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9-11, der Tag an dem der Terror regierte

In Gedenken an all die Opfer vom 11. September 2001
von

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Fakten

9-1-1 (nine-one-one oder auch nine-eleven)... eine Zahl, die die Welt veränderte und die jedem auf ewig in Erinnerung bleiben wird. Vor dem 11.September 2001 wurde mit dieser Zahl lediglich die amerikanische Notrufnummer in Verbindung gebracht, aber seit diesem schicksalhaften Tag im Jahre 2001 verbindet man sie eigentlich nur noch mit dem schrecklichsten Verbrechen an der Menschheit, was sich in der jüngsten Vergangenheit ereignet hatte.
 

Der 11. September 2001 hat nicht nur das Leben in New York, sondern das der gesamten Weltbevölkerung verändert. Eigentlich war es ein strahlender Dienstagmorgen in New York, wie so viele andere zuvor auch. Die Menschen machten sich langsam auf den Weg zur Arbeit oder brachten ihre Kinder in die Schule. Um 7:49 Uhr startete in Boston gerade Flug 11 der American Airlines mit Ziel Los Angeles. Nur vier Minuten später hob ebenfalls eine Boeing 767 der United Airlines (Flug 175) von Boston ab. Zu diesem Zeitpunkt ahnte noch niemand, welch schrecklichen Ereignisse kurze Zeit später passieren sollten.
 

9-1-1… drei simple Zahlen, die solch ein enormes Leid über die Welt und vor allem über die Bevölkerung von New York gebracht haben…
 

Auch hier in Deutschland sind die Ereignisse von vor 10 Jahren noch immer nicht vergessen. Marvin und Jennifer erinnern sich was sie damals gemacht haben und wie sie von diesen schrecklichen Ereignissen erfahren hatten…

Marvins Geschichte

Marvin Green arbeitet als Privatlehrer für die Kinder der reichsten der Reichen. Er ist gebürtiger Amerikaner. Er stammt aus New York, dem Zentrum des Terrors. Marvin hatte sein Leben in Amerika hinter sich gelassen und arbeitet seit seiner Einreise in Deutschland als Privatlehrer, da er so mehr verdiente, als an öffentlichen Schulen. Außerdem hatte er so die Möglichkeit sich die Zeit besser einzuteilen. Kurz nach dem Ende der Sommerferien 2011 wird er von seinem Schüler nach den Ereignissen des 11.September 2001 gefragt.
 

„Herr Green Sie kommen doch aus den USA, oder?“ fragte der kleine Christian seinen Lehrer. „Ja das stimmt. Aber was soll denn die Frage?“ wollte Marvin von seinem Schüler wissen. „Nun ja, wissen Sie als neulich im Fernsehen davon berichtet wurde, dass der Verantwortliche für die Taten vom 11. September 2001 getötet wurde, meinten meine Eltern, dass nun endlich die Zeit des Vergessens beginnen kann. Wie ist es für Sie, können Sie das alles einfach so vergessen?“ „Nein Christian, ich kann das nicht einfach so vergessen… ich werde diesen Tag wohl niemals vergessen können. Seit diesem Tag ist das Leben für mich nicht mehr so unbeschwert wie zuvor. Aber du bist wahrscheinlich noch zu jung um das alles zu verstehen. Also lass uns das Thema und für heute auch den Unterricht beenden.“ „Aber es interessiert mich. Ich war damals ja gerade erst vier Jahre alt und kenne nur das, was zum Jahrestag im Fernsehen gezeigt wird. Können Sie mir nicht etwas mehr darüber erzählen? Das würde doch dann auch in den Geschichtsunterricht passen, oder nicht?“ drängte Christian weiter. Marvin seufzte kurz auf und begab sich dann in sein Schicksal, denn er wusste, dass Christian sonst seinen Eltern von der Weigerung dieses Thema anzusprechen, erzählen würde. „Irgendwie hast du ja Recht. Dieses Thema gehört zum Fach Geschichte, auch wenn es noch nicht so lange her ist, wie all die anderen Themen, die im Unterricht behandelt werden. Aber bitte unterbrich mich nicht.“ „In Ordnung. Bitte fangen Sie an. Ich bin echt gespannt, was Sie erlebt haben.“
 

