Das Apfeltaschen Date von Lorella ================================================================================ Prolog: -------- Vincent muss die 11. Klasse wiederholen und lernt ein bekanntes Gesicht kennen. Als er sie an der Bushaltestelle wiedersieht und mit der Zeit auf eine freundschaft eingeht, merkt er das ihm einiges bekannt vorkommt. Ob er sie doch besser kennt als er denkt? Gedankengänge bekommen von mir diese Umrandung ||Gedanke|| Kapitel 1: Der erste Schultag ----------------------------- Wenn ich mich vorstellen darf, mein Name ist Vincent Othello. Ich bin 17 Jahre alt. Ich wiege ca. 78 Kilo und bin 1,85 groß. Habe hellblondes Haar, das etwa bis zum Kinn geht. Wenn ich es Lufttrocknen lasse wird es leicht wuschelig, was bei Mädchen anscheinend gut ankommt. Ich habe blaugraue Augen und trage eine feste Zahnspange, seit ungefähr 2 Jahren. Ich habe mich schon daran gewöhnt und muss sagen, dass es gar nicht so schlimm ist. Unter anderem bin ich noch in einem Sportclub. Dort verbringe ich häufig Zeit nach der Schule um richtig auszuspannen. Wenn man dahin geht kann man sich sämtlichen Sportarten anschließen, so bleibt man fit und hat gleichzeitig Spaß. Da viele gleichgesinnte ihre Freizeit dort verbringen findet man auch schnell Freunde. Momentan sind Sommerferien, leider nur noch eine Woche. Ich muss nach den Ferien die Klasse wiederholen, da ich aufgrund der Vieren in den Hauptfächern sitzen geblieben bin. Aus der Unterstufe kenne ich niemanden, außer ein Mädchen das immer zusammen mit mir an der Bushaltestelle steht. Ich habe sie noch nie angesprochen, obwohl ich sie sympathisch finde. Ich weiß nicht ganz wie ich es anstellen soll, aber wenn ich sie lachen sehe, wenn der Wind ihre braunen Haare wild umher fliegen lässt, dann würde ich sie am liebsten einfach so ansprechen. Aber ich traue mich ja doch nicht, und nun komme ich auch noch mit ihr in eine Klasse. Das kann nicht gut gehen, wenn wir den Schulweg über nebeneinander herlaufen und nicht reden. Ich muss mir etwas einfallen lassen, vielleicht ein anderer Weg? Oder ich warte einfach ab und sehe ob sie einen anderen Weg geht. Ich sollte nicht zu viel über so etwas nachdenken. Es gibt wichtigeres. Ich wohne zusammen mit meinen Eltern in einem Haus. Die obere Etage habe ich für mich allein, Es gibt dort ein kleines Bad in hellem Blau, einer weißen Toilette und einer grauen Dusche, Ein Gästezimmer in weiß mit hellen Möbeln und mein Zimmer, mit dunkelblauer Tapete, Laminat und so ziemlich modern eingerichtet. Mein Stolz gilt meinem selbstgebauten CD-Regal an der Wand. Es ist dunkelbraun geschwungenes Holz, in etwa wie ein Schriftzug, es ähnelt graffitiartiger Schrift. Ich mag es. Das Regal spiegelt meinen Musikgeschmack sehr gut wieder. Viel ruhiges mit ein bisschen Rock. Daneben steht direkt mein CD-Spieler, am Fenster mein Schreibtisch und in der hinteren Ecke meines Zimmers stand mein Bett mit einem einfachen blau-weiß karierten Bettbezug. Nun ja, wir führen ein recht gutes Leben, aber alles glatt läuft es bei uns trotzdem nicht. Ich durfte schon zweimal nicht mit auf Klassenfahrt, weil meine Eltern meinten, dass ich zu verwöhnt sei. Aber das stimmt nicht. Ich muss jeden Tag für die Schule lernen, gehe am Wochenende nicht aus und bekomme nicht einmal Taschengeld. Ich soll mir sogar einen Nebenjob suchen, obwohl ich das noch nicht einmal so schlimm