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Bis zum Tod..♥

von

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Die Flucht

Eigentlich, war es ein ganz normaler Samstag Morgen. Eigentlich!
 

Meine Freundin Nanami und ich waren zusammen spazieren. Wir sprachen grade über meinen Freund, Ryo.

"Hitomi, du hast so ein Glück mit Ryo!", schwärmte Nanami mir vor und wirklich, da hatte sie verdammt nochmal Recht. Denn er ist einfach wundervoll...Er ist groß und stark, hat schöne Eis-Blaue Augen und Braune Haare. Kurz: er ist ein Traum! Oder besser, er WAR ein Traum, denn in letzter Zeit ist er ganz anders. Er ist total aggressiv und seine Augen sind richtig glasig. Seine sonst so sanfte Stimme, ist jetzt rau und laut, seine liebevolle Seite ist weg, dafür ist er jetzt launisch und...

"Hitomi?!", fragte Nanami mich, weil ich anscheinend zu lange still war.

"Ja, was ist denn?", fragte ich 'unwissend'.

"Eigentlich nichts, du warst nur auf einmal so still, was ist denn los? Mir kannst du es sagen!", meinte sie Stolz und stützte ihre Hände in die Hüften.

Ich schmunzelte kurz, dann schaute ich aber doch wieder sehr traurig drein.

"Ach weißt du, Ryo ist in letzter Zeit total anders er...", weiter kam ich nicht denn hinter uns schrien ein paar Leute ängstlich auf und rannten an uns vorbei. Schnell drehten wir uns um und sahen einen riesigen Kater mit einer sehr

langen, blauen Zunge und einem brennenden Schwanz. Wir trauten unseren Augen nicht. Wir rannten den Leuten so schnell wir konnten hinterher und schrien ebenfalls...
 

Wir rannten durch die ganze Stadt, aber jetzt waren es nur noch Nanami und ich, denn die anderen sind in ihre Häuser geflüchtet. Leider wohnten WIR am rande der Stadt, hinter einem großen dichten Wald in einem riesigem Haus!
 

"Hitomi ich kann nicht mehr!", schrie Nanami mir verzweifelt zu.

"Ich auch nicht, aber...halt noch ein bisschen durch ja? Wir sind gleich

da!", rief ich ihr aufmunternt zu. "Mhm, ok!"
 

Endlich waren wir da. Wir schlossen uns im Haus ein und atmeten tief durch.

"Oh mann, was war das?!", flüsterte ich Nanami ängstlich zu.

"Ich, weiß es nicht!", meinte sie ratlos, "aber egal WAS oder WER es ist...Ich Hab Angst!" Ich nickte aufgebracht. "Ich auch!"

So saßen wir noch den Rest des Tages da, zitternd und leise auf dem Fußboden in unserem Badezimmer und schliefen irgendwann erschöpft ein. Es war gut, das unsere Eltern verreist waren, sonst wäre es zu gefährlich für sie gewesen. Ich fürchte dieser riesige Kater, hat was mit dem komischen Verhalten von Ryo zu tun, aber diese Vermutung behalte ich lieber erstmal für mich...

Verwandlung!

Das erste was ich am nächsten Morgen sah, war eine völlig vor Angst zitternde Nanami vor dem Badezimmer Fenster. "Nanami, was ist denn los?", murmelte ich noch völlig verschlafen.

"Da ist dieser Kater schon wieder. Es scheint als hätte er die ganze Nacht gewartet!", flüsterte sie mit zittriger Stimme. "Verdammt!", fluchte ich jetzt hellwach, denn neben dem Kater stand kein anderer als Ryo."Was macht Ryo denn da bei diesem Kater? Anscheinend hat er doch was damit zu tun.", murmelte ich nun etwas leiser, denn Nanami soll sich keine Sorgen machen. "Wie bitte?", fragte sie erschrocken, denn leider hatte ich doch laut genug gesprochen das sie mich hören konnte. "Ähmm also, ich glaube Ryo's Verhalten und dieser riesen Kater haben irgendetwas miteinander zu tun!", sagte ich kleinlaut, "ich bin mir aber nicht zu 100% sicher also...", weiter kam ich nicht, denn plötzlich war über uns das ganze Dach weg. Der riesige Kater hatte es über uns abgebissen und schluckte es gerade genüsslich runter. Jetzt trat jemand die Tür ein und packte Nanami und mich an den Händen und zog uns nach draußen. Es war... "Ryo?!"

Das war wirklich Ryo, aber der ECHTE Ryo, kein glasiger Blick sondern nur seine wunderbaren, klarblauen Augen. "Ja Hitomi, keine Sorge, ich hol uns hier raus!", sagte er ernst zu mir und ich nickte ihm erleichtert zu. "Argh!" Plötzlich fasste sich Ryo mit schmerzverzerrtem Gesicht an seine linke Brust und seine wundervollen Augen wurden glasig. Sein Griff wurde so fest, dass mir vor Schmerz die Luft wegblieb. Er fiel zu Boden und lies mich und Nanami los.

"Lauft! Lauft weg! Ich kann mich nicht mehr beherrschen!", schrie er verzweifelt.

"Nanami, lauf weg! ich komm gleich nach!", rief ich ihr zu. Sie nickte und rannte davon und ich blieb allein zurück. Allein mit Ryo der jetzt fürchterlich keuchte und nach Luft schnappte. Schnell lief ich zu ihm rüber und setzte mich zu ihm ins Gras. "Hitomi, lauf weg. Ich bitte dich!", hauchte er mir ins Ohr, doch ich dachte gar nicht daran ihn zurück zu lassen. Unter Tränen flüsterte ich ihm zu: "Nein, Ryo. Ich bleibe hier. Egal was kommt!", er schaute mich traurig an und meinte dann mit letzter Kraft "Na gut, aber ich möchte das du weißt, das ICH dich liebe, egal was dieses Monster in mir mit dir macht. ICH liebe dich!"
 

Wir saßen eine Weile so auf dem Grasboden, ganz still und reglos da...bis...
 

"Ryo, was machst du denn da? Geh von mir runter!", schrie ich

erschrocken, denn Ryo hatte sich auf mich gesetzt, hielt meine Hände mit aller Kraft fest und starrte mich an. Seine Augen...glasig. Und trotzdem weinten sie.

"Das bin nicht ICH, Hitomi!", ächzte er und riss seinen Mund weit auf...

Ein hartes, brennendes Netz umwickelte meinen Körper und mir wurde ruckartig schwindelig. Plötzlich wurde ich ganz müde. Das letzte was ich sah, war wie eine riesige Blume mit blauer Blüte und Feuerstiel aus dem Körper von Ryo kroch und dieser weinend zu Boden fiel...reglos lag er da und flüsterte. Worte, die ich nicht mehr hören konnte...

Gefangen & Verloren?

"Oh nein, Ryo wo bist du? Oder noch besser, wo bin ich?"

"UH...Hier ist es so eng. Was ist das hier eigentlich für eine komische Flüssigkeit? Die brennt ja richtig. Das fühlt sich so an als würde ich hier wegetzen!", flüsterte ich mir zu, denn ich war ja allein.

Alleine, gefangen in einem Monster das mich grade versucht zu verdauen. Aber das war mir erstmal egal, denn ich fragte mich ob es Nanami und Ryo gut ging und wo diese komische Pflanze so eilig hinrannte.

"Ob sie Nanami auch schlu...Nanami?!", schon war sie neben mir. Sie war bewusstlos und hielt ihr Handy fest in der Hand. Ich nahm es ihr aus der Hand und sah auf den Bildschirm. Und was ich sah, lies mich erschrecken...

Ryo hatte ihr eine SMS geschickt wo drin stand wie wir hier raus kommen.

Schnell versuchte ich Nanami wach zu schütteln, vergeblich.

"Na gut, ich muss es wohl alleine schaffen. Also, hier steht:"
 

-nehmt einen spitzen Gegenstand

-stecht ihn in den inneren Stiel der Pflanze

-wartet bis sie anfängt zu würgen

-und klettert zusammen aus ihrem Maul
 

"Ok, also gut. Ah, eine Harrklammer ist hoffentlich spitz genug.", flüsterte ich und stach sie in den inneren Pflanzen-Stiel. Und dann würgte sie auch schon.

Ich hob Nanami hoch und kletterte aus dem Maul der Pflanze.

"Jetzt sind wir frei und können zu...Ahhh!", schrie ich plötzlich entsetzt, denn wir waren genau am rande des anderen Ende der Stadt. Auf dem höchsten Punkt des Landes. Auf der Todesklippe. Wenn man da runter fällt, ist man sofort tot.

"Hitomi, wo...wo sind wir hier?", flüsterte Nanami mir zu. Erleichtert atmete ich auf und erzählte ihr was passiert ist und wo wir uns befanden.

Doch als ich das Wort 'Todesklippe' aussprach, schrie sie verängstigt auf.

"Oh nein, Ryo sagte wir dürfen hier bloß nicht bleiben, das ist nämlich SEIN Reich. Das von dem nicht echten Ryo, von dem Monster in ihm. Hitomi wir müssen hier sofort weg!", doch dann sah ich ihn und über uns einen großen Käfig aus Eisen. "Scheint als wären wir heute schon zum zweiten mal...Gefangen und verloren!", hauchte ich Nanami zu. Plötzlich erreichte uns eine Art Gas und wir schliefen ein...

