Met you just by accident von Dany_mochi ================================================================================ Kapitel 14: My gosh, this is too much...I need a timeout! --------------------------------------------------------- Kapitel 14 My gosh, this is too much...I need a timeout! Die Woche wurde mit jedem Tag besser. Sasuke redete wieder mit mir. Das machte mich doch ganz froh, offenbar hatte meine Ansprache etwas gebracht. Trotz seiner Worte sprach ich immer noch mit Sai. Ich sah nicht ein, dass ich ihn außen vor lassen sollte, wenn er mir doch nichts getan hatte. Wir unterhielten uns viel, er hatte schon eine Menge erlebt und auch nicht nur schöne Dinge. Ich fühlte mich echt gut bei ihm und konnte wirklich so sein, wie ich sein wollte. Die drei Verrückten, die mein armes Fahrrad in die ewigen Jagdgründe geschickt haben, waren in meinem Biokurs, wie ich leidlich feststellen musste. Aber schon nach der Stunde kamen wenigstens die Blonde und die Rosahaarige zu mir, damit sie sich entschuldigen konnten. Sie sagten, sie hätten nicht gewusst, dass die Rothaarige, Karin, so etwas vorhatte. Ich glaubte ihnen, denn mein Fahrrad war ja sowieso flöten gegangen und ich hatte keine Lust sauer zu sein. Ich war nicht unbedingt der Typ dafür, außer es war wirklich angebracht oder jemand überspannte den Bogen beträchtlich. Sie waren offensichtlich erleichtert und so konnte ich ihnen guten Herzens verzeihen. Sie stellten sich mir dann gleich als Ino und Sakura vor. Ich fand sie ganz nett, auch wenn ich wusste, dass wir nie beste Freunde werden würden, dafür waren sie mir zu übertrieben. Heute war Freitag. Irgendwie lag heute etwas in der Luft. Das hatte ich im Gefühl. Shikamaru tat es nur mit einem Schulterzucken ab, als ich ihm das erzählte. Er redete wieder mit mir, doch immer, wenn ich auf das Thema Sasuke kam, blockte er ab. Ich hoffte, dass er es mir irgendwann mal erzählen würde. Ich freute mich auf den heutigen Schultag. Ich hatte Chemie und das lag mir. Ich wusste nicht, warum, aber mir machte das Fach Spaß. Hatte ich wohl von meinem Vater. Ob ich es von meiner Mutter hatte, überlegte ich gar nicht erst. Sasuke und Kiba hatten mit mir zusammen Chemie. Schon als ich gerade mit Kiba redete und Sasuke dazukam, wurde mir klar, dass die beiden sich überhaupt nicht leiden konnten. Sie waren wie zwei Hunde. Ich war froh, dass Sasuke diesmal nicht zuschlagen wollte. Meine Wange tat immer noch weh, wie ich bedauernd feststellen musste. Es gab Gruppentische in dem großen Raum und die beiden stritten sich darum, wer neben mir sitzen wollte. Natürlich stritt Sasuke sich nicht, sondern gab nur seine Meinung kund, erklärte er mir, als ich den Streit schlichten wollte. Mir war es egal, solange ich nicht alleine sitzen musste. Es lief auf Schere, Stein, Papier heraus, woraus Sasuke als Sieger hervorging. Aber selbst ich hätte da gewonnen. Man konnte Kiba ansehen, was er nehmen wollte. Also setzte sich Sasuke neben mich und Kiba saß mir gegenüber. Ich war schon ein bisschen froh, dass Sasuke neben mir saß. Er würde mich bestimmt nicht so ablenken, wie Kiba es tat. Dass sich das wie eine Ausrede anhörte, merkte ich nicht. Wir unterhielten uns noch kurz. Sasuke und ich hatten abgemacht, dass wir uns am Samstag treffen würden und ich war schon unheimlich aufgeregt. Eigentlich sollte ich das nicht sein, aber ich ignorierte diese Tatsache. Plötzlich öffnete sich die Tür und eine rothaarige Frau stürmte hinein. Der Stift, den ich gerade in der Hand hielt, fiel laut