Wiedersehen von Chiwabchichi (Das Leben danach) ================================================================================ Kapitel 4: Alltag. Kapitel 2.2 ------------------------------ Endlich hatte ich ihn wieder! Meinen geliebten Shion. Ich freute mich zwar sehr ihn wieder zu sehen, jedoch schockte mich auch sein äußeres Erscheinungsbild, seine ganzen Veränderungen. Die weißen Haare, die rote Narbe... Aber nachdem er mir all die Dinge erklärt hatte, fand ich seine Merkmale unglaublich schön und faszinierend. Sie waren das Zeichen dafür, dass er etwas überlebt hatte, woran viele Andere verstorben waren, und darüber war ich sehr glücklich. Vielleicht war es Schicksal, welches uns wieder zusammen führen wollte, dass auch ich diesen Vorfall überlebt habe. Vielleicht aber auch nur ein einfacher Zufall. Dessen werde ich mir wohl nie sicher sein können. Und so verging die erste Woche, ohne besondere Vorkommnisse, wobei dies nicht ganz der Wahrheit entsprach, da die Situation hier in No.6 alles andere als Normal war. Trotzdem trödelte langsam der Alltag wieder bei uns ein. Darüber war ich sehr dankbar, denn ich konnte mit Shion einkaufen und spazieren gehen, lachen und quatsch machen, so wie früher. Ab und an kamen auch ein paar bekannte vorbei die genau wie ich dieses schreckliche Ereignis überlebt hatten, sie erinnerten mich jedoch immer an meine verstorbenen Freunde, was mich traurig Stimmte. Aber es war wiederum auch eine willkommene Abwechslung. Nach knapp einer Woche, in der wir nun wieder zusammen lebten, überraschte mich ein einsames Fiepen, welches ich zunächst nur für Einbildung hielt. Als dann jedoch die dazugehörige Maus vor mir auf dem Tresen erschien, wusste ich es war doch Keine. Sie tapste mit ihren kleinen Pfötchen auf mich zu, wobei ich die Kapsel in ihrer Schnauze bemerkte. Vorsichtig streckte ich meine zitternden Hände der Maus entgegen um die Botschaft die sie mir brachte zu empfangen. Ich wusste von wem dieser Brief war, weshalb es mich sehr wunderte, dass er tatsächlich an mich adressiert zu seien schien. Neugierig öffnete ich ihn und fing an zu lesen: „Um ehrlich zu sein, weiß ich gerade nicht wie ich Anfangen soll, aber ich möchte im vornherein um etwas bitten. Und zwar das Shion niemals von diesem Brief hier erfährt. Das ist mir sehr wichtig. Ich wollte ihnen nur schreiben, dass sie gut auf ihn aufpassen sollen. Er soll sich keine unnötigen Gedanken um mich machen. Ich will das er wieder der Alte wird.“ Diese Sätze noch nicht wirklich verarbeitet, härte ich Shion nach mir rufen. „Mama?“ Ich drehte mich kurz um, erschrocken über sein plötzliches Auftreten. Meine Augen weiteten sich überrascht, noch bevor ich mich wieder zurückdrehen, und es so verbergen konnte. „Ja Shion?“ Meine Stimme zitterte. Er zögerte bevor er mich fragte. „Mama... ist alles in Ordnung bei dir?“ Ich drehte mich nicht um, musste meine Mimik und meine Stimme unter Kontrolle behalten. Mit sorgenvoller Stimme wiederholte er die Frage. „Es ist alles gut Liebling.“ Bitte lass ihn nicht weiter nachhaken. Ich konnte mich kaum noch beherrschen. Die erste Träne rann mir über die Wange. Ich hielt einen Brief in den Händen. Einen Brief von einer Person, die meinem Shion viel bedeutete, und den ich Ihm vorenthalten musste. Es tut mir so leid Shion. „In Ordnung“ Antwortete er dann, als hätte er mein Leiden bemerkt und meine Gedanken gelesen. Er ging wieder. Noch bevor ich ihn in sein Zimmer verschwinden hörte entwich mir der erste Schluchzer, worauf sofort die nächsten folgten, zusammen mit meinen Tränen. Es tut mir so leid Shion! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)