Brauchen Alchemisten eine Familie? von DarkDragon (Familie, Alchemie und MilitärTeil 1 B.Hawkeye x Grumman (Rizas Eltern)) ================================================================================ Kapitel 2: Familienleben oder Alchemie? --------------------------------------- 2.Kapitel: Familienleben oder Alchemie? Kapitel: 3/4 Wochen, Monate vergingen, ohne das Theresia weder ihn noch ihr Buch für eine Woche sah. Von Alex hatte sie erfahren, dass Mr. Hawkeye einige Stunden von Central City entfernt wohnte und nur selten in die Stadt fuhr. Des Weiteren lebte er alleine in einem vererbten alten Herrenhaus. Mit seinen Eltern hatte er sich vor Jahren verkracht, da er gegen einen Militär Eintritt war und lieber die Zeit für Forschungen verbrauchte, als sich eine Frau zu suchen. Im Ganzen war er Theresia sympathisch, auch sie war gegen das Militär, auch wenn ein Eintritt Familientradition war. Ein Mann tritt als Soldat bei und eine Frau als Sekretärin oder auch als Soldatin. Doch die Alchemistin wollte diese unsinnige Tradition brechen. Auch wenn sie noch nicht wusste, wie sie dies ihrer Familie beibringen sollte, welche sie schon als Staatsalchemistin sahen und schon darauf warteten, dass sie das Examen ablegte. Doch sie sehnte sich nach Freiheit. Sie wollte mit ihren Forschungen den Menschen helfen und nicht töten, sie war sicher, dass das Militär dies im Falle eines Falles forderte. Zurzeit befand sich die Grumman im Hause Mustang bei Julia und ihrem Nachwuchs. Was tatsächlich ein Junge war. Blieb nur die Frage offen, ob der Kleine irgendwann tatsächlich, Generalfeldmarschall würde. Fest stand, dass der Kleine, nicht mal einen Monat alt, den Frauen schon den Kopf verdrehen konnte, weil er so niedlich war. Sein Kopf war mit schwarzen Haaren übersät und er schlief in den Armen seiner Mutter. „Irgendwann wirst du auch mal Kinder haben“, lächelte Julia. Die Angesprochene verzog nur ihr Gesicht. „Dazu bräuchte ich einen Mann.“ „Du hast doch einen“, grinste Julia wissend. Die Blonde lehnte sich in den schweren Sessel zurück und schloss die Augen. „Einen den ich seit Langem nicht gesehen habe.“ Während Julia ihr Baby im Arm hin und her bewegte, sagte sie. „Aber du gibst es zu, das er dir gefällt. Das ist schon mal ein Fortschritt.“ Prompt bekam die Mutter einen düsteren Blick zu geworfen und ein gebrummtes „Ja“. Was sie dazu bewogen hatte, dies zu tun, konnte Theresia nicht sagen. Dennoch befand sie sich auf dem Weg zu diesem Kerl. Naja, immerhin schuldete er ihr das Buch, wenn auch nur für eine Woche. Julia hatte ihr die Adresse in die Hand gedrückt und sie zu dieser Reise gedrängt. Eigentlich wollte ihre Freundin sie begleiten, um sicherzugehen, dass die Alchemistin auch wirklich fuhr... Doch diesen Triumph wollte sie, ihr nicht gönnen, daher war sie heimlich gefahren. Julia stand mittlerweile wohl vor ihrer verlassenen Wohnung - fuchsteufelswild- und nahm an, dass Theresia sich gedrückt hatte. Ein kleines Bisschen tat Julia ihr leid, doch sie wollte den arroganten Alchemisten alleine gegenübertreten. Nun stand Theresia vor einer schweren Eichentür, eines recht großen Anwesens, seit 14 Minuten um genau zu sein. Doch sie hatte noch nicht geklingelt und schielte immer wieder auf das Türschild: B. Hawkeye. Tief einatmen. Dann hob sie ihre Hand und schob ihren rechten Zeigefinger in Richtung Klingel. Ding Dong. Augenblicklich schwang die Tür auf. „Ah, Miss Grumman. Schön sie wiederzusehen.