The Same Old Song von PaylyNou (A SasuSaku Lovestory) ================================================================================ Kapitel 15: The reason why you hate me -------------------------------------- And you give and you take And it´s love that you want but not love that you make „Komm wieder runter, Sakura.“ Hinata sah mich halb bittend und halb befehlend an, legte mir eine Hand auf den Oberarm. „Wieder runterkommen? Hast du den Zettel gelesen?“, knurrte ich und wedelte mit dem Stück Papier in meiner Hand vor ihrem Gesicht rum. „Natürlich habe ich ihn gelesen, aber es bringt dir nichts, wenn du jetzt zu Sasuke rennst und ihm den Kopf abreißt. Abgesehen davon, dass er dich wahrscheinlich feuern wird.“ Ich biss mir auf Unterlippe, erkannte ich doch, dass sie Recht hatte. Verdammt. „Ich hasse dich.“, murrte ich bockig und zog einen Schmollmund. „Ich hab dich auch gern, Liebes.“ Hinata lächelte und tätschelte mir kurz den Oberarm, bevor sie mir den Zettel aus der Hand nahm und nachdenklich darauf sah. „Bei der Mimose musst du aufpassen, wenn du sie zu viel gießt geht sie ein, aber wenn du ihr zu wenig Wasser gibst, geht sie auch ein. Ich empfehle dir zuerst zu gucken, ob die Erde noch feucht ist, wenn ja, wartest du besser noch ein bisschen mit dem Nachgießen.“ Entgeistert sah ich sie an. Dann entriss ich ihr den Zettel und stopfte ihn in meine Hosentasche. „Soll der Arsch sich doch selbst um seine Pflanzen kümmern. Bin ich Gärtnerin oder was? Wenn das Scheißding eingeht, dann geht´s halt ein.“ Hinata kicherte leise aufgrund meines kleinen Wutausbruchs, woraufhin ich belustigt die Augen verdrehte. Ich sah wie Hinata gerade dazu ansetzen wollte, etwas zu sagen, als Ino sich zu uns gesellte und mir gegen die Schulter tippte, während sie, ihr Smartphone in der anderen Hand, mit jemandem telefonierte. „Ja, ich hab sie gefunden… Warte doch mal kurz, ich gebe sie dir ja schon.“ Fragend hob ich eine Augenbraue als Ino mir ihr Smartphone hinhielt, nachdem sie denjenigen, mit dem sie telefoniert hatte, recht unfreundlich angekeift hatte. „Meine Mutter will mit dir sprechen.“ „Und, worüber?“ „Frag sie das selber, ich ertrag diese Frau nicht mehr.“ Damit drückte mir Ino ihr Smartphone in die Hand und schnappte sich Hinata, um sie mit sich in Richtung Sitzbank zu ziehen. Noch immer ziemlich irritiert hob ich das Handy an mein Ohr und fragte: „Hallo?“ Spreche ich gerade mit Sakura Haruno? Ich erkannte die Stimme sofort. Mit genau dieser Frau hatte ich am Montag über ein Probearbeiten bei Yamanaka Flowers gesprochen. „Ja.“ Gut. Ich hoffe Sie erinnern sich noch an mich, Miss Haruno. Mein Name ist Asuka Yamanaka, ich bin Ino´s Mutter und Sie, Miss Haruno, hatten gestern ein Probearbeiten, zu welchem Sie nicht aufgetaucht sind. Ouh. Scheiße. Das Probearbeiten hatte ich komplett vergessen! „Das… ich, eh… Das habe ich total vergessen, Mrs. Yamanaka und es tut mir wirklich unendlich leid! Ich… weiß gar nicht wie das überhaupt passieren konnte. Normalerweise bin ich nicht so unzuverlässlich.“ Nun, das kann schon sein, jedoch fürchte ich, dass Sie das Probearbeiten vergessen können. Ich kann niemanden unzuverlässliches brauchen, Miss Haruno. „Das verstehe ich. Und ich möchte mich nochmal bei Ihnen entschuldigen.