Durch den Tunnel, und dann Deinem Herzen nach von hexenjunge (Chihiros Rückkehr ins Zauberland) ================================================================================ Kapitel 12: Einen Schritt näher zu dir? --------------------------------------- Ein Schrei. "Du blödes Flittchen, was fällt dir ein?" Der Druck auf meinen Körper ließ nach und ich öffnete langsam meine Augen. Es war Hime, die sich schützend vor mir aufbaute. "H-Hime?", stotterte ich verdutzt und richtete mich langsam auf, "Was machst du hier?" "Dir den Arsch retten.", antwortete Sie mir trocken. "Ah." Dann sah ich zu dem Mädchen, welches Hime mit vor Schreck geweiteten Augen ansah. "Wie?", murmelte es, "Ich hab den ganzen Raum unter einen Stillstandszauber gesetzt und eine Barriere drum herum beschworen. Wie konntest du sie durchdringen?" Hime drehte sich von mir zu dem Mädchen und ein überlegenes Grinsen begann sich auf ihren Lippen zu bilden. Dann hob sie ihre rechte Hand, welche von einem bedrohlich aussehenden, schwarzen Nebel umhüllt wurde. "Du bist nicht die einzige die sich Magie zu Nutzen macht." Mir fiel der Kinnladen runter und auch das Mädchen schien geschockt. Doch es fasste sich schnell wieder und stürmte auf Hime zu. Diese parierte alle ihre Angriffe mühelos. Gerade als das Mädchen zu einem weiteren Angriff übergehen wollte, hob Hime ihre Stimme. "Usotsuki Kamen. Einziger Nachfahre des Magie- und Illusionen-Meisters Usotsuki Minamoto.", dann verbeugte sie sich, "Freut mich dich wieder zusehen." Das Mädchen hob eine Augenbraue. "Die Freude liegt ganz auf meiner Seite, Hime Chitsujo. Scheint als hättest du in den zwei Jahren mit meinem Bruder viel gelernt." "Ich habe auch in den vier Jahren danach nicht aufgehört zu trainieren." Jetzt wurde es mir zu bunt. Ich hasste es, wenn ich bestimmte Handlungen nicht verstand und dies war eine von diesen Handlungen. Mit einem "Was geht hier eigentlich ab?" rappelte ich mich auf und klopfte mir demonstrativ den Staub von meinem Yukata. Hime drehte sich zu mir um. "Kamen ist der kleine Bruder von Akira." "Was?" Mir wurde das zu viel. Ungläubig weiteten sich meine Augen. Bruder von Akira? "Die ist männlich?", rutschte es mir heraus. Empörung machte sich in Kamens Gesicht breit. "Was hast du gedacht?" Dann wandte sie, Pardon, er sich zu Hime. "Ich werde dir nie verzeihen, dass du meinen Bruder hast sterben lassen." Ein mit Wut erfüllter Schrei ging durch den Raum. "Wie kannst du es wagen mir so etwas zu unterstellen? Ich hab deiner Familie doch schon oft genug gesagt, es war ein Unfall!“ Kamen hob spöttisch die Augenbrauen. „Ein Unfall, den du hättest verhindern können!“ „Ein Mädchen gegen mehr als fünf Akuma?“, Hime schüttelte den Kopf, „Das hätte nicht nur Akiras Tod bedeutet.“ Kamen hob tadelnd den Finger. „Wenn ich dich korrigieren dürfte. Eine Illusionistin 3. Grades gegen mehr als fünf Akuma. Da sind die Chancen für dich auf einen Sieg doch schon etwas höher.“ Illusionistin 3. Grades? Was ging hier denn ab? Und was sollte das heißen, Akiras Leben hätte gerettet werden können? Ich verstand rein gar nichts mehr und da die beiden auch nicht die Anstalten machten sich zu vertragen, beschloss ich die Sache selbst in die Hand zu nehmen. „Jetzt seid doch mal ruhig!“ fuhr ich die beiden wutentbrannt an, „Das Zauberland wird gerade zerstört, Haku schwebt in Lebensgefahr und das einzige an das ihr denkt, ist daran, euch gegenseitig die Schuld an Akiras Tod zu geben! Aber eure Streitereien bringen ihn auch nicht zurück!