Ketten der Erinnerungen von darkmousi (Die Chronik des letzten Naga) ================================================================================ Kapitel 7: Kapitel 7 -------------------- Das Shikigami brachte sie wieder in den imposanten Thronsaal, in dem Kirei sie teleportiert hatte. Kano saß wieder auf seinen Thron. Die langen schwarzen Haare waren mit Nadeln hochgesteckt und er trug nun die formelle Kleidung eines Gottes. Ein langer mehrlagiger Kimono in Schneeweiß mit wunderschönen verschlungenen silbernen Stickereien, die sich in komplizierte Muster um den Kimono wanden. Diese schienen sich zu bewegen und verwirrten Einen wenn man sie zu lange ansah. Das schöne Kleidungsstück wurde mit einen breiten dunkelblauen Obi zusammen gehalten, wo eine silberne Kordel noch einmal drüber gewickelt war. Kanons Schwanz lugte unter den Falten hervor, die Schuppen glänzten leicht in Kerzenlicht. Die Augen des Gottes waren geschlossen und ein Ausdruck stiller Konzentration war auf seinen Gesicht geschrieben, doch als sein Sohn und dessen Diener eintraten öffneten sich Diese. Sie waren ganz dunkel geworden und er sah sie sehr ernst an. Seine schlanke langgliedrige Hand hob sich und er deutete nach vorne, wo zwei Hocker mit Teegeschirr standen. Kirei verstand sofort und kniete sich in der Seiza Haltung hin. Auch Toru setzte sich rechts neben seinen Freund und er konnte die Spannung, die in der Luft lag förmlich spüren. So das er nichts sagte, sondern schweigend zu Boden starrte. Eine Dienerin erschien und ging zu der Vertiefung, die vor den Hockern aufgebaut war, dort war schon das Feuer angefacht und ein kleiner zierlicher Kessel kochte schon vor sich hin. Sie würde die traditionelle Teezeremonie abhalten, wie es ihr Herr wünschte. So machte sich nun ans Werk. Man konnte an ihren leeren Blick selbst erkennen, das sie auch kein Mensch war. Im Saal war es dunkel, kein Licht der Sonne kam herein, so das man ihre Gestalt nun komplett sehen konnte. Nur die Kerzen waren angezündet worden. Auch brannten einige Raucherstäbchen und außer den Thron und den kleinen Hockern, waren keine Möbel hier zu entdecken. Der Raum diente nur um die Pilger aufzuwarten und sich deren Bitten anzuhören. Er wurde normalerweise nicht dazu genutzt um Gäste zu bewirten. Die Luft war durchwebt von ihren Wünschen und Hoffnungen. Sie schien eine ganz eigene Substanz zu haben, das man sie wie Schatten aus den Augenwinkel vorbeihuschen sehen konnte. In der Teezeremonie wurde kaum gesprochen und man konzentrierte sich nur darauf, auf das was das Shikigami tat. Man sprach nur die üblichen höflichen Floskeln, die gesprochen werden mussten. Es wurden die Teeschalen bewundert, die wenn auch schlicht waren, eine hübsche kobaltblaue Farbe hatten. Sie waren sehr kostbar, denn der Farbstoff Blau, kam selten vor. Erst als der Tee serviert worden war, hielt Kirei die Stille nicht mehr aus. Er sah zu seinen Vater auf, der in stiller Konzentration noch seinen Tee trank. „Was ist deine Entscheidung?“ fragte er rundheraus. Kanon setzte die Schale ab und sah zu seinen Sohn herunter. Ein zartes Lächeln erschien nur ganz kurz über seine Lippen, er war amüsiert, dass war wieder typisch für den sehr ungeduldigen Kirei. Er war sehr neugierig und konnte nie lange still sein, so ähnelte er doch sehr seiner verstorbenen Frau, deren Tod er immer noch bedauerte. Das war auch das was er so sehr an seinen Sohn liebte, er war nicht wie die Anderen ihrer Rasse, die sich von ihren Traditionen in Ketten legen ließen. „Nun!“ begann er langsam. „Ich habe versucht die Alten zu erreichen, mit ihnen zu kommunizieren, aber ich konnte es nicht. Jedenfalls nicht alle, es scheint als wären sie vom Antlitz der Welt hinweggefegt worden. Als wären sie verschwunden, es ist sehr seltsam, normalerweise sind wir in Notfällen immer in Kontakt!