finde, sondern eher praktisch, denn so komme ich wenigstens mal unter Leute und sitze nicht immer nur zuhause und muss lernen. Während ich auf meine Uhr sehe und anfange zu gähnen, merkte ich, dass es schon ziemlich spät war. Es war bereits 23:00 Uhr. Ich sollte schlafen gehen. Mit halb geschlossenen Augen steuerte ich auf mein Bett zu und ließ mich fallen. Es war eine Woche vergangen, wir hatten Montag, 7:30 Uhr Mein Wecker klingelte Sturm. Langsam erhob ich mich aus meinem Tiefschlaf und sah auf die Uhrzeit. „Ich komm zu spät zur Schule!!“ schrie ich. So schnell wie nur möglich, sprang ich unter die Dusche. Nach etwa fünf Minuten war ich fertig und griff nach einem Handtuch, doch meine Hand wanderte ins Leere. „Scheiße!! Ausgerechnet heute..“ Natürlich flitzte ich mit Schallgeschwindigkeit an den Badezimmerschrank, schnappte mir ein Handtuch, trocknete mich rasch ab, verschwand in meinem Zimmer und riss den Kleiderschrank auf. Ich suchte mir eine grün karierte Boxershorts raus, eine hellbraune Caprihose und ein gelbes Shirt. Ich streifte mir die Sachen schnell über und mein Blick wanderte auf die Uhr. „Schon 7:45 Uhr!“ Ich schnappe mir meine Tasche und rannte zu der Bushaltestelle, den ersten Bus hatte ich natürlich verpasst. Wenn ich Glück hatte, würde ich noch den nächsten in drei Minuten bekommen. Plötzlich schoss ein Auto aus einer Seitenstraße heraus. Ich schaffte es noch gerade eben auf Seite zu springen, da ich schon einmal so in Fahrt war, hinter mir hörte ich das Auto nur hupen, er hätte mich erwischen können. Mein Herz war mir bis in die Hose gerutscht. Als ich an der Haltestelle, nach Luft japsend, ankam, bog der Bus auch schon ein. Ich stieg ein. Es waren noch einige Klassenkameraden von mir mit im Bus, doch ich achtete nicht auf sie, da sie mich sowieso nur aufziehen würden. Nachdem ich saß, immer noch außer Atem, spürte ich einen Stich in meiner Brust. Ich setzte mich überaus aufrecht hin und versuchte ruhig zu atmen. Der Schmerz zog langsam von dannen, als der Bus die Schule erreichte. Die meisten Schüler waren schon auf dem Weg in die Klassenzimmer zu gehen, nur ein Mädchen blieb felsenfest in der Menge stehen. Sie war es. Das Mädchen von der Bushaltestelle. Ihre schulterlangen braunen Haare wehten im Wind umher, sie lächelte. Der Bus hielt mit einem gewaltigen Ruck an. Der Busfahrer rief, „Alles aussteigen!“, und öffnete die Türen. Leicht benommen stieg ich aus, lief drei Meter und blieb wieder stehen. Jetzt musste ich nur noch meinen Stundenplan für die neue Klasse finden dann würde ich noch rechtzeitig zum Unterricht kommen. Ich durchwühlte meine Tasche, und kniete mich auf den Boden um mehr sehen zu können. Auf einmal platzierte sich ein Schatten über mich. Eine Stimme ertönte, „Soll ich dich zu unserem Klassenraum begleiten?“ sie klang sehr freundlich und leicht aufgeregt bis zitternd. Ich sah hinauf um zu sehen wer mich ansprach. „Mein Name ist Roxanne, wir gehen in dieselbe Klasse dieses Jahr.“ Sie hielt mir ihre Hand hin und lächelte. Ich stopfte rasch wieder alles in meine Tasche, stand auf, schüttelte ihre Hand und sagte, „Danke, ich heiße Vincent.“ Mein Versuch zu lächeln war bestimmt nicht der beste und ich glaube rot wurde ich auch. Um zu überspielen wie unangenehm mir diese Situation war lachte ich anschließend. „Können wir uns auf den Weg machen? Sonst kommen wir doch zu spät.