Unverwechselbar... von pandaimperator (...bescheuert & haltlos) ================================================================================ Kapitel 6: awkward incident --------------------------- Es war der 23. Dezember. Vorheiligerabend, zumindest für all diejenigen die es nach alter, deutscher Tradition feierten. Tze. Kompletter Quark, es wurde nie bewiesen, dass dieser goldgelockte (nicht einmal das war glaubhaft, ich meine jetzt ernsthaft, habt ihr schon einmal einen blonden Juden gesehen?), neue Judenkönig wirklich am 24. Dezember in einem kleinen Kuhstall den ersten nervtötenden Schrei von sich gegeben hat! Vor allem, weil er wahrscheinlich irgendwann im Sommer geboren gewesen sein soll, zumindest irgendwelchen wissenschaftlichen Untersuchungen und Erkenntnissen zufolge… Ha! Das hatte ich nämlich mal irgendwo gelesen… Und ja der Kommentar mit blonden Juden war unangemessen, ziemlich sogar. Ich hatte nichts gegen Juden, schon gar nichts gegen Blonde. Denn ich fände es ein wenig seltsam meinen besten Freund zu hassen, egal wie sehr er mich auch manchmal nervte oder mir an den Hacken klebte… Wie kam ich eigentlich schon wieder auf derartigen Bockmist? „Marian, versuch mich hier nicht mit deinem Geplapper über andere Kerle auszuweichen! Ich kenne den perfekten Typen für dich!“, grinste Tony unschuldig und kam bedrohlich auf mich zu. Ich zog skeptisch eine meiner nicht gezupften Augenbrauen in die Höhe – mal im Ernst, ich tat sowas nicht! Verursachte nur höllische Schmerzen und ich hatte keine buschartig verwachsene Behaarung über meinen sogenannten visuellen Objekten. Die Gene meiner Mutter in Ehren! Von meinem Vater…sagen wir so: Darüber sprach ich nicht. Aber verdammt… Zurück zum eigentlichen Thema: „Dieser unwiderstehliche Kerl steht gerade vor mir, hab ich recht?“ Immer schön gelangweilt bleiben, irgendwann wird diesem Idioten mit mehr Wackelpudding im Kopf als Gehirn schon langweilig werden… „Abgesehen meines göttlichen Erscheinungsbildes natürlich! Ich finde, es wird Zeit deinen süßen Knackarsch wieder an den Mann zu bringen!“, Tony strahlte schlimmer als Hiroshima und Nagasaki zusammen, ich war entsetzt. Ich glaube, das äußerte sich durch meinen entgeisterten, mal wieder, sehr unmännlichen Schrei ziemlich gut. „Sag mal, spinnst du? Warum zur Hölle sind hier alle darauf aus mich zu verkuppeln? Warum seid ihr bitte alle so scharf darauf mich über mein Sexleben ausfragen zu können?! Ganz ehrlich das ist doch krank. Einfach nur krank. Habt doch selbst eins und lasst mich als verspäteten Eunuch sterben, okay?!“ „Könnte auch sein aber jetzt lerne erst einmal vom Maestro!“, giggelte mein Gegenüber unbekümmert weiter warf mich auf den Sofa und ich sah mit einer bösen Vorahnung dem entgegen was nun kommen würde. Er hatte doch wohl nicht ernsthaft vor…? Das hier und jetzt zu tun? „Oh nein, neinneinneinneinnein, l-lass das! W-wir können doch drüber reden, Tony! Reden!“, ich war so auf den Schwarzhaarigen vor mir fixiert, welcher nun Anlauf nahm und sich mit einem ninjaartigen Schrei auf mich warf, sodass ich nicht bemerkte wie das Toastbrot ins Wohnzimmer geschlurft kam. Wohl auf Nahrungssuche oder so. Sollten Neandertaler ja so gemacht haben… Er starrte fassungslos auf das Szenario, welches sich ihm bot. Sah man halt nicht alle Tage. Menschen und so. Ihr wisst schon, diese zweibeinigen, meist nur auf den Kopf behaarten Wesen, naja meistens waren sie das eben und manche hingegen waren zu.... Okay, Schluss damit! Ich keuchte auf, schnappte nach Luft. For hell, what… Wie schwer war der denn bitte geworden? Wollte der Sumoringer werden? „Nein, hatte ich eigentlich nicht vor aber es wäre eine Überlegung wert, findest du nicht?