Gefangen von D-Rabbit ================================================================================ Kapitel 5: Erstgeborener? ------------------------- Robin trat hinter Pino aus der Kutsche hinaus. Sie hatten einige Strassen vor dem Fest angehalten, damit nicht gesehen wird, wie sie gemeinsam anreisen. Pino wollte mit ihm auf das Fest – oder Ball, wie es die adeligen Damen nannten, aber sie würden sich erst dort kennen lernen, wenn überhaupt. Er wartete einige Minuten, danach folgte er Pino. Robin hoffte für sich, dass alles gut läuft, wobei er ein ungutes Gefühl in seinem Bauch hatte. Ein sehr schlechtes… Die Musik hörte man schon von weitem, es war nicht weiter schwierig das richtige Gebäude zu finden, nur die Grösse erstaunte ihn. Seit eineinhalb Wochen wohnte er in dieser Stadt, hat die Dörfer besucht, in die sie die Kinder bringen wollen und einige grössere Häuser gesehen, er war nur niemals in diesem Gebiet gewesen; die Häuser waren riesig und überall gab es Lichter, Brunnen, Blumen, er musste sich zusammen reissen um nicht alles mit offenem Mund anzustarren. Pino wartete am Ende einer kleinen Schlange, die trotzdem ziemlich schnell voranging. Sie nickten sich freundlich zu. Sein Herz raste, etwas musste schief gehen. Er war nahe dran einfach umzudrehen und davon zu spazieren. Nahe dran – tat es dann doch nicht. Die beiden Wachen sahen Pino lange an, keine Gesichtsregung verriet ihre Gedanken. Er gab ihnen die Einladung und durfte eintreten. Robin lächelte die Wachen an und suchte in seinen Taschen nach dem Brief. Nervös griff er noch einmal in alle Taschen hinein als er nach dem ersten Mal nichts fand. „Meine Herren, ich muss meine Einladung verloren haben, doch ich habe eine!“ Sie sahen ihn nur kalt an und schüttelten den Kopf. Verflucht! Hilfe von fast vergessener Seite rettete ihn. „Er hatte vorhin wirklich eine. Wenn ihr wollt, kann ich ihm meine Einladung geben, so wie ich aus unserem Gespräch erfahren habe, ist er von weit hergekommen und nun wollt ihr ihm den Zutritt verweigern? Ein Lord aus den Hohen Tälern sollte man nicht auf eine solche Art kränken!“, Pinos Stimme klang kalt, aber das Wichtigste war, dass ihm die Wachen zu glauben schienen. „Dann tretet ein. Mein Herr“ „Es heisst Lord!“, hörte sich Robin dem Mann korrigieren und stockte selbst nach den Worten, er sollte sich nicht noch länger mit diesen Männer aufhalten, bis sie doch zum Schluss kamen ihn nicht hinein zu lassen. „Ihr habt mir geholfen, ich nun ihnen, man wird sich sicher auf dem Fest noch einige Male sehen“, somit stolzierte Pino mit elegantem Schritt davon. Robin konnte ihm nur bewundernd nachschauen. Das hat ja ganz gut Angefangen! Er ging gemütlich durch den langen Gang und achtete sich auf seine Umgebung. Sein Weg war reich verziert; Ausländische Blumen, viele kleine Teppiche, sowohl an den Wänden wie auf dem Boden, Bilder, Tierfelle, sogar einige Statuen aus weissem Stein standen auf ihren kleinen Säulen. Die Wände waren schneeweiss, kein Hauch von Dreck lag auf ihnen. Fasziniert ging er weiter, es hatte viele Türen und er hoffte, das Fest wäre am Ende des Ganges und nicht hinter einer dieser Türen. Noch während diesen Gedanken hatte hörte er die Stimmen und das Geschrei. Er wusste genau, er sollte es sein lassen, doch er konnte nicht ein Mädchen dermassen schreien hören, so öffnete er eine der Türen von wo aus er die Schreie am besten hörte. Der Raum dahinter war hell erleuchtet, zwei Männer in dunklen Kleider zerrten ein Mädchen an den Haaren über den Fussboden und es wehrte sich mit Händen und Füssen, doch ihre Kraft reichte einfach nicht aus gegen diese beiden Männer. Der eine hob den Blick und sah Robin etwas verwirrt an. „Was wollt ihr hier?