Träume von Zeery ================================================================================ Kapitel 5: Die Party -------------------- Harry und Draco trafen sich jetzt regelmäßig, unterhielten sich über Harrys Bücher, Dracos Leben als Professor und einige andere Dinge. Mal trafen sie sich in der Schule, mal in Hogsmeade, dann wieder bei Harry oder in Muggellondon. Draco war sehr wissbegierig was Muggel anging. Wollte er früher nichts über sie wissen und verachtete sie sogar, so war er jetzt umso neugieriger wie sie einige Probleme lösten ohne Magie nutzen zu können. Und Harry freute sich ihm alles zeigen zu können, war er doch in dieser Welt ohne Magie aufgewachsen. In Hogwarts lief es gut für Draco, die Schüler schienen langsam zu begreifen, dass er kein Sadist war sondern lediglich einen gut funktionierenden und fairen Unterricht gestalten wollte. Es gab immer weniger Strafen und es gelang Draco sogar, Projekte in gemischten Gruppenarbeiten durchführen zu lassen, ohne dass es allzu viel Streit gab. An manchen Wochenenden gingen sie zusammen auf Partys, kamen recht blau wieder nach Hause und wachten am nächsten Morgen (meist bei Harry) verkatert wieder auf, in der Badewanne, auf dem Sofa, im Sessel oder ab und zu auch mal im Bett. Aber nie im selben Raum. Dieses Wochenende sollte es wieder so weit sein, in wenigen Wochen war Weihnachten und sie wollten sich vorher alle noch einmal bei Ron und Hermine treffen. Draco wollte bald zu ihm kommen und sie würden sich gemeinsam fertig machen um dann loszuziehen. Harry stand unter der Dusche und dachte nach. In der ganzen Zeit in der er jetzt mit Draco befreundet war, hatte dieser nicht einmal ansatzweise etwas über eine Frau erzählt. Weder über Ex-Freundinnen, noch über aktuelle Damen. Er hatte nicht einmal gesehen, dass er einmal einer Frau auch nur hinterhergesehen hatte. Hatte er eine Freundin von der er nichts erzählte oder stand er auf Männer? Bei diesem Gedanken kribbelte es in Harry, doch er verbot sich, weiter in diese Richtung zu denken. Damit machte er es sich auch nicht leichter, die Finger von dem blonden Slytherin zu lassen und das fiel ihm sowieso zunehmend schwerer, vor allem wenn er etwas getrunken hatte. Er hörte unten die Haustür klappen, Draco war da. Er hatte ihm einen Schlüssel gegeben, denn sie hingen sowieso ständig zusammen. Harry stellte die Dusche ab und knotete sich ein Handtuch um die Hüften. Dann öffnete er die Tür zum Bad. „Bin schon oben!“ Draco zog sich seine Schuhe aus und ging nach oben, der Stimme hinterher. Harry war mittlerweile ins Schlafzimmer gewechselt. „Hast du schon geduscht? Dusche wäre frei.“ „Nein ich bin fertig. Aber ich konnte mich bei meinen Klamotten nicht entscheiden.“ Leicht verzweifelt warf er zwei Taschen auf Harrys Bett, welcher sich ein leises Lachen nicht verkneifen konnte. „Wie immer also, ja? So langsam sollte ich einen Teil meines Kleiderschranks für dich räumen,“ flachste Harry. „Sagte der Mann ohne einen Fetzen Kleidung am Leib,“ kommentierte Draco süffisant grinsend und sortierte seine Klamotten, bevor er anfing, sich seine aktuellen Sachen vom Leib zu schälen. Harry grinste nun ebenfalls und drehte sich wie ein Modell vor seinem Publikum. „Gefällt ihnen was sie sehen Professor?“ schnurrte er. Er lüpfte sein Handtuch um ca. einen Zentimeter und sah belustigt, wie Draco hochrot wurde. „Harry, hör sofort auf mit dem Blödsinn!“ Harry fing schallend an zu lachen und wandte sich wieder seinem Kleiderschrank zu, um sich endlich passende Klamotten rauszusuchen. Außerdem versuchte er zu verstecken, dass ihn das Ganze gerade gar nicht so kalt gelassen hatte, wie er vorgab. Denn auch der Blonde hatte jetzt nicht mehr viele Klamotten am Leib. Nach einer geschlagenen dreiviertel Stunde hatten sich beide Herren für ein Outfit entschieden. Harry musterte Draco eingehend. Enge schwarze Jeans, dunkelgrünes Hemd. Nicht zu edel, nicht zu leger, ganz typisch Draco eben. Man sah seinen Klamotten nicht an, dass er eine halbe Ewigkeit lang rumprobiert hatte, bis er eine Kombination gefunden hatte, die beiden