~“, feixte dieser behinderte Affe und ich holte zum letzten Schlag aus. Den einzigen Trumpf den ich hatte, würde ich nun gegen ihn ausspielen. Hehehe. „Tony, du weißt schon, dass ich damals nur angefangen habe mit dir zu reden, weil dein Nachname Reid ist, oder?“, knallte ich ihm also mit einem arroganten Grinsen vor den Latz. Ein markerschütterndes, tödlich entsetztes „WAS?!“ war seine Antwort darauf. Erwischt. Treffer versenkt! Ja, es war wunderschön andere Menschen, also Tony, in eine imaginäre Identitätskrise zu stürzen. Ich schob ihn von mir runter, damit ich atmen konnte. Puh. Schon besser. Der Gute schien mir ziemlich paralysiert. „Das ist `ne Figur aus Criminal Minds, Tanja!“, schaltete sich nun Cassie mit seiner intelligenten Gedankengülle ein. Ja, Tony und Cassie liebten sich… auf ihre eigene Art und Weise… NICHT! War es auf dem Boden etwa so bequem? Tony wollte gar nicht mehr aufstehen… Halt, Moment! „Du kennst Criminal Minds? Wer hat dir eine Gehrinwäsche verpasst?“, hakte ich derart perplex nach, dass ich gar nicht merkte wie ich Blondie mit satellietenschüsselgroßen Augen anstarrte. „Was dagegen? Kannst dich ja verziehen, denn genau das werd‘ ich mir nämlich jetzt anschauen.“, sprach‘s pflanzte sich aufs Sofa und knipste das Fernsehgerät ein. Mein imaginärer Hamster war wohl im Kakao ersoffen oder so, anders konnte ich mir DAS nicht erklären… „Tze, es liegt ja wohl klar auf der Hand das Rossi eindeutig der Bessere von beiden ist. Er ersetzt Giddeon nicht, er übertrifft ihn!“, stellte ich aufgebracht fest und schüttelte ungläubig über Toastbrots Ansichten den Kopf. „Nein!“ „Aber sicher doch, du hohles Marshmallow!“ Dieser setzte gerade dazu an, mich von seiner lächerlichen, ausgesprochen lächerlich und sehr unlogisch argumentierten (!), Theorie zu überzeugen als sich das lebende, tote Etwas aufjaulte: „Wenn ihr nicht sofort damit aufhört meine Ohren zu foltern, dann werde ich eure besten Stücke zu Steak verarbeiten! Ehrlich, ihr diskutiert jetzt schon seit exakt zweieinhalbstunden über diesen Mist!“ Ich hob eine Augenbraue, sah auf ihn vom Sofa herab (Ja, ausnahmsweise war ich größer wie er! Das musste ich mir noch notieren!) und meinte: „Du weißt schon aus was man Steak herstellt, oder?“ „Von solchen Schweinen, wie ihr es seid, welche es wagen mich, ich meine mich, zu ignorieren!“, quengelte Tony und rollte sich demonstrativ zwischen Sofa und Couchtisch hin und her. „Na dann, komm doch her Trampel, vielleicht hab ich dir ja sogar noch ein Leckerli?“, ätzte Cassie und versuchte den Fussel, den er von seiner Hose weggepfriemelt hatte, auf meinen Ex zu werfen. Mission scheiterte kläglich. Er war ziemlich… wie soll ich das ausdrücken? Biestig? Ja, das könnte passen… Cassie, der/die schöne Biest! Das war doch ein hübscher Titel, für unser Aggroschnitzel, oder? „Versuchs mal mit der Fernbedienung, dann hast du eventuell mehr Glück, Toastbrot!“, riet ich ihm, doch Tony grinste nur bescheuert und konterte: „Ich würde dir nur raten, niemals das Pech zu haben, in der Klinik zu landen in welcher ich dein behandelnder Arzt bin, Schnucki…“ „Von was träumst du nachts, du Penner?