Wie viele?

...Als ich aufwachte, hatte ich für kurze Zeit vergessen wo wir uns befanden. Doch als ich nichts als das Meer hören konnte, nahm ich wieder wahr, dass wir ja von Ryo an der Todesklippe gefangen waren. Nanami war wohl schon lange auf, denn sie guckte mich hellwach an. "Guten Morgen Hitomi, naa gut geschlafen? Das hoffe ich, denn wie du siehst brauchen wir hier vieeeeel Kraft um hier wieder raus zu kommen!", meinte sie mit sarkastisch netter Stimme. "Ja, ich hab sehr gut geschlafen, danke der Nachfrage.", gab ich lächelnd mit leicht provozierender Stimme zurück und wartete auf eine Reaktion. "Spar dir die Witze, wir müssen hier sofort weg. In Ryo sind nämlich noch andere Monster gefangen. Aber sag mal, seit wann war er denn so...sagen wir mal so ANDERS?!", fragte sie Ernst und schnell dachte ich nach...

"Hm, ich glaube das war seitdem er von der Klassenfahrt zurück kam, aber ich bin mir nicht sicher. Sag mal, weißt du denn Wie viele es noch sind?"

Einen Moment war es still, bis Nanami fragend antwortete:

"Wie viele was?" Eindringlich schaute sie mich an. "Oh man! na wie viele Monster noch in Ryo versteckt sind !" Als ob es klar gewesen wäre gab ich es trotzig als Antwort. Also echt, so schwer war es nun auch wieder nicht.

"Sag mal, WOHER soll ICH das denn wissen?! Nur weil ICH schon seit einer Stunde wach bin, oder was? Man ich wusste bis Gestern Abend nicht mal das er ÜBERHAUPT ein Monster in sich hat oder hatte!" antwortete sie frustriert.

"Ist ja gut, tut mir leid Nanami ok? Es ist nur...", weiter kam ich nicht, denn dann war auch schon Ryo aufgetaucht. Aber... irgendetwas war anders als sonst. Na klar! Er hat seine normalen, wunderschönen Augen! Sie sind nicht glasig!

"Ryo, bitte hol uns hier raus ja?", flehte ich ihn verzweifelt an.

"Keine Sorge, desshalb bin ich hier. Ich muss mich aber beeilen, denn es dauert nur ca. 5 min, bis ich wieder...nicht ich selbst bin."

Er fing an, den Käfig mit seinem Schlüssel zu öffnen und sprach leicht angespannt weiter. "Wenn der Käfig offen ist, müsst ihr hier SOFORT weg, verstanden?!" Nanami und ich nickten nur stumm und schon war der Käfig offen. Wir stürmten raus und...

Nein. Ich konnte nicht gehen, noch nicht! Ich musste erst...hastig blieb ich stehen, drehte mich zu ihm um und fing an zu sprechen "Ryo, ich werde erst gehen, wenn ich das hier erledigt habe!"

Langsam ging ich auf ihn zu, schlang meine Hände um seinen Körper und küsste ihn. Erst ganz sanft, aber dann wurde der Kuss immer leidenschaftlicher.
 

Nach diesem wunderbaren Kuss, öffnete ich langsam meine Augen und sah in seine. Sehr gut, er war immernoch Ryo. Nach einer Weile fing er an zu weinen, umarmte mich und hauchte mir rau ins Ohr "Geh jetzt. Wenn wir das alles überstanden haben, sehen wir uns wieder." Er ließ mich los und ging langsam weg. Doch bevor er im Wald vielleicht für immer verschwand...

"Ryo, sag mir...Wie viele? Wie viele Monster sind noch in dir gefangen?"

Ich musste es ihn einfach fragen. Er drehte sich um und antwortete behutsam

"Ich weiß es nicht." Er wollte grade weiter gehen, aber was war das bitte für ein Abschied?! Schnell drehte er sich ein letztes mal um und...

"Ich Liebe Dich" Nach diesen Worten, verschwand er.

Ich stand da und fragte mich:
 

"Wann sehe ich dich wohl wieder, oder werde ich dich überhaupt wiedersehen?!"

Sehnsucht...

Es ist nun ein Jahr her, seit dem Abschieb von Ryo. Dennoch dachte ich die ganze lange zeit an nichts anderes. Meine Eltern sind seit 2 Wochen wieder zu hause. Sie wissen nichts von den geschehenen Ereignissen und Nanami und ich haben auch nicht vor ihnen die Sache mit Ryo zu erzählen...

"Sie würden uns doch eh nicht glauben !", meinte Nanami. Und damit hat sie Recht.

Welcher Erwachsene Mensch glaubt Kindern wie uns denn bitte, wenn wir sagen, dass uns ein riesen Kater gejagt, eine riesen Pflanze verschluckt und mein Freund sich in ein Monster verwandelt hat?! Richtig, KEINER!

Aber was solls, seit dem Vorfall auf der Todesklippe ist ja auch weiter nichts passiert. Doch in der langen Zeit ohne Ryo, habe ich gemerkt, wie sehr ich ihn vermisse. Den ECHTEN Ryo! Ich habe solche Sehnsucht nach ihm, das allein sein Name mich zum weinen bringt...

Wann? Wann sehe ich ihn endlich wieder?! Nachts kann ich meist nicht schlafen. So wie heute auch. Wenn ich nicht schlafen kann, bete ich leise zu Gott, das ich meinen geliebten Ryo bald wiedersehe...vergeblich.

Egal wie lange, egal wie oft, egal wie sehr ich flehe und weine, er kam seitdem nie mehr zu mir zurück. Nanami sagt meine Gebete würden nichts ändern, aber was blieb mir sonst noch übrig? Ich konnte nicht da sitzen mit dieser Angst. Angst ihn nie wieder sehen zu können. In diesen Nächten, wo ich bete, kommen mir immer wieder schwere fragen in den Sinn...

"was wenn er dich nie wieder sehen will?"

"was wenn du ihm egal bist?"

"was, wenn er gefangen ist?"

"oder was, wenn er schon gar nicht mehr lebt?"

...diese fragen geben mir den Rest und töten jedes mal ein kleines fünkchen Hoffnung in mir. Mit jeder Nacht, mit jeder Frgae mehr, frisst meine Angst langsam und schmerzhaft meine Hoffnung auf. Bis nichts mehr von ihr übrig ist.
 

"Ryo, ich will dich sehen. Ryo, ich MUSS dich sehen. Ryo, komm zurück zu mir.

Ryo, ich habe solche SEHNSUCHT nach dir!"

Mit diesen Worten, schlief ich auch in dieser Nacht irgenwann schließlich ein. Doch es erwartet mich immer derselbe Traum, als ob er mich Heim suchen würde...
 

*~*"Hitomi, wo bist du nur? Ich suche dich! Verzweifelt suche ich dich! Gib mir einen Hinweis, ein Zeichen, wo du bist! Bist du am Leben? Geht es dir gut? Vermisst du mich? Sag hast du mich etwa vergessen? Hitomi, Hitomi! Höre mich und gib mir ein Zeichen!"*~*
 

Ryo, Ryo ruft mich! Jede Nacht derselbe Traum, dieselben Worte, dieselben Tränen. Und ich? Im Traum fehlt mir die Stimme. Immer versuche ich zu schreien, ihn irgendwie zu erreichen, vergeblich. Ich bin stumm. Stumm, nur meine Lippen bewegen sich, als würde ich sprechen. Doch es fehlt der Ton, der Ton meiner Stimme. Verzweifelt weine ich und versuche zu schreien. Bis ich schließlich weinend aufwache. Ich teste meine Stimme...Sie geht. Hier funktioniert sie. Ich höre mich. Ich schreie, bis ich heiser bin und schlafe dann wieder ein. Ich schlafe, und träume nicht. Ich sehe nur schwarz. So ist es immer, heute und auch sonst. Und so wird es bleiben, bis Ryo wieder bei mir ist und ich nicht mehr Sehnsüchtig sein muss...

Osaka!

Am nächsten Morgen war es meine Mutter, die mich weckte. Sie rief mich aufgeregt in die Küche und das um halb-neun an einem Samstag! Ist doch nicht zu fassen!

"Ja, ja. Komm ja schon!" Genervt und noch total verschlafen tapste ich in die Küche.

Dort saßen Nanami, Mum und Dad. Was um alles in der Welt hatte DAS jetzt wieder zu bedeuten?

"Hitomi, Schätzchen. Dein Vater und ich haben Nanami und dir etwas mitzuteilen...

Wir ziehen um! Nach Osaka, denn wie ihr ja schon mitbekommen habt, wurde ich von Tokyo nach Osaka versetzt. Das ist unsere Chance neu anzufangen! Ihr fühlt euch hier doch sowieso nicht mehr wohl seit Ryo weg ist, also haben Katsuga und ich nach einem Haus in der Nähe meiner Arbeitsstelle gesucht und eins gefunden. Es ist wirklich schön dort, und nur eine halbe Stunde Busfahrt zu einer richtig tollen Realschule. Und das beste, kein Wald mehr direkt vor der Haustür, sondern nur eine Reihe von Wohnungen. Perfekt, oder? Na, was sagt ihr dazu?"