<Flashback>
 

Es ist fünf Uhr morgens am 11.September 2001, als mein Wecker mich aus dem Bett holt. Ich habe noch eine Stunde, bevor ich bei meiner Company (Bezeichnung für einen Löschzug in den USA) im nahegelegenen Stadtteil Manhattan meinen Dienst antreten muss. Ich steige aus meinem Bett und öffne die Vorhänge um anschließend das Fenster zum Lüften zu öffnen. Die Sonne geht langsam auf und es ist keine Wolke am Himmel zu sehen. Von meinem Appartement aus kann ich die Skyline von Manhattan sehen und beobachten, wie die aufgehende Sonne sich in den Glasfassaden der Hochhäuser spiegelt. Das ist jeden Morgen eines meiner Highlights, aber nur wenn die Sonne scheint. Ich gehe ins Bad und dusche bevor ich mir meine Dienstkleidung anziehe und mir ein kurzes Frühstück, bestehend aus einer Tasse Kaffee und einer Scheibe Toast mit Erdnussbutter, gönne. Danach mache ich mich mit meinem Wagen auf den Weg zur Feuerwache. Meine Wohnung liegt im westlichen Teil Brooklyns und nach einer kurzen Fahrt, die mich über den East River führt, bin ich bereits in Manhattan. Die gesamte Fahrt dauert je nach Verkehrslage zwischen 20 Minuten und fast einer Stunde. Meine Kameraden haben mich bereits mehrmals gefragt, warum ich mir das antue. Um ehrlich zu sein, ich weiß es nicht. Wahrscheinlich liegt es einfach daran, dass ich im Osten Brooklyns aufgewachsen bin und daher noch immer eine gewisse Verbindung zu diesem Teil New Yorks habe. Oder aber es liegt einfach daran, dass die Mietpreise hier in Brooklyn um einiges geringer ausfallen als auf der anderen Seite des Flusses.
 

Um zehn vor sechs hatte ich mein Ziel erreicht und mich sofort in den Besprechungsraum begeben, da ich als Lieutenant (Gruppenführer) noch die Fahrzeugeinteilung und die anstehenden Tagesaufgaben gemeinsam mit meinen Kollegen und dem Captain (Zugführer) festlegen muss. Wir haben uns kurz besprochen und die Arbeit gleichmäßig aufgeteilt. Meine Gruppe ist an diesem Tag für die Kontrolle der Beladung unserer Fahrzeuge zuständig. Ich gebe diese Aufgabe an meine Gruppe weiter und wir machen uns sofort an die Arbeit. Man weiß schließlich nie, wann der nächste Einsatz ansteht.
 

Wir sind gerade dabei die letzten Ausrüstungsgegenstände wieder auf den Autos zu verstauen, als wie einen ohrenbetäubenden Lärm hören. Sofort gehen wir vor die Tür der Feuerwache und sehen dichten Qualm aus einem der Zwillingstürme des World Trade Centers aufsteigen. Wir können das, was wir nur wenige Blocks entfernt sehen noch nicht richtig fassen, als auch schon die Einsatzsirene ertönt und wir uns Einsatzbereit machen. Wir ziehen uns unsere Brandschutzkleidung über und fahren los. Trotz Blaulicht, das in den USA jedoch „rot“ aufleuchtet, und Martinshorn kommen wir im morgendlichen Berufsverkehr, der kurz vorher eingesetzt hatte, nur mühsam voran. Die anderen Verkehrsteilnehmer machen uns nur zögerlich Platz, da alle die Augen nur noch auf das World Trade Center und den dichten Qualm gerichtet haben. Jeder fragt sich in diesem Moment, was eigentlich passiert war. Als wir endlich am Einsatzort eintreffen, ruft der Einsatzleiter uns sofort zu sich um uns darüber zu informieren, was zu tun ist. Als uns sagt, dass Zeugen gesagt haben ein Flugzeug sei in das Gebäude geflogen konnten wir das gar nicht glauben. Denn Manhattan herrscht eigentlich ein Flugverbot, damit so etwas nicht passiert.
 