“ Wenn Sie trotzdem gern bei uns arbeiten möchten, so können Sie nächsten Monat erneut nach einem Probearbeiten fragen. Aber vergessen Sie das dann besser nicht. „Ich danke Ihnen.“ Wenn Sie mich dann bitte wieder an meine Tochter zurückgeben. „Ja, natürlich. Einen schönen Tag noch.“ Ich hörte gerade noch so, wie Mrs. Yamanaka mir ebenfalls einen schönen Tag wünschte, bevor Ino schon vor mir auftauchte und mir ihr Smartphone aus der Hand nahm. Bevor sie sich jedoch dazu hinab ließ mit ihrer Mutter ein erneutes Gespräch zu beginnen, sah sie mich entschuldigend an. „Ich hab versucht ihr das mit Sasuke zu erklären, aber sie hat sich nicht umstimmen lassen. Tut mir Leid, Sakura.“ Ich lächelte Ino dankbar an und zuckte mit den Schultern. „Schon okay. Hab´s ja selbst verbockt.“ Ino tätschelte mir kurz die Schulter, dann hob sie ihr Handy an ihr Ohr und blaffte ihr Mutter an: „Was?“ Ich hörte die Stimme ihrer Mutter undeutlich durch das Telefon, jedoch klang sie nicht besonders glücklich. Ino verdrehte ihre Augen und hielt das Handy etwas von ihrem Ohr weg, während sie immer mal wieder ein „Ja, Mum.“ einwarf. Anscheinend hatte nicht nur ich ab und zu ziemlichen Stress mit meiner Mutter. „Nein, wartet! Hinata, Temari! Ihr könnt mich doch nicht einfach allein lassen!“ „Sorry, Süße.“ Temari grinste einmal kurz über ihre Schulter, bevor sie Hinata in den Raum folgte. Traurig ließ ich meinen Kopf sinken, waren doch meine Versuche Hinata und Temari davon abzuhalten, dass sie mich einfach ganz allein auf dieser blöden Sitzbank vor den Musikräumen zurückließen, total gescheitert. So saß ich nun also wie ein kleines verkorkstes Einzelkind ohne Freunde im Gang und schmollte vor mich hin, während keine drei Meter von mir entfernt Mister Satansbraten mit seinem Barbiepuppengefolge stand und … Ja, was taten die da überhaupt? Sah so aus, als würden sich Karin und noch ein unterbelichtetes Kind um Sasukes linken Arm streiten, während er selbst dabei war, sein Smartphone zu nerven. Armes Smartphone. „Erwürgst du mich, wenn ich mich zu dir setze?“ Erschrocken zuckte ich zusammen und sah zu Gaara, welcher links von mir stand und mich grinsend musterte. „Überleg ich mir noch.“, antwortete ich und rutschte ein Stück zur Seite, damit er sich setzen konnte. „Was hab ich getan, dass du darüber nachdenkst, mich zu erwürgen?“ Gaaras Grinsen wurde noch ein wenig breiter, jedoch entging mir nicht sein nachdenklicher Blick. „Überleg ich mir auch noch.“ „Du denkst aber ziemlich viel zurzeit.“ „Was soll das heißen?“ Argwöhnisch warf ich ihm einen Seitenblick zu. War das gerade eine ungelungene Anspielung auf meinen IQ, oder wie sollte ich das verstehen? Er zuckte mit den Schultern und sein Grinsen verschwand. „Ist ungewohnt, dass du so mürrisch bist. Was läuft schief?“ Ich seufzte leise und zog ein Bein an, umschlang dieses mit meinen Armen und legte anschließend meine Wange darauf ab, wodurch ich automatisch in Gaaras Richtung blickte. „Mein Leben ist ein Arschloch und Sasuke ist sein bester Freund.“ „Ja, das Leben kann ganz schön hart sein. Aber Sasuke ist eigentlich gar nicht so scheiße, wie er sich gerne gibt.“ Ich schnaubte. „Das sagst du nur, weil du mit ihm befreundet bist.