Unfälle von DhalaElenaAngel (Was Fehler ans Licht bringen können) ================================================================================ Kapitel 17: Wulfnapping - again ------------------------------- „Oh,“ grinste Aidan hämisch. „Was ist da nur passiert? Botty-Botty muss bei den Normalsterblichen sitzen! So was aber auch! Ist er gar nicht mehr der große Direktor? Och… muss er doch nicht gleich weinen… shit happens, vor Allem, wenn man es so richtig verdient hat!“ Ja, das war geschehen. Zu Nevilles Entsetzen hatte man ihn abgesetzt! Er war nicht mehr der Direktor und man hatte ihn nicht nur vom Lehrertisch verbannt, wo das Essen einfach besser schmeckte und von wo aus er eine viel bessere Aussicht hatte, nein, zu seinem Entsetzen hatte er sogar seine Wohnung räumen und in den Schlafsaal zurückziehen müssen! Wo er mit drei anderen Jungen schlafen musste! Er! Er, der doch der Junge-der-lebte war!! Aber nein, man hatte ihm seine mühsam erreichte Macht genommen! Einfach so! Obwohl er doch wirklich an Alles gedacht hatte, um das zu verhindern! Aber nicht mal seine Leute im Ministerium hatten verhindern können, dass er seinen Titel als Direktor verloren hatte. Weil Malfoy das Arschloch auf den Tisch gebracht hatte, dass er ja nun noch gar nichts geleistet habe, was so einen Titel und so eine Stelle rechtfertigen würde! Nicht nur das, zu Nevilles Entsetzen war schon ein neuer Direktor ernannt worden – niemand Anderer, als Remus Lupin, ein dreckiger Werwolf, der behauptete, gar kein Werwolf zu sein! Von wegen! „Sprich mich nicht an, du unbedeutendes Nichts!“ „Verwechselst du schon wieder dich mit mir?“, fragte Aidan übertrieben freundlich. „Denn soweit ich weiß, bist du abgesetzt worden, nicht ich. Aber tröste dich, es ist zum Besten von allen Anderen. Niemand braucht so was Machtgeiles wie dich. Wobei – die Blowjobs dürftest du echt vermissen,“ grinste er und aß in Ruhe weiter. Neville starrte den Anderen an, stand abrupt auf, so, dass der Stuhl nach hinten hin umkippte. Er fasste das gerade nicht! Das war ja schrecklich! Wie konnte dieser Cretin ihm so was unterstellen?! Er war der Junge-der-lebte! Er war mächtig und so gut wie allwissend! Man hatte sich vor ihm zu verbeugen! Er wollte nie, nie wieder zurück zu dem praktisch unsichtbaren Jungen, der er mal gewesen war und der immer nur übersehen würden war! Der mit der irren Oma und den noch irreren Eltern! „Du bist Sohn eines Massenmörders!“, brüllte er aufgebracht. „Stimmt,“ lächelte Aidan. „Und einer vollkommen irren Psychopathin hast du vergessen. Was mich selbst ein wenig irre macht. Also pass auf, was du tust oder sagst, meine ohnehin schlechten Sicherungen könnten vollkommen durchbrennen und das ist nicht gut, wie du weißt.“ Ohne sich auch nur im Geringsten stören zu lassen, schob er sich den nächsten Bissen in den Mund, beobachtete, wie der Andere abrauschte, sichtlich aufgebracht und mit hochrotem, reichlich unattraktivem Gesicht. Es folgten ihm auch dieses Mal kaum Leute, zwei junge Huffelpuffs, nur ein Gryffindor. Das war es dann auch schon. Es sah aus, als habe sich die Anhängerschaft mit dem Verlust des Rektorensitzes rabiat reduziert. „Maaaaaaaaaaan,“ lachten Fred und George. „Das ist sooooooo gut! Das ist herrlich! Das ist…!