STUMME SCHREIE - Cum tacent clamant von Noveen (Indem sie schweigen, reden sie...) ================================================================================ Epilog: Kein Ende in Sicht -------------------------- So meine Lieben! Es ist leider soweit... das Ende dieser Story ist da. Ich hoffe ich konnte euch fesseln und ein wenig von dem Schrecken beschreiben, der manchmal an uns vorbei schleicht ohne das wir es merken. Ich hoffe ihr habt den kalten Schauer der Schrecklichkeit auf euren Rücken gespürt! So wie ich es jedes Mal tue, wenn ich "Kris" heute ansehe. Niemand kann sich diesen Schmerz vorstellen... niemand sollte es tun. Zum Epilog gibt es noch etwas zu sagen. Dieser stand schon sehr früh fest und ich habe mich die ganze Zeit gewundert, warum er mir so leicht von der Hand ging und mir so lebhaft vor Augen stand. Die Antwort kam, als ich eines abends, als ich mir einer meiner Lieblingsgeschichte durchlas. Ich habe eine der Szenen als Anlehnung für diese hier genommen. Deswegen möchte ich Silverdarshan ganz herzlich für ihre Großherzigkeit danken und das ich diese Szene hier benutzen darf. Sie war praktisch meine Inspiration dazu.^^" Aber jetzt genug geredet. Viel Spaß. _______ »Du bist wirklich ein hübscher Junge. Mich wundert es, dass die anderen nicht schon vorher mit dir geprahlt haben. Aber wahrscheinlich wollten sie dich erst einmal alleine Genießen!« Kris nickte beklommen und schloss gequält die Augen, als ein paar Lippen sich unaufgefordert auf die seinen legten. Automatisch erwiderte er den verlangenden Kuss, versuchte dabei die fummelnden Hände zu ignorieren, welche sich bereits nach wenigen Sekunden einen Weg in seine Hose bahnten. Kris erschauderte. Die Hände dieses Mannes waren alles andere als angenehm. Sie waren rau und so groß… grob und kein bisschen zärtlich. Er mochte das nicht! Luca… Luca… Luca… Luca… Luca… Luca… Luca! Sein Mantra… der Mensch, der ihn am Leben hielt… Als er bemerkte, dass er träumte versuchte er sich mit den Gedanken an seinem Freund zu wecken. Sein Liebster… er wollte zu ihm! »LUCA!!« Der Dunkelhaarige fuhr schweißgebadet aus seinem Alptraum auf und kauerte sich ängstlich zusammen. Er bemerkte die Anwesenheit des Älteren erst, als dieser ihm eine Hand auf die bebenden Schultern legte. »Kris?... Kris! Was ist denn, hey… was ist los?!« entwich es Luca erschüttert, nachdem er kurz zuvor alarmiert durch Kris Schreie ebenfalls aus dem Tiefschlaf gefahren war. Er sah noch ziemlich verschlafen aus. Kris reagierte nicht, klammerte sich lediglich noch fester an seinen Freud, als dieser ihn nun beschützend in die Arme nahm. Der Jüngere drohte von Sekunde zu Sekunde tiefer in einem Strudel der Panik zu versinken. »Luca! Luca! Bitte… nicht loslassen, nicht loslassen!« »Shh… ganz ruhig… ruhig… ich bin ja da… ist ja gut, mein Kleiner. Es ist vorbei…du hast nur geträumt!« Behutsam bugsierte er Kris zurück auf die weichen Kissen und legte sich neben ihn hin. »Kris, was hast du mit deinem Arm gemacht? Hast du dich gekratzt, du blutest ja… Shh… beruhig dich… ich bin ja bei dir… ich lasse dich nie wieder allein, hörst du? Ich verspreche es dir! Niemand wird dich mehr anfassen. Dieses Schwein bekommt dich nicht mehr! Es war mir ein Traum… ein dummer Traum.« Leise und gefasst sprach Luca auf den völlig aufgelösten Jungen ein und wickelte vorsichtig die Decke um den Körper. Kris versuchte sich mit aller verbliebenen Kraft an ihm festzuhalten, als er seine Hände aus seinem Shirt lösen wollte. »Nein… nicht… lass mich nicht allein!« »Niemals… psch.« Sanft küsste er seinen jüngeren Freund und streichelte seine Haare zurück. »Lucaaaaa…« Kläglich hallte sein Name von den Wänden des Schlafzimmers wider. »Ich bin da, Kris… ich bin ja da… shh…« Kris konnte oder wollte sich nicht beruhigen. Selbst die zärtlichen Streicheleinheiten schienen diesmal nicht die gewünschte Wirkung zu zeigen. Immer wieder kraulte Luca dem Kleinen durch die weiche Mähne oder strich ihm in einer besänftigenden Geste über den Rücken. Liebevolle Küsse auf die vom weinen geröteten Wangen und die vollen Lippen begleiteten seine Bemühungen. Erst nach schier endloser Zeit, trugen seine Taten erste Früchte. Kris hektischer Atem verlangsamte sich und auch die endlosen Tränen versiegten. Tief hatte er sein Gesicht an Lucas Brust vergraben. Seine Hände hingegen klammerten sich noch immer völlig verkrampft in den Schlafshirt des anderen. »Es- es tut mir Leid…- bitte…- ich liebe dich…nur dich…« Herzzerreißend schniefte Kris und presste sich mit jedem gewisperten Wort noch enger in die wärmende Umarmung. Hektisch umherzuckende Iriden suchten die seines Liebsten und hafteten sich verzweifelt an diese. //Luca, ich bin so schmutzig! Bitte verzeih mir!//, schrie er in Gedanken, wenngleich auch keine Silbe seine Lippen verließ. So sehr er sich vor einer Antwort fürchtete, das konnte er Luca nicht antun. Er litt schon genug wegen ihm… machte sich bereits genug Sorgen. Nein, solange es Kris noch gut ging, würde er ihm zuliebe schweigen. Vielleicht… vielleicht hatte er ja auch gar nichts… vielleicht war er ja sauber…? Hatte ihm das nicht die Psychologin gesagt? Aber wie sollte er das glauben, wenn er sich so dreckig fühlte? Die warme Hand, die fast zögerlich sanft über seine Wange zu streicheln begann, riss den verzweifelten Jungen für den Moment aus seinen düsteren Gedanken. »Ist schon gut, mein Kleiner…- ich liebe dich auch.« lächelte Luca und versiegelte seine Lippen liebevoll mit den seinen. Er schmiegte sich wieder so eng wie möglich an Lucas Brust und kämpfte tapfer die neu aufkommenden Tränen hinunter. Er fror und schwitzte zugleich … und er hatte Angst. Als könnte sein großer Freund eben jene Gefühle deutlich fühlen, zwang er Kris sanft dazu, seinem zärtlichen Blick Stand zu halten. »Ich halte mein Versprechen. Wir werden uns niemals voneinander trennen!« Schüchtern… kaum sichtbar legte sich ein zaghaftes Lächeln auf das erschöpftes Gesicht des Dunkelhaarigen. Er nickte langsam. Ja… niemals wollte er von Luca getrennt sein! »Komm, versuch noch etwas zu schlafen, okay?« Er bettete seinen Kopf auf die Brust des Rothaarigen und ließ es zu, dass dieser seinen Nacken kraulte. Es war so schön… Die Geborgenheit schwappte über ihn und vertrieb seine Angst und sein Unwohlsein. »Luca…« nuschelte er und gähnte wieder leise. »Ja.« Das reichte. Er war bei ihm. Wärme und Geborgenheit spürend, schlummerte er in den Armen des Anderen wieder ein. Hier war er absolut sicher. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)