“ Gaara lächelte ertappt. „Stimmt. Aber was würdest du sagen, wenn ich das Gleiche von Hinata sagen würde, wie du von Sasuke?“ „Nichts. Ich würde dir eine reinhauen und dich dann nicht mal mehr mit dem Arsch anschauen.“ Gaara sah verwundert drein, dann lächelte er wieder und patschte mir mit seiner rechten Hand auf dem Kopf rum, wodurch er meine Frisur zerstörte. „Gut, dass ich mehr von Hinata halte als du von Sasuke.“ Ich murrte leise als Antwort und versuchte anschließend meine Haare zu richten. Plötzlich erhob sich Gaara, woraufhin ich ihn verwirrt ansah. Er nickte in Richtung Musikraum und als ich seinem Blick folgte, erkannte ich, dass unser Musiklehrer sich endlich dazu bequemt hatte, aufzutauchen. „Ach übrigens: Jeder Mensch hat einen Grund, warum er so ist wie er ist. Sasuke ist da keine Ausnahme.“ Gaara sah mich eindringlich an, dann wandte er sich ab und quetschte sich zusammen mit dem Rest der Klasse in den Musikraum. Irritiert blickte ich ihm hinterher, bis sich mein Hirn meldete und mir klar machte, dass ich mich auch mal bewegen sollte. Seufzend erhob ich mich und folgte dem unterbelichteten Haufen, der sich Gymnasialschüler nannte, (und Gaara) in eine Doppelstunde Musik voller uninteressanter Barockkünstler. „Hallo Sakura.“ Ich lächelte leicht, als Itachi mir die Haustür öffnete und mich freundlich begrüßte. „Hallo Itachi. Kann ich reinkommen?“ „Natürlich.“ Itachi lächelte und ging ein Stück zur Seite, sodass ich eintreten und meine Schuhe sowie meine Jacke ablegen konnte. „Sag mal, Sakura?“ Ich blickte erneut zu Itachi, welcher noch immer an Ort und Stelle stand. „Ja?“ „Könntest du mir einen kleinen Gefallen tun und nachher ein bisschen was einkaufen gehen? Ich fürchte, ich habe heute keine Zeit dafür, ich muss mich gleich wieder an meine Abschlussarbeit setzen.“ Itachi sah mich entschuldigend an, weshalb ich einfach mal nickte. Er schenkte mir ein kleines Lächeln und griff dann in seine hintere Hosentasche, zog ein kleines schwarzes Portemonnaie hervor. „Hier.“ Er reichte mir einen Fünfzigdollar-Schein zusammen mit einem kleinen weißen Zettel, welcher sich, nach einem kurzen Blick darauf, als Einkaufsliste herausstellte. Ich nahm beides an mich und verstaute es in meiner Hosentasche. „Danke, Sakura. Weißt du, wo der nächste Supermarkt ist?“ Ich überlegte einen Moment, wodurch vor meinen Augen ein geistiges Bild eines großen Ladens mit dem Schriftzug „supermarket“ entstand, jedoch konnte ich mich partout nicht daran erinnern, wo ich diesen Laden gesehen hatte, weshalb ich etwas beschämt den Kopf schüttelte. Itachi grinste leicht belustigt. „Keine Sorge, ich sag Sasuke gleich, dass er dich hinfahren und auch wieder abholen soll.“ „Sasuke?“ „Ja. Der hat eh nichts zu tun. Sitzt in seinem Zimmer und schaut Assi-TV.“ Etwas irritiert sah ich ihn an. „Ich dachte, dass er heute gar nicht daheim ist?“ „Doch, klar. Kam gleich nach der Schule und ist in seinem Zimmer verschwunden. Ich glaube, er hatte einen beschissenen Tag.“ Ich schnaubte leise und murmelte ein „Nicht nur er.