Let's Play ! von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 3: Wiedersehen ---------------------- Die Tage verstrichen und es gab kein Lebenszeichen von Akira oder von Rin. Akira, der immer noch neben der Leiche seines Freundes saß und sich jede Sekunde verfluchen könnte, wurde immer mehr zu einer 'leeren' Hülle. Er konnte nicht mehr. Wie denn auch, wenn man vor seinen Augen seinen besten Freund im Sterben liegen sah? Kein Wunder, dass Akira da noch eine Weile für sich brauchte. Rin aber ging es auch nicht unbedingt besser. Er trat gegen einige Anfänger an, nahm ihnen die Marken ab. Er wusste, dass er erst einmal einige Marken sammeln musste, um sich sein Essen finanzieren zu können. Außerdem machte er sich unglaublich viele Gedanken über Akira. Er war alleine, hatte kein Essen und war womöglich immer noch ziemlich neben der Spur. Und Rin nannte sich einen Freund? Das war wohl eher ein Witz. So sah der Blonde die Sache zumindest. Als der Blonde seine gesammelten Marken betrachtete, machte er sich wieder auf den Weg ins Hotel, in die neutrale Zone. Eigentlich gab es kaum noch neutrale Zonen, außer dieses Hotel. Denn es gab nun, nach dem Tod von Keisuke, einige die das ziemlich toll empfunden haben. Seufzend ging er zu dem Mann, der die Schweinemarken entgegen nahm. Er zeigte Rin das Essen, dass er dafür bekommen würde. Es waren einige Solids und 4 Wasserflaschen. Mit denen konnte man erstmals gut auskommen. Mit einem kleinen Nicken nahm Rin die Lebensmittel zu sich und machte sich nun wieder auf den Weg zu Akira. Rin konnte sich eigentlich denken, wo sich der andere befand. Schon der Gedanke daran, ließ den Blonden seufzen. Wie konnte er so sein Herz für sich gewinnen? Wie konnte er für ihn wichtig werden? Wie konnte er Akira von den Gedanken an Keisuke abbringen? Das Ganze klang ziemlich egoistisch. Aber Rin liebte diesen Kerl. Er wollte ihn für sich. Den Grauhaarigen bloß für sich beanspruchen. Da waren ihm die Opfer eher egal. Es dauerte eine Weile, bis Rin am Ort, wo sich Akira befand, ankam. Sofort rannte er zu dem anderen und rief fröhlich seinen Namen. Der Angesprochene hob bloß seinen Kopf an und musterte den blonden Jungen vor sich. Aber wirklich was sagen tat er nicht. Auch sein Blick senkte sich wieder. Rin seufzte leise, lächelte dann aber wieder aufmunternd. „Ich hab uns was zu essen besorgt. Du siehst ziemlich geschwächt und fertig aus. Du solltest was trinken. Oh, und was essen. Das tut dir bestimmt gut.“ sagte Rin mit einer so sanften Stimme, dass selbst Akira erneut zu ihm aufsah. Doch wirklich glücklich sah er nicht aus. Nun, seine Miene war nicht einmal normal. Sie wirkte leer. Rin stellte erstmals alles ab, zog eine Wasserflasche aus dem Korb und reichte diese ihm. Doch Akira wollte nichts trinken. Er wollte alleine sein. „Verschwinde...“ sagte der Grauhaarige ziemlich leise aber dennoch gefühlskalt und drückte ihm die Flasche entgegen. Der Blonde sah ihn fassungslos an und legte die Flasche wieder weg. „Nein, Akira. Sieh dich doch mal an. Du siehst aus wie eine Leiche. Du musst was essen oder trinken. Du hältst das nicht mehr lange durch. Ich merke ja jetzt schon, dass du kaum noch reden kannst.“ Rins Stimme wurde nun auch etwas lauter. Anders konnte er es ihm eben nicht sagen. Bei den Worten des anderen zuckte Akira leicht zusammen. Er hatte recht, das stimmte. Aber er wollte es nicht wahr haben. Er konnte nicht gehen. Akira wollte seinen Freund nicht im Stich lassen! „Sei still..“ Seine Stimme war fast nur noch ein Krächzen. Rin schüttelte den Kopf und verpasste dem anderen auch schon eine gewaltige Ohrfeige. „Halt die Klappe! Keisuke ist tot! Ich weiß es. Aber das ist schon 5 Tage her! Du hast weder getrunken, noch gegessen, bestimmt auch kaum geschlafen. Du siehst alles andere als gesund aus! Und du willst dich einen Freund nennen? Keisukes Worte waren, dass du hier heil wieder raus kommst und nicht davor noch abkratzt. Aber du tust da eher das Gegenteil von! Mach die Augen auf, Akira. Das hat sich Keisuke nicht gewünscht.