt das im seichten Wind flatterte, sein glänzendes schwarzes Haar war in einen unordentlichen Knoten gebunden. Mit einem leisen Seufzer stellte der Blonde fest, das seine Gefühle für Yuu sich leider nicht in Luft aufgelöst hatten, ihm schien sie waren zurück, und das noch viel stärker als beim letzen Mal. Er schloss die Augen eine Weile die so verräterisch angefangen hatten zu brennen und horchte auf das Gekreische der spielenden Kindern, das Geschnatter der Mütter die eine Bank weiter sassen und auf das Gezwitscher der immerfröhlichen Vögelchen. Als er die Augen wieder öffnete sprach Yuu mit einem Typen der Akira unglaublich vertraut vor kam. Am Ende hätte er nicht mehr sagen können wie lange er den Fremden bei Yuu angegafft hatte, doch hätte er nicht das schlichte Lederband getragen an dem ein Stück geschliffenes Holz hing, das Akira selbst angefertigt hatte, hätte er seinen ehemaligen besten Freund wohl nicht erkannt! Sein erster Impuls war, aufzuspringen und den braunhaarigen Japaner in die Arme zu schliessen, diesen unterdrückte er aber.Er wollte Yuu auf keinen fall begegnen.Denn der Kerl hatte sein Herz aus der Brust gerissen, draufgespuckt und es danach zerfetzt zum sterben in den Dreck geworfen.... Aber wie sollte er so an seinen “besten” Freund heran kommen..? (Anfang Kursiv) “Und das ist ehrlich für mich??” Die leise Stimme erhob sich nur knapp über das brausen des Meeres, die Sonne war gerade untergegangen und der Stein auf dem die beiden Jungen sassen war noch warm von ihr. “Aber ja doch! Ich hab es heute in der Schule endlich fertig bekommen, versprich mir, das du es immer behälst, egal was passiert ja?” “Klar!! Weisst du Kira, ich hab noch nie so was schönes bekommen..” “Das...ist doch nur Holz Ruha, mach es nicht grösser als es ist” Verlegen sah Uruha zu Boden und nickte, sie waren knappe vierzehn Jahre alt, und er konnte nicht mit den Gefühlen umgehen die in ihm aufkeimten, wenn er an seinen besten Freund dachte.Doch nun wo er Schmuck geschenkt bekommen hatte, und ihm so nahe war, die warme Haut des Anderen roch und sogar die Wärme spürte die der andere abstrahlte konnte er nicht anders und hob ihm seine Lippen entgegen. Und sein Herz, es schien zu platzen, als nur einige Sekunden später die warmen, seidigen Lippen des anderen auf seine gedrückt wurde. Doch dann beschlich ihn einfach die endlose, hilflose Trauer....Morgen würde er wegziehen müssen, in die grosse Stadt....er würde Akira hierlassen müssen und in die Illusion das dies alles gut werden würde, wollte er sich trotz seines zarten Alters gar nicht hingeben. (ende Kursiv)   Der Blonde schluckte und schloss die Augen um die Bilder der Vergangenheit abzuschütteln, die Liebe die sein Freund empfunden hatte, war erst Monate später erklärt worden, als es schon viel zu spät gewesen war. Akira hatte wie er gefühlt, doch er hatte schon wieder gelernt zu lächeln. Die erste Liebe seines Lebens, die nur einen Kuss gedauert hatte, doch er bereute es nicht, denn Uruha war ein bester Freund geblieben, wenn auch weit entfernt und nur über Briefe, und Telefonate. Dennoch war er der Mensch geblieben, dem er sich immer anvertrauen hatte können.Bis irgendwann der Alltag eingegriffen hatte, das Leben in voller Wucht eingeschlagen hatte und der Kontakt abgerissen war, bis man irgendwann dann wieder an seinen Freund dachte und schrieb.Und der Brief als unzustellbar zurück kam, ein verlorener Brief… Er lächelte zart und strich sich in einer Geste der Verlegenheit durch das Haar. Ob