“, weshalb Itachi mich mit leicht hochgezogenen Augenbrauen musterte, jedoch winkte ich nur ab. Gott sei Dank besaß Itachi den Anstand, mich nicht weiter zu löchern, sondern versprach mir, gleich seinen Bruder zu fragen, damit ich heute bald wieder nach Hause konnte. Während Itachi sich mit Sasuke auseinander setzte, worum ich ihn keinesfalls beneidete, fiel mir wieder Sasukes Zettel ein. Ich bin heute nicht zu Hause, aber ich will dich ja nicht daran hindern deinen Job auszuüben, bla bla bla. Dieser Arsch! Hatte er mich doch einfach belogen. Aber gut, was hatte ich erwartet? Sasuke konnte mich nicht leiden, ich konnte ihn nicht leiden. Wieso sollten wir ehrlich zueinander sein? Aber irgendwie… traf es mich schon, dass er mich belogen hatte. Man Sakura, jetzt reiß dich mal zusammen. Sasuke ist ein Arsch und Punkt. Der lügt und betrügt doch ohne mit der Wimper zu zucken – oder in diesem Fall: ohne mit dem Stift zu wackeln. Ich seufzte leise und zog mein Handy aus der Hosentasche, warf einen Blick auf die Uhr: Es war bereits kurz nach halb fünf. Theoretisch sollte ich bis sieben wieder daheim sein. Wenn Sasuke sich nicht wieder irgendeinen Scheiß einfallen ließ, um mich zu nerven. Als ich Schritte hörte, steckte ich mein Handy wieder weg und sah zur Treppe, auf welcher nun Itachi erschien. Er sah nicht besonders begeistert drein. „Er fährt dich.“ Ich nickte knapp, woraufhin Itachi Anstalten machte wieder zu verschwinden, jedoch fiel mir in diesem Moment etwas sehr wichtiges ein, weshalb ich Itachi zurückhielt: „Itachi, warte mal kurz! Darf Sasuke eigentlich schon Autofahren? Ich meine, er ist doch höchstens siebzehn.“ „Jugendführerschein. Kostet doppelt so viel wie der normale, berechtigt mich aber, zwischen sieben Uhr morgens und acht Uhr abends ohne erwachsene Begleitung Auto zu fahren. Und jetzt beweg deinen Hintern, ich hab noch was Besseres zu tun als mit dir einkaufen zu fahren.“ Sasuke sah mich abschätzig an und ging dann an seinem Bruder und mir vorbei vor die Haustür, welche er hinter sich offen ließ. Ich sah ihm kurz hinterher und begutachtete sein schlichtes weißes Hemd und seine dunkle Jeans, wozu er einfache schwarze Chucks trug und kam anschließend zu dem Schluss, dass Satan ein verdammt heißer Kerl sein musste, wenn sein Sohn schon so attraktiv war. Schließlich drehte ich mich mit erhobener Augenbraue wieder zu Itachi, welcher sich seine Schläfe massierte und mich mitleidig ansah. „Nimm es ihm nicht übel, Sakura. Er…“ „Ist nicht immer so, jaja, das hat mir heute schon wer gesagt. Wenn du mich entschuldigst, ich muss meinen Hintern bewegen.“ Schon wieder aufs Äußerste gereizt, schlüpfte ich in meine Schuhe und zog anschließend meine Jacke über. Noch bevor ich jedoch Sasuke hinterher laufen konnte, hielt mich Itachi auf: „Wenn ihr vom Einkaufen zurück seid, kannst du nach Hause gehen, Sakura. Und danke, nochmal.“ Ich sah in Itachis Gesicht und entdeckte zum ersten Mal, wie müde er wirkte. Automatisch meldete sich meine sensible Seite, weshalb ich Itachi ein extra großes Lächeln schenkte und abwinkte. „Schon okay. Dafür bin ich ja da.“ Hätte ich das doch bloß nicht gesagt … „Ging´s noch langsamer?“ Uh, da war aber einer genervt. War mir aber egal. „Wenn du willst, können wir auch laufen.“, erwiderte ich schnippisch auf Sasukes dämliche Frage, erhielt jedoch keine Antwort, da der werte Herr einfach den Motor startete, wodurch mir das Radio entgegen schrie. Erschrocken schrie ich auf. „Scheiße, man! Geht´s noch?