Doch Nanami und ich waren schon gar nicht mehr in der Küche.

Ab der Ansage das es nur eine halbe Stunde Busfahrt zur Schule war, anstatt

eine ganze stunde, waren wir in unseren Zimmern verschwunden um zu packen.

"Also heißt das jetzt das ihr euch freut?"

Mein Vater trat in die Mitte des Raums und schaute mir beim packen lächelnd zu.

"Ja sehr sogar! Mum und du ihr habt ja recht, seit Ryo weg ist sind unsere Schulnoten total im Keller und wohl fühlen tun wir uns auch nicht. Nicht mal schlafen kann ich mehr in diesem Haus! Außerdem ist Osaka so eine schöne Stadt! Ich freue mich jedenfalls sehr darüber das wir umziehen!", meinte ich strahlend, während ich ihm um den Hals fiel.

"Das freut mich zu hören, los wir schauen mal nach Nanami, ja?"
 

"Katsuga?" und schon stand sie hinter meinem Vater mit einer riesigen Tasche in der linken, und einem riesigen Koffer in der rechten Hand. "Ich bin fertig mit packen!" Nicht zu fassen! Das sagt ja wohl mehr als tausend Worte, jetzt stand uns nichts mehr im Weg für unseren Umzug nach Osaka!
 

An diesem Abend waren wir alle vier damit beschäftigt gewesen zu packen, und ich habe das erste mal nicht an Ryo denken müssen. Es war ein toller Abend.

"Da wir jetzt ja alle schon fertig sind mit packen, können wir morgen schon anfangen alle Möbel einzurichten und eure Zimmer fertig zu machen, damit wir nächstes Wochenende dort einziehen können. Das heißt, verabschiedet euch schon mal von allen aus eurer schule!"

Umzug Tag1.

Am Montag gingen Nanami und ich das letzte mal in unsere alte Klasse, denn wir wollten am Wochendende nach Osaka ziehen. Wir gingen ganz normal in unsere Klasse, machten ganz normal Unterricht, hatten ganz normal Pause...bis unsere Deutsch-Lehrerin, Frau Kisokama, in der 6 Stunde bekannt gab, dass wir die schule ab Morgen nicht mehr besuchen würden. Ab da brach das Chaos aus, alle unsere Mitschüler, sogar die mit denen wir nichts zu tun hatten, schwirrten um uns herum.

"Hitomi, warum habt ihr zwei denn nichts gesagt?"

"Nanami, seit wann wisst ihr das schon?"

"Ich wusste gar nicht das ihr zusammen wohnt!"

"Hattet ihr vor wegzuziehen ohne uns etwas davon zu erzählen?"

"Man, wir alle werden euch voll vermissen!!"

"Vergesst uns nicht, klar?"...und so weiter und sofort.

Dieser Tag war anstrengender, als der Tag an dem Ryo verschwand. Alle turnten um uns herum und verabschiedeten sich. Zu hause aber, waren wir dann doch froh, dass unsere Lehrerin ihnen doch noch Bescheid gesagt hatte das wir wegziehen.
 

"Ich glaube, ich werde unsere Klasse schon ein bisschen vermissen. Du etwa nicht, Hitomi?"

"Hm? Natürlich werd ich sie vermissen, aber ich freue mich trotzdem sehr auf die neue schule und die neue Stadt. Naja, jetzt fahren wir aber erstmal mit Mum zum neuen Haus."

"Kommt Katsuga auch mit?", fragte Nanami verlegen.

Sie hatte meinen Vater sehr lieb, denn er war es der auf die Idee kam, sie aus dem Waisenhaus rauszuholen und bei uns aufzunehmen.

Ihre echten Eltern sind beide gestorben. Bei einem Flugzeugabsturz. Nanami und 12 andere passagiere waren damals die einzigen überlebenden des Unfalls. Deshalb ist sie meinem Vater sehr dankbar, dass er sie aus dem Waisenhaus nahm. Und ich ihm auch!

"Nein, er muss heute arbeiten, aber Morgen kommt er mit um die Küche und das Wohnzimmer fertig einzurichten. Heute machen wir nur unsere Etage!"
 

In dem neuen Haus in Osaka, haben Nanami und ich eine eigene Etage im obersten Stockwerk. Insgesamt sind es drei Stockwerke. In der ersten Etage, sind Wohnzimmer, Küche und ein großer Flur. In der zweiten Etage ist ein Badezimmer, ein riesiges Schlafzimmer und ein kleiner Flur. In der obersten Etage, also in unserer, ist ein Badezimmer, zwei riesige Zimmer (eins für mich, das andere für Nanami) und dann noch eine eigene kleine Küche. Heute wollten Mum, Nanami und ich erstmal die obere Etage gestalten. Angefangen mit der kleinen Küche, wo ein Herd, eine Spüle, ein Kühlschrank und ein Schrank zu finden ist. Natürlich gibt es auch einen kleinen Esstisch.

"Also gut Mädels, ich räume euer Geschirr ein, und ihr den Kühlschrank ,ok?"

"OK!", sangen Nanami und ich fröhlich im Chor. Als wir damit fertig waren, sah die kleine Küche richtig schön aus. Der eckige, braune Holztisch und die Einbauküche in Braun, passten perfekt zusammen. Die weißen Wände passen super zu dem tongleichen weißen Kühlschrank. "Es sieht super aus!" Mum und ich nickten Nanami strahlend zu. "Das stimmt, auf ins nächste Zimmer!" Und so gingen wir in das große hellblau gestrichene Badezimmer. Hier gibt es nicht nur eine Dusche, sondern auch eine Badewanne für maximal vier Personen und zwei große Waschbecken vor eienm großen Spiegel an der Wand. Zauberhaft!

"Also los! Nanami, du räumst eure Kosmetik in jeweils einen eigenen kleinen Wandschrank. Hitomi, du räumst die Handtücher ein und ich stelle euer Duschgel in die Dusche! Let´s go Girls!" Lächelnd legten wir los.

Zufrieden standen wir vor unserem Werk, nickten stumm und gingen ins nächste Zimmer. Mein eigenes! Es ist riesen groß und hat zwei große, schmale Fenster. Mein Bett steht in der rechten Ecke des Raums. Direkt daneben steht mein Kleiderschrank und daneben steht mein Schreibtisch, genau unter einem der Fenster. An der linken lila Wand steht mein Fernseher und schräg in der Mitte, mein kleines ausziehbares Sofa, passend zum schwarzen Bett, pechschwarz. Nanami machte sich daran meinen Kleiderschrank einzuräumen, während ich mein Bett bezog und darunter mein Tagebuch verstaute und auf die Fensterbank an meinem Schreibtisch meine Fotos mit Ryo und Nanami hinstellte. Meine Mum war dabei meine Bücher in mein Bücherregal neben dem Fernseher zu räumen. Zusammen mit Nanami, packten wir meine Schulsachen in das Fach unter dem Schreibtisch und dann waren wir auch schon fertig. "Wow! Hier ist es umwerfend!", staunte ich über unsere Arbeit. Nanami und Mum nickten mich schmunzelnd an.

"Also, auf in Nanamis Zimmer!", meinte ich schließlich. Dort angekommen, fanden wir den gleichen Raum vor wie meinen eigenen. Mit den gleichen Möbeln, in den gleichen Farben. Nur ihre Wand wo der Fernseher steht, war nicht Lila wie bei mir, sondern Rosa. Ich machte mich sofort daran ihr Bett zu beziehen und sie räumte ihre Privatsachen ein. Mum räumte die Bücher ein und am Ende als wir fertig waren, sah es genauso aus wie mein zimmer! Es war der Hammer. Da wir jetzt aber alle drei sehr müde waren, fuhren wir zusammen wieder in unser altes Haus nach Tokyo, wo papa schon mit dem Essen wartete. Wir aßen und redeten über den Tag. Danach gingen wir endlich ins Bett.

"Nanami? Ich habe Angst einzuschlafen.", flüsterte ich leise.

"Ich weiß, du schreist Nachts immer so laut. Wegen Ryo, oder?"

Ich nickte nur.

"Ich bin ja da, alles ist gut Hitomi! Ich schlafe heute neben dir in Ordnung?" Wieder nickte ich nur und schon lag sie neben mir, mit ihrer Decke und einem Kissen. Nach kurzer Zeit schliefen wir dann endlich ein und ich trümte denselben Traum wie immer. Aber als ich dieses mal aufwachte und anfangen wollte zu schreien nahm mich Nanami kurzer Hand in den Arm und redete beruhigend auf mich ein, bis ich aufhörte zu weinen.

"Hitomi, ich bin ja hier. Er vermisst dich auch, alles ist gut. Ich bin ja bei dir, du bist nicht allein!"

Ich hörte langsam auf zu weinen und schluchzte nur noch laut auf, bis ich schließlich ruhig in ihren Armen schlafen konnte...

Umzug Tag2.