“ „Wir haben es fast geschafft,“ stellte Hermine fest. „Er verliert immer mehr seine Geduld, je mehr Macht er verliert, umso mehr verliert er sein bisschen mentale Stabilität. Und wenn die weg ist…“ „Dann packt er aus,“ grinste Ron düster. „Und Harry bekommt endlich seine Rache! Dieses Schwein! Ich will, dass er leidet!“ „Langsam,“ bat Aidan. „Ihr müsst vorsichtig bleiben, jetzt wird es gefährlich. Kontrolliert euer Essen, eure Post und alles Andere, Gifte sind seine Spezialität. Ich zeige euch später ein paar Zauber. Aus meinem Essen durfte ich schon Gift neutralisieren. Gut, dass er hier keinen Zugang zu den wirklich heftigen Sachen hat, die sind nämlich in Severus‘ Gewahrsam.“ Die Zwillinge nickten. „Wir übertreiben schon nichts, wir sind immer vorsichtig, auch, wenn es nicht so aussieht.“ Sie sahen zum Rektorentisch, wo das wütende Abrauschen des arroganten Jungen bestenfalls milde Belustigung hervorgerufen hatte. Ja, seit Longbottom die Macht verlor, wurde er entschieden aggressiver, rücksichtsloser und gemeiner, vor Allem zu Jüngeren und mehr als ein Mal musste Hermine nachher trösten und beruhigen. Aidan nickte, trank einen Schluck. „Noch hat er etwas Einfluss und er wird Alles tun, um den auch zu behalten, egal, was dafür erforderlich sein wird. Er verliert das Interesse, das, was er zu erreichen hat, heimlich zu tun. Er baut rapide ab, das muss euch bewusst sein.“ „Na, dann ist er ja auch bald bei seinen Eltern,“ gab Ron mitleidslos zurück. „Da, wo er immer sein wollte,“ hämte er, denn der Unwille des Anderen, seine schwer beeinträchtigte Familie zu sehen, der er die Schuld an Allem gab, war Allen bekannt, hatte Neville doch erst vor einen halben Jahr schlecht über die Personen geredet, wegen denen er überhaupt nur am Leben war. „Was hat er wohl mit Harry gemacht?“ Aidan hätte am liebsten was gesagt, doch er wusste, erstens durfte er es nicht und zweitens – die Anderen hatten sich damit abgefunden, dass Harry Potter tot war und nicht wiederkommen würde, es wäre dumm, dem Jungen diesen Schutz zu nehmen, der Sohn von Fenrir Greyback zu sein würde ihm später schon noch genug Scherereien bringen. Nein, Ataer würde mit seinem neuen Namen glücklicher werden. Vielleicht mit anderen Freunden, aber dafür würden das Leute sein, die ihn nicht schon mal aus Prinzip bemitleiden würden. „Das werden wir dann sehen.“ Nun, es wäre wirklich einfach gewesen, das zu klären. Das mit dem Trank und all den anderen Sachen. Aber Alles wusste ja Niemand. Wie Harry mit dem Trank in Kontakt gekommen war. Eigentlich lustig, bedachte man, dass gerade Longbottom seinem offensichtlichen Erzfeind endlich das glückliche Leben geschenkt hatte, das der immer hatte haben wollen. „Jap, werden wir,“ nickte Fred. „Und jetzt sollten wir erst mal los,“ mischte sich Hermine ein: „Wir haben gleich Tränke.“ „Jap.“ Zufrieden sah Sirius sich um. Ja, das sah gut aus. Im Wohnzimmer hing ein großes Plakat, Luftschlangen waren überall verteilt. Heute hatte Ataer seinen ersten, richtigen Geburtstag bei ihnen und er wollte, dass der unvergesslich sein sollte. Er wollte seinen Kleinen strahlen sehen, er hatte sogar, zu Fenrirs Entsetzen, einen Kinderbesen gekauft. Er sah seinen Gefährten jetzt schon mit Matratze unter dem Kleinen her rennen. Aber das war nicht das Einzige. Niemand hatte sich lumpen lassen, nicht mal Severus, der extra für den Kleinen eine Art Minitränkeset entwickelt, nur, dass das Ergebnis nicht eklig war, sondern, dass sein Sohn sich selbst Süßigkeiten