klappernd hinunter. Sie war relativ groß, hatte sehr langes, glattes Haar und wirkte auf mich schon ziemlich temperamentvoll. Der Grund, warum mir der Stift aus der Hand fiel, war jedoch ein anderer: Ich kannte diese Frau. Ich hatte sie schon auf unzähligen Fotos gesehen, die mein Vater sich anschaute, wenn er dachte, dass ich schon schlafe. Es war… „Mum“, flüsterte ich geschockt. Scheiße, ich hatte es doch von ihr. Die Zeit schien still zu stehen. Auf einmal fiel mir das Atmen schwer. Ich starrte sie unentwegt an. Ihr Blick wanderte durch die Klasse und blieb dann schließlich bei mir stehen. Ihre Augen weiteten sich ebenfalls und ich war mir nun sicher, dass sie meine Mutter war. Meine Mutter, die mich und meinen Dad im Stich gelassen hatte. Mir wurde schlecht, aber ganz gewaltig. Sasuke stupste mich verwirrt an und das war wie ein Startzeichen für mich. So schnell ich konnte, packte ich meine Sachen zusammen, riss mein Heft und Buch vom Tisch und stopfte es in die Tasche. Dann stand ich ruckartig auf, nahm mir meine Jacke und stürmte an den anderen Tischen vorbei. Ich brauchte eine Auszeit, das war alles zu viel für mich. Was machte sie hier? Wieso gerade hier? Ich wusste nicht, ob ich lachen oder heulen sollte. Lachen, weil ich endlich nach langen Jahren meine Mutter sehen konnte und dass sie genau hier war, oder weinen, weil die Situation einfach nur bizarr war und sie letztendlich mich und meinen Vater verlassen hat, uns also nicht wollte. Sie wollte mich nicht haben. Da konnte ich doch nicht einfach nicht so tun, als wäre nichts passiert. Als ich an ihr vorbeilief, versuchte sie mich aufzuhalten, sie rief sogar meinen Namen, aber ich hörte nicht. So schnell war ich noch nie aus einem Klassenraum verschwunden. Ich knallte die Tür zu und atmete kurz tief durch, dann hastete ich weiter. Ich hatte keine Lust, irgendjemandem zu begegnen. Niemanden. Ich musste telefonieren. Auf dem Schulhof erlaubte ich mir kurz zu verschnaufen und mein Handy hervorzuholen. Schnell drückte ich die Kurztastenwahl für meinen Vater und wartete. Meine Hände zitterten ein bisschen. Ich hatte das Gefühl, das hier alles war gerade nicht echt gewesen, doch als ich mich kniff, stellte ich fest, dass es das verdammt noch mal war. Ich war verwirrt, verletzt, ich hatte Angst. Was ist, wenn sie mit mir reden wollte? Wie sollte ich antworten? WAS sollte ich antworten. In meinem Kopf war totales Chaos, ich wusste weder aus noch ein. „Uzumaki?“ Seine Stimme löste einen kleinen Damm in mir, jetzt war das Seil, das alles noch gehalten hatte, gerissen. „Dad, ich…sie…ich hab sie gesehen und dann, dann, dann bin ich weggelaufen und jetzt weiß ich nicht, was ich machen soll…und sie, sie, sie…“, meine Stimme nahm einen hysterischen Klang an und ich begann fast zu hyperventilieren. Mein Dad unterbrach mich zum Glück. „Naruto, ganz ruhig. Was ist los? Warum rufst du an? Atme doch mal kurz durch“, forderte er und er nahm gleich diesen typischen und professionellen Ton eines Arztes an. Ich tat, was er mir sagte und spürte sofort, wie ich ein bisschen ruhiger wurde. „Hast du dich jetzt beruhigt?“, fragte er. „Ja“, abtwortete ich kleinlaut. „Gut. Also, was ist los?“, fragte er und klang etwas besorgt. Ich atmete noch einmal tief durch. "Dad, Mum ist hier!" Stille. "Sag mir, was ich tun soll!", rief er. "Nein, sag DU MIR, was ich tun soll!“, rief ich zurück und umklammerte das Telefon noch fester. „Ich weiß es nicht“, er wurde panisch, „Bist du dir sicher, dass sie es ist?