Am nächsten Morgen fiel mir auf, dass ich diese Nacht wunderbar geschlafen hatte. Ich reckte mich und stand langsam auf. Wie jeden Morgen tapste ich in die Küche und wurde dort schon erwartet. "Morgen, fahren wir nach dem Frühstück wieder in´s neue Haus ?", alle nickten wie auf Knopfdruck und Nanami schob mir grinsend mein Frühstück zu. "Iss erstmal etwas, heute machen wir die zweite Etage des neuen Hauses fertig, und Morgen dann die unterste, dann können wir doch schon Donnerstag einziehen anstatt erst Samstag, also los!", ich nickte kurz und leerte schnell meinen Teller.
 

Am Haus angekommen gingen wir alle vier erstmal in die oberste Etage, um sie meinem Vater zu zeigen. "Und? Gefällt es dir Katsuga?", fragte Nanami fröhlich und mein Vater lächelte sie an. "Ja sehr!" Also gingen wir in die zweite Etage um anzufangen.

"Ok Leute, Katsuga und ich machen unser Schlafzimmer, ihr macht das

Badezimmer, in Ordnung?" Wir nickten und machten uns an die Arbeit. Das Bad in dieser Etage hatte zwar die gleiche Badewanne, aber keine Dusche. Sonst war alles wie in unserem. Nanami packte die erste Kiste aus und verstaute alle Handtücher in den dafür vorgesehenen Schränken. Ich nahm mir die zweite Kiste und räumte Mum´s Schmuck, ihre Schminke und Papa´s Rasier-Kram in die Schränke an der Wand. Wir waren schnell fertig und gingen dann zu meinen Eltern um ihnen zu helfen. "Seit ihr schon fertig Mädels?" Kurz nickten wir. "Na dann könntet ihr ja das Bett beziehen, wir sind fast fertig. Ich räume nur noch die letzten Klamotten in unseren Schrank und Katsuga dekoriert schön fleißig die Fensterbänke, nicht wahr Schatz?", schnell drehte sich Mum zu meinem Vater um und lächelte ihn an. Er lachte. "Ich bin doch schon lange fertig damit, ich räume unsere Bücher und unsere Fotoalben in das Bücherregal!" Mum schmunzelte, ging zu ihm rüber und küsste ihn kurz. Dann begann sie wieder mit der Arbeit. Nanami und ich schmunzelten und fingen an, das Bett zu beziehen. Wir alle wurden fast zeitgleich fertig und gingen in den großen Flur, wo ein kleines Regal und ein Fenster mit Fensterbank zu finden ist. Mehr Möbel gab es hier nicht.

"Nanami und ich dekorieren die Fensterbank mit den übrigen Familienbildern und Papa und du, ihr könnt ja den Schrank mit euren Zeitungen und Kochbüchern füllen!", meinte ich kurz, und schon begangen alle mit ihrer genannten Arbeit. Grade hob ich ein Foto aus der Kiste wo mein Vater meine Mutter vor sich im Arm hatte und Nanami dabei einen Kuss auf die Wange gab. Ryo und ich standen daneben, Hand in Hand und lächelnd. Als ich das Foto sah, musste ich meine Tränen zurückhalten. Das waren noch so schöne Zeiten! Nanami bemerkte das ich fast weinte und nahm mir das Foto aus der Hand und stellte es einfach auf die Fensterbank. Ich nickte ihr dankend zu und dekorierte weiter.

"Na endlich fertig!", meinte meine Mutter nach einer Weile in die Runde, "Jetzt ab zurück nach hause, Katsuga, kochst du uns was schönes?", der angesprochene nickte nur: "Aber gerne doch, eine Spezialität: Pasta á la Katsuga!", meinte er Stolz und streckte sich. "Yeah!", meinte Nanami nur lachend und fiel erst meiner Mutter und dann meinem Vater um den Hals. Ich machte es ihr nach und dann fuhren wir wieder zurück nach Tokyo, wo mein Vater uns wie versprochen, seine geliebte Pasta Mischung kochte. Nach dem Essen gingen wir alle sofort ins Bett, denn wir waren alle so müde, dass wir auch auf der Stelle einschliefen...

Ich träumte den selben Traum wie immer, aber als ich diesmal aufwachte, schrie und weinte ich nicht wie sonst, sondern lächelte nur. Ich faltete meine Hände zusammen und sprach erneut ein Gebet:

"Lieber Gott, bitte lass mich sprechen können, lass mich ihm ein Zeichen geben, in dem Traum den DU mir jede Nacht wie einen Fluch schickst und mich damit so sehr quälst. Bitte mach meine Hoffnung lebendig, und schenk mir auch im Traum meine Stimme!" Nach diesem Gebet schlief ich ein und träumte wie immer: NICHTS...

Umzug Tag3.

Diesen Morgen war ich es die als erste wach war und in der Küche mit dem Frühstück wartete. Nanami kam in die Küche und schaute mich verdutzt an, "Was machst du denn hier, so früh?", sie schmunzelte mich an, "Ich dachte du bist Langschläfer!", meinte sie provokant. Ich lächelte und schob ihr den Teller mit ihrem Essen zu, "Iss erstmal, ich habe eine richtig tolle idee!", meinte ich Stolz, während sie ruhig anfing zu essen. Sie schaute mich erwartungsvoll an. "Na dann schieß mal los Hitomi!" Ich grinste. "Aber gerne. Also, du und ich schreiben Mum und Dad einen Zettel das wir Morgen mit der Wohnung weiter machen und das wir bei freunden sind, dabei sind wir aber in dem Haus und machen es fertig, und wenn wir Morgen zusammen dorthin fahren, sehen sie nur das fertige Haus, und wir können dort einziehen! Na, wie ist meine Idee?", Stolz stand ich auf und räumte ihren mittlerweile leeren Teller weg, sie schaute mich an und meinte zufrieden "Also erstmal, danke für das essen. War echt lecker!", sie stand auf und lief zu mir rüber, "Und deine Idee, ist spitze!! Ich schreibe den Zettel und du, geh gucken ob sie auch noch schön fest schlafen!" Ich nickte triumphierend und ging ins Schlafzimmer meiner Eltern. Sie schliefen tief und fest. Schnell huschte ich zurück in die Küche, wo Nanami grade den Zettel auf den Tisch legte und schon gingen wir los um unsere Fahrräder zu holen. Nur wenige minuten später waren wir schon am Bahnhof angekommen, stellten unsere Räder ab und stiegen in die nächste Bahn nach Osaka. Nach etwa einer guten Stunde kamen wir am Bahnhof von Osaka an, und ich hielt Ausschau nach einem Taxi. "Nanami, da ist eins, schnell!", rief ich ihr aufgeregt zu als ich eines in unsere Nähe entdeckt hatte. Schnell liefen wir auf das Taxi zu und stiegen außer Atem ein. Ich sagte dem Fahrer die Adresse und wir fuhren los. "So, da wären wir!", meinte der Taxifahrer freundlich und parkte sein Auto direkt am Haus. "Das macht dann 17 yen.", ich reichte ihm das Geld und Nanami bedankte sich höflich bei ihm. Dann stiegen wir aus. Kurz darauf war das Taxi auch schon verschwunden und wir gingen ins Haus. Wir gingen als erstes in die große Küche und machten uns sofort an die Arbeit. Ich packte die Teller und Tassen aus und Nanami dekorierte Tisch und Fentserbank. Danach räumten wir noch die Messer und Gabeln ein. Dann als wir fertig waren, füllten wir den Kühlschrank mit ein paar Lebensmitteln, die wir zuvor am Bahnhof gekauft hatten. Als wir dann fertig waren, gingen wir in das riesige Wohnzimmer. "Wow, die Couch ist ja der Hammer ! Und das Regal daneben passt voll gut zu dem Couch-tisch hier in der Mitte!", staunte Nanami. Ich nickte. "Stimmt, und guck dir mal diese Leinwand an! Der Wahnsinn. Wie im Kino. Und der Sessel erstmal, Hammer !", wir kamen aus dem staunen gar nicht mehr raus. "Na dann, fangen wir mal an!" Nanami dekorierte die Fensterbank, während ich ein paar Kissen auf die Couch legte, danach räumten wir die Bücher in das große Regal neben der Couch. "Endlich fertig!", meinte ich nach einer Weile. Dann gingen Nanami und ich zur Tür und wollten grade wieder gehen, da fiel mein Blick auf eine schmale Tür, die mir bis jetzt noch gar nicht aufegfallen war, und schnell stieß ich Nanami in die Seite. "Hey, Nanami! Guck mal, die Tür da!" Sie drehte sich zur Tür. "Ob da unten ein Keller ist?", ich zuckte mit den Schultern,"Lass uns nachsehen!" Also gingen wir gemeinsam eine lange Steintreppe runter. Unten war tatsächlich ein Keller, mit vier Räumen. Im ersten Raum waren ein Trockner und eine Waschmachine. "Ah, unser neuer Waschraum!" Ich nickte und wir gingen ins nächste Zimmer. Dort war eine Art Gästezimmer eingerichtet. Uninteressiert gingen wir in den dritten Raum, wo nichts drinne war, nur ein Zettel der auf dem Boden lag. Ich bückte mich und hob den Zettel auf. "Hitomi und Nanami´s Überraschungszimmer!", las ich vor und Nanami guckte mich verdutzt an. "Hitomi, heißt das, dieser Raum soll dann uns gehören? Dann können wir hier ja unsere Freundinnen einladen und Party machen, oder?", fragte sie aufgeregt und ich nickte heftig. "Wow, Nanami, wie cool!", ich legte den Zettel zurück auf den Boden und wir gingen ins letzte Zimmer, wollten wir jedenfalls, aber es war abgeschlossen, Nanami und ich zuckten mit den Schultern und liefen die Treppe wieder rauf um zu gehen. Ich schloss hinter mir die Tür ab, während Nanami ein Taxi anrief. Nach zehn minuten warten, kam es dann endlich. "Einmal zum Bahnhof bitte!", sagte ich müde von der Arbeit und der Fahrer nickte nur freundlich. Nach einer Weile waren wir dann auch da. Nanami reichte dem Mann das Geld während ich uns Tickets nach Tokyo kaufte. Dann kam auch schon die Bahn und wir stiegen ein. Nach etwa einer Stunde dann waren wir endlich am Bahnhof von Tokyo und fuhren sofort mit unseren Fahrrädern los. "Da seit ihr ja, Katsuga hat schon gekocht, hier setzt euch!", begrüßte uns meine Mutter. Nanami und ich nickten und aßen auch schnell unsere Teller leer. Danach gingen wir schweigend in unser Zimmer und schliefen daraufhin auch sofort ein.