“ sagte er leise und seine Augen wurden noch dunkler, fast so schwarz wie die Nacht. Die Lage war also doch ernster als sie erschien, dachte Toru nur leise und auch Kirei sah geschockt aus. Sein Vater konnte mit den Alten kommunizieren, in dem er Magie anwendete. Es war für Diesen ein simpler Trick, den er manchmal nutzte. Dazu benötigte er nur eine Schale reines Wasser. Das Wasser war wie ein Spiegel, es zeigte ihn alles was er sehen wollte, jedenfalls überall wo es Wasser gab. „Die Wenigen mit denen ich Kontakt aufnehmen konnte, erzählten mir verstörende Neuigkeiten. Es verschwinden überall Frauen und Kinder, wie Toru es mir schön erzählt hatte, die Menschen sind in Auffuhr. Es werden Aufstände angezettelt die Sterblichen scheinen nun auch Angst vor uns zu haben, Tempel werden niedergerissen und abgebrannt“ eine Pause entstand. „Ich glaube das ist auch mit denen passiert, die ich nicht erreichen konnte. Doch da wäre noch was, es schient als würde wer Jagd auf unsere Rasse machen. Man findet Leichen die extrem verstümmelt sind, auch mit Bisswunden. Sie schienen angefressen worden zu sein!“ Kanon erzählte es sehr kühl, als würde es ihn nichts angehen, doch tief in seinen Inneren war er sehr aufgeregt. Schon so lange war er hier in dieser Einsamkeit, die er selbst erwählt hatte. Kein Laut von der Außenwelt war bis jetzt hier vorgedrungen und auch der Strom der Menschen, die hier her pilgerten war schon versiegt. Dann kam sein Sohn und riss ihn aus dieser Starre und er musste sich wieder um die Belangen von draußen kümmern. Kanon schloss noch einmal die Augen und dann sah er zu seinen Sohn, den er wirklich über alles liebte und von dem er wusste, das ihn noch einiges an Probleme und Mühsal erwartete. Sein Blick wurde wieder klar. Er musste sich für seinen Sohn zusammenreißen, denn er sollte wenigstens aus diesen Irrsinn heil herauskommen. „Ich weiß nicht wie ich hier helfen kann, ich kann nur sagen ich werde alles tun was ich kann!“ sagte er leise. Kanon wusste das er hier nicht weg konnte, die Mangrovenwälder waren sein Grab und sein zu Hause. Er konnte seinen Sohn nicht begleiten und Dieser durfte nicht bei ihn bleiben. Doch er würde nicht tatenlos hier sitzen, so beschloss er alles zu tun um sein Kind zu retten. „Vater....?“ versuchte Kirei, doch Kanon winkte elegant ab. „Ich weiß schon was du mir sagen willst, kein Wort und kein Geschehen in diesem Schrein entgeht meinen Ohren. Ich weiß du willst mir sagen das was mich hier her gebracht hat, das es geplant war. Das die Kizunes deine Mutter getötet haben.“ ein leises Seufzen entkam seinen Lippen. „Ich gebe dir recht!“ sagte er. “Und ich sage dir es wird noch schlimmer kommen, deswegen muss ich dich bitten Toru auf meinen Sohn aufzupassen. Er muss um jeden Preis überleben verstehst du?“ dabei fiel sein grüner Blick nun auf den Menschen, der fast vor Schreck seine Teeschale fallen ließ. Was meinte er denn nun? Was sollte das heißen? Er wollte es fragen, doch der Blick den Kanon ihn zuwarf war voller Verzweiflung und Hoffnung. Der Gott hatte die Hände in das harte schwarze Holz des Throns gekrallt, das sie fast bluteten, doch an seinen Gesicht konnte man seine Gefühle kaum erkenne. Sein flackernder Blick richtete sich zur Tür, die aus den Schrein führte. Es bleib so wenig Zeit, er hatte geglaubt Kirei und Toru alles erklären zu können, doch die Hoffnung verschwand je mehr Zeit verging. Mit einer geschmeidigen Bewegung stand er nun auf. „Ihr müsst weg!“ sagte er auf einmal, er hatte ihnen noch etwas verschwiegen, doch er durfte es Kirei nicht erzählen. „Ihr habt nicht mehr viel Zeit!“ sagte er leise. Sein Blick richtete sich noch einmal auf die Tür. Sie waren fast da und er würde dafür sorgen, das sie wenigstens nicht sein eigenes Fleisch und Blut bekamen. Er drehte sich ruckartig um. „Folgt mir!“ sagte er einfach und Kirei zuckte mit den Schultern, als nun auch Toru aufstand. Er wusste nicht was mit seinen Vater los war, doch er würde Diesen gehorchen. Denn der Ton mit denen er gesprochen hatte, duldete keinen Widerspruch. Kanon führte sie aus den Saal heraus. Er hatte das kurze Zusammensein mit Kirei genossen und wünschte tief in seinen Inneren, es würde andauern. Doch die Zeit lief ihnen davon und sie durften die Beiden hier nicht antreffen. „Kommt! Das Land hier ist in vollkommener Auffuhr müsst ihr wissen. Die Alten sie wollen die Jungen hier wegschicken. Sie sagen, was auch meine Meinung ist, wenigstens ein Funken Hoffnung müssen wir haben, denn wir sind nicht mehr viele. Schon Jahre haben wir keine Kinder mehr bekommen. Du Kirei warst das Letzte und bist noch nicht einmal Reinblütig. Ich möchte das du weiter lebst und ich will das du glücklich wirst.