“, entgegnete Blondie daraufhin, halb entsetzt halb… undefinierbar für mich. „Vielleicht sogar von dir? Wer weiß?“, stichelte der Schwarzhaarige und wackelte anzüglich mit den Augenbrauen. Ich schüttelte nur den Kopf, prustete leise und verließ das Wohnzimmer um mir in der Küche einen Tee zu machen. Warum Tee? Ganz einfach, ihr habt mich noch nie erlebt, wenn ich auch nur einen Schluck Kaffee oder Cola intus habe, glaubt mir! Das hatte noch nie in irgendeiner Weise angenehm geendet… Mein armes, heiliges Lieblingsshirt… Sollten die beiden Idioten sich doch ohne mich verhauen, ich wäre später sowieso das Opfer. In der Beziehung kannte ich Tony nur zu gut. Die beiden Clowns waren noch nicht wieder aufgetaucht, deshalb eierte ich mit meinem Tee in mein Zimmer. Seufzend ließ ich mich in meinen Sitzsack plumpsen und starrte meine Decke an. So bequem… ich konnte dem nicht widerstehen und schlief ein. Cold heart, Baby! Cold eyes, Baby! Let’s go! Mannatda banhaetda Keunyeo-ege banhaetda Cheoeum boneun sexy …[1] Grummelnd, vollkommen verpennt und orientierungslos tastete ich blind nach meinem Handy. Leider ziemlich erfolglos. Mühselig, wie ein mindestens Hundertfünfzigjähriger mit Arthrose und mindestens drei Bandscheibenvorfällen gleichzeitig, drehte ich mich minimal auf die Seite, um mit meiner so euphorischen Suche fortzufahren. Endlich ergrabschten meine Finger den nervtötenden Lärmverursacher und nahm den Anruf an. „Mhm?“, brummelte ich unverständlich und ließ mich wieder zurück in meinen viel zu bequemen Sitzsack sinken. „Melde mich zum Dienst, Küken!“, erschallte es vom anderen Ende. Ehh, was? Wie bitte? Ging das auch deutlicher? „WIE IHR WÜNSCHT, MELDE MICH ZURÜCK! SOLDAT HAT SEINEN AUFTRAG ERFÜLLT! BILDMATERIAL STEHT BEREIT!“, schrie der Anrufer ins Telefon. Vor Schreck ließ ich es fallen. Zur Hölle… diesen laut-denken-Mist konnte ich anscheinend nicht abstellen. Gereizt von meiner eigenen Dummheit moserte ich vor mich hin. „Und welcher der beiden schlechtbezahlten Möchtegernfreunden von Cassie bist du?“, hakte ich verwirrt nach. Woher hatten sie überhaupt meine Handynummer? „Soldat Meyers, Constantin. Haha, nein Spaß. Einfach nur Constantin. Wag es ja nicht mich so zu nennen! Stan tut’s auch. Um deine Frage zu beantworten: Der Zwerg hat mir sie gegeben…“, gab sich mir meinen Gegenüber zu erkennen. Bildmaterial? Welches…? Achso DAS! „Ist wenigstens etwas Verwertbares dabei?“, wenn, wie hieß er doch gleich? Egal, wenn er schon anrief dann konnte er mir das wohl auch sagen! „Ouch, ups! Mist, verdammter! Ich hab mich an der Decke angeschlagen! Oh, ehm von eurem Können auf dem Eis nicht wirklich etwas Sehenswertes… aber davon, als du Cas zu Boden befördert hast! Das war wirklich filmreif! Genial…“ „Ich bring dich um, Emoprinzesschen!“, schallte es plötzlich von der Tür her. „¡Santa barga![2]“, rutschte es mir heraus, voller Panik sprang ich auf, mein Handy wie einen Rettungsanker umklammernd. „Ich weiß gar nicht was du von mir willst, Cassie! Ich habe keine Ahnung! Te lo juro por todo lo que quiero en este mundo.