“ Sasuke tat so als wäre ich nicht da, drehte aber gnädigerweise die Laustärke etwas hinab und fuhr dann vom Hof. „Kannst du nicht warten bis ich angeschnallt bin?“, zischte ich und griff nach dem Gurt, durchlöcherte Sasuke gleichzeitig mit meinem Blick. Den juckte das kein bisschen. „Damit wir übermorgen noch hier sitzen?“, war das Einzige was ich von ihm zu hören bekam, woraufhin ich kurz schnaubte und anschließend aus dem Fenster starrte. Die Aussicht auf die Straßen von Palm Valley war definitiv besser als diesen Arsch nur noch einen Augenblick länger ansehen zu müssen. Gute zwanzig Minuten später kamen wir endlich auf dem Parkplatz vorm Supermarkt an, was mich sogleich dazu veranlasste, aus dem Wagen zu hüpfen und einmal tief ein- und auszuatmen. Ich schwöre, eines Tages werde ich diesem ignoranten Bastard in sein hübsches Gesicht schlagen. Einfach nur, weil ich Lust dazu habe. „Komm.“ Ich biss mir auf die Unterlippe, um meinen Schwur nicht sofort in die Tat umzusetzen, und folgte Sasuke trotz seiner recht unfreundlich formulierten Bitte in Richtung Supermarkteingang. Auf dem Weg dorthin schnappte Sasuke sich noch einen Einkaufswagen, überließ es aber mir diesen vor uns her und durch den ganzen Laden zu schieben. Hatte ich bereits erwähnt, dass Sasuke ein Arsch war? „Was brauchen wir alles?“ Ich griff in meine Hosentasche und zog sowohl Geld als auch Einkaufsliste heraus, jedoch wurde mir beides sofort von Sasuke abgenommen. „Hey!“ „Schieb einfach den Wagen, damit bist du ausgelastet genug.“ Ich verkniff mir eine Antwort darauf und lief Sasuke hinterher, welcher sich einen Spaß daraus machte, mich von einer Ecke des Ladens zur nächsten zu schleifen, immer schön quer durch den gesamten Laden hindurch. Als wir dann jedoch an der Kasse standen – Sasuke hatte es natürlich mir überlassen den Einkauf auf das Laufband zu legen –, platzte mir der Kragen, da Sasuke es nicht als nötig empfand, mir beim Einpacken des Einkaufs in die dafür vorgesehenen Tüten zu helfen, sondern lieber daneben stand und mir dreimal sagte, dass ich mich beeilen solle. „Wenn du helfen würdest, ginge das hier deutlich schneller!“, raunte ich ihn an und klatschte ihm das Nächstbeste gegen die Brust, was ich in die Hände bekam. Zu seinem Pech war dieses Nächstbeste Tiefkühlgemüse mit entsprechend niedriger Temperatur. „Mach das nicht nochmal, Haruno!“, wurde ich auch sogleich angeschnauzt, jedoch ging mir seine schlechte Laune gerade gehörig am Arsch vorbei. „Was? Dich um Hilfe bitten? Entschuldige bitte, wenn ich dachte, du hättest zumindest ein bisschen Anstand und würdest nicht nur auf deinem hohen Ross sitzen und auf andere Menschen hinab sehen. Ich bitte eindringlich um Verzeihung. Arsch.