Umzug Tag4.

Am nächsten Morgen sprangen Nanami und ich zeitgleich aus dem Bett und saßen uns aufgeregt an den Esstisch. mit Höchstgeschwindigkeit aßen wir unsere Teller leer und waren gespannt auf die Gesichter meiner Eltern wenn sie sehen, dass das Haus schon fertig war. "Ist alles in Ordnung mit euch?", fragte meine Mutter lächelnd. Sie musste wohl bemerkt haben das wir sehr aufgeregt waren. "Ja, alles in Ordnung, ähm, Katsuga? Wann wollen wir denn eigentlich endlich in das Haus einziehen?", meinte Nanami schnell und versuchte entspannt zu wirken. "Nunja, sobald das Haus fertig ist, also so ungefähr in drei Tagen, also am Freitag.", antwortete mein Vater gut gelaunt und widmete sich kurzerhand wieder seiner Zeitung. "Von wegen erst Freitag, wir werdern heute schon einziehen können!", flüsterte mir Nanami kichernd zu, und auch ich musste bei diesem Gedanken schmunzeln, denn Nanami und ich, hatten Gestern das geschafft, was Papa, Mama, Nanami und Ich in drei Tagen erledigen wollten. Wir waren sehr Stolz. Nach dem Essen fuhren wir dann auch schon los zu unserem Haus. "So, da wären wir!", meinte meine Mutter lachend und ging zur Tür. Nanami und ich stellten uns schnell vor sie und begannen zu sprechen...

"Mum, Dad, Nanami und ich haben Gestern", fing ich an, und Nanami beendete meinen Satz, "das geschafft, was wir alle bis Freitag schaffen wollten. Die Wohnung ist fertig!", jetzt schauten meine Eltern uns nur ungläubig an, und stürmte schnell und überrascht ins Haus. Nanami und ich klatschten in die Hände und folgten ihnen Stolz ins Haus. Sie rannten nur so durch die Räume, schauten sich alles ganz genau an und kamen aus dem Staunen gar nicht mehr heraus. Als sie fertig waren mit dem begutachten des Hauses, sprach mein Vater das aus, was uns allen durch den Kopf ging. "Na dann, bleiben wir hier ab Heute wohnen! Viel Spaß in euren Räumen, und vielen, vielen dank euch beiden Mäusen!", er küsste uns beiden sanft auf die Stirn und schickte uns lächelnd nach oben in UNSERE eigene Etage. "Bestimmt bereiten die jetzt den Keller für uns vor!", flüsterte ich Nanami in unserer Küche zu, während sie uns einen Früchtetee kochte. "Bestimmt", meinte sie fröhlich lächelnd, "ich freu mich so!", ich nickte leicht. Nachdem wir unsere Tassen geleert hatten, ging jede in ihr eigenes Zimmer. Ich legte mich auf mein Bett und dachte nach. Über die Schule, über den Umzug, über unsere Familie und über Ryo... "Ryo, ich vermisse dich so!"
 

So gegen sieben Uhr, klopfte Nanami dann schließlich an meine Tür. "herein", murmelte ich matt. "Hitomi? Essen ist fertig, kommst du dann auch?", sie lächelte schwach. Sie musste die Tränen in meinen Augen bemerkt haben. Schnell stand ich auf, ging vor meinen Spiegel, wischte die Tränen weg und nickte ihr schwach zu. "Ja, komme schon!" Beim essen versuchte ich mich zusammen zu reißen, und anscheinend gelang es mir, denn Papa und Mama lachten mich die ganze Zeit sehr fröhlich an. So glücklich hatte ich sie lange nicht mehr gesehen. Wir sprachen über die neue schule, darüber das wir uns schön anstrengen sollen, und wie wir hin kommen würden. Wir müssten nur über die Straße gehen und in den Bus steigen. Eine halbe Stunde Fahrt und wir waren da. Dann redeten wir noch über den Sport den wir jetzt machen wollten. "Ich möchte auf jeden Fall Kendo und Japanisches Karate machen!", meinte ich trotzig und duldete keinen Wiederspruch. Und den bekam ich auch nicht, im Gegenteil! "Das ist eine sehr gut Idee Hitomi! Dein Vater hat früher auch einmal Kendo gemacht, und was möchtest du tun, Nanami?", meine Mutter schaute Nanami erwartungsvoll an. "Ich möchte auch gerne Kendo machen, und zum Tanzen will ich auch sehr gerne wenns Recht ist!", Nanami strahlte wie ein Honigkuchen-Pferd. Es war klar das sie auch Kendo machen würde, schließlich hatte mein Vater das Früher auch mal gemacht. Und sie liebte und verehrte meinen Vater wie eienen Gott. In Tokyo, hatte sie auch schon tanzen gemacht, und mir war klar das sie DAS nicht aufgeben würde! Meine Eltern nickten lachend. "Und was wollt ihr sonst so machen, also nicht Sport sondern irgendetwas anderes?", fragte mein Vater dann nach einer Weile. "Hm, also ich werde der KunstAG beitreten, und du Nanami?", ich liebte Kunst. Ich liebte malen. Nur durch das zeichnen, konnte ich meine Gefühle ausdrücken. "Also ich melde mich für die Schülerzeitung an und werde dem SchwimmClub beitreten.", das wäre also geklärt. Mein Vater guckte zufrieden abwächselnd von mir zu Nanami, und meine Mum war wohl auch sehr stolz darauf, das wir uns so sehr für Ag´s und Sport interessierten. Den Rest des Abends spielten wir Scrabble. Um halb zehn gingen Nanami und ich dann langsam rauf in unsere Zimmer. Wir waren überglücklich, aber auch Totmüde. Kurz darauf schliefen wir ein. Ich konnte endlich wieder normal schlafen. Nur das ich nichts träumte, störte mich ein wenig...

Rückkehr

Wir wohnen jetzt schon eine Woche in Osaka und die neue Schule war perfekt. Die Schüler waren alle sehr freundlich. Die Jungs aus meiner und Nanami´s Klasse waren alle sehr hübsch und klug. Nanami schwärmte für einen Keigo. Er war groß und leicht gebräunt. Seine Augen waren so Dunkel, das sie schwarz wirkten. Die Klassensprecherin Canna meint, das Keigo auch sehr interessiert an Nanami wäre. Mir haben auch schon ein Paar Jungs eine Liebeserklärung gemacht, aber ich halte mich distanziert. Ich vermisse Ryo sehr. Aber ich habe mich schon mal damit abgefunden das er wohl nie wieder zurückkommen wird. Die Lehrer der neuen Schule sind viel lockerer als die auf meiner alten Schule. Meine mündlichen Noten haben sich sehr verbessert, auch Nanami ist besser als je zuvor.

