Ein Steckbrief zum Vernaschen von Lasagne (mit dem Feuer spielt man nicht) ================================================================================ Kapitel 1: Ein Blick -------------------- Müde öffnete ich die Augen und verscheuchte so einen Karamellschmetterling, der sich vorwitziger Weise genau auf meiner Nasenspitze niedergelassen hatte. Ich richtete mich auf und sah ihm eine Weile zu, wie er zwischen den Blüten herumflog. Seinen Namen hatte er übrigens aufgrund seiner Farbe und nicht seines Geschmacks wegen. Schließlich gab ich mir einen Schubs und rutschte von dem Stück wildwachsenden Kandis herunter, auf dem ich gelegen hatte. Ärgerlich bemerkte ich, dass sich ein leuchtend roter Sonnenbrand über meinen Oberkörper ausgebreitet hatte. Während ich noch dabei war, meine Haare zu einem Zopf zu flechten, bemerkte ich Soujin, den Sohn einer Nachbarin,. Wie von der Tarantel gestochen rannte er über die Anhöhe auf mich zu. „Kate!!!! Takota ist da und er hat unglaubliche Sachen mitgebracht, die er dir zeigen will!“ Lachend zerstrubbelte ich seine Haare und bekam prompt einen Knuff in die Seite. „Hör auf, ich bin doch kein Kind mehr.“, grummelte der achtjährige Knirps und verschränkte schmollend die Arme vor der Brust. „Natürlich nicht.“, sagte ich lachend, zog mir noch schnell in Band durch den Zopf und befestigte diesen so an meinem Kopf, Das T-Shirt ließ ich einfach aus, es hätte doch nur zu sehr auf der kaputten Haut gescheuert. Dann setzte ich mir noch meinen breitkrempigen Hut auf, um nicht auch noch einen Sonnenstich zu bekommen und lief den Hügel runter. „Wer als erster am Hafen ist!“ Takota war ein Mann wie ein Berg, fast so breit wie hoch, alles pure Muskeln. Er war gleichzeitig Händler und einer der Köche von der Gourmet-Insel in der Nähe von Water Seven. Seit Jahren verband die beiden Inseln eine Handelsbeziehung, denn die Gourmets hatten erkannt, dass man die besten süßen Rohstoffe nur auf unserer Insel, Candy Island, bekam, wo sie in Hülle und Fülle gediehen. Momentan bracht Takota seine Ladung an Land. Hier war er in seinem Element. „Ey Rotschopf! Hast dir wohl ganz schön den Pelz verbrannt was?“, rief er mir entgegen, setzte die Fässer ab, die er getragen hatte und schloss mich dann in eine knochenbrecherische Umarmung. „Ich will leben!“, brachte ich noch gerade so hervor, woraufhin er mich zum Glück absetzte. „Komm! Ich hab was für dich.“, meinte er und zog mich mit sich. Er öffnete eine Truhe um die sich schon einige Mädchen gedrängt hatten und zog ein Kleid hervor, bei dem mir fast die Augen aus dem Kopf gefallen wären. „Das ist ja wohl ein schlechter Witz!“ „Eigentlich fand ich es ganz witzig.“, gestand er und um seine Augen bildeten sich Lachfältchen. „Du weißt genau, dass ich pink hasse!“ „Dein Hut spricht aber eine andere Sprache.“, sagte er und wies auf die pinke Schleife. „Das war ein Geschenk, außerdem ist er praktisch.“ „Und das Kleid ist auch ein Geschenk und es würde dir hervorragend stehen.“ Ohne mich noch mal zu Wort kommen zu lassen, wandte er sich den anderen Mädchen zu, um ihnen Geschenke zukommen zu lassen. Missmutig ging ich in die Dorfkneipe, wo ich meine beste Freundin Cara hinter der Theke stehen sah. Um die Mittagszeit war noch nicht viel los, also erklärte ich ihr mein Problem. „Der Schnitt ist ja ganz hübsch.“, meinte sie und strich sich eine Strähne honigfarbenes Haar aus dem Gesicht. „Meinst du das kann man einfärben?“ Unsicher betrachtete ich das Kleid in meinen Händen. Cara tat es mir gleich. „Du kannst es mir ja mitgeben. Mal schauen, was ich aus dem Schätzchen rausholen kann.“ Dankbar sah ich sie an. „Das würdest du tun?“ „Klar, wofür hat man denn beste Freundinnen?“ Jetzt besser gelaunt umarmte ich sie. „Ich hab übrigens die neusten Steckbriefe reingekriegt.“, sagte Cara und grinste. „Dass du so grinst heißt nichts gutes.