Bittersweet Symphony von LaMarocaine (Inuyasha x Kagome) ================================================================================ Kapitel 14: 13. --------------- „Verrate mir weshalb sind wir zu blind um zu erkennen, dass die einzigen die wir verletzen du und ich sind?“ Zitat aus dem Lied Gangsta's Paradise – Coolio 21 Tage. 21 geschlagene Tagen waren nun vergangen. Und Kagome war immer noch nicht aufgewacht. Zur Hölle! Was war mit ihr los? Nicht nur die Tatsache, dass sie nicht aufgewacht war ließ einige Fragen aufwerfen, da gab es auch noch andere Dinge, die er sich nicht erklären vermochte. Normalerweise hätte ihr Körper in den letzten Tagen an Gewicht abnehmen müssen, da sie keine Nahrung zu sich nehmen konnte. Wie denn auch wenn sie bewusstlos war? Aber genau das Gegenteil war der Fall. Er hatte sogar den Eindruck, als hätte sie etwas zugelegt. Sie schien alles andere als krank, sodass es ihm, um so mehr danach brannte zu wissen was bloß geschehen war. Außerdem glaubte er, dass sich ihr Duft mit jedem Tag ein wenig mehr veränderte. Nicht, dass er den Duft als schlecht empfand oder er ihn in irgendeiner Weise beunruhigte. Der Duft war eben anders. Besser. Er fühlte sich ihr mit diesem Duft mehr verbunden. Als gäbe es da etwas was sie unwiderruflich miteinander verbinden würde. Ein Kind. Ihr gemeinsames Kind. Wenn er es recht bedachte? Falls Kagome tatsächlich sein Kind unter ihrem Herzen trug, könnte dies durchaus einiges erklären, allen voran den veränderten Duft. Wenn es auch sein Kind war, würde das Kind wahrscheinlich einen dämonischen Teil besitzen. Wie groß der Anteil war, war dem Zufall überlassen. Aber könnte dieser Anteil vielleicht so groß sein, dass das Kind fähig war ein Schutzwall aufzurichten und sogar Kagome's Wunden heilen würde? Unmöglich! Er war doch selbst lediglich nur ein Halbblut. Oder? Halbblut hin oder her. Seine Wunden heilten enorm schnell und er konnte lange ohne Nahrung verbleiben. Aber er konnte keinen Schutzwall aufrichten, wie sollte es seinem Kind gelingen? Darüber hinaus war dieses Kind noch gar nicht auf der Welt und dennoch sollte es derartiges zu Stande bringen können? Wohl kaum. Das war vollkommen absurd. Es musste einen anderen Grund geben. So schön es auch war vielleicht eine Familie mit Kagome haben zu dürfen., es würde nicht geschehen. Ihm war so ein großes Glück nicht gegönnt. Er hatte zu viele Fehltritte in seinem Leben begangen, als dass er es verdient hätte eine eigene Familie zu haben. Zudem hatte er bereits einmal mit diesem Gedanken gespielt und sein Entschluss stand fest. Sobald das Juwel der vier Seelen ein Ganzes war und er Naraku durch seine eigene Hand tot wusste, würde Kagome diese Zeit verlassen. Ein für alle mal. Sie gehörte nicht hier her. Sie gehörte nicht an seine Seite. Sie hatte ein Recht auf etwas besseres. Schöneres. Etwas mit Bestand. Nichts was stets drohte zu kippen. Ihr stand nur das Beste zu und das Beste würde er ihr nicht geben können. Nicht heute. Nicht morgen. Deshalb würde es spätestens wenn die Pein der Trennung zumindest gemildert war, eine Erleichterung sein einander nicht länger sehen zu müssen. Außerdem würde sicherlich der Zorn, den er ihr bereiten würde, jedes andere Gefühl der Sehnsucht, der Liebe übersteigen. Sie würde beginnen ihn zu hassen. Und das war auch richtig, so würde sie leichter loslassen können. Sie würde erkennen, dass sie nichts an ihm hatte. Erkennen, dass das was zwischen ihnen war von einer Nichtigkeit war, der man keinen Wert zusprechen durfte. Inuyasha stieß einen missmutigen Seufzer aus. Er erhob sich, ging aus der Hütte raus, die fragenden Blicke der Anderen ignorierend. Das einzige wonach er sich in jenem Moment sehnte war Ruhe und die Möglichkeit zumindest für kurze