Bahnhöfe sind merkwürdige Orte von zeusy ================================================================================ Kapitel 1: Bahnhöfe sind äußerst merkwürdige Orte ------------------------------------------------- Also Bahnhöfe sind schon seltsame Orte. In Größeren fahren dort im Minutentakt Züge ein und Züge aus. Menschenmassen steigen ein und steigen aus. Verlassen das Bahnhofsgebäude und betreten dieses Gebäude. Kaufen sich am Kiosk Zeitungen und Bücher, etwas zu essen für die lange Fahrt oder sonst noch wichtige Sachen, die versehentlich nicht den Weg in einen Koffer gefunden haben. Auch Pendler trifft man dort, die wieder in eine ihrer kleinen Vorstädte müssen nach getaner Arbeit. An diesen kleinen Bahnstationen, fährt mit viel Glück jede Stunde ein Zug ab, zumindest in die eine gewollte Richtung. Neuerdings sind Bahnhöfe auch Treffpunkte von Verliebten und Geschäftspartnern, Cliquen, Freunden und anderen, die sich da zufällig treffen. Zufällig treffen, das trifft es wohl auf den Punkt. Gibt es Zufälle überhaupt? Oder ist schon alles vorherbestimmt? Gibt es ein Schicksal, das erfüllt werden muss? Oder kann man es verändern? Bremsen quietschen und ein Zug fährt ein. Ein paar Menschen steigen ein, ein paar wenige steigen aus. Eine Pfeife und das nervtötende Piepen von Türen, die sich schließen. So wie immer eigentlich, wenn Züge abfahren. Doch heute wohl nicht. Hechtend, völlig außer Atem, erreichten zwei Hände die rote Doppeltüre des Wagons, doch der Zug fuhr ab. Wütend wurde ein Fuß auf den Bahnsteig gestampft. Laut ein und ausatmend, dazwischen fluchend, stand sie da, die Person, die den Zug verpasst hatte. In Gedanken zählte sie langsam bis Zehn, um sich zu beruhigen. Bei fünf war die Wut schon halbwegs verflogen. Langsam fuhr sie sich mit der Hand durch ihr feuerrotes Haar, wandte den Blick zu der elektronischen Anzeigetafel und der kleinen Uhr über ihr. Normalerweise hätte sie glatt noch ne Minute gehabt. Hatte es der Schaffner oder der Zugfahrer heute besonders eilig? Die Tafel mit dem Fahrplan war ihr nächstes Ziel. Sie kannte den Fahrplan auswendig, doch warf sie sicherheitshalber einen Blick darauf. Graffitigeschmiere machte es ihr unmöglich mit den grünen Augen das bedruckte Blatt darunter zu entziffern. Schultern zuckten nach oben. Ein MP3-Player spielte Klänge von Musik in ihren Ohren. Ein kurzer Blick zur Uhr. Sie hatte noch Zeit, viel Zeit. Eine Stunde, um genau zu sein. Sie ging die Treppen hinunter und kam nach fünf Minuten wieder. Setzte sich auf eine Bank und schlug ihr Mangaheftchen auf. Ab und zu streifte ein Windzug durch ihr Haar. Erfrischend in dem warmen Sommer, der war. Ein Mann setzte sich zu ihr, am anderen Ende der Bank. Sie bekam es aus den Augenwinkeln mit und musterte ihn unauffällig. Für ihre Augen war er ein 180 Jahre alter Gnom, der Mann selbst nahm sich wahrscheinlich nur so alt wahr, wie er tatsächlich war. Vom Leben gezeichnet, graue Locken umrandeten seine beträchtliche Glatze in der Mitte seines Hauptes. Seine Kleidung ließ zu wünschen übrig. Eine bayrische Lederhose und dazu ein Jackett, welches man eher im Büro antrifft als in so einer Mischung. Sie sollte sich aber nicht beklagen, da ihr Kleidungsstil auch nicht auf dem neusten Stand war. Umgeschlagene Blue Jeans, dazu ein Achselshirt und um die Hüften eine leichte Jacke gebunden, falls es zu Regnen anfing. Langsam und beständig näherte sich dieser Man ihr. In weniger als 10 Minuten hatte er den Abstand zwischen ihr und ihm zu halbieren gewusst. Irritiert hob sie die Augenbraue und wandte sich ihm zu. Bat ihn höflichst, dieses Unterfangen zu unterlassen. Er rückte wieder ein Stück näher. Sie bat ihn mit mehr Druck in der Stimme wieder auf einen angemessenen Abstand zu gehen. Er rückte frech noch ein Stück näher. Sollte sie etwa Japanisch rückwärts reden? „Mein Freund kommt gleich, der ist sehr eifersüchtig. Sind sie sich sicher das sie das hier weiter betreiben wollen?