"Ich habe einfach Abwechslung gebraucht!", meinte Nanami glücklich als sie die erste 1 mit nach Hause brachte, und da hatte sie Recht mit! Wir alle hatten es doch schon seit Jahren satt in der Mitte des Waldes in Tokyo zu wohnen. Mein Vater und meine Mutter fuhren jeden Tag lächelnd zur Arbeit und kommen lachend nach Hause. Alles ist anders, aber auf eine positive Art und Weise. Heute sind Nanami und ich bei Canna eingeladen. "Ab jetzt treffen wir uns jeden Mittwoch ok?", hatte sie gefragt und Nanami und ich nickten nur. Canna war ein sehr nettes Mädchen. Hübsch, klug, beliebt aber kein bisschen eingebildet. Ihre blonden Haare hat sie jeden Tag nach hinten zu einem eleganten Zopf gebunden. Ihre Augen schminkte sie nur mit Wimperntusche und Eye-liner. Sie sah echt gut aus. Ihr Freund geht auf das Gymnasium gegenüber von unserer Schule. Er ist in der 10Klasse, also eine Klasse über ihr und heißt Keisuke. Genauso wie sie, ist er sehr hübsch, klug und beliebt. Nach der Schule heute, gingen Nanami und ich also zu Canna nach Hause. Ihr Haus lag 2 Straßen von unserem entfernt. Es war ein Stück kleiner als unseres, aber dafür war Canna´s Zimmer so groß wie Nanami´s und meins zusammen. Ihre Möbel waren allesamt weiß, abgesehen von ihrem großen schwarzen doppelbett in der Mitte des Raums. Auf dem Bett lagen zwei Decken und Kissen in verschiedenen Farben. Ihr Bücherregal an der linken Seite des Zimemrs war bis oben vollgestopft mit Fantasy Büchern über Vampire, Dämonen und Theorien über die frühere Zeit. "Wow, hast du die alle gelesen?", fragte ich bewundernd. Sie nickte Stolz und holte eines der Bücher heraus. Das Cover war ein schlichter schwarzer Kreis.

"Das ist mein Lieblingsbuch, es heißt:

'Veränderungen führten zu ihrem Tod, und seiner Trauer'. Da gehts um einen Jungen, der zu einem Dämon wurde und seine Freundin mit eigenen Händen tötete. Das MUSST du lesen!", erwartungsvoll hielt sie mir das Buch hin. Ich schluckte kurz aber nahm es an. Es erinnerte mich irgendwie an Ryo und mich...
 

Der Tag bei Cannna wurde richtig schön. Wir machten Hausaufgaben und schossen witzige Fotos von uns. Wir erzählten von unserer Kindheit und lachten über peinliche Ereignisse. Nanami und ich mussten um 20Uhr zu Hause sein, also gingen wir um 19Uhr los. "Bis Morgen in der Schule dann, und vergiss nicht die Fotos auszudrucken!", riefen Nanami und ich ihr noch im Chor zu. Dann schloss Canna lachend die Tür. Nun waren Nanami und ich allein. Ich genoss den kalten Wind und schaute in den Abend Himmel. Nach einer Weile bemerkte ich, das Nanami nicht mehr neben mir stand. Ich drehte mich um und suchte sie, konnte sie aber nirgends sehen. "Nanami? Nanami das ist echt nicht witzig ok?", als keine Antwort von ihr kam, überkam mir ein ungutes Gefühl. Ich blieb ruckartig stehen und hielt den Atem an. Ich konzentrierte mich auf jedes einzelnde Geräusch, und tatsächlich. Nach einer Weile hörte ich jemanden leise weinen. Das weinen kam aus einer Dunklen Gasse, nahe des Hauses von Canna. Ich rannte so schnell ich konnte, immer näher an die Gasse. Kurz davor blieb ich stehen und schlich auf Zehenspitzen weiter. Ich starrte angespannt in die Gasse, und sah zwei Schatten. Als ich näher ran ging, konnte ich Nanami erkennen. Sie lag auf dem Boden in der rechten Ecke der Gasse, und vor ihr stand ein großer kräftiger Junge. Ich erkannte nur seine Augen. Sie leuchteten knallrot. Der Junge drehte sich langsam um und starrte mich Böse an. Ich erschrack und blieb abrupt stehen, denn was ich sah, ließ mich ersatrren. Es war Ryo, Blut verschmiert stand er da und fletschte die Zähne in meine Richtung.

"Ryo? RYO! Wach auf Ryo, ich bin es, Hitomi! Komm zu dir Ryo! Was machst du da? Das ist doch Nanami! Lass sie in Ruhe!...GEH WEG VON IHR!", die letzten Worte schrie ich und rannte auf ihn zu. Ich umarmte ihn und drückte ihn mit aller Kraft an die Wand. "LAUF! Lauf Nanami! Los steh schon auf, beeil dich !", schrie ich verzweifelt. Nanami rappelte sich zaghaft auf und lief mit schmerzverzerrtem Gesicht weg. "Komm heil zurück Hitomi!", rief sie mir noch zu. Dann verschwand sie. Ich ließ meine Umarmung locker und ging einen Schritt nach hinten. Seine Augen blitzten gefährlich auf und er ging langsam und bedrohlich auf mcih zu. "Ryo, ich bins!", sagte ich snaft um ihn zu beruhigen, und wie es aussah funktionierte es. Er blieb stehen und seine Augen wurden endlich wieder blau. Er war der alte. Sofort fiel er zu Boden und hielt sich krampfhaft den Bauch. Ich wischte mir die Tränen weg und beugte mich über Ryo, der nun anfing schrecklich zu husten. "Ryo, oh ich habe dich so vermisst, ist alles in Ordnung mit dir?", ich kniete mich zu ihm und hielt meine Hand an seine Stirn. Er war knall heiß. "Oh Gott Ryo, du brauchst unbedingt einen Arzt!", ich wollte aufstehen und einen Notarzt rufen doch Ryo hielt mich fest und zog mich in seine Arme. Er zitterte fürchterlich. Ich schloss die Augen und lehnte meinen Kopf gegen seine linke Schulter. "Mir kann kein Arzt mehr helfen", sagte er rau und ich spürte wie er seine Tränen unterdrücken musste, "Ich werde wohl sterben. Ich bin doch eh nicht mehr ich selbst Hitomi ! In mir sind nur noch Dämonen, und dann noch das was letzte Nacht geschah...", er hielt einen Moment inne und sprach weiter, doch nun konnte er seine Tränen nicht mehr zurückhalten, "Mich hat letzte Nacht etwas gebissen, ich...weiß nicht was es war, aber egal was oder wer, ich bin jetzt ein Monster! Der Rest Menschlichkeit ist nun verschwunden und ich sehne mich nach Blut. ich muss weg, weg von dir, weg von allen! Ich muss sterben. Jetzt!", er lies mich los und wollte gehen, doch ich hielt ihn zurück.

"Ich will nicht das du gehst! Ich will nicht das du stirbst! Ich will das du bei mir bleibst! Ich will das du lebst! Ryo bitte, lass mich nicht wieder allein. Ich Liebe Dich doch!", die letzten Worte schrie ich. Er drehte sich zu mir um und starrte mich fassungslos an. "Du, liebst mich noch immer? Trotz dessen das ich ein Monster bin? Ein Mörder?", ich nickte matt. "Ryo, ich will dir helfen. Wie werden es schaffen. Zusammen holen wir dich aus diesem Albtraum raus, vertrau mir! Ich liebe dich, egal was passiert! Ich habe dich so vermisst, ich habe so gelitten! Ich kann ohne dich nicht leben! Glaub es mir, bitte Ryo bleib bei mir und wir schaffen es schon! Ich gebe alles andere auf, Familie, Freunde, Schule ja sogar mein Leben! Nur um bei dir zu sein Ryo, also bitte lass mich nicht fallen!", er starrte mich immernoch fassnungslos an, nach einer Weile dann zog er mich an scih und küsste mich. Ich schloss ihn in meine Arme und genoss den Kuss. In diesem Moment vergass ich alles um mich herum. Langsam löste er sich und lächelte mit Tränen in den Augen. "Würdest du auch das Sonnenlicht aufgeben?", verwirrt nickte ich nur und in dem Moment grinste Ryo breit. Er fletschte die Zähne und führte sie zu meinem Hals. Er biss fest zu...mir wurde schwindelig von diesem Gefühl. Ich spürte wie mein Blut heiß durch meinen Hals floß und wie seine Zähne wie kleine dolche davon tranken. Jetzt spürte ich gar nichts mehr, es war ein seltsamer schmerz als seine Zähne losließen. Plötzlich wurde mein Hals Eis kalt. Erschöpft fiel ich zu Boden. Ryo leckte sich über die Lippen und setzte sich neben mich. Ich fasste mir an den Hals und spürte Blut. Ich holte einen Spiegel aus meiner Tasche und betrachtete die Wunde im Spiegel. An der Stelle wo er mich biss, waren zwei feine Löcher zu sehen. Ich schaute in den Spiegel und sah, dass meine Augen plötzlich nicht mehr braun, sondern Lila waren. Sie blitzten auf. Ich betrachtete meine Hände und bemerkte, wie blass ich plötzlich war. Mir war kalt. Ich fühlte an meine linke Brust. Nichts. Mein Herz, es schlug nicht mehr! Es war weg! "Nun weißt du, wie ich mich fühle! Ohne Herzschlag, ohne Liebe, ohne Leben!", hauchte Ryo mir sanft ins Ohr. Bei seiner Stimme bekam ich eine Gänsehaut. "Aber Ryo, du hast doch meine Liebe!", murmelte ich. Ryo nickte schwach, "Ja, das stimmt. Ohne dich würde ich nicht einmal mehr ein Vampir sein. Ich wäre schon lange...", er brauchte den Satz nicht zuende sprechen. Ich lehnte mich an seine Schulter und er summte ein trauriges Lied...