“, fragte er lauernd. „Ich suche das Fest“, es war die Wahrheit, wenn nicht die ganze. „Das ist am Ende des Gang – Au!“, er konnte nicht weiter sprechen, denn die Kleine biss ihm in die Hand. „Du verdammtes Miststück“, seine Hand knallte auf ihr Gesicht, irgendetwas brach und sie wurde vollends zu Boden geworfen. „Gebt sie mir“, er befahl es. Die beiden Männer sahen ihn überrascht an, dann das Mädchen und wieder ihn. „Wieso?“ „Sie braucht Erziehung und meine Sklavin ist vor kurzer Zeit ausversehen gestorben. Somit bin ich auf der Suche nach etwas Neuem und sie hat viel Feuer in sich. Darf ich sie haben“, er sagte zwar darf, aber es klang doch wie ein Befehl – er wusste selbst nicht, wie er das zustande brachte. Der Mann mit der angebissenen Hand nickte und zog das Häufchen Elend auf die Beine, sie wimmerte und meinte etwas von wegen, sie sei keine Sklavin! „Ich danke euch“ „Macht nur, dass sie keinen Ärger anrichtet!“, damit drehten sie sich um und gingen tiefer in den Raum hinein – dort waren noch mehr Menschen eng aufeinander gedrängt. Robin griff nach dem Kind und zog es hinter sich aus dem Raum. Sie weinte nicht, sondern warf ihm finstere Blicke aus ihren gelb-grünen Augen zu. Wieso war sie so zu ihm? Er hatte sie gerade gerettet! „Wie geht es deiner Nase?“ „Gut“, gab sie schnippisch zurück. „Wie heisst du?“ „Eli“ „Komm mit, du wirst jetzt meine Dienerin spielen“ „Das entspricht nicht meinem Rang, ich bin eine adels Tochter und ich lasse mir nicht etwas von einem Möchtegern sagen“. Er sah sie an. Sie sah ihn an. Er schlug zu… Der Schlag kam selbst für ihn unerwartet, obwohl er ihn ja ausführte, doch danach sah er seine Hand an und das Mädchen. Ihre Nase war wohl wieder in der richtigen Position, es hatte wieder geknackst. „Gehorche oder du gehst zurück!“ Sie sagte nichts, nur wieder diese Blicke und er wurde sich bewusst, dass er ihr gedroht hatte und sie geschlagen hat. Was würde er sonst noch tun? Mühsam unterdrücke er ein zittern. Was geschah mit ihm? Seit einer Woche war er so, seit er so viel Zeit mit Pino verbrachte. Und Loin kam ihm komisch vor, beinahe kindisch und nicht brauchbar, da er die Regeln der Spiele nicht kannte, die gespielt wurden. Spiele mit dem Leben anderer Menschen, vom Adel geführt. Er schüttelte in Gedanken den Kopf. Was hatten sie da nur vor? Eli ging neben ihm her, den Kopf erhoben und ihre Augen sprühten nur so vor Arroganz bis ihnen ein Mann mit einem langen dunkelbraunen Mantel über den Weg lief. Ihr Gesicht hellte sich auf und ein leichtes Lächeln breitete sich darauf aus. „Vater!“, Robin fuhr erschrocken zusammen, genau wie der Mann. Er drehte sich um und musterte das Mädchen kalt. Seine braunen Augen zeigten keine Reaktion und das erkannte nicht nur Robin, sondern auch seine neue Begleiterin. „Vater?! Erkennst du mich nicht? Ich bin es, Eli! Bitte!“, dann verdrängt die Hoffnung die Verzweiflung als er zu ihr heran Schritt. Robin erkannte es zu spät und konnte Eli nicht mehr zurückziehen - der Mann gab einem seiner Wachen einen Wink und diese schlug dem Mädchen in den Magen. Sie ging wimmernd zu Boden und würgte. „Ist sie euer Eigentum, Fremder?