zusammenbrauen konnte. Dazu gab es Bücher, da Ataer es liebte, wenn man ihm vorlas, Kinderspiele, ein neues Sandspielset, zwei weitere Kuscheltiere, eine Kinderritterrüstung mit Helm und ungefährlichem Schwert und einem hübschen Schild. Natürlich stand da auch eine Torte, in Buchform, mit einem Bild von seinem Lieblingsmärchen. Schoko verstand sich, denn das liebte Ataer am meisten. So, nun konnte sein Kleiner aufwachen! „Oh Merlin,“ stellte Fenrir fest, als er wieder ins Haus kam. Er hatte gerade Einiges mit Jaden besprochen, dessen Tochter nachher auch noch vorbei kommen würde. So, wie Toms Sohn. Severus war schon da, spielte an einigen Geschenken rum, die ihm wohl nicht gerade genug standen. Aber nein, der Tränkemeister mochte Ataer nicht! Aber so was von gar nicht! Der Mann hatte sich ja sogar mehr über die Sache mit dem Besen aufgeregt, als er selbst! Nun, das würde heut ohnehin ein langer, anstrengender Tag werden. Mit einiges an kleinen Kindern, die ihm in die Beine zwicken würden, wohl wissend, dass sie damit auch noch durchkommen würden – zumindest heut. Sirius hob eine Augenbraue: „Was?“, fragte er herausfordernd. „Nichts,“ beeilte Fenrir sich zu versichern. Severus beobachtete die Beiden. Man könnte meinen, die waren schon seit Jahren verheiratet oder so was. Nun ja, egal. Er wischte ein unsichtbares Staubkorn von einem der Geschenke, sah dann wieder nach oben auf die Galerie, die zu den Schlagzimmern führte und grinste, als er es rumpeln hörte. So klang es immer, wenn Ataer mal wieder als Welpe versuchte, aus dem Bett zu kommen. Und wie immer rannte Black los um seinen Spross zu holen. Nur, dass Ataer wohl eine ziemliche Überraschung bevorstand. Der Kleine hatte auch gestern noch nicht gewusst, was heute geschehen würde. Zum Glück. Draco hatte die undankbare Angewohnheit gehabt, an seinem Geburtstag um fünf oder vier Uhr morgens seine Geschenke zu verlangen. Etwas, das er nicht sonderlich toll gefunden hatte – noch nie. Und das war erst besser geworden, als der Bengel zwölf geworden war! „Ah komm schon, mein Kleiner,“ lachte Sirius, als er seinen Sohn endlich erwischt hatte und der wieder als Kind vor ihm lag, so, dass er ihn bequem durch kitzeln konnte. Er brachte seinen Kleinen ins Bad, half ihm, sich anzuziehen, nahm ihn hoch und ging die Treppe nach Unten. „Nuffel?“, fragte Ataer irritiert, als sie unten standen. Im Wohnzimmer auf dem Tisch türmten sich Kisten, die mit buntem Papier eingepackt waren und ein großes Plakat hing über der Tür. Seinen Namen erkannte er sogar. Sirius lachte, warf seinen Kleinen in die Luft. „Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag mein Kleiner! Heute wirst du schon fünf Jahre alt!“ Geburtstag? Ja, er wusste, Dudley hatte so was, aber er? Er blickte zu dem Älteren, doch der nickte. „Is?“, fragte er, nur um wirklich sicher zu sein. „Du! Ja, ganz allein du,“ bestätigte der Grimm seinem Sohn, küsste ihn und gab ihn an Fenrir weiter, der seinen Sohn ebenfalls in die Arme schloss und ihn an den Tränkemeister weiter gab. Fenrir lächelte etwas, beobachtete, wie sein Sohn zum Frühstück strahlend seinen Speck verschlang, sich immer wieder umsah zu den aufgebauten Geschenken. Doch er sagte nichts, verlangte nicht, auspacken zu dürfen. Er war offensichtlich schon glücklich, dass Alle um ihn herum waren. „Ohh…“, strahlte Ataer, als er schließlich unter seinen Geschenken den Besen fand. Er wusste, was das war, er hatte schon Kinder darauf fliegen sehen und sich gewünscht das auch mal zu machen. „Fliegen!