“ „Ist gut, lass uns gehen“ erwiderte sie und wir gingen zu unseren Klassenraum. Bei jedem Schritt, den ich neben ihr herlief klopfte mein Herz lauter und schneller, das Atmen fiel mir ebenfalls sehr schwer und ich schluckte häufiger als sonst. Ich lief neben dem Mädchen her, welches die ganze Zeit über mit mir auf den Bus wartete, fassen konnte ich es glaub ich gar nicht richtig. Sie war so hübsch und es sah so aus als hätte sie auf mich gewartet, als hätte sie gewusst in was für einem Stress ich heute morgen war. Das ist alles sehr seltsam. Wir erreichten die Klasse. Der Lehrer hatte zum Glück Verspätung und wir kamen rechtzeitig an. Ich setzte mich ans Fenster, damit ich mich nicht ganz fehl am Platz fühlte. Dann, kam Roxanne auf mich zu. „Darf ich mich neben dich setzten? Meine Klassenkameraden, mit denen verstehe ich mich nicht allzu gut und da wir..“, „Ja klar! Setz dich.“ unterbrach ich sie, lächelte freudestrahlend und zog den Stuhl vor. Sie setzte sich erleichtert, atmete auf und sah nach draußen, als plötzlich der Lehrer den Raum betrat und Stille sich langsam ausbreitete. Sie lehnte sich noch kurz zu mir rüber und flüsterte „Fahren wir heute zusammen mit dem Bus?“ ich antwortete, „Gern, ich würde mich freuen“. Nachdem wir das abgemacht hatten, war der Raum mit Ruhe gefüllt. Der Lehrer machte kurz darauf aufmerksam das ein neuer Schüler, ich, die Klasse besuchte. Alle fingen an mich zu mustern und das Getuschel ging schon los, auch das Gelächter der Mädchen war nicht zu überhören. Roxanne kritzelte etwas auf einen Zettel und schob ihn geschickt, ohne das der Lehrer etwas merkte unter meine Mappe. Ich bekam Herzklopfen, schon wieder. Ich holte den Zettel hervor und las was darauf stand. ||Mach dir keine Gedanken, sie sind bloß neuen gegenüber sehr skeptisch ;)|| Ich sah sie an und lächelte, sie blickte erst zu mir, dann verträumt in den Himmel. Er war hellblau und die Sonne schien. Der Tag verging wie im Flug. Ich hörte in der 6 Stunde die Schulglocke klingeln und lief kurz danach zur Haltestelle, wo der Bus schon warten würde. Ich hielt währenddessen Ausschau nach Roxanne, da sie mich gefragt hatte ob wir gemeinsam nach hause fahren, war ich entschlossen auf sie zu warten. Nach ungefähr 3 Minuten trudelte sie auch ein, gelöst von ihren Freundinnen taumelte sie zu mir. Ihre Verabschiedung war ziemlich laut gewesen sodass ich mir ein grinsen nicht verkneifen konnte. Wir stiegen in den Bus ein und kurz darauf fuhr er auch schon los. "Du brauchst gar nicht so vor dich hin grinsen, sie mögen dich und haben mir viel Spaß gewünscht, du kennst das doch oder nicht?!" Meinte Roxanne. Ich nickte und sah aus dem Fenster. Während der Bus fuhr, redeten wir ansonsten kaum ein Wort mit einander. Ich dachte mir nichts weiter dabei. Als wir endlich ankamen brachte sie ein großen Gähnen heraus und streckte sich. Ich sah sie schmunzelnd an. Sie lachte und verabschiedete sich herzlich von mir. Nach ein Paar Schritten rief sie, „Einen wunderschönen Tag noch! Bis Morgen früh dann.“ Sie drehte sich wieder um und lief weiter, hob ihren Arm und winkte noch eine Weile. „Wünsche ich dir auch, bis Morgen dann!