“ „Ja, auf jeden Fall. Sie sieht genauso aus wie auf den Fotos und sie hat mich sogar wiedererkannt“, sagte ich jetzt ruhiger, einer musste es ja sein. Aber irgendwie war ich doch den Tränen nahe. Ich würde jetzt nicht weinen, schwor ich mir, aber das hier war doch echt verrückt und überforderte mich auf ganzer Länge. „Scheiße!“, ich hatte ihn noch nie fluchen gehört. „Sag mir, was ich tun soll! Ich hab keine Ahnung, wie ich mich verhalten soll“, unruhig tigerte ich auf einer Stelle herum, fand einfach keine Ruhe. Kurz überlegte er. Ich hörte ihn auch hektisch hin un her gehen. Ich war froh, dass ich das von ihm hatte. „Ich weiß es nicht“, sagte er jetzt leicht verzweifelt, „Ich kann es dir nicht sagen, Naruto, das musst du selbst entscheiden, aber ich unterstütze dich in deiner Entscheidung.“ Das war absolut nicht das, was ich hören wollte. „Sag mal, soll das etwa alles sein? Dad, das hier ist nicht die Entscheidung, ob ich zu einer Universität gehe oder eine Ausbildung mache! Es geht um meine Mutter, die mich und dich, um es noch mal zu sagen, verlassen und allein gelassen hat!“, ich war wütend. Und wie wütend ich war. „Ich ruf dich später noch mal zurück“, sagte ich sauer und legte auf. Wenn er mir nicht helfen konnte, musste ich das wohl alleine machen. Nur leider hatte ich keine Ahnung, was ich tun oder lassen sollte, geschweige denn, wie ich mit der Situation umgehen sollte. Ich war einfach nur verwirrt. Vielleicht sollte ich nach Hause gehen und in Ruhe darüber nachdenken. Hier zu stehen brachte ja auch nichts. „Naruto?“ Ich zuckte zusammen. Zu spät. Mein Handy wäre mir fast aus der Hand gefallen. Ich wagte mich nicht umzudrehen und ihr ins Gesicht zu schauen. Ich hatte Angst davor. Angst vor Ablehnung. „Was wollen Sie, Sensei? Ich fühle mich nicht gut und möchte nach Hause gehen“, sagte ich kühl und beglückwünschte mich dafür, dass meine Stimme nicht zitterte. „Was soll das, Naruto? Du kennst mich doch, ich bin doch deine Mutter“, sie sagte es zwar sanft, doch was sie sagte, brachte mich sprichwörtlich zum Ausrasten. „Kennen? KENNEN? Das kann doch nicht Ihr Ernst sein? Ich kenne Sie nicht. Sie haben mich und meinen Dad alleine gelassen, als ich klein war. Du hast uns verlassen und wolltest uns nicht mehr. Es tut mir leid, aber meine Mutter ist damals für mich gestorben. Und die Tatsache, dass wir uns jetzt durch Zufall treffen, macht es nicht besser, also hören Sie auf sich als meine Mutter zu bezeichnen. Sie gibt es nicht mehr und wird es auch niemals mehr geben. Bitte jetzt entschuldigen Sie mich, ich habe das Gefühl, mich gleich erbrechen zu müssen“, ich wusste, es war hart, was ich da sagte und es war auch nicht unbedingt fair, aber ich hatte das Gefühl, dass ich sonst die Distanz nicht hätte halten können, die ich mir so mühsam aufgebaut hatte, seit ich klein war. Diese war eben ein wenig gebröckelt, denn ich hatte sie kurz auch geduzt, aber ich war gut darin, so etwas wieder schnell aufzubauen. Ich lächelte sie falsch an und sah ihr bedrücktes Gesicht, doch ich hatte jetzt keinen Nerv, mich um die Gefühle anderer Leute zu kümmern, die mich nichts angehen. Und das tat sie: Sie ging mich nichts mehr an. Diese Entscheidung hatte sie getroffen, als sie uns verlassen hatte. Da hatte sie auch das Recht zurückgelassen, mich ihren Sohn zu nennen. „Naruto, bitte, lass es mich doch wenigstens erklären“, flehte sie und ging mir nach. „Was gibt es da noch zu klären?