“, verkündete er. „ Jetzt! Bitte, bitte! Sev Sev?“ Sirius lachte, hob seinen Sohn hoch und küsste ihn. Ja, sein Kleiner war wirklich wieder aufgeblüht. Er hatte noch Sprachprobleme, aber es war viel, viel besser geworden. Er konnte sich recht klar ausdrücken, wenn er nicht gerade Angst hatte oder sehr aufgeregt war. „Pack erst mal den Rest aus,“ bat er den Kleinen, der seinen Besen vorsichtig ablegte und sich von Aidan noch ein Packet geben ließ. Am Ende probierte Ataer doch zuerst seine eigene, kleine Süßigkeitenfabrik mit Severus aus und erst, als Fenrir ihr Haus entzuckern und wieder bewohnbar machen zu wollte, schickte er die Meisten raus, so, dass Ataer auch endlich seinen Besen ausprobieren konnte. Mit Sirius, Aidan, dem Tränkemeister, Jaden und dessen Kindern. Er sah das Chaos an. Ja, das hier war von einem ganz normalen Kind, das Chaos hinterließ, wo immer es auftauchte. So, wie er sich seinen Sohn immer vorgestellt hatte. Und es war ihm so viel lieber, als das verschreckte Würmchen, dass er zu Beginn gehabt hatte. Er überließ den Hauselfen das Aufräumen, die auch die Torte nun in den Mittelpunkt stellten, immerhin würde die dann angeschnitten werden, er trat in sicherem Abstand zu den Anderen hinaus, beobachtete seine Familie. Bald. Er wollte diese Situation schnell beenden, er wollte nicht, dass sein Keiner in einem kriegsähnlichen Zustand aufwachsen würde. Er wollte Alles klären, um Ataer nicht hier im Dorf einschließen müssen, denn bald war er in dem Alter, wo Kinder nun mal den Wald erkunden wollten. Nicht zu vergessen, dass er gar nicht einsah, dass sein Kind in Gefahr schweben sollte und das für den Rest seines Lebens. Das sah er ja nun gar nicht ein! Ataer hatte genug durchgemacht, Angst um sein Leben sollte er nicht mehr haben. Im Gegenteil, er baute darauf, dass Kinder schnell vergessen konnten, dass Ataer vergessen würde, was ihm zugestoßen war, dass das irgendwann einfach nur noch Alpträume sein würden. „Fenrir, was stehst du denn da?“, fragte Sirius, stellte sich neben den Anderen. Er ließ Severus hinter dem Besen her setzen, er konnte gerade ohnehin nicht mehr, aber sein jauchzender Sohn war ihm mehr als Lohn genug. „Ich lasse euch hinter den Kindern herjagen, ist doch offensichtlich,“ er grinste, wurde dann aber wieder ernst. „Ich bin einfach nur froh, dass es ihm inzwischen wieder so gut geht. Er schläft zwar noch keine Nacht wirklich durch, aber er ist bereit, in seinem eigenen Bett zu schlafen und sein Sprechen hat sich auch verbessert.“ „Ja,“ nickte Sirius glücklich. „Und er wird richtig frech. Er ist klein, er ist ein Knirps, aber er ist frech und langsam aber sicher traut er sich auch was. Die kleine Dreckskugel, die du an manchen Abenden anschleppst, ist schon Wahnsinn.“ „Ich? Du bringst ihn oft genug selbst zurück, als wäre er ein Matschmonster!“ Sirius lachte, küsste Fenrir und seufzte dann leise. „Was hast du?“ „ICH muss daran denken, dass er leider das einzige Kind bleiben wird,“ gab der Andere zu. „Ich liebe Ataer, aber… ich hätte auch gern ein Geschwisterchen für ihn gehabt…“ Aber nach Azkaban konnte er froh sein, dass Unfruchtbarkeit sein einziges körperliches Defizit geblieben war. „Wir haben mit dem Kind genug um die Ohren,“ lachte Fenrir gutmütig. „Und sollte dir langweilig werden – dann geh raus und schnapp dir eins von den anderen Kindern – und vergiss nicht, es gibt immer noch Enkel.