“ Ich winkte auch kurz und machte mich auf den nach hause Weg. Diesmal schlenderte ich zurück und warf, bevor ich über die Seitenstraße ging einen umfangreichen Blick in die Gasse, um nicht noch einmal von einem Auto überrascht zu werden. Als ich zuhause ankam machte ich meine Hausaufgaben die angefallen waren, aß etwas zu Abend, stellte mir den Wecker für den nächsten Morgen, früh genug, damit ich auf gar keinen Fall verschlafen konnte, zog meine Sachen bis auf die Boxershorts aus, hängte sie über meinen Drehstuhl vom Schreibtisch und ging anschließend schlafen. Kapitel 2: Die Frage -------------------- Im Halbschlaf hörte ich ein leises Rascheln an meiner Zimmertür. „Guten Morgen Vincent! Zeit zum Aufstehen!“ hörte ich meine Mutter Ohrenbetäubend rufen, während sie in mein Zimmer stolzierte. Sie kam auf mein Bett zu, setzte sich dicht an mich und wuschelte mir durch die Haare. „Mom..Lass das, der Wecker hat ja noch nicht einmal geklingelt“ seufzte ich genervt. „Du hast gestern verschlafen, hast du wirklich gedacht ich merke es nicht wenn mein Liebling fast die Treppe hinunterstürzt, weil er zu spät dran ist?“ dabei knautschte sie meine Wangen zusammen und grinste. Als sie das tat nahm ich ihre Hände gleich wieder aus meinem Gesicht und konterte mit diesem Satz, „Ich bin doch kein Baby mehr, ich weiß was ich tue“ daraufhin strich sie noch einmal über mein Haar, „Du wirst immer mein kleines Baby bleiben, Vinny“ und stand danach auf. Sie wies mich daraufhin, dass das Frühstück schon auf mich warten würde und ich mich beeilen sollte. Ich hörte das knarren der Treppe und wartete bis kein Ton mehr zu hören war. Langsam setzte ich mich auf, streckte, reckte mich und gähnte noch eine Runde, bevor ich mal wieder auf die Uhr sah. Die Uhr schlug 06.00 Uhr. Noch ganze 2 Stunden bis zur Schule! Ich ärgerte mich fürchterlich, jedoch konnte ich nicht lange böse auf meine Mutter sein. Sie hatte es bloß gut gemeint. Ich schaute nach draußen und sah das es nebelig war. Aufgrund dieser Erkenntnis, beschloss ich mir wärmere Klamotten anzuziehen. Eine lange dunkle Jeans und ein blauer Sweatpulli würden das Wetter locker davon abhalten mich erkranken zu lassen. Ich Blicke mich um und sah kurz auf meinen Wecker, es war Ein Duft, frischer Pfannkuchen lag in der Luft. „mhhh..“ Schnell lief ich hinunter in die Küche. „Wie kommt es, dass du um diese Uhrzeit warmes Frühstück machst, Mum?“, „ich dachte mir, das du dich freuen würdest, da du ja gestern nichts gegessen hast, weil du keine Zeit hattest.“ Hackte meine Mutter weiterhin drauf rum und grinste. Darauf reagierte ich nicht, ich konzentrierte mich viel mehr auf das leckere Essen, was Sie vor mir auf meinem Teller stapelte. Ich stellte mich neben sie, und noch einmal richtig, „guten Morgen“ zu sagen und gab ihr fast zeitgleich einen Kuss auf die Wange und nahm mir den Teller mit den Pfannkuchen und setzte mich an den Küchentisch. Genüsslich aß ich die leckeren Pfannkuchen und trank dazu ein Glas Milch. „Die schmecken köstlich!“, lobte ich meine Mutter, sprach mit vollem Mund und grinste breit. Sie sah mich mahnend an und musste auch gleichzeitig lachen, was sie nicht sehr ernst aussehen ließ. „Ich werde dann mal zur Arbeit gehen, Schatz. Ich gehe heute früher hin, damit ich eher Schluss machen kann. Bis heute Mittag und viel Spaß in der Schule“, „ja bis heute Mittag.“ Sie gab mir einen Kuss auf den Kopf und ging. Ich hörte noch die Türe ins Schloss fallen, als ich plötzlich laut aufstoßen musste. „Uff..