Durch den Tunnel, und dann Deinem Herzen nach von hexenjunge (Chihiros Rückkehr ins Zauberland) ================================================================================ Kapitel 10: Spur zu dir ----------------------- Betreff: FanFic^^ "Chihiro! Wach auf!", tönte von weiter Ferne eine Stimme. "Lass mich.", murmelte ich und versuchte mit einem Schlag die Stimme zum Schweigen zu bringen. Dies erreichte aber genau das Gegenteil. Ein Schmerzensschrei gefolgt von einem Fluchen riss mich endgültig aus meinem Traumland. Ich schlug die Augen auf und sah mich um. Vor mir saß eine empörte Hime, die sich ihre schmerzende Nase rieb, während sie mich Vorwurfsvoll ansah. Ich hatte ihr einen festen Schlag vor die Nase verpasst und ich hätte meinen können, dass sich ein Blutstropfen an ihrer Nasenspitze bildete. "Entschuldigung!", rief ich und verbeugte mich hastig, was ich aber sofort bereute, da mein Kopf gegen ihren schlug und wir beide schmerzvoll aufstöhnten. Während Hime, sich den Kopf haltend, vor sich hin grummelte, realisierte ich meine Umgebung. Ach ja stimmt, wir waren auf den Weg in den Norden, um dort diesen alten, verschollenen Stamm zu finden. Ich seufzte auf und begann an die gestrige Nacht zu denken. Der Traum von Haku. War er wirklich so gewesen? War es wirklich Haku? Sollte ich Hime davon erzählen? Ich hatte keine Ahnung. "Chihiro? Hörst du mir zu?" Ich schreckte hoch. "Klar.", stotterte ich. "Gut.", Hime sah mich ernst an, "Wir müssen uns heute an einen strikten Zeitplan halten." "Wieso?" Hime seufzte: "Du hast mir also doch nicht zugehört." Beschämt sah ich zu Boden. "Es könnte gegen Abend ein Sommergewitter aufziehen und bis dahin müssen wir die nächste große Stadt erreicht haben." Ich nickte verständnisvoll. Hime reichte mir die Hand. "Los! Wenn wir nicht nass werden wollen, müssen wir jetzt los." "Okay." Und mit diesen Worten griff ich nach Himes Hand, ließ mich auf die Beine ziehen und machte mich auf einen weiteren Tag auf meinem wackeligem Fortbewegungsmittel bereit. "Hime, können wir rasten? Mein Hintern tut verdammt weh!", beklagte ich mich, als wir gefühlte sechs Stunden geritten waren. Aber Hime blieb hart. "Jammer nicht Chihiro! In ca. drei Stunden müssten wir ankommen und dann wird es auch interessanter." Ich lenkte mein Pferd neben das von Hime. "Wie meinst du das?" Hime lächelte mich an. "Ich habe eine Spur gefunden." "Wofür?" Ich verstand nur Bahnhof. "Na, eine Spur zu dem Magier-Stamm." Sie sah mich stolz an. "Ehrlich?" Hätte ich nicht auf einem Pferd gesessen, wäre ich ihr jetzt um den Hals gefallen. "Was denn für eine Spur?", fügte ich dann hinzu. "Wir haben doch Mittagspause in diesem Gasthof gemacht." "Du meinst den mit dem perversen Wirt? Der war schlimm. Weißt du wie mir der Typ auf den Hintern geguckt hat?", empörte ich mich. Hime grinste mich an. "Hehe, der Typ hat fast gesabbert!" Dann wurde sie ernst. "Aber das ist jetzt uninteressant. Es geht eher um die Tatsache, dass vor vier Tagen ein Mädchen in diesem Gasthof war." "Ja und?" Fragend zog ich meine Augenbrauen hoch. Hime verdrehte die Augen. "Das Mädchen hatte magische Artefakte bei sich. Wenn wir das Mädchen finden, wäre das eventuell ein Fortschritt." Aha, ich verstand so langsam. Doch dann fiel mir etwas ein. "Wie sollen wir sie finden? Ich meine, sie könnte überall sein.", sprach ich meine Zweifel aus. Hime schüttelte den Kopf. "Das habe ich schon geklärt. Sie wollte nach Tsuruga." Ich verstand nur noch Bahnhof. "Wohin wollte sie?" Hime seufzte genervt