“ Kirei wollte etwas sagen, doch noch einmal drehte sich Kanon um. Sein Blick war unendlich traurig. „Hör mir jetzt mal zu, wir haben diesen Tag schon lange vorausgesehen, unsere Zeit hier war begrenzt und es war unsere Bestimmung hier zu sterben. Aber ihr dürft es nicht!“ sagte er leise. Er ging zu Toru und nahm dessen warmen Hände in die Seine. Dabei sah er ihn eindringlich in die Augen. „Versprich mir das du auf meinen Sohn aufpasst?“ Toru schluckte hart und nickte dann einfach, zu mehr war er nicht imstande. Denn er konnte nicht nachfragen, da war Was in Kanons Augen, das ihn aufhielt. Doch Kanon war zufrieden, er legte noch einmal die Figur in die Hand von Toru. Die hatte der Junge fast vergessen, er würde sie beide auf Reisen schicken. „Die darfst du nicht vergessen!“ flüsterte er sehr leise. „Ich hab sie vor Kireis Geburt herstellen lassen. Eine Wahrsagerin hat mir und meiner Frau prophezeit das ihn viel Leid erwarten würde, Traurigkeit und es auch noch Hoffnung geben wird. Ich ließ sie herstellen, und webte einen Zauber in ihr, das sie ihn beschützen würde und sein Leid linderte. Sie enthält alle guten Wünsche von mir und seiner Mutter.“ flüsterte er leise Toru zu. „Deswegen musst du gut auf sie und ihn aufpassen!“ er sah zu Kirei, doch dieser hatte die Worte nicht gehört. Sofort ließ Kanon nun die Hände von Toru los, dann aber ging er zu seinen Sohn. Überraschend umarmte er ihn und hielt ihn fest an sich gedrückt. „Ich wünsche mir, dass ich noch Zeit mit dir verbringen kann, das ich dir sagen kann wie leid es mir tut und wie sehr ich dich liebe!“ Flüsterte Kanon in Kireis Ohr, dann löste er sich von diesen. Kirei wollte zu seinen Vater springen, denn er konnte die Endlichkeit des Augenblickes in dessen Augen sehen und Sorgen überkam ihn, auf einmal wusste er das es ein Abschied für Immer war. Doch dann war er verschwunden, Kanon hatte ihn mit Hilfe seiner Magie weggeschickt. „Geh mit ihn nach Süden zum Meer, dort wartet ein Schiff auf euch!“ sagte er leise und dann war auch Toru verschwunden. Der Gott des Meeres und der Barmherzigkeit drehte sich um, sein Gesicht war voller Traurigkeit. „Lebewohl mein Sohn!“ sagte er leise und ging zu seinen Thronsaal um die zu erwarten, die zu ihn kommen würden. Menschen und Youkai, die einen wollten Rache und die Anderen glaubten das sie Gerechtigkeit bekämen. Er lehnte sich zurück und schloss die grünen Augen vor den Grauen was ihn erwarten würde. Dann wurde die Tür aufgestoßen. Toru öffnete die Augen, sie befanden sich immer noch in den Mangrovenwäldern, das konnte er sehen. Dicht um sie herum wuchsen die Bäume und die mächtigen Wurzeln pflügten sich ihren Weg durch das grüne Wasser. Es waren seltsame Laute zu hören, Vögel und andere Tiere die er noch nie gesehen hatte. Doch sie waren auf festen Boden gelandet. Er sah sich um und entdeckte Kirei, der fassungslos in eine bestimmte Richtung starrte und der die Augen schreckgeweitet geöffnet hatte. Draußen zwischen den ganzen Tieren konnten sie andere Schreie hören, eine wilde Menge und ein Toben. Auch Krachen und dann entflammte kurz ein Lichtschein und es wurde hell irgendwo zwischen den ganzen Gehölz. Es musste immer noch in der Nähe von Schrein sein, nah genug um zu hören was geschah. Kirei fiel zu Boden und seine schlanken schneeweißen Hände krallten sich in das Gras. Sein Körper bebte, dann aber hob er den Kopf und ein unmenschlicher Schrei entwich seinen Lippen. Ein Schrei der von großen Kummer und Trauer zeugte. Und auch Toru wusste nun was geschehen war, der Gott des Wassers war fort. Das wunderschöne Wesen das gleichzeitig mächtig und doch so menschlich war. Auch in Torus Herzen war nun Trauer aber auch Wut über diese Sinnlose Zerstörung und das Morden. Vorsichtig ging er zu Kirei, er nahm den zitternden und weinenden Naga in seine Arme. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)