“ ich wedelte mit der Hand vor meinem Gesicht herum, um den Geruch zu verscheuchen. Anschließend räumte ich das Geschirr in die Spülmaschine und ging nach oben um meine Sachen für die Schule zu packen. Es war gerade mal zehn vor sieben, ich seufzte und atmete danach wieder tief ein und aus. Völlig übermüdet schmiss ich mich auf mein Bett, starrte an die Decke und dachte angestrengt nach. Sollte ich mir meine Haare heute vielleicht mal Gelen? Doch der wet-look würde wahrscheinlich sowieso heute anfallen, wegen der Luftfeuchtigkeit. Da machte es überhaupt nichts wenn meine Mutter mir durch die Haare wuschelte. Ich sprang vom Bett auf und stellte mich vor meinen Spiegel und betrachtete mich genauer. Ein Paar coole Posen, so, oder lieber so? „Ach.. was mache ich hier eigentlich?! Plötzlich klingelte mein Wecker, sein Ton war schrill. „Whaaa!!“ Ich erschrak mich fürchterlich und knickte mit meinem Fuß weg als ich zusammenzuckte und dadurch einige Schritte zurück wagen wollte. Ich knallte voller Wucht auf den Boden und spürte wie mein Bein anfing zu schmerzen. „So etwas kann auch nur mir passieren!!“ Fluchte ich und raffte mich so gut es ging wieder auf. Kaum fange ich so an wie diese komischen futzies..“ Murmelte ich und schaute verwirrt in eine Ecke. Ich nahm meine Tasche und machte mich langsam auf den Schulweg. Fröhlich pfeifend trat ich einen Schritt vor den anderen, Schloss die Haustür ab und summte den Rest des Weges weiter. Ein Lied das mir schon etwas länger im Kopf herumschwirrte als sonst. Ich wusste nicht genau welches es war doch es wollte nicht aufhören mich zu verfolgen. Als ich in meiner Tasche nach meinem Stundenplan wühlte, bemerkte ich eine Tupperdose. „Was ist das?“ sagte ich betonend laut und schaute leicht verdattert auf die Dose. Ich erschrak als ich plötzlich Roxanne´s Stimme hörte, „Was ist was?“ fragte sie zwar freundlich aber trotzdem sprang mein Herz auf und ab. Ich drehte mich zu ihr um. „Ach du bist´s“ ich lächelte sie ebenfalls an und sie sah herunter auf meine Tasche. „Meinst du die Schachtel? Das ist eine Tupperbox.“ Sie lachte. „Ja das weiß ich auch“ Ich grinste sie an, „Meine Mutter hat sie wohl in die Tasche getan, hmm, Frühstück..“ Murmelte ich und meine Konzentration flog dahin, als“ „Das ist ja super süß von deiner Mum!“ Sie schmolz förmlich dahin, „Mein Vater würde so etwas nie tun.“ Sie sah ein wenig traurig aus und schaute dabei in den Himmel. „Lebst du allein mit deinem Vater zusammen?“ fragte ich vorsichtig. „Ja, meine Mutter ist vor 2 Jahren bei einem Arbeitsunglück verstorben. Sie Arbeitete im Baugewerbe.“ Ihre Augen wurden schwer, doch es schien ihr eigentlich nichts aus zu machen darüber zu reden.. „Oh, tut mir leid, das wusste ich nicht.“ sagte ich gefühlsbetont und legte meine Hand auf ihre Schulter. Sie schaute mir ins Gesicht und tief in meine Augen. Ihr Blick war wie gebannt und ich konnte einfach nicht weg sehen. Ihre Augen leuchteten so sehr, dass ich mein Gesicht einfach nicht abwenden konnte. Sie legte ihre Hand auf meine und sagte mit ruhiger Stimme, „Ist schon okay, ich komme damit einigermaßen gut zurecht, wir hatten ein gutes Verhältnis und ich bin froh das wir nicht so viel Streit in den Jahren hatten.“ Sie nahm meine Hand herunter und ließ sie wieder los. Sie ging ein Paar Schritte, drehte sich um und sagte mit auffällig lauter Stimme, „Lass uns doch endlich los gehen! Wir sind schon welche, vertrödeln können wir noch den ganzen Tag!