er es immer noch konnte? Ihm alles erzählen? Vielleicht konnte er so mehr über Yuu erfahren, wie seine Ehefrau so war, und wie man als Vater dreier Kinder als Hure arbeiten konnte. In Kira wallte Wut auf, warum hatte er das, in all diesen Stunden nicht bemerkt? Yuu hatte stehts den Anschein gemacht als möge er es in seinen Armen zu liegen, als geniesse er die Liebkosungen wie ein ertrinkender, der zu wenig Liebe in seinem Leben hatte. Bei den Göttern, war der Mann ein guter Schauspieler! Warum hatte er nicht auf seinen eigenen Rat gehört? Man durfte sich nicht in einen Stricher verlieben, nein, das waren keine Menschen die so etwas fühlten, und wenn, war es sehr tief in ihnen verschlossen. Er biss sich auf die Lippe, was für Geldnöte musste man haben, wenn man seinen eigenen Körper verkauft....wenn man drei wundervolle Kinder hatte....wenn man jemanden im Leben hatte mit dem man den Weg ging... Er sollte nicht hier sein, es gab Dinge die er besser nicht hätte wissen sollen. Er strich sich mit einer beinahen trotzigen Bewegung die Tränen von der Wange und verliess den kleinen Park. Die DVDs die er hohlen wollte, waren vergessen. *** Stunden, Tage, Wochen vergingen zogen einfach an seinem Fenster vorbei, er ertrug sie, alle jede einzelne Sekunde. Manchmal wach und voller Hoffnung, manchmal schwach und weinend voller Zweifel. Kai kannte wohl nun so ziemlich jeden Schmerz der in einem Körper entstehen konnte, von den Krämpfen die seinen Leib schüttelten, den Fieberwahn den unheimliche Durst... Er schüttelte den Kopf, er wollte nicht daran denken, und war froh, das es ihm besser ging. Der Wunsch der Welt zu entfliehen, diesem Schmerz und dieser Einsamkeit war vergangen. Denn ein jedem Mal in dem er vor Pein und Verzweiflung schrie, hatte Yuu seinen erhitzen Körper gehalten, bis die Kolik vorbei war und ihn dann mit beinahe liebenden Händen gekühlt, gewaschen und hatte geholfen, dass er wieder schlafen konnte. Mittlerweile hatte er sehr grossen Respekt vor Yuu, er hatte in dieser Zeit sehr viel über diesen Mann erfahren der ihm so breitwillig half. Von seiner Arbeit, dem aufopfernden da sein für die drei Kinder, die ihm so unglaublich süsse “gute Besserung” Karten gebastelt hatten, die er auf dem Sims aufgereiht hatte. Und natürlich auch von Yuus Herz, das sich so sehr nach einem Mann sehnte, der den schönen Namen Akira trug. Kai konnte den Kerl nicht verstehen, wenn er Yuu doch nur halb so sehr liebte wie, dieser ihn....sollte das doch gut kommen. Aber nein, der Kerl hatte die Handynummer geändert, und beantwortete keinen Brief der Yuu abgeschickt hatte. Und so heilten sie sich wohl gegenseitig. Kai war hier, hörte zu und tröstete so weit er das konnte. Doch auch er spürte das Yuu innerlich total tot war, ganz ohne Liebe. Ihm erschien als würde dessen Herz nur noch schlagen um da zu sein für die kleinen Prinzessinnen. Und hatte Angst, das wenn sie einmal gross genug waren, dass Yuu dann einfach vom Antlitz dieser Welt verschwinden würde. Heute war der erste Tag der langen Zeit, in dem Kai das Zimmer verlassen konnte, schwach und blass, aber voller Hoffnung! Das Leben würde nun einfach besser werden! Er würde es in die Hand nehmen und Yuu den Gefallen tun, und endlich leben. Als er aus dem Zimmer kam, frisch geduscht und angezogen hörte er leise Stimmen. “Ich gebe dir die neue Nummer! Himmel, Yuu er wird sich an seinen Keksen zu Tode fressen!” “Aber...er hat die Entscheidung getroffen, das er mich nicht mehr sehen noch hören will, das