“ „Enkel? Fenrir! Der Junge ist fünf! An so was sollte er noch nicht mal denken! Er ist viel zu klein für so was!“ Der Dämon grinste etwas. „Dann hör auf, so was zu denken,“ schlug er nur vor. „Ataer wäre glaub ich gar nicht so glücklich, wenn er uns teilen müsste. Er braucht unsere ganze Aufmerksamkeit und das wird wohl noch eine Weile so sein und so gern ich ihn hab, gerade im Moment brauchst du auch Zuwendung. Da wäre ein weiteres Kind sehr, sehr viel, meinst du nicht?“ „Wo du Recht hast,“ seufzte Sirius, lehnte sich an seinen Gefährten, der in den letzten Monaten wirklich alle Hände voll zu tun gehabt hatte. Denn hatte Ataer nicht mitten in der Nacht Alpträume gehabt und um sich geschlagen, dann war er es meist, der geweckt werden musste. Wie gesagt, Azkaban hatte nun mal seine Folgen und die würden ihn vermutlich noch lange begleiten. „… wird die Statue eingeweiht,“ verkündete Tom mit fester Stimme, riss das Tuch von der Statue. Darunter befand sie die ungeschönte Statue eines dreizehnjährigen Jungen, der im Grunde trotz seiner Berühmtheit von der Welt vergessen worden war. Dünn, mit großen Augen hinter einer hässlichen Brille, eine weiße Eule auf der Schulter, auf einem Stein sitzend. Der Blick in die Ferne gerichtet, aber ein kleines, leichtes Lächeln auf den Lippen. Er wusste inzwischen, wo sich der Junge wirklich aufhielt, doch er sah es so, wie sein eigener Sohn: Harry Potter war tot und sollte Ataers Leben nicht weiter bestimmen oder es schwerer machen. Über das tosende Klatschen hinweg blickte er schließlich zur Tribüne, wo, neben seinem eigenen Junior, auch Ron und Hermine, sowie ein Mal Zwillinge saßen. Harrys beste Freunde, die ihn auch vermissten, aber die laut Aidan davon ausgingen, dass es ihm da, wo er war, besser ging. Was ja auch stimmte. Das Mädchen wischte sich eine Träne aus den Augen, lächelte aber. Der Einzige, der das nicht tat, saß ganz am Rand der Tribüne – und war auch entsprechend erbost über diesen schlechten Platz. Schon seit vier Tagen schrieb dieser dumme Bengel Briefe, dass er diese Behandlung für unmöglich hielte, er als Junge der lebte, hatte das Recht in der Mitte zu sitzen, für all seine Fans zu sehen, damit sie ihn entsprechend bewundern könnten! Aber nein, nicht mal das wurde ihm gegönnt. Und man sah, dass er brütete. Ja, der Bengel mochte erst vierzehn sein, aber er hatte es, wie Aidan, faustdick hinter den Ohren. Nur tat er es nicht wie andere Jugendliche, sondern er lenkte seine Energie in kriminelle Bahnen. Das war selbst Tom inzwischen klar. Severus hatte ihn vollkommen überzeugt, doch leider hatte dieser kleine verwöhnte Arsch noch IMMER zu viele Anhänger, um ihn einfach so zu befragen. Auch sein Alter schützte ihn – noch. Doch wenn sein Sohn den Anderen weiter so reizte, würde es nicht mehr lang dauern. Er hoffte nur, dass Aidan dabei zumindest mit dem Leben davonkommen würde. Andere würden ihn spätestens jetzt einen schlechten Vater nennen, doch das war er nicht. Er hatte es nur aufgegeben, sein Kind vor der Realität zu beschützen. Er wollte, dass der Junge lernte, zu überleben. Denn beschützen ließ er sich ja auch nicht. Das war sinnlos. Also konnte er seinem Sohn nur beibringen zu überleben. Und darin war Aidan wirklich gut. Erst das Abebben des Applauses holte Tom aus seinen Gedanken zurück, er wandte sich wieder der Menge zu. „Diese Statue soll uns daran erinnern, hinzusehen, wenn wieder ein Kind leidet! Wir wollen Alle darauf achten, dass es keinen zweiten Harry Potter geben muss. Auf das die Seele des Jungen Ruhe finden möge.