“ „Ja, mein Herr. Verzeiht, ich habe sie gerade erst bekommen und muss sie noch richtig erziehen, habt etwas Nachsicht.“ Der Mann sah ihn ein Weile still an, nickte jedoch und fragte mit Plauderstimme als läge vor ihm nicht ein Kind: „Wer seid ihr? Ich habe euch noch niemals auf einem der Feste hier gesehen“ „Ich komme aus den Hohen Tälern, ich bin ein Lord von Evir’ol“ „Dann seid Willkommen und geniesst euren Abend, es warten viele Frauen im Ballsaal und jede wird sich um einen Fremden Lord reissen, ob verheiratet oder nicht.“, damit ging er weiter, seine beiden Wachen folgten ihm. Das Mädchen kämpfte sich auf die Knie und sah ihm Hasserfüllt hinterher. „Erkennt nicht einmal seine eigene Tochter! Dieser verfluchte Bastard! Wenn hat er den immer gevögelt, wenn Mutter gerade nicht zu Gegend war?! Wer musste zusehen, wie er sich am Ende doch an die Hausdamen rann machte? Dieser verdammte Bastard und nur dieses eine Mal steckte ich all meine Hoffnungen in ihn! Man sollte ihn auf der Stelle töten…“, sie verstummte als ihr bewusst wurde, dass sich Robin zu ihr niedergekniet hatte und sie mit leerem Blick ansah. Ihr wurde auch klar, dass sie alles was sie nur denken wollte laut ausgesprochen hatte und nun lief sie rot an. „Folge mir und tu was ich dir sage, schweige wenn dich niemand zum Reden auf fordert und du wirst frei sein“ „Was ist schon Freiheit, am Ende sind wir immer gefangen, egal was kommt und wohin wir gehen“, sie erhob sich schwanken und sah auf ihn herab. Er tat es ihr gleich und sie gingen nebeneinander zur letzten Tür, sie stand weit offen und Lärm drang an ihre Ohren. Sie gingen hindurch und überall waren Menschen in wunderbaren Kleidern und ihre Frisuren, vor allem die der Frauen waren majestätisch hergerichtet. Robin musste kurz Schlucken, dann kam ein kleiner Mann auf sie zu mit einer langen Liste. Er fragte nach ihren Namen und Robin musste sich wieder etwas einfallen lassen, er hatte nicht damit gerechnet vorgestellt zu werden, doch der kleine zog ihn hinter sich her auf eine kleine Tribüne und verkündete mit lauter Stimme, damit es auch ganz sicher der Hinterste im hintersten Ecke des Saales hörte, das Lord Ravien Hou’Relin aus der Stammfamilie Weliniis, aus Evir’ol aus den Hohen Tälern nun angekommen sei und sich wünsche etwas unter die Adligen dieses Reiches zukommen. Robin wusste nicht wie er es schaffte, aber er wurde nicht rot, sondern hob den Blick und musterte die Menschenmenge, die sich nun zu ihm umgedreht hatte und genoss sogar das Gefühl angesehen zu werden. Hou’Relin, dachte er bitter, hoffentlich vergesse ich diesen Namen nicht! Eli folgte ihm als er die Tribüne verliess und sich zu den anderen im Saal gesellte. Einige junge Damen warfen ihm vielsagende Blicke zu und kicherten dann hinter erhobener Hand als er ihren Blick erwiderte und als er ihnen ein Lächeln schenkte liefen sie knallrot an und versteckten sich hinter ihren grossen Fächern. Eine Frau fiel ihm sofort ins Auge. Sie war schlank, dort etwas besser Ausgebaut wo es sein musste und ihre Augen waren grau. Er konnte es trotz der Entfernung sehen und sie sah ihn ebenfalls an, errötete jedoch nicht, das übernahm er dieses Mal. Ihr schwarzes Haar war schön