auf: "Du kennst dich hier ehrlich nicht aus, oder?" "Bitte, ich war erst einmal hier. Und da habe ich bei Yubaba im Badehaus gearbeitet und hatte keine Zeit für Zauberland-Geografie.", verteidigte ich mich. "Schon gut.", beschwichtigte Hime mich und fing an zu erklären, "Stell dir eine Karte vom Zauberland vor. Im Süden liegen die warmen Gebiete." "Ah,", fiel ich ihr ins Wort, "Wie Shikoku und Kyushu." "Wie was?", fragte Hime irritiert. "Vergiss es!" "Okay, wenn das so ist.", fuhr Hime fort, "Im Süden ist es meinst heiß und es gibt sogar eine Wüste. Dann hast du Westen und Osten. Dort herrscht ein mittleres Klima und die Landschaft ist sanft geschwungen. Das Badehaus liegt ziemlich zentral. Das heißt es herrscht dort perfektes Klima und die Landschaft ist weder zu steil noch zu flach." Ich nickte. "Und dann gibt es noch den bergigen Norden. Man könnte sagen, dass es dort kalt ist, doch das stimmt nicht ganz. Es gibt warme Luftströme die durch die Täler wehen, und so den sonst kalten Wald in eine warme Oase verwandeln. Außerhalb dieser Täler ist das Überleben sehr schwer, weil es sehr kalt und wenig besiedelt ist. Na ja, um auf Tsuruga zurück zu kommen. Tsuruga liegt in einem sehr kleinem Tal, in dem sich die warme Luft staut. So ist es dort das ganze Jahr angenehm warm. Das macht Tsuruga zu einer wichtigen und verhältnismäßig großen Stadt. Ein Brennpunkt für Reisende. Wenn wir erst mal dort sind, finden wir das Mädchen schnell." Das war ja toll. Nicht nur, dass ich was über das Zauberland gelernt hatte, wir hatten eine neue Spur. "Und wie lange brauchen wir bis nach Tsuruga?", fragte ich begeistert. Hime begann rum zu stottern: "So ca. eine Woche?" "So lange? Das dauert viel zu lange.", rief ich entsetzt. Hime nickte bedrückt, sah dann aber auf. "Aber es gibt noch einen anderen Weg, dass Mädchen zu finden." "Und der wäre?" "Es gibt von hier aus nur einen Weg der nach Tsuruga führt. Das Mädchen ist zu Fuß unterwegs, wir sind mit dem Pferd unterwegs. Da das Mädchen einen Vorsprung von vier Tagen hat, wir mit dem Pferd aber mindestens doppelt so schnell sind, müssten wir sie in spätestens zwei Tagen eingeholt haben." Ich stieß einen Freudenschrei aus und sprang auf. Leider hatte ich vergessen, dass ich auf einem Pferd saß, und fiel glatt runter. "Chihiro!", rief Hime entsetzt, "Geht es dir gut?" Ich lachte. "Schätze schon, aber kümmere dich lieber um das Pferd!" "Wieso?", fragte Hime. Ich deutete auf mein Pferd, dass gerade ans Flüchten machte. "Och nö, oder?", seufzte Hime und rief dann, "Warte hier Chihiro. Ich bin gleich wieder da!" Mit diesen Worten galoppierte sie dem Pferd nach, während sie fluchte und Schimpfwörter dem Pferd an den Kopf warf. Ich lächelte und kramte dann Hakus Uhr aus. "Bald komme ich, Haku.", flüsterte ich mit Tränen in den Augen, "Und dann können wir zusammen lachen." Ich sah von der Uhr auf. Der Himmel hatte sich verdunkelt und aus der Ferne hörte man ein leises Donnern. Na hoffentlich kam Hime rechtzeitig, dachte ich und blickte in den grauen Himmel. Hey, da melde ich mich mal. Erst einmal entschuldige ich mich bei meiner BETA-Leserin, dass es wieder so wenig ist, aber das nächste Kapitel wird länger (ich habs schon zur Hälfte fertig)... Dann zu der Geografistunde... Tsuruga gibts wirklich (in der Nähe von Kyoto und liegt am japanischen Meer)... Ich finde Chihiro und Co. brauchten mal eine verschnaufpause, weshalb nicht so viel passiert ist... Liebe Grüße Chen-Chan Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)