Tochter des Bösen von Dark-Yuki (Geschichte einer Königin und ihres loyalen Dieners) ================================================================================ Prolog: Prolog -------------- Ein langgezogenes Seufzen erfüllte den Thronsaal, als der Mann seine Bitte vortrug. „Mylady! Ich bitte euch! Ihr seid die Herrscherin dieses Landes! Ihr müsst etwas unternehmen!“ flehte er nun regelrecht. Er hat sich bereits auf die Knie geworfen, denn das war die einzige Möglichkeit auf eine Zustimmung zu hoffen. Die Herrscherin dieses Landes Okotte, war ein junges blondes Mädchen, welches nicht älter als gerade einmal vierzehn Jahre war. Ihre Eltern kamen vor einigen Jahren um, sodass sie nun auf dem Thron saß, doch noch immer wurde sie vom Volk als „kleine Prinzessin“ bezeichnet, doch das nicht unbedingt im positiven Sinne. Niemand wusste wieso sie so geworden war oder ob sie schon immer so gewesen ist, aber ihre Herrscherin Rin war eher für ihre negativen Eigenschaften bekannt: Eifersucht, Habgier, Sadismus und Boshaftigkeit. „Wenn das Dorf, in dem du lebst, dem Untergang geweiht ist, dann ist das doch nur ein sicheres Zeichen dafür, dass du als Dorfvorstand nicht in der Lage bist mit dem Ertrag, der eure Ernte einbringt, richtig umzugehen!“, erwiderte Rin kühl. „Aber--!“, protestierte der Mann, doch eine harsche Armbewegung Rins ließ ihn verstummen. „Geht mir aus den Augen!“, sagte sie mit einem Ton in der Stimme, der keine weiteren Widerworte zuließ. Der Mann erhob sich, verbeugte sich gezwungenermaßen und stapfte davon. Rin sank in ihren Thron zusammen und seufzte erneut. Aus dem Schatten hinter ihr löste sich eine Gestalt. Ein Junge, der genauso alt zu sein schien und allgemein starke Ähnlichkeit mit Rin aufzeigte. „Es ist bereits 17 Uhr, Mylady.“, sagte der Junge, der eine erstaunlich ruhige Stimme angesichts des Geschehens hatte. „Ja, Len! Bereite den Tee vor, ich werde schon ins Teezimmer vorgehen.“, erwiderte Rin, erhob sich und ging. „Wie ihr wünscht, Mylady!“, sagte Len mit einer Verbeugung und verschwand in der Küche. Rin lief den Gang des Schlosses entlang und ging in ein Zimmer, welches ausschließlich mit Bücherregalen, einem bequemen Sessel und einem kleinen runden Tisch möbliert war. Alles wurde in einem dezenten, dunklen Weinrot gehalten, denn die Königin verabscheute grelle und auffallende Farben. Rin nahm sich eines der Bücher und setzte sich in den Sessel, doch statt zu lesen betrachtete sie nur den Einband. Er war in dunklem Grün gehalten und mit goldenen Ornamenten verziert. Rin strich darüber und fühlte die kleinen Erhebungen, die die Ornamente verursachten. Dann stellte sie das Buch wieder weg und wartete. Kurze Zeit später kam Len in das Zimmer und hatte eine kleine Teekanne und Tasse auf einem Tablett dabei. Er legte es auf dem kleinen Tisch ab und schenkte den Tee ein. „Schwarzer Tee, extra stark, so wie ihr es mögt!“, sagte er. Rin seufzte und erwiderte: „Wenn wir alleine sind, kannst du mich ruhig duzen, Len! Schließlich bist du mein Bruder!“ Len lächelte, ging vor Rin auf ein Knie hinunter und antwortete: „Ich mag euer Bruder sein, doch in erster Linie bin ich euer ergebener Diener!“ Rin stützte ihren Kopf auf einen Arm auf und flüsterte: „Und du wirst immer alles für mich tun!“ „So wie immer, Mylady!“, kam es als Antwort. Rins Mund verzog sich zu einem Grinsen. Sie nahm die Tasse in die Hand und trank ihren Tee. Im Königreich Okotte herrscht bereits seit geraumer Zeit Unmut über die Herrscherin, doch niemand im Volk wagte es, sich gegen die Königin zu erheben. Jeder, der dennoch dumm genug war es zu versuchen, wurde kurze Zeit später tot aufgefunden. Niemand sprach es öffentlich aus, doch jeder wusste, dass diese Menschen nicht eines natürlichen Todes gestorben waren, sondern, dass das Königshaus etwas damit zu tun hatte. Die Königin zeigte sich auch selten ihrem Volk und falls sie es doch tat, wurde sie immer von ihrem Diener begleitet, der ihr bis auf das Haar ähnelte. Zu zweit strahlten sie eine Aura der Unantastbarkeit aus, was dem Volk ebenfalls missfiel, daher sind sie glücklich darüber, wenn sich die Königin wochenlang nicht blicken ließ. All dies war Rin bewusst, doch so bewusst wie ihr es war, so gleichgültig war es ihr auch. Sie wurde mit 12 Jahren Königin. Vor einem Jahr kam dann endlich ihr verschollen geglaubter Bruder zurück und wurde freiwillig ihr Diener. Er tat alles für sie, egal wie absurd oder grausam ihr Auftrag war. Er hinterfragte nichts und das kam Rin äußerst gelegen, denn sie verabscheute es sich erklären zu müssen. Nachdem Rin ihren Tee ausgetrunken hatte, ging sie in den Garten und Len folgte ihr wie ein Schatten. Eines der wenigen Dinge, die sie mochte, war ein Spaziergang in ihrem riesigen Schlosshof. Stundenlang verbrachte sie in dem Garten und ignorierte alles andere um sich herum. Schließlich brach dann die Zeit an ins Bett zu gehen, obwohl der nächste Tag genauso ermüdend zu werden schien, wie jeder andere auch. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)