“ Erneut brandete Applaus aus, er sah erst an sich runter, als etwas Weiches an seinen Beinen entlang schrammte, griff reflexartig zu und hatte einen Welpen in den Armen, der empört mit den kurzen Beinchen in der Luft ruderte. Na, da rannte ja der Richtige hier rum! Nur was bitte tat der Kleine hier? Fenrir war mit Jaden unterwegs und Sirius… „Aidan,“ knurrte Tom, trat zu dem Jungen und hob Ataer am Nackenfell hoch. „Hast du mir was zu Sagen?!“ „Ähm… er wollte unbedingt mit und ist in meine Umhängetasche gehüpft, ich habe ihn leider erst jetzt entdeckt?“, versuchte Aidan es mit unschuldigem Blick, während die Zwillinge mal wieder dabei waren, verzweifelt zwischen ihren Lachattacken nach Luft zu schnappen, während Hermine ihn rügend ansah. „Du trägst keine Umhängetaschen, außer du bringst von Anfang an was mit,“ konterte Tom gefährlich ruhig. „Und er ist mal wieder so heimlich in deiner Tasche gelandet, wie damals, als du ihn mit nach Hogwarts geschleift hast? Willst du den Rest deiner Schulzeit bei Severus nachsitzen?“ „Offensichtlich!“, zischte der Tränkemeister in dem Moment, nahm Tom den Welpen ab und hielt ihn mit eisernem Griff fest, wohl wissend, dass Ataer schnell abhauen konnte, wenn er wollte und er hatte keine Lust, das Sirius zu erklären, der ihn vor Sekunden hysterisch auf dem Handy angerufen hatte, um zu sagen, dass sein Sohn mal wieder abhanden gekommen war, Aidan da gewesen war und der Kleine auch nicht mit der Tochter des Betas spielte. Tom verdrehte die Augen, er sah, wie der Welpe wiffte, sichtlich nicht so ganz zufrieden mit seiner Gefangenschaft. Der Kleine begriff gar nicht, was hier geschah und zum Glück noch weniger, um wen es ging. Er wollte einfach nur seinen Spaß haben und die Gegend erforschen, zumindest da, wo keine Menschenmassen waren. Da, wo Tom gestanden hatte. „Aidan, du wirst nachsitzen!“ „Du bist mein Dad, nicht mein Lehrer!“, beschwerte der sich prompt. „Und zwar für den Rest des Schuljahres!“, ergänzte Severus augenblicklich und wandte sich um, um den kleinen Flüchtling wieder zu seinem Vater zu bringen, bevor Ataer begriff, dass er sich in einer Menschenmenge befand und austicken würde. Denn das tat er immer noch und dazu hatte Severus keinen Nerv, es konnte nämlich stundenlang dauern, bis der Junge sich dann beruhigte – und dann schlief er nächtelang schlecht und begann meist, wieder schlechter zu reden. Daher rauschte Severus ab, bevor Ataer vor Allemann auf die Idee kam, sich zu morphen. „Aidan,“ seufzte Tom. „Was hast du eigentlich, dass du nonstop diesen Jungen kidnappst?“ „Er is so putzig,“ schmollte der Angesprochene. „Ich will ihn haben!“ „Er ist kein Tier, dass man irgendwo holt und er ist jetzt putzig, wo er klein ist, warte mal ab, wie er aussieht, wenn er in die Pubertät kommt und Pickel hat!“, Merlin, redete er eigentlich gerade mit seinem Sohn oder mit einem Kleinkind? Und warum war sein Sohn so fasziniert von diesem Jungen? Das war schon langsam Besessenheit! Und wirklich, wirklich schwer, Grayback zu erklären! „Du kannst in den Ferien mit ihm spielen, ohne ihn zu kidnappen, aber wage es nie wieder, ihn einfach mitzunehmen! Du weißt genau, dass er hier Panik bekommen hätte!