gefiel. Jaa, wenn Harry den Kopf schüttelte oder sagte, dass das so nicht ging, dann suchte der Blonde tatsächlich weiter. Aber ihm ging es nicht anders. Er selbst trug jetzt eine enge dunkelblaue Jeans, dazu einen eng anliegenden, schwarzen Rollkragenpullover. Es war empfindlich kalt geworden und Harry fror schon bei dem Gedanken daran, gleich in die Kälte hinaus zu müssen. Aber er war ja selbst schuld. Sein Kamin war nicht ans Flohnetzwerk angeschlossen und die Appariergrenze war weit von seinem Haus entfernt. Er wollte eben nicht überrascht werden. Sie schnappten sich noch Schals, Handschuhe und dicke Wintermäntel und machten sich auf den Weg. Die Vorweihnachtsfeier war in vollem Gang und es herrschte ausgelassene Stimmung. Harry war es zwar zu Anfang ein wenig schwer gefallen, Ginny und Seamus zusammen zu sehen und auch an ihrem Babybauch hatte er ein wenig zu knabbern, aber Draco hatte ihn schnell abgelenkt. Sie hatten viel geredet und gelacht und noch einiges mehr getrunken. Dann hatten sie alle zusammen ein paar kleine Spiele gespielt und sich gegenseitig beschenkt. Weihnachten war zwar noch ein paar Wochen hin, doch bis dahin würden sie sich vermutlich vor lauter Stress nicht mehr viel sehen. Harry war ein wenig schummerig, also ging er, trotz der Kälte, hinaus in den Garten. Der Himmel war sternenklar und der Schnee knirschte unter seinen Schuhen. Er schloss die Augen und begann, tief ein und auszuatmen. Auf einmal hörte er sanfte Schritte die sich ihm näherten. Als er die Augen wieder aufschlug, erkannte er seinen Freundin Hermine neben sich. „Hey Harry. Ist dir nicht kalt hier draußen?“ Schlagartig fing Harry an zu frieren und Kragen seines Mantels hoch. „Musstest du mich daran erinnern?“ Er ginste. „Ich war ein bisschen angeschickert und brauchte mal frische Luft.“ Hermine nickte und besah sich die Sterne. „Harry, was läuft zwischen dir und Draco?“ Harry verschluckte sich und musste erst einmal eine Weile husten, ehe er entgeistert fragen konnte: „Was da läuft? Wie was da läuft? Wir sind Freunde! Was glaubst du denn?!“ Sie sah ihn ernst an. „Ich vermute, dass da mehr läuft als du jetzt zugibst und ich fände es schade, wenn du mich jetzt anlügen würdest.“ „Aber Hermine! Da läuft gar nichts zwischen Draco und mir! Hermine ich würde dich niemals anlügen, ganz bestimmt nicht.“ „Wünscht du dir es wäre anders?“ Überrascht sah Harry seine beste Freundin an. „Wie?“ „Du hast mich verstanden Harry, tu nicht so als ob du nicht wüsstest was ich meine. Es haben sicherlich nicht alle bemerkt, denn du kannst solche Dinge sehr gut verbergen, aber ich habe die Blicke gesehen, die du Draco zuwirfst. Und das nicht erst heute Harry.“ „Ich…,“ Harry stockte. Was sollte er Hermine jetzt sagen? Er wusste ja, dass er auf Draco abfuhr, aber war er verliebt? Oder war das nur körperliches Interesse? Immerhin war er der erste Mann, den er anziehend fand. War das nur Neugier? Oder wollte er mehr? Er wusste es einfach nicht. Aber was er mit Sicherheit wusste war, dass er den Blonden in den letzten Monaten sehr viel besser kennen gelernt hatte. Und er mochte ihn sehr, das wusste er auch. Unsicher sah er Hermine an, die in noch immer abwartend musterte. „Ich weiß nicht Hermine…,“ flüsterte er fast. „Harry, da bist du ja! Komm, du musst unbedingt meinen Selbstgebrannten probieren!“ Ron zog Harry am Arm ins Haus, während dieser Hermine erleichtert-entschuldigende Blicke zuwarf. Im Haus gingen Ron und Harry zu Rons Spirituosenschränkchen. „Rettung in letzter Sekunde, hm?“ murmelte Ron leise, während er eine Flasche herausnahm und ein wenig vom Inhalt in zwei kleine Gläschen füllte. Hatte Ron etwa den gleichen Verdacht wie Hermine? Wer wusste denn sonst noch davon? Und warum waren sich da alle viel sicherer als er selbst? Trotz seiner wirren Gedanken nickte Harry. „Danke.“ „Rede darüber wenn du soweit bist Harry,“ murmelte Ron weiter und sah seinen Freund aufmunternd an. Dieser nickte wieder und war seinem Freund dankbar für die Rettung und die Ruhe. Dann hoben sie die Gläser. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)