“ Gut, das saß. Er eilte ans andere Ende der Bank zurück. Zum Glück wusste er nicht das sie Single war. Für die nächste Zeit hatte sie ihre Ruhe. Ihr Zug, auf den sie schließlich wartete, war noch Lichtjahre entfernt. Sie konnte sich den Abenteuern einer Hyänenpraktikantin in ihrem Manga widmen. Bahnhöfe sind wirklich seltsame Orte. Dieser Gnom – für ihre Augen – setzte zu einem erneuten Versuch an. Wieder konnte er mit einer Beständigkeit den Abstand verringern, eine erneute Erinnerung an ihren Freund hielt ihn aber diesmal nicht ab. Abrupt stand sie auf und… Nein! Gewalttätig war sie nicht und ihr Manga war ihr zu heilig, als das sie ihn dem Mann über die Rübe gezogen hätte. Ruckartig stand sie auf und ging zu den Treppen. Den Blick kurz auf die kleine Uhr geheftet, schüttelte sie den Kopf und dachte sich: >Vielleicht hab ich ja Glück und wenn ich wiederkomme ist er weg oder mein Zug da.> Charly war eigentlich kein Mädchen, dass an den Weihnachtsmann glaubte. Sollte es sich aber wohl überlegen, als ihr ein Blondschopf auf den Treppen entgegen kam. Wie angewurzelt blieb sie stehen, gefesselt von seinem Aussehen. Ihr kam eine Blitzidee. Normalerweise verwarf sie solche gleich wieder, da sie eher zum Denken als zum impulsiven Handeln neigte. Sollte sie das wirklich tun? Ihn fragen? Schließlich hatte sie keinen Freund, der um die Ecke gehopst kommen und ihr helfen würde. >Nun sei kein Angsthase Charly< denkt sie sich und stellte sich neben ihn, erneut betrachtend. Blonde Haare die im Wind spielten und blaue Augen. Eine Büchertasche, wohl Student. Leise, vielleicht auch kaum hörbar, so hoffte sie, sprach sie in ihren Bart – dabei hatte sie ja keinen, noch nicht mal einen Damenbart. „Verzeihung, könnten sie so tun, als seien sie mein Freund? Der Typ da hinten belästigt mich.“ Sie machte eine ausladende Handbewegung Richtung Sitzbänke und setzte noch ein Lächeln auf, dass selbst 1000 Watt Birnen vor Neid erblassen lies und schalt sich im nächsten Moment schon innerlich dafür, so etwas getan zu haben. Man spricht doch nicht wildfremde Leute an, dazu auch noch gutaussehende. >Na, wenn er das mal nicht als Anmache sieht. Ich sollte mir meinen Sarg bestellen, irgendwas in Lila-blass-baby-beige-blau und dazu meine Grabrede schreiben. Kann sich bitte der Boden auftun und mich verschlingen?< Doch nichts dergleichen geschah. Sie spürte wie sein Atem an ihrer Wange entlang glitt. Im nächsten Moment hatte er seine weichen Lippen auf ihre gelegt. Zog sie mit seinen Armen um ihre Taille zu sich näher heran. Ihr Körper konnte nur erahnen, wie seine Muskulatur unter dem dünnen Hemd aussah. Zum Glück hielt er sie, denn irgendwie waren ihre Knie wie Pudding, oder eher Wackelpudding. Sie spürte, wie etwas gegen ihre Lippen stupste, welche sie etwas öffnete. Irgendetwas Samtartiges strich ihr über ihre Zungenspitze. Sie schloss die Augen, die sie bisher noch offen hatte und entfloh der Realität. Innerlich fragte sie sich was gerade los war. Ihr heiß geliebter Bahnsteig 2 war weg. Die Uhr, auf die sie gerade noch sah, war wie stehengeblieben. Als ob Großvater Zeit ins Jenseits