Zeit durchzuatmen. Eiligst verschwand er in die Wälder. Das Pochen in ihrem Inneren war abgeschwollen. Schwere Dunkelheit hatte sich über ihr Sinne gelegt. Und auch ihre Erinnerungen waren vom zähen Nebel verschleiert. Hin und wieder tauchten undefinierbare Bildfetzen vor ihrem geistigen Auge auf. Bildfetzen, die ihr keine Antwort gaben. Oft hatte sie versucht sich zu bewegen. Ihr Körper gehorchte ihr jedoch nicht. Immer wieder war eine bekannte Stimme zu ihr vorgedrungen. Als würde jemand nach ihr rufen. Sie wollte etwas erwidern. Es war ihr nicht gelungen. Helligkeit drang durch ihre Lider. Es kostete sie einiges an Kraft ihre Augen zu öffnen. Eine kleine Ewigkeit starrte sie in das Halbdunkel über sich bis sie begriff, dass sie sich in Kaede's Hütte befand, sie auf einem Futon lag. Mühevoll stützte sie sich auf ihre Hände. Fragend schaute sie sich um. Während sie die zunächst überraschten Gesichter ihrer Freund übersah, erkannte sie schnell, dass eine gewisse Person fehlte. Kurz blitzte Trauer in ihren Augen auf. Wo er bloß war? Ein weiteres mal schweifte ihr Blick. Erleichterung schien sich nun in den Zügen ihrer Freunde abzuzeichnen. Was wohl war geschehen? Sie glaubte sich an etwas zu erinnern. Etwas was ihr nicht gefallen würde. Aber sie war nicht fähig diese Erinnerung festzuhalten. Als würde sie etwas daran abhalten wollen, es zu sehen. Es war ihr unmöglich vergangene Bilder zu erkennen. „Was ist los?“ fragte sie in der Erwartung, dass sie ihre Freunde aufklären könnten. Verwirrt legte Sango die Stirn in Falten. „Du weißt es nicht?“ „Wenn ich es wüsste, würde ich dann fragen, Sango?“ „Kagome, du bist 3 Wochen bewusstlos gewesen.“ Ungläubig starrte sie Sango an. „Wirklich?“ „Wirklich“ „Aber was ist denn passiert?“ „Wir dachten du könntest es uns sagen“ „Ich habe keine Ahnung.Tut mir leid. “ Sango formte ihre Lippen zu einem nachsichtigen Lächeln. „Ist ja auch egal. Hauptsache du bist wohl auf. Lass uns erstmal dafür sorgen, dass du wieder zu Kräften kommst. Du hast bestimmt Hunger.“ …. Mittlerweile war es Abend. Allmählich verschwand die Sonne hinter dem Horizont. Heller Mondschein und das Licht der Sterne legten sich gleich einem Hauch über die in nächtliche Dunkelheit getränkte Landschaft. Langsam stieg sie aus der Quelle hinaus, wickelte ein weißes Handtuch über ihren entblößten Körper. Nach diesem erholsamen Bad fühlte sie sich fast schon wie neu geboren. Sie wrang ihr nasses Haar aus. Das sie beobachtet wurde bemerkte sie nicht. Er stand hinter einem der Bäume. Er konnte es nicht glauben. Sie war wieder bei Bewusstsein und es schien ihr sichtlich gut zu gehen. Diese Gewissheit füllte ihn mit einer Freude, die selbst er nicht fassen konnte. Wie konnte ihm das bloß entgehen! Wäre er doch da geblieben. Bestimmt dachte sie nun er hätte sie vergessen. Dabei war es ganz anders. Vorsichtig näherte er sich ihr. Sie stand mit dem Rücken zu ihm, deshalb hatte sie ihn noch nicht bemerkt. „Kagome?“ sagte er leise. Augenblicklich musste sie lächeln. Sie hatte darauf gehofft ihn zu treffen. Kagome wandte sich ihm zu. Und plötzlich war alles wieder da. Kikyo's Worte, die sich wie Messerklingen in sie stachen. Ihre Angst, als sie begann sich ihr zu nähern. Die Verzweiflung als sich der Pfeil in ihren Unterleib bohrte. Ihr Kind tötete. Der vermeintliche Verrat Inuyasha's. Er hatte es ihr erzählt. Einfach alles. Als wäre es vollkommen belanglos. Ohne jede Bedeutung. Er hatte Kikyo erst veranlasst bis zum Äußersten zu gehen. Sie ermordete ihr Kind. Er hatte einen unverzeihlicher Vertrauensbruch begangen. Er war der Auslöser verheerender Folgen. Das Lächeln verschwand. Wut flammte in ihr auf. Inuyasha trat auf sie zu. Kagome wich zurück. Seine Hand bewegte sich zu ihrem Gesicht. Er hatte sie nicht im Ansatz berührt, da traf etwas blitzartiges auf seine Fingerkuppen, verbrannte die Haut. „Verschwinde!