“ „Er sollte ja auch gar nicht aus der Tasche raus!“, grummelte Aidan, sauer, dass der Kleine es geschafft hatte, den Verschluss irgendwie zu öffnen und ihm zu entkommen. Er musste sich für das nächste Mal was Besseres ausdenken, damit Ataer nicht mehr abhauen würde. Das mit dem Halsband hatte ja auch schon nicht geklappt… „Er sollte nicht aus der Tasche raus, von der du dachtest, dass Nichts drin ist?!,“ konterte Tom. „Viel Spaß, Severus diese Aussage zu erklären,“ fügte er an, sah dann zu Longbottom, der aussah, als würde er gleich an die Decke gehen. Ja, Longbottom würde nicht mehr viel brauchen, um auszurasten, auch in der Öffentlichkeit, gerade, weil er vor Allem in der Schule fast keine Unterstützung mehr hatte. Nur hier draußen unter ein paar der Politikern hatte er noch wenige Leute, aber auch die begannen zu wanken, wenn man die Zeichen sah und Longbottom sah sie. Denn diese Leute hätten ihm einen besseren Platz vermitteln können, das war auch Tom klar. Doch stattdessen saßen gerade Harry Potters damals beste Freunde in der Mitte. „Und pass um Merlins Willen auf dich auf, Longbottom ist nur noch eine tickende Zeitbombe, die jeden Moment hochgehen kann.“ „Na, das hoff ich aber doch!“, grinste Aidan stolz. „Ich hab ein halbes Jahr gebraucht, um ihn so fertig zu machen! Wär ja noch schöner! Ich will den endlich aus der Schule haben! Er hat…!“, er zwang sich, seine Stimme zu senken. „Er hat Ataer weh getan, er wollte ihn umbringen! Das…!“ Tom unterband jedes Weitere Wort, nickte. „Ich weiß,“ gab er leise zurück. „Und ich finde es putzig, wie du dem Kleinen helfen willst, “ er lächelte seinem Sohn zu, der Ungerechtigkeiten gegenüber etwa so dachte wie er selbst. Allerdings war das immer noch keine Erklärung, warum gerade sein Sohn so auf den Jungen fixiert war… „Na dann… wir müssen wohl auch langsam wieder in Richtung Schule, oder?“ „Sieht so aus,“ nickte Tom. „Das hier war nur ein freier Tag für die Enthüllung und jetzt mach, dass du zu euren Lehrern kommst – und bitte, ich will nicht noch mehr Beschwerden bekommen! Ja?“ Aidan verdrehte seine Augen, sprang elegant über die Balustrade der aufgebauten Tribüne. „Ja, ja, Daddy. Ich nehme mir nur an dir ein Beispiel.“ „Das ist es ja, was mir so Angst macht,“ murmelte Tom, sah zu, wie sein Sohn und dessen Freunde, nach einem weiteren Blick auf die Statue, verschwanden. Ja, Aidan war wie er und er tendierte dazu, in Schwierigkeiten zu geraten. Zwar konnte er sich meist rausreden, aber eben wohl doch nicht immer – und das führte immer zu Problemen. Gerade im Moment wo die Situation so angespannt war. Sirius lächelte etwas. Er hatte es geschafft. Er fühlte sich besser, hatte sich sogar wieder mit Remus versöhnt. Sie waren auf dem besten Weg, ihre alte Freundschaft wieder aufzubauen, wie sie früher gewesen war und vielleicht würde er dem Anderen irgendwann auch erzählen, wer Ataer wirklich war. Nein, das war falsch, wie man ihn früher genannt hatte und was James getan hatte. Denn noch war der Werwolf nicht bereit, in James etwas Anderes, als den Schuljungen und besten Freund zu sehen, der er mal gewesen war. Die Alpträume hatten endlich nachgelassen. Sein einziger Alptraum, der ihm wohl immer bleiben würde, war