befördert wurde. Ihr war, als befände sie sich in einem ihrer Manga und das passiere alles nicht wirklich. Sie glaubte, der Gnom hätte sie verschleppt und ihr irgendwelche Drogen eingetrichtert und nun würde ihre Wahrnehmung alles widerliche was er tat in so etwas Schönem umwandeln. Dabei wollte sie doch nur eine Freundin besuchen. Nur drei Stationen mit einem Zug fahren und musste nun auf ihren verdammt bescheidenden Zug warten. Zug, ZUG? Wie kam der jetzt in ihre Gedanken? Bahnhöfe sind wirklich äußerst merkwürdige Orte! Vielleicht rissen sie die quietschenden Bremsen des Zuges aus ihren entrückten Gedanken. Sie stand auf Bahnsteig 2, kein Gnom, der sie entführt hat. Neben sich immer noch dieser junge Mann mit blonden Haar, welcher ihr ein Lächeln schenkte. Ein warmes unwiderstehliches Lächeln, das sie glaubte, sie müsse immer noch träumen. Selten -wenn nicht noch nie- hatte ihr jemand solch ein Lächeln geschenkt. Sie sah es immer nur wenn sich verliebte Pärchen trafen und sie sie heimlich beneidete deswegen. Charly war 22 in diesem Sommer, Single und immer noch Jungfrau. Erwähnenswert wäre wohl nun dass sie gerade ihren ersten Kuss bekommen hatte und das auch noch von einem Wildfremden, der immer noch den Arm um sie gelegt hatte. „Möchtest du nicht einsteigen? Oder wartest du auf den nächsten Zug?“ Seine Stimme klang in ihren Ohren wieder und bis sie sich einen Weg in ihr Bewusstsein bahnten fügte er noch hinzu; „Ich müsste eigentlich mit dem Zug hier fahren, aber ich warte gerne mit dir auf den Nächsten.“ Das war zu viel des Guten. Sie konnte sich nicht vorstellen mit ihm eine geschlagene Stunde hier zu stehen. Das war schier unmöglich für ein Mauerblümchen wie sie. Ohne es zu merken setzte sie einen Fuß vor den anderen. So sehr in Gedanken vertieft merkte sie nicht, wie die Beiden einstiegen und im Zug Platz nahmen. Sie fragte sich was in der letzten verfluchten halben Stunde passiert war. Der Gnom war ja nicht mehr da gewesen. Sie musterte den Blonden wieder. Ein kleines Grübchen fiel ihr bei seinem Lächeln auf. Ob er sich prügelte? Nein, so sah er nicht aus. Ob er einen Blick wie Ren Tsuruga drauf hatte, der selbst Steine verflüssigen konnte? Wer weiß? Ihre Station wurde aufgerufen. Erschreckt sprang sie auf, dabei stieß sie sich den Kopf am aufgeklappten Fenster. Das die nervtötende Stimme der Ansage ihr überhaupt ins Bewusstsein sickerte, grenzte schon ein Wunder. Kurz verbeugte sie sich und verschwand mit einem Danke auf den Lippen aus den Zug und an die frische Luft. Den merkwürdigen Blick und das Gekichere der anderen Gäste des Abteils bekam sie erst an der frischen Luft mit. Was war nur mit ihr los? Das ist doch sonst nicht ihre Art. Besonders nicht das sie dem abfahrenden Zug noch mindestens 5 Minuten hinterher sah. Benommen fand sie sich bei ihrer Freundin ein, welche über ihren Herzschmerz redete, ehe sie mitbekam, dass ihre sonst so geduldige Zuhörerin vollkommen durch den Wind war. Auf die Frage, was sie denn habe, antwortete der Rotschopf mit „Zitroneneistee.“ Ihre dunkelhaarige Freundin zog die Augenbrauen hoch. „Bitte? Ich dachte, du hasst Zitroneneistee?“ „Tu ich auch, das Zeug ist widerlich.“ „Und was bringt dich dann so aus der Fassung?“ Charly schluckte ehe sie antwortete. „Er hat nach Zitroneneistee geschmeckt.“ Quälend langsam zog Jessica Charly alle Einzelheiten aus der Nase. Lachend lag sie am Boden und hielt sich den Bauch. „Und… das Einzige, was dir dazu einfällt ist, dass er nach Zitroneneistee schmeckt?