[3]“, winselte ich ziemlich erbärmlich und hoffte, dass die große und furchteinflößende Cassie mich verschonen würde. Doch meine Hoffnungen – umsonst! Das Toastbrot griff nach mir und warf mich über seine Schulter. Ich kreischte, natürlich mal wieder (nicht), sehr tief und ausgesprochen männlich. Doch Cassie wollte anscheinend das Blutbad gleich in meinem Zimmer veranstalten… Böses Toastbrot! Wie sollte man denn das bitte aus meiner schönen und flauschigen Decke herausbekommen? Er schleuderte mich auf mein Bett (Ja, schleuderte! Anders konnte man diese grob-fahrlässige Gewalt nicht bezeichnen!) und war wohl gerade daran mich mit einem Kissen zu ersticken, als wohl irgendjemand der meine entsetzlichen Hilfeschreie vernommen hatte, mein Zimmer betrat. „Mama, Mama! Ich glaube, Cas vergewaltigt Ian! Komm schnell!“, rief Benji und tat als sei er, bis in den Tod, erschrocken. Sein großer, ach so fürsorglicher Bruder drehte nur den Kopf in die Richtung der kleinen Plage und versuchte ihn mit seinem Möchtegern-Laserblick zu durchbohren. Diese Zeit nutzte ich um mir das Kissen vom Gesicht zu schieben und schnappte hörbar nach dem lebensnotwendigen Sauerstoff. Doch der kleine Rotzlöffel hatte sich wohl nicht von unserem Lieblingshohlkopf beeindrucken lassen, sondern verpasste seinem geliebten Blutsverwandten einen Tritt, ja einen Tritt verdammt (!). Dieser verlor daraufhin sein Gleichgewicht und landete auf einer schmächtigen, sowieso physisch schon völlig am Ende seienden Person namens Marian. Das ich nicht erstickte war alles! Wirklich! Würdet ihr euch als halbe Portion nicht auch ein wenig erdrückt fühlen, wenn so ein mindestens siebzig oder achtzig Kilokerl auf euch liegt? Ach, und spart euch eure perversen Gedanken, daran war rein gar nichts erotisch! Rein gar nichts, klar?! Ich vernahm das eilige Getrampel auf der Treppe und nahm schon einmal Abschied von dieser schönen Welt, denn wenn meine Mutter dieses Szenario sehen würde (Und sie wird! Als allererste… Immerhin war hier die Rede von meiner Mutter!), konnte man sich auf etwas gefasst machen. Freizeit, ade! Hier roch es irgendwie gut… So nach… „Alter, hast du gerade an mir geschnüffelt?“, riss mich Mr.-Möchtegern-Arnold-Schwarzenegger-Verschnitt aus meinem paralysierten Irgendwas. Auf jeden Fall waren das keine Gedanken! Nein! Außerdem sah und sieht Arnie ziemlich nach Anabolika aus, jetzt nur mit Falten! Aber zurück zum Thema… „Was zum…, warum sollte ich an dir schnüffeln? Klappt noch alles?“, keifte ich überrumpelt. Mist, was hatte ich mir da schon wieder eingebrockt? „Du hast an mir geschnüffelt!“, knurrte Cassie wiederholt. „Na und? Könnte sein, entspricht aber nicht der Wahrheit! Außerdem könntest du dich mal von mir runter bewegen, du neunzig Kiloweib!“, behauptete ich stur und versuchte, sehr erfolglos natürlich, diesen Affen von mir herunter zu schieben. „Gib es einfach zu, Mary! Gib es einfach zu, okay?“ Nicht mit mir! Deshalb stritt ich es vehement ab: „Warum sollte ich etwas zugeben, das nicht im Entferntesten der Wahrheit entspricht, du Knallfrosch!“ „Ich habe Zeit, lass dich nicht von mir stören…“, kam es nur von Cassie zurück. Dieser Idiot blieb eiskalt liegen wo er war! War das denn zu fassen? „Benji, hast du denn auch ein Foto davon gemacht? Sag ja, bitte sag ja!“, quietschte meine Erzeugerin vergnügt auf und ich hätte am liebsten geheult. Das war so unfair! Warum ich? Warum denn nur? „Was…?“, kam es nur unverständlich von meinem nicht Lieblingsblondinchen. Das war immer noch Magnus, nur um das einmal klarzustellen! Solange er sich seine Haare nicht schon wieder gefärbt hatte… „Aber natürlich, Frau Lingel! Wir wollen doch jeden Schritt zu ihrer Beziehung festhalten.