die Angst darum, Ataer noch mal zu verlieren. Was sich durch Aidans Aktionen auch nicht wirklich verbesserte. Dieser Bengel klaute dauernd sein Kind! Gut, er gab es auch wieder ab, aber trotzdem. Es war abartig, wie fixiert der Teenager auf den kleinen Jungen war. Na ja, das war vielleicht auch hart gesagt, aber es war zumindest sehr, sehr ungewöhnlich, dass ein Junge in seinem Alter dauernd einen Fünfjährigen hinter sich herschleppte. Wobei ihn Fenrirs Kommentar, dass sie wohl Gefährten sein könnten, nicht wirklich beruhigte. Er wollte, dass sein Sohn erwachsen wurde und ein nettes Mädchen fand. Ja, er war selbst schwul und mit Fenrir zusammen, aber er wollte nicht, dass Ataer von der Gesellschaft Probleme bekommen würde. Denn viele Zauberer waren nun mal sehr, sehr altmodisch und da kam auch das nicht gut. Nein, das waren sie sicher nicht. Sein Sohn war einfach nur begeistert, dass ein Älterer sich um ihn kümmerte. Er blickte zu seinem Sohn, der gerade draußen saß. Das tat er gern. In der Sonne sitzen und spielen oder lesen. Im Moment zeichnete er auf ein paar Blättern. Mit vielen Farben und schöne Motive. Seine Umgebung. Zu Beginn hatte er sich kaum getraut, seine Stifte zu benutzen und nun nahmen seine Motive Form an. Ungewöhnlich genau für einen Fünfjährigen. Oh, es waren keine Meisterwerke, aber im Gegensatz zu den Anderen malte er sehr klar und man erkannte sofort, was er da malte. Vielleicht war das Ataers großes Talent. Es machte ihm Spaß. Er grinste etwas. Vielleicht sollte er seinem Sohn Wasser und Fingerfarben geben. Das war eine gute Idee. Auch, wenn sie etwas davon sicher auch mal auf Wänden wiederfinden würden. „Was lächelst du so zufrieden?“, fragte Fenrir, der seinen Gefährten schon seit einer Weile beobachtet hatte. Der benahm sich anders, als sonst, ruhiger, ausgeglichener. Er hatte nun mit Vielen im Rudel Kontakt und seine Stellung gesichert. Aber nicht nur mit wildem um sich beißen, sondern auch indem er viel mithalf und sich langsam aber sicher immer weiter integrierte. Noch immer tat er sich schwer, überhaupt zu vertrauen, doch er ließ die Anderen nie merken, dass er Probleme hatte. Manchmal ließ er die eine oder Andere sogar glauben, dass sie auf Ataer achtete, während er es heimlich tat. „Ich denke, ich fange langsam wieder an, zu leben,“ gab Sirius zu, küsste den Anderen leicht. „Und du hast mir dabei geholfen. Du und Ataer.“ „Dafür bin ich da,“ konterte Fenrir. „Und ich bin es gern.“ Er sah nach Draußen, lächelte etwas. „Ein ganz normaler, kleiner Junge,“ stellte er dabei fest, als Ataer aufsprang um einer Seite hinterher zu jagen, die der Wind erfasst hatte. „Ja,“ nickte Sirius. „Ein ganz normaler, kleiner Junge.“ Ja, er war kleiner, als die meisten Anderen, aber seit er hier war, war er wieder gewachsen. Das würde sich über kurz oder lang sicher wieder ausgleichen. Er spielte, er war glücklich, er war draußen, liebte Süßes und ein saftiges Steak und man konnte ihn allein lassen, solang er nur nachts zu ihnen konnte. Oder, wenn sie da waren, zu Aidan und Severus. „Jetzt müssen wir nur noch den festnageln, der meinen Kleinen fast umgebracht hat.“ Denn vorher würde er Ataer nicht allein lassen, nicht im Wald toben lassen, wie andere Kinder es immer taten. „Das bekommen wir auch noch hin und dann… wird Alles gut.“ „Ja, Alles…“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)