“ Zur Krönung meiner Schimpftirade ließ ich es mir natürlich nicht nehmen, ihm meinen Mittelfinger entgegenzustrecken, bevor ich herum wirbelte und, den Einkaufswagen mitsamt dem Einkauf vor mir her schiebend, den Supermarkt verließ. Sasuke konnte mich in diesem Moment mal kreuzweise. Draußen auf dem Parkplatz wurde mir jedoch bewusst, was ich da gerade für einen Scheiß veranstaltet hatte und war nahe daran in Tränen auszubrechen. Sasuke würde mich so was von für diese Aktion feuern. Wahrscheinlich würde mich sogar Itachi für diese Aktion feuern, auch wenn er mich niemals dazu gebracht hätte, so auszurasten. Ich zuckte erschrocken zusammen als die Lichter von Sasukes Wagen plötzlich aufblinkten und mir damit symbolisierten, dass der Wagen offen war. Ich biss mir auf die Unterlippe und sah mich um, entdeckte Sasuke keine fünf Meter mehr von mir entfernt und ziemlich finster drein schauend. In seiner Hand hielt er noch immer das Tiefkühlgemüse, welches er jedoch, kaum, dass er an mir vorbei ging, in eine der Tüten im Einkaufswagen schmiss. Ich schluckte und machte mich auf eine Schimpftirade von ihm gefasst, jedoch ignorierte er mich rigoros und öffnete den Kofferraum, bevor er doch tatsächlich selbst die Tüten in diesem verstaute und anschließend den Kofferraum wieder schloss. „Bring den Wagen weg, ich warte hier. Aber kriech nicht.“ Ich nickte schnell, froh darüber, dass ich anscheinend doch nicht gefeuert wurde und folgte Sasukes Befehl. Als ich wieder zurück zum Wagen kam, lehnte Sasuke an der Kofferraumklappe und spielte mit seinem Smartphone rum. Kaum bemerkte er mich, ließ er sein Smartphone in seiner Hosentasche verschwinden und stieg in den Wagen. Als wir endlich bei den Uchihas ankamen, wollte ich so schnell wie möglich aus dem Auto springen, wurde jedoch von Sasukes Hand an meinem Unterarm daran gehindert. Okay, jetzt war es also soweit. Er würde mich feuern. „Hör mal, Sasuke, das wegen vorhin, also eh… das tut mir Leid. Ich weiß nicht, was da in mich gefahren ist, aber-“ „Ich werde dich nicht feuern.“ Überrascht sah ich ihn an. Hatte ich mich verhört? „Jedoch… verlange ich dafür eine kleine Gegenleistung.“ Zum ersten Mal seit ich Sasuke zusammengestaucht hatte, sah er mich wieder an und ich entdeckte sofort den Spott in seinen Augen. „Was für eine Gegenleistung?“ Beinahe sofort schlich sich ein Grinsen auf Sasukes Lippen, welches mir den Magen umdrehte. „Ich hoffe du hast am Samstag noch nichts vor, Haruno. Ich werde eine kleine Party geben und brauche natürlich jemanden, der meinen Gästen die Drinks bringt. Ich hatte da an dich gedacht.“ Ich spürte förmlich, wie mir alles aus dem Gesicht rutschte. Hatte ich richtig gehört? Ich sollte… Noch bevor ich eine Panikattacke bekommen konnte, weil Sasuke anscheinend vor hatte mich vor einer Menge Menschen zu demütigen, begann er zu lachen und ließ mich los. „Du bist so einfach zu verarschen, Haruno. Als würde ich dich als Partyservice haben wollen. Da könnte ich mich ja gleich erschießen. Los, beweg dich, die Einkäufe bringen sich nicht von allein ins Haus und meine DVD-Sammlung sortiert sich auch nicht von alleine nach dem Alphabet.