“, grinste der kleine Mistkäfer. Hatte ich je verlauten lassen, dass ich ihn mochte? Ja? Hiermit sei diese Unverschämtheit revidiert! „Nenn mich ruhig Bettina, Junge. Wir verbringen schließlich alle Weihnachten zusammen!“, erwiderte die Frau die mich in die Welt gesetzt hat und gluckste geradezu erquickt. Ich versetzte dem Toastbrot, so gut ich in meiner Situation in der Lage dazu war, einen Schlag gegen seinen hohlen Schädel und zischte: „Danke auch, du dummes Eichhörnchen! Wegen dir, haben wir jetzt keine einzige, ruhige Sekunde mehr! Merkst du dir denn überhaupt gar nichts, was ich dir sage?“ „Und was sollte ich denn jetzt bitte deiner ach-so-wichtigen Meinung nach tun?“, nölte dieser angefressen zurück und fuhr sich ganz pseudogestresst durch seine Wuschelmähne…nein, das war keine Wuschelmähne, das waren, das waren… Oh Cassie, du wirst es noch bereuen, meine Mutter in Alarmbereitschaft versetzt zu haben… ohja! „Also ehrlich gesagt, wüsste ich da sogar etwas Cassie! Aber… du darfst nichts in Frage stellen, hast du gehört? Nichts… ansonsten fliegen wir auf!“, röchelte ich kläglich, immerhin benötigte ich Sauerstoff - um zu überleben - diesmal sogar mit dem Erfolg, dass er mir zuhörte… Die Rache war mein, cheche! „Und warum genau muss ich das jetzt tun…?“, hakte der Blondschopf leise nach. Ich sah ihn strafend an, haute ihm leicht auf den Hinterkopf und zischte: „Ich sagte doch: Keine Fragen! Oder willst du kneifen, du Hasenköttelbobbel?“ Er sah mich an, als wollte er mich anspringen, fesseln und Skarabäen zum Fraße vorwerfen, doch ich ignorierte diesen Blick gewissenhaft, mit der Ahnung es später büßen zu müssen. „Halt ihn noch weiter rein, sonst wird das heute nichts mehr!“, forderte ich ihn auf und erntete nur einen genervten Blick. Wenigstens war Tony gerade nicht da, ansonsten würde diese Aktion wohl übermäßig ausarten… „Und jetzt?“, das Toastbrot sah mich fragend an. Ein böses Grinsen zierte mein Gesicht: „Warts ab!“ Darauf folgte ein skeptischer Blick, den ich wiedermal überging. So, jetzt nur noch tief Luft holen und… Mein gespielt entsetzter Schrei hallte durch das gesamte Haus… und ja ich klang überzeugend, das hatte ich schon mehrfach beweisen können. Ich hielt mir die Hand vor den Mund und tat so als müsste ich mich Halt suchend am Kühlschrank abstützen und verzog angewidert mein Gesicht. Die Erste die den Ort des Verbrechens erreichte, war, natürlich, meine Mutter und Alma: „Ian, Schatz! Was ist denn passiert?“ Ich wand meinen Blick ab und deutete blind auf den Tisch, so hoffte ich. Meine Mutter holte einmal ganz tief Luft ein und aus Alma brach es heraus: „Wer hat seine benutzten Tampons auf dem Tisch liegen lassen?“ „LENA!“, brüllte meine Mutter und wartete bis meine Schwester, verschlafen, im Pyjama und mit ihrem monströsen Affenkuscheltier in die Küche kam. Ja, das Kuscheltier war monströs, nicht aufgrund seiner Größe, nein! Deshalb nicht! Das Teil war gemeingefährlich… Früher hatte sie mich immer mit Michel[4], ja so hieß das Ding (!), immer verdroschen… „Weshalb liegen die hier auf dem Tisch?“, fauchte meine Erzeugerin, doch Lena konterte genauso schlecht gelaunt: „Von mir können die nicht sein! Ich benutze keine Tampons mehr! Die sehen doch aus, als wenn sie von dir wären!“ Alma hob abwehrend die Hände: „Also, ich will mich ja nicht damit brüsten aber ich bin seit Benjis Geburt unfruchtbar!“ Jetzt starrten alle meine Mutter an, die lächelte nur verunsichert und schüttelte ihren Kopf. „Von mir können sie nicht sein, denn… Eigentlich wollte ich ja bis morgen Abend damit warten aber… na gut!