“, mutmaßte ich und tatsächlich griff meine Freundin unter den Tresen, um mir einen Bogen Papier unter die Nase zu halten. „Portgas D. Ace?“ Irritiert sah ich sie an. Was sollte das denn werden? „Genau der! Die haben das Kopfgeld wieder erhöht.“ Sie besah sich das Fahndungsbild selbst noch mal an und als sie mich dann wieder ansah. Glänzte der Schalk in ihren hellbraunen Augen. „Wär der nix für dich?“ „Wie kommst du denn auf so eine hirnverbrannte Idee?“, entgeistert sah ich sie an. „Komm schon ich warte jetzt schon seit ein paar Jahren drauf, dass du mal mit nem gescheiten Macker hier aufkreuzt, aber den Gefallen tust du mir ja nicht.“ Beleidigt schob sie die Unterlippe vor. „Und dieser Ace sieht gut aus, ist berühmt-berüchtigt und kann kein schlechter Typ sein, wenn er zu Whitebeard gehört.“ „Das ist noch lange kein Grund ihn mir andrehen zu wollen. Warum nimmst du ihn nicht, wenn du ihn so toll findest?“ „Weil ich eher auf Blondinen stehe, das weißt du doch.“, sagte sie und füllte ein Glas mit Erdbeersirup und Wasser, welches sie mir dann vor die Nase stellte. „Trink erst mal was. Nicht, dass dein Hirn vor lauter Wut verkocht.“ Böse grummelnd leerte ich das Glas. Durst hatte ich tatsächlich gehabt. „Was ist denn so schlimm daran, wenn ich für meine Freundin nur das Beste will?“ Ich seufzte. „Nichts.“ „Na siehst du. Außerdem hab ich schon ein Auge auf den hier geworfen.“ „Marco, der... Phönix?“ „Ja, der hat das gewisse etwas.“ „Wenn du hängende Augenlider und Fischlippen meinst, kannst du es ruhig sagen.“ „Ja genau, versuch ihn mir ruhig schlecht zu reden. Aber eins sag ich dir: Wenn der hier jemals auftauchen sollte, werd ich ihn ja so was von flachlegen.“ Als ich gegen Abend nach Hause kam, wartete da noch der Abwasch auf mich, den ich am Morgen vernachlässigt hatte. Während ich heißes Wasser ins Waschbecken laufen ließ, kehrten meine Gedanken zurück zu dem Gespräch, dass ich mit Cara geführt hatte. Zu behaupten, dass dieser Ace mich kalt ließ, wäre gelogen, aber es war doch eher unwahrscheinlich, dass er sich auf diese Insel verirren würde. Selbst wenn es dazu kommen sollte, hieß das noch lange nicht, dass wir uns begegnen würden. Und doch... Bei dem Gedanken an seine nachschwarzen Augen breitete sich eine Gänsehaut auf meinem Körper aus. Schaudernd spülte ich rasch fertig, ließ das Wasser ablaufen und machte mich auf den Weg unter die Dusche. Trotzdem verfolgte mich sein Bild. Während ich mich entkleidete, unter die Dusche trat, das heiße Wasser meinen Körper herablief und meine Sinne benebelte. Konnte ich mir vorstellen, wie er zu mir unter die Dusche kam und mich so sanft und liebevoll liebkoste, wie der Schaum, der sich von meinen Haaren löste und meinen Körper hinunter glitt? Ich konnte! Seine Augen würde meine suchen, während er mich gegen die Wand drückte, meine Beine mit seinen rauen Händen spreizte und ... Als mir klar wurde, über was ich da nachdachte, stellte ich das Wasser mit einem Mal eiskalt. Das mir dadurch fast das Herz stehen blieb, war mir egal. Wie konnte ich nur so realistische Fantasien über jemanden haben, den ich bis heute nur vom Hörensagen kannte? Und kaum, dass Cara mir ein Bild von ihm unter die Nase hielt, stellte ich mir vor, wie wir es unter der Dusche trieben! Wütend auf mich selbst, duschte ich mich schnell zuende, trocknete mich ab und stapfte nach oben ins Schlafzimmer. Auf ein Nachthemd verzichtete ich, denn immerhin sank selbst in den Nächten die Temperatur selten unter 20°C. Während ich mir auf dem Bett sitzend die Haare erst auskämmte und dann zu einem Zopf flocht, kam es mir in den Sinn, dass hier bald mal wieder Piraten auftauchen müssten. Meistens bekamen wir einmal im Monat eine Piratenschwämme und die letzte ließ noch auf sich warten. Vielleicht war ja auch ER dabei? Fluchend warf ich meine Bürste in die Ecke und löschte das Licht. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)