Meine Männer und ich machen uns gerade fertig und rüsten uns aus um das Gebäude zu betreten, damit wir nach verängstigten Menschen, die sich noch im Gebäude befinden, suchen können, als ohrenbetäubender Lärm zu hören ist. Das dumpfe Geräusch wird immer lauter und lässt sogar den Boden vibrieren. Wir schauen nach oben und können nicht fassen, dass genau in dem Moment, in dem wir unsere Blicke zum Himmel richten, ein weiteres Flugzeug auf das World Trade Center zusteuert. Entgegen meiner Annahme fliegt es jedoch nicht auf den bereits brennenden Nordturm zu, sondern auf den bis dahin noch unbeschädigten Südturm. Mit einer riesigen Explosion schlägt das Flugzeug in den Turm ein und sofort steigen Unmengen an schwarzem Rauch aus dem Gebäude auf. Uns ist allen klar, dass das kein Zufall sein kann. Da musste mehr dahinter stecken. Der Einsatzleiter kommt auf mich zu und bittet mich, dass meine Männer und ich uns um die Evakuierung der umliegenden Straßen kümmern sollen, damit alle Einsatzkräfte genug Platz zur Verfügung haben. Also haben wir uns daran gemacht, den Befehl auszuführen und die Schaulustigen zu Bitten das Gebiet weitläufig zu verlassen. Wir haben nicht damit gerechnet, dass die Türme tatsächlich einstürzen würden, aber wir haben dieses Argument natürlich benutzt um die Straßen zu leeren. Dieser Einsatzbefehl hat uns letztendlich das Leben gerettet, während 343 unserer Kameraden sind an diesem Tag bei der Ausübung ihres Berufes ums Leben gekommen, als sie versucht haben den Menschen in den Zwillingstürmen zur Hilfe zu kommen…
 

<Flashback Ende>
 

„So Christian, nun weißt du, warum ich nicht gerne darüber reden möchte und weshalb ich diesen Tag niemals vergessen werde. Viele meiner Freunde sind unter den Opfern und ich denke jeden Morgen beim Aufwachen daran, dass es auch mich hätte treffen können.“ „Oh Mann Herr Green, dass hätte ich nicht gedacht. Sie waren tatsächlich dabei? Warum sind sie den jetzt hier in Deutschland und arbeiten als Lehrer, Feuerwehrmann zu sein ist doch viel cooler.“ „Das mag schon sein, aber nach dem, was an diesem Tag passierte fühlte ich mich einfach nicht mehr in der Lage bei der Feuerwehr zu arbeiten. Ich konnte nicht einfach so tun, als wäre nichts passiert. Und da ich immer sehr gut in der Schule war, hatte ich mir überlegt Lehrer zu werden.“ „Das verstehe ich, aber wieso hier und nicht in den USA? Dort werden doch auch Lehrer gebraucht.“ „Stimmt, auch in Amerika brauchen wir Lehrer. Aber die deutsche Geschichte und das Land haben mich schon immer fasziniert und da habe ich bei meinem Neuanfang einfach meine Interessen mit meiner beruflichen Neuausrichtung verbunden.“ „Sie sind wirklich ein toller Lehrer. Ich wette meine Freunde werden total neidisch, wenn ich denen erzähle, dass sie mal Feuerwehrmann waren.“ Nachdem er Christian noch das Versprechen abgenommen hatte, nicht mehr über dieses Thema reden zu müssen, beendete Marvin den Schultag und begab sich nach Hause.