“ zischte sie. Und da war er wieder. Dieser Blick, der von Verachtung bezeugte. Ein Blick der ihn über alles schmerzte. „Was ist in dich gefahren?“ sprach er ruhig. „Das könnte ich genauso gut dich fragen!“ fuhr sie ihn an. „Was meinst du damit?“ „Vielleicht wird dir der Name Kikyo weiterhelfen.“ sagte Kagome gehässig. „Ich weiß nicht wovon du sprichst, Kagome.“ Das er mit seiner Aussage sie nur noch entzürnte merkte er nicht. Erst verriet er sie zwei, dann konnte er ihr noch nicht einmal die Wahrheit sagen. Er log sie ganz unverfroren an. „Inuyasha nie hätte ich erwartet, dass du so verlogen sein könntest! Kikyo hat mir alles erzählt. Du hast ihr alles erzählt. Von uns, unserer „Beziehung“ und mehr. Hatten wir uns nicht gegenseitig versprochen es geheim zu halten. Weshalb um alles in der Welt kannst du nicht einmal Kikyo gegenüber die Klappe halten!“ „Du glaubst also tatsächlich ich hätte Kikyo von uns erzählt!“ Allmählich würde auch er wütend. Zorn kroch in seinem Inneren hoch. „Ich glaube es nicht. Ich weiß es. Ich kenne dich gut, Inuyasha. Zu gut. Ich weiß doch genau wie sehr du Kikyo zugetan bist. Deine heimlichen Treffen haben es mir mehr als einmal bewiesen. Aber die Treffen haben dir anscheinend nicht gereicht. Du musstet ihr ja zusätzlich dein Herz ausschütten. Du hast ja nicht die leiseste Ahnung was du damit angerichtet hast. Kindsmörder. Du bist das Letzte. “ Schlagartig nahm ihn der Zorn vollends ein. Nie hätte er erwartet, dass sie ihm so wenig Vertrauen entgegen brachte. Und er hatte sie auch nur vor Kikyo verteidigt. Hatte im Gegensatz zu ihr Kikyo's Worten keinen Glauben geschenkt. Weil er ihr vertraut hatte. Vollstens vertraut. Dieses Vertrauen beruhte aber anscheinend nicht auf Gegenseitigkeit. Er hätte es wissen müssen. Er hatte bereits einmal den Fehler gemacht zu vertrauen. Und das Resultat kannte. Man hatte ihm unvorstellbares Leid hinzugefügt. Ein zweites Mal würde er dies nicht zulassen. „Das muss ausgerechnet aus deinem Mund kommen, Hure?“ Anstatt entsetzt zu sein, begann Kagome nach kurzem schweigen, herablassend zu lachen. „Inuyasha, selbst eine Hure hat noch mehr Wert als du. Aber von einem Halbblut kann man eben nicht viel erwarten. Du bist bestenfalls Abschaum. Regelrecht bedauernswert“ Ihr war bewusst, dass sie damit einen wunden Punkt traf. Dass, sie ihn bis aufs Äußerste provozierte. Es war ihr gleichgültig. Der Schmerz war zu groß. Sie ließ sich einzig und allein von ihrer Wut treiben. Der Zorn machte sie blind. Und er tat es ihr obendrein gleich. Ein Fehler, den sie beide bereuen würden. Sie gerieten in ein Wortgefecht, fingen an sich anzuschreien. Es war ein Wortgefecht ohne ein eigentliches Thema, ohne einen anderen Zweck als zu beleidigen und einander bis aufs Blut zu verletzen. Sie kam immer wieder aus seine nichtswürdige Person zurück, wühlte in der Vergangenheit. Er entgegnete ihr mit Worten der Drohung und Verachtung. „ES REICHT!“ schrie Inuyasha letztlich um Fassung ringend und brachte Kagome zum verstummen. „Es ist aus. Es ist ein für alle mal vorbei! Von nun an wird nichts, absolut nichts mehr zwischen uns sein!“ sprach er mit einer Stimme so voll von Kälte, dass es Kagome sogar plötzlich fror. Mit ausdrucksloser Miene entfernte er sich von ihr. Nur allmählich wurde ihr die Bedeutung seiner Worte bewusst. 4, 5, 6 Herzschläge lang stand sie wie gelähmt da. Dann fiel sie auf die Knie, brach in Tränen aus. Die Wut wich einem Gefühl des Selbstvorwurfs; der Schuld und Reue. Was hatte sie bloß getan? Sie erkannte sich selbst nicht wieder, geschweige denn ihn. ---------- Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)