“ Ein erneuter Lachanfall schüttelte die zierliche Person auf dem Boden. Ja, wenn Charly nicht Opfer gewesen wäre würde sie bei solch einer Geschichte jetzt auch am Boden liegen und Tränen lachen. „Charly, dich muss man echt net verstehen.“ Lachend wischte sich Jessica eine Träne aus den Augenwinkel. „Man, ein wildfremder Kerl, und, wie du ihn beschrieben hast, auch noch gutaussehend, drückt dir mir nix dir nix nen Zungenkuss auf und das Einzige, was dich daran stört ist, dass er nach Zitroneneistee geschmeckt hat? Mensch, der hätte dich auch verschleppen können.“ „Nee, so sah er garnet aus.“ Jessica brach in tosendem Gelächter aus. Naja, seit wann sehen Gewaltverbrecher auch aus, als praktizieren sie Gewalt? Charly fragte sich. wo sie ihr Hirn gelassen hatte. Im Zug vielleicht? Und die dringlichste Frage war, ob Jessi jemals wieder aufhörte zu lachen? Ob Charly noch an etwas anderes denken konnte als an ihn und den Geschmack in ihrem Mund? Ob das wohl jemals aufhören würde? Anscheinend nicht. Denn die nächsten drei Wochen hatte sie die Lacher auf ihrer Seite. Und zu allem Überfluss hatten alle Läden in der Umgebung eine Pfirsicheistee Knappheit. Überall sah sie Getränkeverpackungen von Zitroneneistee. JA, Zitroneneistee und der nächste Gedanke in ihrem Kopf war er und sein blondes Haar, dass so sehr nach Vanille roch. Das sie sich daran noch erinnerte... An Arbeiten war fast nicht zu denken. Selbst die einfachsten Handlungen fielen ihr schwer. Wohl auch, weil Jessica nur ein Wort sagen musste ehe sie wieder in eine andere Welt entschwand mit ihren Gedanken. >Verflucht noch mal. Wenn ich nur noch einmal das Wort Zitroneneistee höre, werde ich denjenigen in ein Bad aus Zitroneneistee einlegen. Mist verdammter> Wie oft war ihr das schon passiert? Sie fluchte vor sich hin und bekam nicht mit das sie etwas gefragt wurde. Ihr Meister, der geduldig die letzten drei Wochen über diverse Schusseligkeitsfehler hinweg sah, war ausgerechnet der gewesen, der dieses Wort mit Z am Anfang in den Mund nahm. Mit sich ringend erzählte sie ihm fast alles, was Jessica nur wieder einem Lachkrampf näher brachte und ihm ein Schmunzeln ab rang. Beschämt sah Charly zu Boden, Schamesröte schlich sich auf ihr Gesicht. Väterlich, wie ihr Meister es immer tat, wuschelte er ihr über den Kopf und bemerkte nur; „Das wird schon wieder.“ Drei Wochen sind vergangen, seit sie das letzte Mal am Bahnhof war. Bahnhöfe sind schicksalhafte Orte Da Charly gegen Busfahren eine Aversion hatte, stand sie an einem Samstag spät Nachmittags auf Bahnsteig 2. Bremsen Quietschen, ein Zug fährt ein, sie stieg ein. Ein völlig überfülltes Abteil ließ sie in den hinteren Teil des Zuges flüchten. Nervtötendes Gekicher war zu hören. >Weiber< fuhr es ihr durch den Kopf. Sie konnte sich vorstellen welche Gattung von Frauen da saß. Die, welche sie am meisten hasste. Sogenannte Chicksen, die sich nicht mal die Mühe machten auf einen Charakter zu schauen, sondern nur von der Äußerlichkeit einer Person auf deren Wert in der Gesellschaft zu schließen mochten. Sie sah sich doch um nach einer Zeit, da diese Ruhestörung nicht aufhören wollte. Da sah sie IHN. Der erste Gedanke war Zitroneneistee. Diesen schob sie aber schnell beiseite um ihn zu mustern. Er hatte den Kopf auf seine Hände gestützt, sah genervt aus. Der junge Mann wünschte sich wirklich woanders zu sein. Sie überlegte noch, ob sie etwas unternehmen sollte. Ein Gedanke beschlich sie, wohl eher eine Hoffnung. Ob er wohl an sie dachte? Nein das war unmöglich! Niemand denkt an sie, hat nie und wird bestimmt auch nie an sie denken. Nun ja, wir kennen alle das Sprichwort sag niemals nie. Er sah eindeutig so aus als bräuchte er dieses mal Hilfe. Charly nahm alles zusammen was ihr kleiner Körper von 1,55 m hatte und stiefelte zu dem Dreiergespann herüber. Das Erste, was sie erntete, waren verwirrte weibliche Blicke und Gelächter. „Sumoringer“ war eins der Wörter, die sie verstand, bevor sie allen Mut zusammenkratzte und mit aller Coolness, die an den Tag gelegt werden konnte, sprach; „Habe ich dich nicht schon mal geküsst?