“ Der Alchemist trat zurück und bat sie hinein zukommen. Er hat mich gesehen und gewartet, dieser ..., kam es ihr in den Sinn. Das Haus war schön eingerichtet, aber verstaubt. Die meisten Möbel schienen so gut wie nie in Gebrauch zu sein und niemand schien sich ums Saubermachen zu kümmern. Ihr Ziel war das Arbeitszimmer, welches der krasse Gegensatz zum Rest des Hauses war. Keine Staubschicht. Überall lagen Dinge im Weg, meistens Bücher. Bücher gab es hier in Massen. In Regalen hineingestopft. Auf dem schweren Eichenschreibtisch. Aufgeklappt oder hoch gestapelt. Mr. Hawkeye räumte weitere Bücher von einem Stuhl, um ihn der jungen Alchemistin anzubieten. Schweigend wandte er sich dem Bücherberg auf seinem Schreibtisch zu und zog ein Buch hervor. IHR Buch. „Miss Grumman, hier habe ich ihr Buch“, mit diesen Worten reichte er es ihr. Ehrfürchtig nahm sie das Objekt ihrer Begierde die Hände und blätterte darin vorsichtig rum. Das Buch war alt, einige Seiten waren kaum noch zu lesen. Schwache Transmutationskreise zeichneten sich undeutlich auf dem vergilbten Papier ab. Bei einem blieb sie hängen und ihr Zeigefinger fuhr vorsichtig die Linien entlang. Ein Doppelkreis, der übliche Beginn und mehrere Dreiecke waren zu erkennen. Auch Anmerkungen standen da bei. Die Anfangsbuchstaben F und L waren am deutlichsten zu lesen. Die alchimistischen Symbole für Feuer, Luft und Erde waren ineinander verwoben. Aber auch das Zeichen der Sonne/Gold war zuerkennen. „Eine Grundidee. Doch leider hat der Alchemist seine Ideen nie vollendet.“ Theresia sah zu Berthold Hawkeye auf, da dieser immer noch vor ihr stand und sie scheinbar, die ganze Zeit beobachtet hatte. „Vielleicht löse ich ja das Rätsel“, sagte sie und schaute in provokant an. Ein schmales Lächeln stahl sich auf seine Lippen. „In einer Woche?“ In seiner Stimme lag leichter Spot, aber auch etwas, was sie necken sollte. „Ja und ich fange am besten jetzt damit an!“ Abrupt stand Theresia auf und stolzierte davon. Irgendwann würde sie ihr Stolz umbringen, fluchte sie innerlich. Denn sie hätte gerne, weiter mit ihm irgendwelche Thesen diskutiert. Es klingelte Sturm. Es wurde ignoriert. Chaos herrschte im Zimmer, ach eigentlich in der ganzen Wohnung. Überall flatterten Zettel umher. Egal ob beschrieben und tausendmal durchgestrichen oder einfach leer. Einige wiesen auch die geometrischen Formen auf. Die sommerliche Sonne knallte auf einen Tisch, doch die Alchemistin nahm nichts wahr. Sie brütete seit drei Tagen, über Bücher und ihren Aufzeichnungen. Nur ein Gedanke hatte die Blonde: Dem werd ich es zeigen. Ich schaffe das. Ihre Nahrungsaufnahme hatte sie in der Zeit auf das Nötigste beschränkt und auch nicht mehr das Haus verlassen, nicht ans Telefon gegangen und keine Sozialkontakte gepflegt. „THERESIA! Mach endlich mal die Tür auf!“, brüllte Julia. Seit drei Tagen versuchte sie vergeblich, an ihre beste Freundin heranzukommen. Seit sie sie einfach versetzt hatte und scheinbar alleine zu diesem Hawkeye gefahren war, hatten sie keinen Kontakt mehr gehabt. Am ersten Tag hatte sie sich nichts dabei gedacht, als Theresia nicht die Tür öffnete. Am zweiten Tag war sie etwas sauer geworden und jetzt begann sie sich ernsthaft Sorgen zu machen. Julia wusste, dass die Alchemistin sich öfter mal verschanzte, aber nie drei volle Tage. Forschte sie oder hatte sie gar Liebesprobleme? Letzteres war auf jeden Fall, ein Fall für sie. Doch niemand öffnete die Tür. Dabei gab es doch was Wichtiges zu erzählen. Ihr Sohn regelte sich auf ihren Arm und begann zu quengeln. „Ist gut mein Kleiner“, wisperte sie und wippte ihn auf und ab. Zu Frieden über die Aufmerksamkeit, die er bekam, schlief er ein. Genervt warf seine Mutter einen Blick zu der verschlossenen Tür. „Theresia....“ „Arghh!