“ sagte Rin mit ernster und etwas böser Stimme. Er sah ihn dabei ziemlich ernst und sicher an. Akira aber senkte wiederum seinen Blick. Er wollte die Wahrheit nicht hören. Er kannte sie bereits. „Lass mich in Ruhe..! Ich kann selbst auf mich aufpassen, Rin!“ sagte Akira heiser und wendete den Blick von ihm ab. „Du hast keine Ahnung wie ich mich fühle. Ich habe meinen besten Freund verloren... Und dann weigert er sich auch noch sich helfen zu lassen! Das geht doch nicht.“ Der andere schrie diese Worte richtig, musste danach aber husten. Es tat einfach weh. Rin aber blieb stillschweigend stehen, seine Hände zitterten regelrecht vor Zurückhaltung. Er wollte ihn nicht noch einmal schlagen, obwohl er es in diesem Moment wirklich verdient hatte. „Du verdammtes Arsch! Du sagst ich hab keine Ahnung? Ich hab meine Gott verdammten Freunde verloren und nicht nur das. Ich habe die Person verloren, die ich am meisten geliebt habe. Ich will das nicht noch einmal durchstehen. Akira, bitte.. Lass mich dir helfen.“ Anfangs klang seine Stimme ziemlich sicher und stark, zum Schluss wurde diese eher leiser. „Sag nie wieder, dass ich keine Ahnung habe, Akira..“ Rin brach bloß in Tränen aus und weinte stumm vor sich hin. Natürlich wollte Akira den Blonden nicht verletzen, auf keinen Fall. Doch er wollte seine Worte nicht zurücknehmen. Er konnte einfach nicht. Akira sah auf, in die tränennassen Augen des Blonden. Nur langsam ergriff er die Hand des anderen und zog ihn zu sich runter. Damit hatte Rin nicht gerechnet, denn nun lag er in den starken Armen des Grauhaarigen. Eigentlich wirkten sie nicht mehr so stark. Aber wieso auch? Vorsichtig lehnte Rin seinen Kopf gegen die Brust von Akira. Jeder einzelne Herzschlag, den er aus Akiras Brust vernahm, klang so wundervoll. Er fühlte sich für einen Moment geborgen und sicher. Doch wie lange würde dies anhalten? Hoffentlich ein Leben lang. Rin wollte Akira. Bloß ihn. Sanft strich Akira über die weiche, zarte Wange des Blonden. Seine Hand fühlte sich etwas kalt an. Ihm ging es auch nicht sonderlich gut. Ein leises Husten konnte Akira auch nicht unterdrücken. In diesem Moment hörte auch das Schluchzen von Rin auf. Er sah Akira bloß besorgt an. „Trink bitte etwas..“ Seine Worte waren eher ein kleines Hauchen. Doch dieses Mal gab der Grauhaarige nach. „Könntest du mir eine Flasche geben?“ fragte er leise und bekam als Antwort bloß ein Nicken. Rin griff nach dem Korb, zog diesen ein Stück näher und holte zwei Wasserflaschen raus. Eine davon reichte er Akira. Der Grauhaarige starrte die Flasche erstmals bloß an, aber er hatte keine Kraft in den Fingern. Akira konnte kaum die Flasche halten, da war es ein noch größeres Problem den Deckel zu lösen. Also gab er die Sache auf und stellte die Flasche so gut es ging wieder weg. Rin aber wollte gerade protestieren, aber Akira war schneller. Er zog den Kleineren dichter in seine Arme und drückte diesen an seinen unterkühlten Körper. „Akira... bitte, du musst was essen und was trinken wäre auch nicht schlecht.“ sagte der Blonde leise und schaute wieder in das blasse Gesicht des anderen. Wie wunderschön seine Augen trotzdem waren. Auch wenn sie schwach und verletzlich aussahen, sie strahlten dennoch wie der Himmel. Rin legte zaghaft eine Hand an seine Wange und strich nur etwas darüber. Es fühlte sich wirklich gut an, den anderen zu berühren. So sah Rin das zumindest. Er war so froh, dass er ihm so nah sein konnte und durfte. Immerhin wusste Akira was Rin für ihn fühlte. Langsam aber doch wurde alles um Akira herum schwummrig. Er erkannte kaum noch was, bloß die Umrisse des blonden Jungen. Er hatte keine Kraft mehr, sie verließ seine Knochen. Sein Blut durchfloss seine Adern auch nicht mehr richtig. Akira war zu schwach. Zu schwach um etwas zu sagen. Zu schwach um seine Augen offen zu halten. Sein Herzschlag wurde langsamer, wurde leichter. Bis es aufgab... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)