“ Gut, in was hat sie sich jetzt hineingeritten? Das gesamte Abteil lachte laut auf. Sie rechnete damit das er das auch tat und ohrfeigte sich innerlich schon für diese so offensichtliche und dazu noch plumpe Anmache. Er sah nur auf als er die Stimme hörte. Niemals im Leben hätte er gedacht, diese Stimme noch einmal zu hören, welche ihn in seinen schönsten Träumen verfolgte. Denn was er sich selber nicht einzugestehen vermochte war, dass er an jenem Tag vor drei Wochen sein Herz verschenkt hatte, ohne es zu wissen. Sein verschenktes Herz machte einen Hüpfer in seinem Hals, als er die feuerroten Haare sah und die Person, welche ihr vortrefflich standen. Er lächelte sie einfach an und als er merkte das sie anfing sich unsicher zu fühlen, stand er auf und umarmte sie. Griff ihr unters Kinn und beugte sich zu ihr herunter. Warme Lippen berührten ihre und der Duft von Vanille umschmeichelte ihre Nase, bevor sie dachte auf einer Sommerwiese zu sein. Tausend Schmetterlinge flogen um sie herum, oder vielleicht in Ihr? Starke Arme die sie in einer Umarmung hielten und ein Kuss der nicht nach Zitroneneistee schmeckte, überführten sie beinahe in den Wahnsinn ihres Verstandes. Sich der Wahrheit dieser Situation vor Augenhalten öffnete sie diese wieder und sah wie die Stolzen aber abgeblitzen Schnepfen das Weite suchten. >Erfolgreich in die Flucht geschlagen< dachte sie noch bei sich ehe sich der attraktive junge Mann von ihr löste. Schon lange lachte keiner mehr im Abteil und verfolgte gespannt wie es weiter gehen würde. Einige hielten sich eine Hand vor ihren geschockten Mund andere unterdrückten ein „Oh wie süß!“ Er verneigte sich vor ihr als er sich bei ihr mit folgeneden Worten bedankte. „Dann hast du mich wohl heute gerettet. Danke“ Ungläubig sah sie dem ganzen zu und fühlte sich schon fast auf den Arm genommen, da er ihr Verhalten von vor drei Wochen gerade verbildlichte. Ein Lächeln verzog seine Mundwinkel. Dieses Lächeln das sich verliebte zu warfen und niemals für sie bestimmt sein könnte. Sie versuchte sich zu sammeln, ihm nicht zu zeigen das ihr die Verbeugung damals peinlich gewesen wäre. „Äh Ich… Ähm…Klar doch gerne.“ Im nächsten Moment fragte sie sich wo sie ihr Hirn gelassen hatte. eventuell bräuchte sie ein neues da ihres anscheint zu Hiroschimazeiten schon existiert hatte und mittlerweile Mus ist. Und in ihren Gedanken sprach sie nicht von Pflaumenmus, oder ähnlichen essbaren Substanzen. Sie merkte in ihrer Selbstjustiz nicht einmal wie sie mit ihm gemeinsam auf einer Bank Platz nahm. Wenn jetzt noch Vogelgezwitscher zu hören gewesen Wäre, dann hatte sie denken können sie Säße im Park und die Sonne schien auf sie herab, so wohlig warm fühlte sie. „Sag ist das nicht deine Haltestelle?“ „Nein ich will heute woanders hin.“ Antwortete sie instinktiv ohne näher über die Bedeutung der Frage nachzudenken. „So und was machst du da?“ Er wollte anscheint die Unterhaltung aufrecht erhalten. „Zu einem Kumpel, bei dem ist da so ein Event.“ „Event? Kann ich mitkommen?