“, sie seufzte kurz und knüpfte dann ihre Erklärung an, „Meine sind es nicht, denn ich bin schwanger! Im vierten Monat.“ Totenstille. Ich war fassungslos. Einfach nur geschockt, deshalb registrierte ich nur halb, das meine Schwester damit begann begeistert zu quietschen und zu kreischen, fuchtelte dabei mit Michel um sich und dann geschah es: Er glitt ihr aus den Fingern und landete in Cassies Gesicht, dieser stolperte nach hinten und fiel mit dem Hinterkopf gegen den Türrahmen und regte sich nicht. Es dauerte einen Augenblick bis ich das verarbeitet hatte und zu ihm hinging… Vorsichtig hob ich Lenas Kuscheltier an und dann war mir die langsam blauschimmernde Beule auf Cassies Stirn erklärbar. Michel war immer noch mir dem Granitbrocken ausgestopft, der einst dazu beitrug, dass ich als Kind regelmäßig blaue Flecken hatte und die kleine rote Pfütze, die seine Haare langsam verfärbte… Mist, verdammter! Grummelnd knallte ich das Tablett mit den Mandarinen, Weihnachtsgebäck und Salbeitee auf meinen Nachttisch: „Nur weil du eine leichte Gehirnerschütterung hast und heute Nacht fast die ganze Zeit mit der Kloschüssel gekuschelt hast, heißt das nicht, dass ich dir mein Bett überlasse!“ Obwohl die Blondine schon ziemlich mitgenommen und dramatisch aussah mit der riesigen lilaschimmernden Beule auf der Stirn und dem Kopfverband, den er aufgrund seine Kopfverletzung umhatte. Wir waren seit circa fünf Stunden zu Hause und ich sollte eigentlich einfach nur noch schlafen… Cassie streckte mir daraufhin nur frech die Zunge heraus und meinte: „Wer dieses bleigefüllte Ding abbekommen hat, besitzt ein Recht auf ein Bett!“ Ich schnaufte empört und blies meine Backen auf: „Dann nenne ich diesen Anspruch jawohl mein Eigen! Du hast ja keine Ahnung, wie oft mich Lena mit diesem Teil schon verprügelt hat!“ „Dein Pech!“, murrte das Toastbrot und kuschelte sich tiefer in meine flauschige Decke, na warte! „Es ist jawohl nicht auf meinem Mist gewachsen Tampons in Tomatensoße zu tauchen und sie dann auf dem Küchentisch zu drapieren!“ Es war vier Uhr morgens und ich war hundemüde, ich wollte schlafen! In meinem Bett! Also quetschte ich mich neben dem Hohlkopf in mein Bett, rutschte soweit wie möglich von ihm weg und grummelte kurz bevor ich einschlief noch ein: … „Und wehe du kotzt mir heute in mein geliebtes Bett, du vollgewichster Hundewaschlappen!“ [1] – wiederholter Verweis auf das Lied Amigo von SHINee;) [2]- span. für Heiliger Schlüpfer! :D [3]- span. für Das schöre ich dir, bei allem was mir lieb und teuer ist! Noch was, solltest ich Fehler in meinem Gefasel da finden: Teilt mir das mit! Ich gebe keine hundertprozentige Garantie darauf, dass es richtig ist!;) [4] – Na, auf was wird hier wohl angespielt?;)) Falls dashier noch irgendjemand lesen sollte: Es tut mir wirklich, wirklich leid, dass ich erst jetzt zum Uploaden komme! Das fastfertige Kapitel gammelte fast ein Vierteljahr *hust* untertrieben *hust* auf meinem PC vor sich hin, bis ich mich kurzfristig entschlossen habe das endlich wieder in Angriff zu nehmen... Nun ja, ich werde auf jeden fall weiterschreiben,ich fürchte nur sehr unregelmäßig, aufgrund von Schule, familiären Stress und anderen Dingen... *seufz* Nun denn, Abschlussfrage: Welcher ist denn euer Lieblingscharakter zurzeit?;) Liebe Grüße. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)