“, fragte ich bissig“, Du hast uns verlassen und bist mit jemandem durchgebrannt. Das ist Fakt. Was sollte daran zu erklären sein? Du wolltest nicht mehr bei deinem Mann und deinem Sohn sein. Das ist die Wahrheit. Nichts von deinen Taten oder Worten würde das jemals gut machen. Und ich will das auch nicht. Es war okay so, ich hab mich damit abgefunden, dass meine eigene Mutter mich nicht wollte und mein Vater sie nicht loslassen konnte, dass er immer noch den Ehering trägt und abends auf dieses verdammte Foto schaut, wo wir eine glückliche Familie waren. Ich konnte ihm nicht das geben, was er wollte und ich hab mich selbst dafür gehasst, ich hasse mich teilweise heute noch dafür, aber das ist nun mal so.“ Ich atmete hektisch und hatte meine Faust geballt. „Es tut mir leid, Naru“, sagte sie und kam näher, als wollte sie mich umarmen. „Nein“, schrie ich und schlug ihre Hand weg, „Nenn mich nicht so! Nur mein Vater darf mich so nennen, aber nicht du, ich kann nicht…“ Plötzlich fing ich an zu schluchzen und meine Schultern zuckten. Ich hatte mir doch geschworen, nicht zu weinen! Warum mussten sie genau jetzt kommen? Wie aus dem Nichts spürte ich zwei Hände auf den Schultern. Es waren aber keine Frauenhände. „Sensei, ich glaube nicht, dass Naruto jetzt in der Lage ist, dem Unterricht weiter zu folgen. Ich werde ihn nach Hause bringen, damit er sich wieder beruhigt“, erklärte Sasuke und ich wurde weggezogen, weg von ihr. Ich hörte ihre Antwort gar nicht mehr. Ich verkroch mich in mich selber und schaltete ab, das hatte ich immer getan, wenn die anderen Kinder aus der Grundschule mich geärgert hatten, weil mich meine Mutter nicht wollte und deswegen immer nur mein Vater kam, um mich abzuholen. Erst, als wir einen angemessenen Abstand von der Schule hatten, realisierte ich wieder, wo wir waren…oder eher nicht. „Wo gehen wir hin?“, fragte ich leise und schluchzte. „Irgendwohin, bis du dich wieder beruhigt hast“, antwortete er mir. Dann herrschte wieder Stille und nur meine Schluchzer waren noch zu hören. „Verdammt, was bin ich für eine kleine Heulsuse“, stieß ich hervor und wischte mir die Tränen weg. „Ich würde ja gerne was dagegen sagen, aber du heulst echt viel in der letzten Zeit“, sagte Sasuke und brachte mich zum Lachen. Er selbst lächelte. Die Welt war in Ordnung, wenn auch nur für diese kurze Zeit. „Danke, Sasuke“, flüsterte ich. „Kein Problem“, schmunzelte er, „ Als sie dir nachlief und nicht wiederkam, wollte ich gucken, ob alles in Ordnung war. Zum Glück hab ich das gemacht, denn du warst ja einem Nervenzusammenbruch nahe. Das muss dich ziemlich aufgewühlt haben, hm?“ Ich nickte. „Ja, das hat es. Ich hab ehrlich nicht mehr erwartet, meine Mutter, die uns verlassen hat, noch einmal in meinem Leben zu sehen und dann ist sie mein Sensei in Chemie. Das ist doch ziemlich strange, oder?“ „Also war sie wirklich deine Mutter“, fragte er nach. Wieder nickte ich. „Hat man das denn nicht gehört?“ Er prustete. „Ich hab was gehört, aber das war derbe schnelles Englisch und teilweise auch genuschelt. Verzeih mir, wenn ich da mal nicht genau zugehört habe.“ Ich gluckste. „Tschuldige, war halt aufgeregt und verzweifelt.“ „Tja, das hab ich allerdings verstanden, auch ohne die Worte zu verstehen“, er lächelte mich an, „Ach ja, da du mich ja jetzt zum Schwänzen gebracht hast, möchte ich, dass du mich auf irgendwas einlädst, lass uns was zum Mittag holen.“ Zuerst lachte ich, doch dann fiel mir was auf. Die Naras würden bestimmt Bescheid bekommen, dass ich geschwänzt hatte. Oh Gott, erst das Fahrrad und jetzt das? Ich bin tot… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)