“ er konnte sich schon denken welches sie meint. „Wie Mitkommen? Zu dem Event? Das ist doch für jeden. Oder zu meinem Kumpel?“ Also langsam sollte sie ihr Hirn mal wieder einschalten sonst manövriert sie sich noch in die nächste peinliche Situation. „Zu dem Event. Ich bin dort mit einem Kumpel meinerseits verabredet.“ „Und da willst du mit mir auftauchen?“ >Mit mir? Ich glaub es ja nicht. Das ist als ob Reformationstag und Halloween zusammenfallen. Mist die sind ja am selben Tag.< „Warum nicht? Du bist mir weitaus lieber als die zwei Hühner von vorhin.“ Er lächelte sie an und sie schien sich in Gedanken zu verbieten noch irgendetwas zu erwidern. Sie blieb still. Während der restlichen zeit im Zug blieb sie still. Musterte ihn ab und zu, wobei ihr auffiel wie gut er eigentlich aussah und das es doch eigentlich schirr unmöglich ist das er mit ihr weggehen würde. Gut ihre Kumpels wären ja auch noch da. Ungemein beruhigend der Gedanke. Sie sagte nichts als sie ausstiegen und als er sie bis zur Haustüre ihres besten Kumpels begleitete. Sie hob die linke Augenbraue, als er vor dessen Tür mit stehen blieb. >Wie jetzt? Ich dachte er währe schon verabredet? Wieso bleibt er dann hier? Naja dann stell ich ihm halt Heiko vor und dann geht er bestimmt. Wäre auch zu schön um war zu sein.> Nachdem die Türglocke verschellt war, stand ein verwunderter Heiko im Türrahmen. >was ist jetzt? Der sieht so aus als ob ich das zeitliche gesegnet hätte und nun als Geist vor ihm stände.> „Nanu, was machst du denn hier?“ Nachdenklich rieb sich der ebenfalls Blonde aber kurzhaarige das Kinn. „Ich hab doch gesagt, dass ich um die Zeit mit der Bahn komm.“ Unschuldig wie immer war ihr Tonfall zu ihrem besten Kumpel. „Charly Schätzchen, dich mein ich nicht. Ich mein Markus.“ Lächelte ihr dieser entgegen. Sie erhob beide Augenbrauen in die Höhe und sah auf ihren Begleiter. „Ja hab’s früher geschafft. Darf ich trotzallem herein?“ „Klar kommt nur. Jessi ist auch schon da.“ Wie immer ging Heiko vor und Markus hielt ihr die Tür auf. Ihre Gedanken überschlugen sich gerade. >Das kann doch nicht sein. Heiko kennt ihn. Oh nein. Das kann schlimm enden. Wie komm ich jetzt hier wieder raus. Irgendwie will ich gar nimmer mehr wo hin.< „Lass uns reingehen. Ich hab noch etwas für dich.“ In dem Moment riss er sie aus ihren Gedanken und schleuderte sie in die nächsten Gedankengänge. Langsam setzte sie einen Fuß vor den anderen, ohne zu merken das sie überhaupt ging. >Wie kann er was für mich haben? Wie kann er auf den Gedanken kommen mich wieder zutreffen? Die Welt ist schließlich groß. Ob Heiko seine Finger im Spiel hat? Mir schwant übles< Wie ein Opferlahm auf den Weg zur vielseits besagter Höhle des Löwen kam sie sich vor. In Heikos Zimmer saß Jessica schon auf der Bettkannte und traute ihren Augen nicht als hinter ihrer Freundin und Kollegin noch jemand folgte. Heiko hielt den beiden ein Glas unter die Nase. „Eistee?“ das eine Wort brachte Charly dazu an Zitroneneistee zu denken und an den ersten Kuss. Sie sah sich Markus genauer an. Gleich lief vor ihrem inneren Auge der heutige Kuss ab. Sie folgte ihm mit den Augen als dieser sich zum Tisch begnügte und ihr und sich selbst etwas eingoss. „Kein Zitronengeschmack. Man sagte mir das du den nicht magst.“ Mit großen Augen sah sie ihn an und nahm zögerlich das Glas ab. Innerlich schallt sie sich für ihre Mäkligkeit. „Man hat es dir gesagt?“ fast ungläubig über ihre eigene Dämlichkeit so eine Frage zu stellen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)