“ Mit diesen Worten stieg er aus und ließ mich allein im Wagen zurück. Geschockt starrte ich ihm hinterher. Kaum war er im Haus und damit aus meinem Sichtfeld verschwunden, ließ ich geschafft meinen Kopf nach hinten gegen die Lehne des Sitzes fallen und schloss meine Augen für einen Augenblick. Dieser Uchiha machte mich fertig. Nachdem ich die Einkäufe ordnungsgemäß verstaut hatte, begab ich mich in Sasukes Zimmer, welches zu meiner Verwunderung leer war, setzte mich vor seinen Fernseher im Schneidersitz auf den Boden und begann damit seine DVDs alphabetisch zu ordnen. Ich war gerade bei „F“ angelangt, als mir eine unbeschriftete Hülle in die Hände fiel, welche ich sogleich öffnete, um den Titel der darin enthaltenen DVD zu erfahren. Zu meiner Überraschung befand sich in der Hülle jedoch keine DVD, sondern ein dicker weißer Umschlag. Irritiert nahm ich diesen in die Hände und besah ihn mir. Seltsam. Wer bewahrte bitte einen Umschlag in einer DVD-Hülle auf? Neugierig öffnete ich den Umschlag und griff hinein, zog heraus, was sich darin befand. Zum Vorschein kam ein Haufen Fotos. Auf den meisten von ihnen waren Sasuke und seine Freunde abgebildet, auf dem obersten jedoch, waren nur Sasuke und ein blondhaariges, mir unbekanntes Mädchen zu sehen, welches sich eng an Sasuke schmiegte und mit ihm zusammen glücklich in die Kamera lächelte. Ich betrachtete die anderen Fotos erneut und mir fiel auf, dass auch das blonde Mädchen auf jedem von ihnen vorhanden war. Meist stand sie nur mit in der Runde von Jungs, einmal saß sie auf Sasukes Schoß, ein anderes Mal wurde sie von ihm huckepacke durch die Gegend getragen. So wie´s aussah, waren die beiden ein Paar. Aber warum versteckte Sasuke die Bilder seiner Freundin in einem Umschlag in einer DVD-Hülle? Durfte etwa niemand von ihr wissen? Nein, das war unlogisch, immerhin bewiesen die Fotos, dass Gaara, Naruto, Neji, Shikamaru, Ino und Temari bei den Treffen der beiden dabei waren, also von Sasukes Freundin wissen. Aber wieso- „Was tust du da?“ Ich zuckte zusammen und drehte mich zu Sasuke um, welcher keine drei Schritte von mir entfernt inmitten seines Zimmers stand und mich mit einem undefinierbaren Blick taxierte. „Ich, also… ich hab deine DVDs geordnet und da-“ „Raus.“ Sasukes Stimme hatte etwas Schneidendes an sich und ich schluckte beunruhigt, als mir sein Blick auffiel, welcher auf den Fotos in meinem Schoß lag. „Sasuke, ich kann-“ „Ich sagte raus.“ Seine Stimme war noch um einige Töne tiefer geworden, er knurrte mich förmlich an. Hastig griff ich nach den Fotos und wollte sie zurück in den Umschlag stecken, jedoch umfasste Sasuke in diesem Moment meinen Oberarm und zerrte mich auf die Beine. Ich gab einen leisen Schmerzenslaut von mir, hielt aber sonst die Klappe, während Sasuke mich durch sein Zimmer bis auf den Flur zerrte und anschließend seine Zimmertür hinter mir zuknallte. Etwas bedröppelt stand ich auf dem Flur und realisierte langsam, dass ich nun endgültig bei Sasuke verschissen hatte. Und wie war die Arbeit? Ich seufzte leise und ließ mich auf meinem Bett nieder, bevor ich Hinata antwortete: „Seltsam.“ Wieso das? „Naja… zuerst war ich mit Sasuke einkaufen, weil Itachi mich darum gebeten hatte. Beim Einkaufen habe ich Sasuke ziemlich zusammengeschissen, jedoch hat er mich nicht gefeuert. Gut, er hat mich verarscht und mir fast eine Panikattacke beschert, aber er hat mich nicht gefeuert. Und dann… Ich hab seine DVD-Sammlung sortiert und dabei ist mir ein Umschlag mit Fotos in die Hände gefallen.“ Was für Fotos? „Normale Fotos halt. Sasuke und seine Freunde, auf einigen waren sogar Ino und Temari drauf. Aber… auf jedem dieser Fotos war ein Mädchen, das ich nicht kenne. Ich war jedenfalls grad dabei, mir die Fotos anzuschauen, als Sasuke aufgetaucht und total ausgerastet ist. Er hat mich einfach aus seinem Zimmer geschmissen.