sollten wir einfach akzeptieren” Nun, ging das schon wieder um diesen Idioten! So langsam konnte es selbst Kai nicht mehr hören. Dennoch zog es ihn näher, die wundervolle dunkle Stimme die da gesprochen hatte, kam ihm seltsam vertraut vor, vor langer Zeit hatte er sie irgendwo gehört. Er spähte um die Ecke und in ihm schauderte es förmlich, sein Blut fing an zu blubbern, zu singen und summen. Das war Hiro....sein Hiro, der ihm das Leben schon so manches Mal gerettet hatte. “Yuu, er liebt dich mehr als du es dir vorstellen kannst. Er ist....ja er ist nur verletzt, er ist nicht mehr der Mensch denn ich kenne....Er sitzt den ganzen Tag vor dem Fehrnseher, oder in seinem Schaukelstuhl, er riecht als wäre er gestorben, und seine Kleidung passt ihm auch nicht mehr.” “Ehm...aber...ich denke nicht dass” “Klar bist du der Richtige!! Sein Herz sehnt sich doch nur nach dir, Himmel er ist im Glauben das du einen Freund hast!!!” “Wenn er lesen würde!!! Wäre er aufgeklärt” Kai zog sich zurück, Yuu hatte gerade richtig sauer geklungen, so was gab man so einem zarten Mann gar nicht. Aber wo er Recht hatte, hatte er Recht. “Ja....aber mal ehrlich....hätte dich jemand zurückgewiesen...würdest du nicht auch versuchen....ihn zu vergessen? Obwohl es nicht geht? Obwohl du am liebsten das Herz das dir nicht mehr gehorchen will, aus deiner Brust schneiden würdest, weil es ihn liebt anstelle zu vergessen?” “Er....er hat...hat sich nichts angetan oder?” “Ich glaube dazu ist er einfach zu feige....dennoch habe ich jedes Mal eine heiden Angst heimzukommen, ich meine...irgendwann wird auch der grösste Feigling Mut fassen” “Aber Ruki...ich kann doch nicht einfach so hinlatschen...er wird mir doch gar keine Chance geben” “Er muss eben deine Engel sehen, keiner kann ihnen widerstehen, und er würde dich auch nicht anbrüllen, dazu liebt er Kinder einfach zu sehr” “Was schlägst du...vor?” “Ich bringe ihn irgendwie aus dem Haus...und du wappnest dich auf ihn zu treffen okay?” Kai traute sich nun auch endlich um die Ecke und grinste Yuu an der aufsah. Und setze sich langsam neben ihn, ah der andere Japaner sah einfach zum anbeissen aus, und er spürte wie die Zuneigung immer noch in ihm pochte obwohl er ihn ja nicht kannte. “Okay, das ist übrigens Kai, ein Freund von mir, Kai das ist Ruki, der Grottengno ehm Freund von Akira” “Ich geb dir gleich Grottengnom!!!” Es dauerte einige Minuten, bis sich alle drei vom Lachen erholt hatten, ehe Kai sagte. “Ich dachte immer dein Name sei Hiro, zumindest für mich warst du immer ein Held” Ruki sah Kai lange an, verwirrt ab dieser Aussage ehe in seinem Blick erkennen aufblitze. “Du kamst einmal die Woche auf den Tower, und bist mit mir immer hinunter gefahren! Oh ich hab gedacht, dir sei etwas passiert, so dünn und krank du immer ausgesehen hast” “Oh...mit mir ist etwas passiert, nur war das etwas Gutes” “Hmhh du siehst immer noch nicht gesünder aus” “Ich arbeite daran” Kai wollte gerade nach Yuu sehen, als er bemerkte das sich dieser diskret zurückgezogen hatte, grinste er Ruki schief an. “Und na ja eigentlich heisse ich Takanori, aber meine Freunde sagen Ruki” “Dann muss ich dich so nennen, bis ich dich Freund nennen darf” Schnell aber wehemend schüttelte der Kleinere den Kopf und grinste dabei. “Wir kennen uns doch schon eine Weile, auch wenn du nichts gesagt hast, haben wir doch irgendwie gesprochen nicht? Aber nun sag, wie meinst du das....ich hab dich gerettet?” “Du warst....in den dunkelsten..und einsamsten Stunden bei mir, wärst