“ Ich holte tief Luft. Hime und Kamen starrten mich gleichermaßen verstört und entsetzt an. Dann senkte Hime schuldbewusst den Kopf und Kamen tat es ihr gleich. Ein Laut ertönte hinter mir, und als ich mich umdrehte, erblickte ich eine kichernde Lin. „Meine Güte.“, gluckste sie, „Du kannst ja richtig furchteinflößend sein.“ Nun begann auch ich meine Füße zu betrachten, da ich mich für mein explosives Verhalten schämte. Lin beugte sich zu mir vor. „Mach dir keine Vorwürfe. Ich glaube die beiden haben einfach nur verstanden, dass ihre Streiterei ohne nutzen ist.“, flüsterte sie mir ins Ohr, „Allerdings würde ich langsam mal, zur Sache kommen.“ „Wie meinst du das?“ „Ihr sucht doch nicht just for Fun nach dem letzten lebenden Magier, oder?“ Ich nickte, jede Sekunde zählte jetzt. „Ähm, Usotsuki-San?“, fragte ich vorsichtig. „Was?“ „Ich wollte dich was fragen.“, murmelte ich und kramte die Uhr heraus, bei deren Anblick, Kamens Augen sich weiteten, „Kannst du mir zeigen, wie ich so etwas verwende?“ Kamen wich zurück. „Wo zur Hölle hast du das her?“ „Ich hab es bekommen.“ Was hatte er denn nur? „Von wem?“ „Wieso willst du das wissen?“, fragte ich irritiert. Nun mischte sich auch Hime ein. „Weil Hakus Kraft ziemlich stark ist und eine große Aura an Magie die Uhr umgibt.“ Kamen sah mich erstaunt an. „Du bist Chihiro?“ „Sag bloß das hast du nicht gemerkt!“, fragte ich ihn ebenso erstaunt. „Nein hat er nicht.“, sagte Hime genervt, „Du solltest wissen, dass Kamen-Kun in manchen Dingen einfach auf der langen Leitung steht.“ Sie grinste frech. Kamen sah grummelnd zu Boden, während ich leise kicherte. Nach einer kurzen Pause, die er schmollend verbracht hatte, sah er zu mir hoch. „Natürlich weiß ich wie man so etwas verwendet, nur ob ich es dir zeigen will ist eine andere Sache.“ „Wie jetzt? Soll das heißen du weigerst dich mir zu helfen?“, rief ich entsetzt. „Das nicht, ich brauche nur etwas Zeit um nachzudenken. Reicht es dir aus, wenn ich dir morgen meine Antwort mitteile?“ Ich seufzte, ein Tag mehr, an dem Haku etwas zustoßen könnte, aber besser als nichts. Zögerlich nickte ich. Kamen lächelte. „Tut mir leid, aber ich bin so viel Aufmerksamkeit einfach nicht gewöhnt. Wenn wir uns morgen hier treffen, hoffe ich, dass du über meine Antwort lächeln kannst.“ Mit diesen Worten ging er zur Tür. Kaum fiel diese hinter ihm ins Schloss, begannen mich die Besucher der Gaststätte mit Fragen und Bitten zu bestürmen. Netterweise hielt Lin mir die Menschen vom Hals und drückte mir nebenbei einen Schlüssel in die Hand. „Du kannst hier heute mit Hime übernachten.“ Genau, Hime! Es verwirrte mich immer noch. Die Sache mit dem schwarzen Nebel und der Illusionistin 3. Grades. Wie viel hatte Hime mir verschwiegen? Ich beschloss mit Ihr später darüber zu sprechen und ging nochmal zu Lin um sie zu fragen wo das Bad war. Wie sich heraus stellte, gehörte zu der Gaststätte ein Onsen, über welches ich mich sehr freute. Als ich mich entkleidete, fielen mir abermals die schwarzen Flecken ins Auge, welche mir auch schon einmal vor der Reise ins Zauberland aufgefallen waren. Es waren mehr geworden und nun war nicht nur mein Dekolleté so verfärbt, sondern auch die rechte Seite meiner Hüfte. Langsam begann ich mich zu wundern, doch als ich die heiße Quelle erblickte, waren die Flecken schnell wieder vergessen. Ich ließ mich in das Becken gleiten und vergaß für die nächste Zeit meine Sorgen bezüglich Kamen, Hime und den Flecken. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)