“ Sie hatte Recht. Ich nahm meine Beine in die Hand und fing an zu laufen. Wir kamen an der Bushaltestelle an und setzten uns, da wir noch genug Zeit hatten, weil der Bus erst in einer Viertelstunde ankommen würde. Ich versuchte ein Gespräch aufzubauen um die Situation locker wirken zu lassen. „Und? Wie geht es dir heute?“, „mir geht es ganz gut und entschuldige nochmal falls ich dich heute morgen erschreckt habe.“ Sie grinste schelmisch. „Aber das macht doch nichts, es steigert die Chance das ich einen Herzinfarkt bekomme“ sagte ich mit komischer Stimme und fing an zu lachen. Sie auch. „Ich sollte nicht solche Witze machen, es ist geschmacklos..“ Mein Blick suchte irgendwo in den Wolken halt um nicht ganz aus dem Ruder zu geraten. Der Witz war eigentlich gar nicht witzig, vor allem nicht, da sie mir gerade eben von ihrer Mutter erzählt hatte. Es tat mir wirklich leid doch dieser Spruch ließ sich nun auch nicht wieder rückgängig machen. Also herrschte wieder bedrückende Stille. Plötzlich funkelte ein heller Strahl durch die Glasscheibe des Haltestellenhäuschens. Es war die Sonne. So extrem hatte ich sie noch nie scheinen sehen. „Wow siehst du das?“ Ich deutete mit meinem Finger auf einen Regentropfen der langsam am Glas herunter glitt. Roxanne blickte interessiert dem Tropfen nach, wie er immer größer wurde da er auf seinem Weg nach unten noch weitere Tropfen aufsaugte. Ein Farbenmeer erschien vor unseren Augen, es waren die Farben des Regenbogens. Die Scheibe war erfüllt von einem Lichtermeer der Sonne und prachtvollen Farben. Nun glitt der Wassertropfen über in den Schatten. Durch die verschwommene Scheibe sah ich etwas großes blaues. Der Bus erschien aus heiterem Himmel und ich sprang auf. Roxanne sah zu mir auf und schaute verwirrt aus, doch dann hörte sie den Bus und stand ebenfalls auf und ging mit seichtem Gang auf die Kante des Bordsteins zu. Wir stiegen lautlos in den Bus ein und setzten uns auf einen Viererplatz. Sie hatte sich gegenüber von mir niedergelassen. Sonst setzt sie sich immer neben mich. An diesem Morgen schien sie mir ein wenig seltsam. Ich sagte nichts um nicht unnötig aufsehen zu erregen, weil der Bus ziemlich voll war. Der Bus hielt als letztes an der Schule und ich war während der ganzen Busfahrt über nachdenklich gewesen. Roxanne stand schnell auf und sprang die paar Stufen des Busses hinunter. „Sollen wir uns heute einen schönen Tag machen?“ Sprach sie voller Energie aus, während ich ihr hinterher stieg. „Ja, also mir.. Ich hatte schon überlegt..“ brachte ich ruckartig heraus. „Ach ja?! Was denn?“ Ihre Augen wurden größer, „Möchtest du vielleicht mit mir ausgehen?“ „Das ist doch mal eine wunderbare Idee!!“ Sie sah wirklich wahnsinnig begeistert aus. Sie klatschte ihr Hände in einander und beugte sich ein wenig zu mir und sagte daraufhin, „Ich weiß auch schon eine tolle Eisdiele, ich kenne die Angestellten dort.“ sie zwinkerte mir zu und umarmte mich ganz plötzlich aber kurz. Doch es reichte um mein Herz höher schlagen zu lassen. Ich konnte kaum darauf reagieren als sie mich schon wieder los ließ und sagte das wir uns im Klassenzimmer treffen und sie schon voraus ging. Ich schlug meine flache Hand auf meine Brust und beugte mich jetzt ebenfalls etwas nach vorn und versuchte ruhig zu atmen. ||Ich habe ein Date.. Ein richtiges Date, mit einem wunderhübschen Mädchen.|| Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)