du nicht dort gewesen, hätte ich irgendwann den Mut gefunden zu springen” “Warum.....bist du nur so traurig?” Es war nur ein wispern, doch die Ehrlichkeit die in dieser Frage mitschwang, die aufrichtige Anteilnahme berührte Kais Herz, er bemerkte das er Ruki, warum auch immer nicht egal war, und plötzlich floss es aus ihm heraus, die Tränen der Schmerz, das er niemals gut genug war für Irgendjemanden. Nicht einmal seinen Eltern. Und als ihn warme Finger zwangen ihn anzusehen schluckte er mehrmals, den trockenen Klumpen in seiner Kehle weg doch es gelang ihm nicht. “Versuche es nicht....du solltest dir genug sein, denn du bist einzigartig und wundervoll genau so wie du bist!” So schnell dieser Moment purer Sinnlichkeit gekommen war, und Kai seinen gegenüber am liebsten in seinen hungrigen Kuss gezogen hätte, so schnell war er vorbei als er hochgerissen wurde und gequetscht. “Ahhhh Kai!!! Endlich, endlich darf ich dich wieder besuchen!!” Uruha war da und Kai sah ihn erstmal an als wäre er ein erschrockenes Reh. “Ich störe euch beide doch nicht etwa oder?” Der grosse Japaner sah die beiden an, die so verlegen wirkten wie zehnjährige Kinder, die beim Küssen erwischt worden waren. Als Beide dann auch noch synchron rot wurden, hätte er sich in den Arsch beissen können, anscheinend hatte er wirklich bei etwas gestört. “Nein natürlich nicht Uruha” Kai umarmte seinen Freund und gab ihm einen Kuss auf die Wange, er freute sich das er an ihn dachte, auch wenn es gerade ein unpassender Augenblick gewesen war. “Als ich Yuu am Morgen im Park traf, hat er mir erzählt dass du nun wieder so weit bist um auf die Welt losgelassen zu werden, da hab ich beschlossen dich gleich zu besuchen.” “Wie nett von dir....ich wollte mich auf die Suche, nach einer Bleibe machen, ich glaube nicht daran, das mein Vermieter so Freude hatte.” “Na hör mal du wohnst erst bei mir! Das hab ich mit meinem Lover abgemacht, ihn stört es nicht, wenn er nur die Tage mit mir verbringen kann, und du ab und an mal weg bist, wenn du verstehst was ich meine” “Keine Bange, er kommt schon zu seinem Sex” Uruha musste lachen, und stellte sich dann erstmal dem kleinen Japaner vor der so langsam wieder die normale Hautfarbe bekam. “Tut mir echt leid” “Kein Ding, wir haben ja nichts zu verstecken, und ich muss eh gehen, ehm...Kai?” Der Angesprochene drehte sich zu Ruki um und lächelte ihn an, als er die Telefonnummer seines Helden bekam. “Meld dich....mal hm? Ich...würde dich gern richtig kennenlernen, wenn.....das für deinen Freund in Ordnung ist” “Warum sollte es denn nicht? OH!!!” Als Kai verstand was Ruki wohl glauben mochte wurde er wirklich etwas rot und verwarf die Hände. “Oh nein, wir sind kein Paar!!” “Oh..ehm, dann würde ich dich gern kennenlernen, wenn du es möchtest” Der Schwarzhaarige nickte und wurde schon weder verlegen, grinste aber wie ein Honigkuchenpferd zu seinem Boss hoch. “Ist er nicht perfekt wie er ist?” “Du hast.... Einfach unverschämtes Glück!” Uruha sehnte sich schon lange nach echter Liebe, dem kribbeln wenn man an eine bestimmte Person dachte, den schweissnassen Händen und dem Herzklopfen. Doch niemand hörte ihn, wenn er in der Nacht weinte, sich so sehr nach einen anderen Menschen sehnte den er lieben konnte, der ihn liebte! Alle kamen und hatten sein Herz in kleine Stücke gebrochen, und ein jedem hatte er ein Stück mitgegeben. Und nun lebte er in der Angst, das kein Stück mehr da war, kein einziges.... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)