Jennifer

Als Marvin nach Hause kam, wurde er von seiner Freundin Jennifer gleich an der Haustür begrüßt. Kurz nachdem er in Deutschland ankam und auf Arbeitssuche war, begegnete er ihr und verliebte sich gleich in sie. Nach einigem hin und her fanden sie schließlich zueinander und lebten nun gemeinsam in einer großen Wohnung in der Nähe des Stadtzentrums von Düsseldorf. Nachdem Jennifer ihrem Freund einen kurzen Begrüßungskuss gegeben hatte, schaute sie ihn an und bemerkte sogleich, dass etwas nicht stimmte. Er wirkte niedergeschlagen und abwesend. „Hey, was ist denn los? Ist irgendetwas passiert?“ wollte sie gleich von ihm wissen, als sie im Wohnzimmer auf der gemütlichen Couch Platz genommen hatten. „Es ist nichts…“ erwiderte Marvin, doch er klang dabei nicht überzeugend. „Und wegen nichts siehst du so deprimiert aus? Du weißt doch, dass du mit mir über alles reden kannst.“ „Ja ich weiß Darling. Es ist nur, Christian hat heute unbewusst eine alte Wunde wieder aufgerissen. Alles, was vor 10 Jahren passiert ist, was ich bisher so gut ausblenden konnte, ist nun wieder da.“ begann er zu erzählen. „Du meinst die Ereignisse vom 11. September, hab ich recht?“ „Ja, genau die meine ich. Ich habe damals viele Freunde verloren und nur durch eine glückliche Fügung des Schicksals überlebt. Ich bin dafür wirklich sehr dankbar, denn dadurch hatte ich die Chance dich kennenzulernen.“ antwortete Marvin und nahm seine Freundin in den Arm. Er fühlte sich gleich besser, als beide aneinander geschmiegt dasaßen. „Ich möchte gar nicht wissen, was dir alles passiert ist. Mir reicht schon das, was ich damals in den Nachrichten mitbekommen habe. Ich weiß noch genau dass ich damals auf der Arbeit war und mein Kollege im Internet etwas recherchiert hatte. Er hat die Meldung gelesen, dass ein Flugzeug ins World Trade Center eingeschlagen sein soll und meine Kollegin und ich haben uns angeschaut und ihm dann gesagt, er sollte nicht so einen Unsinn erzählen. Er ließ sich aber nicht davon abbringen und forderte uns schließlich auf zu ihm an den Rechner zu treten, damit wir die Bilder selbst sehen konnten. Es war einfach unfassbar. Wir waren alle drei nicht in der Lage anschließend noch unserer Arbeit nachzugehen und blickten nur noch gebannt auf den Bildschirm. Ich war der Meinung, dass so etwas unmöglich Realität sein kann und habe das auch den anderen beiden gesagt. Wir hielten das für eine dramatische Vorschau für einen neuen Hollywoodstreifen. Auf dem Nachhauseweg war auch im Radio nichts anderes mehr zu hören. Alle Sender hatte die Musik ausgeblendet und nur noch über das Unfassbare geredet. Es war, als wäre die Welt stehen geblieben…“ „Das was da passiert ist, dass kann man nicht in Worte fassen und jeder von uns muss damit klar kommen. Ich habe lange gebraucht um damit einigermaßen abschließen zu können, aber durch solche Gespräche wie mit Christian vorhin sind dann trotz der ganzen Zeit die seither vergangen ist, all die Bilder noch immer zum greifen nahe. Ich werde es niemals vergessen…“ Tränen stiegen Marvin in die Augen und Jennifer nahm ihn behutsam in den Arm und streichelte ihm über den Rücken. „Shht… auch wenn du es nicht vergessen kannst, ich werde immer für dich da sein. Es muss für dich so unendlich schwer sein mit dieser Erinnerung zu leben…“ Sie wusste, dass diese Worte ihm nicht den Schmerz, den er spürte nehmen konnten, aber etwas anderes viel ihr in dem Moment nicht ein. So saßen die beiden noch den ganzen Abend gemeinsam da und sprachen nicht weiter über diese Erinnerungen.



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