“ Ein weiteres bekritteltes Blattpapier flog auf dem überfüllten Mülleimer zu und landete neben den anderen Papierbällchen. Die junge Frau stand auf und ging zielstrebig auf ihr Bücherregal zu. Das Buch mit dem schwarzen Einband wog schwer in ihrer Hand. Das muss es sein! Es wurde neben den anderen Büchern auf dem Schreibtisch geknallt. Letztendlich kam sie zu keinem Ergebnis am Ende der Woche, aber sie hatte interessante Dinge herausbekommen. Die würde sie ihm, Berthold Hawkeye, vor die Nase knallen. Noch mal alle Papiere zusammen gekramt und in einer Tasche verstaut, machte sie sich auf den Weg das Buch zurückzugeben. Lieben gern hätte sie es behalten. Die Seiten voller Wissen und Weisheiten, aber es war eben ein äquivalenter Tausch gewesen. Einen Tanz gegen eine Woche Buch. Eventuell könnte sie aber erneut mit ihm verhandeln... Viel zu früh war sie am Bahnhof gewesen, ihr Zug fuhr erst in einer Stunde. Allerdings knurrte ihr Magen aufs Heftigste. Immerhin hatte sie seit einer Woche kaum etwas gegessen. Also gönnte sie sich ein Festmahl. Danach kaufte sie sich noch die Tageszeitung, welche sie im Zug durchblätterte. Allerdings stand da nichts Bewegendes drin. Das Militär gab wieder irgendein sinnloses Gesetz bekannt und ihr Vater war in einem Bild zusehen. Er hatte irgendeinen Serienmörder gefasst. Das Interessanteste war, die Bekanntgabe einiger neuer Staatsalchemisten, unter denen sich Alexander Mustang befand. Er muss ja ganz schön was im Köpfchen haben, dachte Theresia. Sie selbst wollte nie dort stehen. Ein Lakai der Arme. Nein. Danke. Weiter konnte sie sich keine Gedanken machen, denn der Zug hielt an ihren Zielbahnhof. Er war förmlich an der Landschaft vorbei gezogen und hatte Städte, Felder und Wälder zurückgelassen. Die Alchemistin stieg also aus und machte sich auf den Weg. Berthold Hawkeyes Haus lag etwas außer halb des Dorfes und so musste sie eine halbe Stunde zu Fuß gehen. Der Wind pfiff ihr um die Ohren, doch das tat ihr gut. Die Luft war angenehm frisch und verschaffte ihr einen klaren Kopf. Der Mann sah sie an und dann wieder auf ihre Notizen. „Großartig. Sie sind in einer Woche weit gekommen.“ Der Blonde lehnte sich in seinem Sessel zurück. Und tauschte die Zettel in seiner Hand gegen eine Tasse Tee. Dieses Mal saßen sie nicht in seinem Arbeitszimmer, sondern in dem gemütlichen Wohnzimmer. Im Kamin prasselte ein Feuer, das den kühlen Abend erwärmte. Der Lichtschein schien auf Theresia und machte aus ihr, in Bertholds Augen, einen Engel. Noch nie hatte er sich so für eine Frau interessiert. Lag es an ihren alchimistischen Fähigkeiten oder begehrte er sie als Frau? Der Abend verging wie im Fluge. Die Alchemisten saßen sehr dicht beisammen und genossen ihre Diskussionen. „Theresia“, murmelte Berthold. Im Laufe des Abends hatten sie von „Sie“ ins „du“ gewechselt und waren auch so schon recht vertraut miteinander. Die Angesprochene sah ihn tief in die Augen. „Ich biete dir einen weiteren Tausch an. Heirate mich und dann stehen dir alle meine Unterlagen zur Verfügung.“ Das kam für sie etwas zu plötzlich. Bis vor Kurzem hätte sie, „Nein“ gesagt, hätte ihr irgendein Dahergelaufener Kerl sie gefragt. Sie war kein Familientyp. Hätte sie sich zwischen Familienleben und Alchemie entscheiden müssen, hätte sie, ohne zu zögern, die Alchemie gewählt. Allerdings bat ihr Berthold gerade beides an. „Ja, aber lass uns nichts überstürzen.“ Ihr graute schon vor Julias überschwänglicher Reaktion und ihren wilden Hochzeitsvorbereitungen, dem erneuten Shoppen gehen, diesmal für sich selber. „Erst mal sollten wir uns besser kennenlernen“, murmelte sie zum Schluss noch. Was den Alchemisten zum Lächeln brachte. „Du hast vermutlich recht.“ Kapitel Ende Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)