Der Brief

Als ich am nächsten Morgen erwachte, lag ich alleine in meinem Bett. Ich fühlte mich schwach. Schnell setzte ich mich auf, streckte mich und stieg aus dem Bett. Sofort rannte ich ins Bad, am Spiegel schloss ich die Augen und öffnete sie langsam wieder. Das was ich im Spiegel sah, waren Lila Augen, und eine bleiche Haut. Ich wusste nicht ob ich nun weinen oder lachen sollte. Ich hatte Ryo also wirklich Gestern getroffen. Und er hat mich wirklich in einen Vampir verwandelt, es war kein Traum. Es war die Realität. Ryo...ich habe dich so sehr vermisst, dich so oft gesucht, so oft gerufen, und gestern endlich, habe ich dich wieder gesehen. Doch du hast dich verändert ! Du bist nun ein Vampir und hast mich zu deines gleichen gemacht. Dein Blick machte mir Angst, aber er erleichterte mich doch ein wenig, denn wenigstens warst du bei mir. Du hast mich gebissen, mit deinen spitzen Zähnen. Es tat weh, aber es war auch ein wunderbares Gefühl, weil uns nun nichts mehr trennen kann ! Aber...moment mal, wo bist du jetzt? Wir schliefen doch Arm in Arm in dieser Dunklen Gasse. Wie kam ich nach Hause, und wo gingst du hin? Ich muss sofort zu Nanami und sie fragen ob Gestern noch etwas geschah, und ich muss ihr beibringen, das ich nun ein Vampir war. Plötzlich zuckte ich zusammen, denn hinter mir stand Nanami und schaute fassungslos in den Spiegel. "Nanami, ich kann das erklären ! Bitte lass mich ausreden ja?", flehend sah ich Nanami an. Sie nickte knapp und setzte sich auf den Boden des Zimmers. Ich setzte mich zu ihr und begann alles zu erzählen.. Als ich fertig war, rappelte sich Nanami auf, ging zum Spiegel und verbarg ihr Gesicht in ihren Händen. Ich hörte sie leise schluchzen. "Nanami, es tut mir so leid ! Ich bin aber immer noch ich ! Bitte hasse mich nicht..." Ich stand auf und umarmte sie. Nach einer Weile flüsterte sie dann "Ich könnte dich nie hassen Hitomi !" Sie drehte sich zu mir um und schloss mich in ihre Arme. "Ich war nur so erschrocken als ich deine fremden Augen sah. Ich hätte nie gedacht das es sowas wie Vampire überhaupt gibt, und ich hätte auch nie gedacht, dass Ryo dich verwandeln würde. Ich bin aber erleichtert, das er noch am Leben ist und das du immer noch die alte Hitomi bist. Ich muss dir was erzählen. Ryo hat dich Gestern nach hause getragen. Deine Eltern haben schon geschlafen als er plötzlich mit dir auf dem Arm in meinem Zimemr stand. Wir haben dich dann gemeinsam ins Bett gebracht, und er gab mir diesen Brief." Sie ließ mich langsam los und wühlte in ihren Taschen. Ein blauer Brief kam zum Vorschein. Sie gab ihn mir und ich faltete ihn gespannt auseinander und begann zu lesen...
 

"Liebe Hitomi, ich wollte mich bei dir entschuldigen, da ich dich in meines gleichen verwandelt habe. Wenn du mich trotz allem noch liebst findest du mich im Wald neben deiner neuen Schule wieder. Nimm Nanami mit, denn ich muss dir etwas wichtiges erzählen was ich dir nicht per Brief mitteilen kann. Bitte vertraue mir noch dieses letzte Mal und erscheine Morgen um 12 Uhr 12 am Waldrand. Ich Liebe Dich, Hitomi !"
 

Ich ließ den Brief fallen und rannte in mein Zimmer. Nanami hob den Brief auf und rannte mir nach. Ich saß auf meinem Bett und weinte. Nanami las den Brief und faltete ihn wieder zusammen. Ich nahm ihn ihr aus der Hand und legte ihn in mein Tagebuch das neben meinem Bett lag. Nanami legte ihre Hand auf meine Schulter und versuchte mich zu trösten. Nach einer Weile hörte ich dann endlich auf zu weinen und stand abrupt auf. "Nanami ? Komm, wir packen ein paar sachen. Ich denke wir werden eine lange Reise machen.", Nanami blickte mich verwundert an, aber nickte dann schließlich. Ich kramte in meinem Kleiderschrank ein paar Hosen und Tops heraus und schmiss sie auf mein Bett. Nanami ging in ihr Zimmer und machte es mir nach. Als ich genügend Kleidungsstücke auf meinem Bett hatte, schmiss ich auch mein Tagebuch und mein Handy aufs Bett. "Wo ist denn jetzt mein Ladekabel ? Ah hier, ich habs.", grade wollte ich es auf Bett schmeißen, als Nanami mit ihrer Reisetasche in meiner Tür stand. "Bist du dann bald mal fertig ?", ich nickte und ging zu meinem Bett. Schnell legte ich meine Klamotten zusammen und packte sie in meine Reisetasche. Nanami stellte ihre Tasche neben meinem Bett ab und half mir beim packen. Als alles außer mein Handy und das Ladekabel in der Tasche waren, fiel mir ein, dass wir auch Geld brauchen. Ich ging zu meinem Schreibtisch und holte mein Sparbuch aus der Schublade. "Aber Hitomi, das ist doch das Geld was deine Eltern für deinen 18 Geburtstag schon seit Jahren gespart haben !" "Ja ich weiß, aber es ist wichtig.", ents´chlossen öffnete ich mein Sparbuch und staunte nicht schlecht. "Oh Gott, Nanami, da sind sechs tausend Euro drin !" Ich nahm das Geld raus und schloss das Buch wieder. Dann ging ich zu meinem Sparschwein und holte meine 50 euro raus. "So, das sind jetzt 6.050 euro." Zufrieden stopfte ich die Scheine in meine Tasche. Jetzt war alles gepackt. Und es war erst 18 Uhr. Wir hörten unsere Eltern als sie uns zum essen riefen und gingen runter. Nach dem Essen gingen Nanami und ich zurück nach oben in mein Zimmer und mir fiel das Buch ein was mir Canna geliehen hatte: "Veränderungen führten zu ihrem Tot, und zu seiner Trauer". Schnell brachte ich es in Nanami´s Zimmer, damit sie es ihr zurückgeben konnte. Wieder in meinem Zimmer wartete Nanami schon aufgeregt. "Hitomi, darf ich fragen warum du so viel Geld mitnimmst nur um dich einmal mit Ryo zu treffen ? Und warum nehmen wir so viele Klamotten mit ?" "Nanami, wir werden bestimmt eine Woche unterwegs sein. Ich habe aber so viele Kleider und so viel Geld mit, weil ich nicht mit dir zurückkehren werde. Ich werde bei Ryo bleiben, für alle Zeit." "Was ? Hitomi, verlass mich nicht ! Nur weil du jetzt ein Vampir bist heißt das nicht das du nicht bei uns bleiben kannst !" "Oh doch, genau das heißt es ! Ich alter nicht, wie soll ich normal weiterleben ? Ryo und ich müssen zusammen fliehen, denn wir zwei kämpfen gegen den Rest der Welt." "Das stimmt nicht ! Ich bin auch noch da ! Sag, willst du wirklich alles aufgeben nur für IHN ?!"...ich lächelte Nanami traurig an und nickte. Sie rannte auf mich zu und umarmte mich fest. Ich wusste, was sie dachte. ^geh nicht^ das schrie sie die ganze zeit laut in ihren Gedanken. Ich hörte es so klar, als ob sie es laut aussprechen würde. Ist das wahr ? Ich kann Gedanken lesen, klar und deutlich ! "Nanami, komm lass uns los gehen. Wir müssen uns beeilen !" Sie ließ mich sachte los und nickte mit Tränen in den Augen. "Gut, lass uns gehen Hitomi." ^ich muss tapfer bleiben !^ "Das bist du, Nanami." "Was bin ich ?" "Tapfer, sogar sehr." "Du kannst...?" Ich nickte. "Ja kann ich. Aber keine Zeit diese Fähigkeit zu bewundern, wir müssen los." "Mhm"

Leise gingen wir in unsere kleine Küche und öffneten das Fenster. Leider wohnen wir im dritten Stock, doch als ich aus dem Fenster nach unten blickte, fühlte ich einen seltsamen Schmerz in meinen Beinen. "Nanami ? Nimm du bitte unsere Taschen in die Hand und komm auf meinen Rücken. Ich trage dich Hukepack. Vertrau mir." Nanami nickte, nahm die Taschen und stieg auf meinen Rücken. Ich stellte mich aufrecht hin und sprang aus dem Fenster. Vor Angst schloss ich die Augen. Plötzlich spürte ich den Boden unter mir. "Hitomi, du hast es geschafft ! Wow, der Wahnsinn ! Du bist einfach gesprungen und bist auf deinen Füßen gelandet, wie eine Katze !" Ich nickte nur, und plötzlich hatte ich eine Idee. "Hey, Nanami, wie wäre es wenn ich dich die ganze zeit trage, schließlich können Vampire schneller rennen und sind auch stärker als normale Menschen, also bleib einfach auf meinem Rücken ok ?" ^ja, das ist eine gute Idee !^

"Ja, das ist..." "Du brauchst nicht weiter reden, ich habe es in deinen Gedanken schon gehört" lachend fing ich an zu rennen. Es war jetzt genau 20Uhr. Nach einer Weile merkte ich, dass Nanami eingeschlafen war. Ich hielt inne und sah das wir uns schon am Waldrand befanden. Es war nun Nacht und eigentlich würde ich nichts mehr sehen können, aber meine Augen sahen sogar schärfer als am Tag. Ich sah eine kleine Höhle neben einem Bach und rannte hin. In der Höhle war es schön warm und trocken. Schnell legte ich Nanami auf eine der Decken die wir mit hatten. Nach einer Weile schlief selbst ich ruhig ein...