“ Sag mal, Sakura… Wie sah das Mädchen aus? Ich runzelte irritiert die Stirn, da Hinatas Stimme einen traurigen Ton angenommen hatte. „Blonde, hüftlange Haare, grüne Augen, hohe Wangenknochen. Wieso fragst du?“ Ich glaube, ich weiß wer das war. „Echt? Wer denn?“ Sasukes Exfreundin. Amy. „Bitte?“ Entsetzt setzte ich mich auf. Wieso versteckte Sasuke die Fotos seiner Ex in einer DVD-Hülle? Diese Frage stellte ich auch Hinata. Vielleicht will er nicht, dass irgendwer mitbekommt, dass er noch nicht über sie hinweg ist. „Wie lange sind die beiden denn schon getrennt?“ Hm… vier Monate, glaub ich. „Das ist eine ganzschön lange Zeit.“ Ich weiß. Aber die beiden waren ein wirkliches Traumpaar. Und ich glaube, dass Amy Sasukes große Liebe war. „Das kann ich mir gar nicht vorstellen. Ich meine, wie kann man bitte Sasuke lieben?“ Sasuke war nicht immer so … gemein. Bevor er mit Amy zusammengekommen ist, war er zwar nicht gerade fremdenfreundlich, aber er konnte wirklich nett sein. Und als er mit Amy zusammen war, kam er mir manchmal wie ein Flummi vor. Und dann… hat sie diese Scheiße abgezogen. „Wovon sprichst du?“ Amy musste zwei Monate vor ihrer Trennung umziehen, weshalb die beiden eine Fernbeziehung geführt haben. Ich weiß nicht so viel darüber, aber eines Tages ist ein Typ bei uns an der Schule aufgetaucht und hat Sasuke eine reingehauen, von wegen, er solle seine Pfoten von Amy lassen. Sie wäre bereits vergeben. „Nein. Du willst doch nicht sagen, dass…“ Amy fuhr zweigleisig. Sie hat Sasuke mindestens zwei Monate lang betrogen. „Oh scheiße.“ Ja. Ich glaube, für ihn ist damals eine Welt zusammengebrochen. Er war zwei Wochen lang nicht in der Schule und als er wiederkam, war er nicht mehr der Sasuke, den wir kannten. Er hat Ino, Tenten, Temari und mich nicht mal mehr mit dem Arsch angeguckt, obwohl wir uns in der Zeit, wo er mit Amy zusammen war, ganz gut mit ihm verstanden haben. Vor allem weil wir auch mit Amy befreundet waren. „Das… haut mich um. Ich hätte nicht gedacht, dass Sasuke… naja… eben nicht immer ein Arsch war.“ Ich dachte, Ino hätte dir bereits von Amy erzählt. „Ne, hat sie nicht.“ Seltsam. Dabei… „Was, dabei?“ Das soll jetzt nicht komisch klingen oder so, aber ich glaube, dass Amy der Grund ist, warum Sasuke dich so oft so sehr runtermacht. „Wieso das?“ Sie ist dir sehr ähnlich. Sie hat ihm auch immer widersprochen und nie eine Gelegenheit ausgelassen, um ihm gehörig die Meinung zu sagen. „Na super. Wieso muss ich immer so ein Glück haben?“ Tut mir Leid, Sakura. Vielleicht hätte ich dir früher von Amy erzählen sollen, aber ich dachte wirklich, dass Ino das bereits getan hätte. „Leider nicht.“ Als ich nach dem Telefonat mit Hinata noch einmal darüber nachdachte, was sie mir erzählt hatte, fiel mir Gaaras Bemerkung wieder ein, die er, kurz bevor er den Musikraum betreten hatte, ausgesprochen hatte: Jeder Mensch hat einen Grund, warum er so ist wie er ist. Sasuke ist da keine Ausnahme. Bei Sasuke trug dieser Grund den Namen Amy. Der Grund, warum er mich hasste. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)