Abschied

"Hitomi?", hörte ich eine leise stimme in meinem Kopf. Ich riss meine Augen auf und schaute durch die dunkle Höhle. Am anderen Ende sah ich eine dunkle Gestalt.

"Ryo?" Jetzt erkannte ich ihn. Seine Blauen Augen blitzten und glitzerten. Seitdem er ein Vampir war, waren sie noch schöner. Viel intensiver. Schnell stand ich auf und klopfte mir den Staub aus den Sachen. Aber als ich nach vorne sah, war Ryo weg. Ich drehte mich um und plötzlich stand er dicht vor mir. Er grinste breit und dann küsste er mich. "Guten Morgen, Hitomi."

"Morgen.", murmelte ich verlegen zurück. Er sah so atemberaubend gut aus!

"Oh hallo Ryo.", hörte ich Nanami grade sagen, als Ryo mich grade erneut küssen wollte. Leicht verärgert blitzte ich sie an. Sie schluckte erschreckt, ging aber keinen schritt zurück.

"Morgen Nanami. Da du auch da bist sollten wir langsam los. Seitdem ich ein Vampir bin kann ich jetzt länger dagegen ankämpfen wieder zum Dämon zu werden. Ich habe noch ca. 2 Stunden. Dann muss ich verschwinden, also kommt. Ich möchte euch etwas zeigen.", Nanami nahm mich an die Hand und wir folgten Ryo schweigend aus der Höhle. Wir gingen eine ganze Weile durch den Wald bis ich leise Wasser rauschen hörte. "Ryo wohin gehen wir? Wir laufen schon eine Stunde und meine Füße werden langsam müde.", meckerte Nanami. "Wir sind gleich da, keine Sorge. Es wird euch gefallen." Schweigend gingen wir tiefer und tiefer in den Wald hinein und das rauschende Wasser wurde immer lauter. "So da sind wir.", lachte Ryo und zeigte auf einen riesigen, wunderschönen, kristallklaren Wasserfall. "Wow♥" Staunend blieben Nanami und ich stehen und starrten nach oben. "Das ist wirklich wunderschön Ryo, aber was machen wir hier?" fragte ich, immernoch überwältigt. "...", schweigend sah er mich an. "Ich wollte mich verabschieden. Ich muss euch verlassen. Wenn ich hier bleibe, könnte ich euch noch etwas antun. Es tut mir leid, Hitomi. Bitte vergiss mich einfach, ja?", fassungslos starrte ich ihn an. Tränen der Wut und Enttäuschung liefen mir unvermeidlich die Wangen herunter und ich schrie ihn an. "WIE BITTE?! machst du Witze? Ich KANN nicht ohne dich Ryo und das WEIßT du", ich holte tief Luft und schrie weiter, "Und außerdem hast du mich doch zum Vampir gemacht! Ich dachte wir könnten nun für immer zusammen bleiben!" Ohne es zu wollen schluchzte ich laut auf. "Ryo ich LIEBE dich! Du bist mein LEBEN!" Ryo schluckte hart, bevor er antwortete. "Ich liebe dich doch auch! Undzwar so sehr das ich es NIEMALS zulassen werde, das dir jemand wehtut!" Jetzt fing auch er an zu weinen. "Und vorallem will ICH dir nicht wehtu...Argh!" Plötzlich wurden seine Augen glasig und er fasste sich ans Herz. "Ryo, oh nein bitte!", rief ich, auch wenn ich wusste das das nichts bringen würde. "Nanami lauf in den Wasserfall in die Höhle, da müsste es trocken und sicher für dich sein. ich lenk ihn ab." Nanami nickte knapp und sprang ohne furcht ins Wasser. Als sie die Höhle sicher erreicht hatte rannte ich den Berg nach oben zum Anfang des Wasserfalls. Ryo rannte mir agressiv und Zähnefletschend hinterher. Auf halbem Weg stolperte ich und schlug mir meinen Kopf an einem Stein auf. Ich spührte zwar keine Schmerzen aber mir wurde Ruckartig schwindelig. Ryo hatte mich erreicht und sprang mir an die Kehle. Er weinte. "Ryo, ich bin es! Bitte sei wieder du selbst!" Er fletschte seine Zähne und biss mir hart und schmerzhaft in den Hals. Ich schrie auf und Tränen des Schmerzes rannen über meine Wangen. "Ryo...", wisperte ich, "Du wirst mich töten!" Er hielt einen Moment inne, biss dann aber wieder zu. Fester als vorher. "Das heißt dann wohl Abschied nehmen, Ryo. Ich liebe dich!", hauchte ich und schloss müde und voller Schmerz meine Augen. Ich wusste, dass ich sterben würde. Ein letztes mal sah ich Ryo in seine Augen, die wieder blau waren. Blau und voller Tränen. "Es ist ok, Ryo. Ich...habe dich wenigstens noch ein letztes mal gesehen." Ich streckte meine rechte Hand aus und legte sie an seine Tränenüberströmte Wange. "Leb wohl, Ryo." Ich schloss meine Augen und hörte nur noch einen Schrei. Dann war alles still. ich lief einen dunklen, langen Tunnel entlang und hörte geflüster. Ein schönes, helles Licht tauchte vor mir auf und ich sah, das es ein Engel war. "Hitomi. Ryo's Fluch ist nun gebrochen. Deine Liebe und dein Tod haben ihn gereinigt und von den Dämonen befreit. Er ist nun wieder ein Mensch. Ich soll dir von ihm ausrichten das er bald zu dir kommen wird. Danke, Hitomi. Durch deine Liebe sind viele Menschenleben gerettet worden. Ich danke dir von Herzen. Geh nun, geh in das Licht. Es wird dich beschützen." Dann verschwand der Engel und ich lief furchtlos ins Licht...

Stille

Es sind jetzt drei Jahre seit meinem Tot vergangen. Der Engel von damals war nicht mehr aufgetaucht, geschweige denn Ryo. Ich liege also die ganze Zeit alleine in dieser Dunkelheit. Hier ist nichts, außer eine kleine Uhr über mir, die das Jahr, die Stunde, die Minute und die Sekunde anzeigt. Man hört nichts, nichts außer das ständige Ticken der Uhr. Ich denke nach. Mal wieder. Über Ryo und darüber ob es ihm, Nanami, Papa und Mama wohl gut geht. Ich hoffe, dass Mama und Papa auch ohne mich zurecht kommen und sich weiterhin gut um Nanami kümmern. Und das Ryo sich ein neues Leben aufgebaut hat. Auch ohne mich. Ich würde ihn so gerne noch ein mal sehen. EIN mal nur noch seine Stimme hören, sein Lächeln sehen, ihm in die Augen blicken. Einmal noch mit ihm zusammen lachen. Aber ich bin hier eingesperrt. Für immer. Ich kann mich nicht bewegen. Das einzige was ich bewegen kann, sind meine Arme und meine Hände. Meine Augen sind offen. Immer. Ich kann nicht schlafen oder meine Augen schließen um zu Träumen. Ich kann hier nur liegen und meine Arme strecken. Mehr nicht. Es ist jetzt 22:00 und wie jede Stunde strecke ich meine Arme aus und berühre die Uhr mit meinem rechten Zeigefinger. Sie ist kalt, hat aber ein schönes blaues Muster was sich über den Rahmen zieht. Die Zeiger sind schwarz und auf der Spitze des langen Zeigers ist eine kunstvolle Krähe plaziert. Die Zahlen sind rot und dünn. Jede Ziffer ist verschnörkelt und elegant gemalt. Als ich gerade hier ankam, vor drei Jahren, fand ich diese Uhr wunderschön und habe sie mir tagelang angeschaut. Was blieb mir auch anderes übrig?! Schließlich ist das der einzige Gegenstand hier. Jetzt finde ich sie nurnoch abscheulich. Diese Uhr ist das einzige was ich sehe. Was hier unten ist. Für immer. Ich halte das nicht mehr aus. Das ständige Ticken dieser verdammten Uhr das immer und immer lauter wird und nie aufhört. NIE. Ich greife nach der Uhr, umklammere sie mit meinen beiden Händen und ziehe sie herunter. Jetzt wo sie auf meinem Bauch liegt, hebe ich sie hoch und zerdrücke sie mit meinen Händen. Nach einer Weile zerspringt sie. Endlich. Tränen der Wut und der Freude rinnen über meine Wangen, denn erst jetzt herrschte das was ich mir die ganzen drei Jahre gewünscht hatte: Stille.



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