aufgetürmt und ein paar Haare fielen lose auf ihre Schulter. Ihre Augen waren schwarz umrandet und liessen das Grau noch mehr hervortreten. Ihre Haut war nicht ganz so weiss, wie die der meisten anderen Frauen, sondern hatte etwas leicht Goldenes an sich. Ihre Lippen waren keine dünnen Striche sondern voll und glänzten sanft. Ihr Kleid zeigte einen tiefen Einschnitt, wobei es bei ihr nicht komisch wirkte und als sie ihm leicht den Rücken zudrehte um sich bei einem der grossen Fenster niederzulassen konnte er ihren freien Rücken erkennen und das zog ihn nun zu ihr hin. Die grün-blaue Seide lagen eng an ihrem Körper und bei den Beinen lief sie etwas nach aussen um das gehen angenehmer zu machen. Sie lächelte ihn an und nickte als er sich auf den noch freien Stuhl gegenüber von ihr setzte. Du Narr! Du bist nicht hier um dich mit einer Frau zu unterhalten und sie muss etwas Hohes sein! Haub ab, steh auf!, doch er bleib sitzen und gab Eli zu verstehen sich hinter ihn zustellen und alles um sie herum zu beobachten. Sie knirschte etwas mit den Zähnen, gehorchte aber. „Von den Hohen Tälern kommen sie also?“, ihre Stimme klang wie Gesang und er hätte alles dafür gegeben sie einmal singen zu hören. War sie ein Mensch oder etwas anderes? Sie musste fast ein Engel sein. „Ja“, brachte er heraus. „Ich war noch nie dort und auch wenige Kuriere“, sie strich eine Haarsträhne aus dem Gesicht und legte ihre Hand wieder auf den Tisch, „Ist es dort schön? Und weshalb seid ihr hier?“ Er überlegte, sah sie genauer an und musste über sich selbst grinsen, sie war einfach eine Frau, keine Spionin oder so! „Es ist sehr schön ja, aber ich wollte auch andere Teile der Welt sehen und bin deshalb hergekommen. Nun werde ich wohl ein Jahr oder zwei hier bleiben und dann weiter ziehen, es gibt noch viel mehr was man alles entdecken kann!“, er breitete die Armen aus und umschloss in dieser Bewegung einfach die ganze Welt. „Einst träumte ich wie ihr, davon die Welt zu sehen und allen zu helfen. Heute muss ich erkennen, dass es nicht möglich ist das zu erreichen“ „Ich will nur die Welt sehen, was die Menschen betrifft, denen ich helfen kann, werde ich helfen, die anderen müssen selbst schauen. Ich habe bemerkt, dass man den Menschen nicht zu viel helfen sollte, sonst werden sie von einem abhängig und denken nicht mehr selbst“ Sie nickte anerkennend und er konnte spüren wie sich Eli in seinem Rücken über seine Worte wunderte. „Was habt ihr diese Nacht noch vor?“ „Ich will den Adel hier kennenlernen und den Herren des Hauses“, er nippte an einem Glas mit Wein darin, dass ein Diener ihnen auf den Tisch gestellt hatte. „Der Herr des Hauses ist dort drüben“, sie deutete über einige Köpfe zu einer Gruppe von neun Männern die etwas heftiger Diskutierten, jedoch so, dass sie nicht gehört werden konnten. Robin musterte sie und erkannte den Hausherr sofort, was ihn noch mehr verblüffte war der Mann der neben ihm stand; Pino. „Dem jungen Herren neben dem Hausherren, bin ich heute Abend schon zwei Mal begegnet, er hat mir geholfen hier rein zu kommen, da ich ja keine Einladung hatte. Er wollte ihr gegenüber nicht erwähnen, dass er eine gehabt hatte, sie nur nicht mehr fand. „Herr Aylba“, sie sah Pino eingehend an, „Er ist noch jung, aber ich glaube aus ihm wird einmal ein guter Herr. Nun denn, wollt ihr euch sicher dieser Gesellschaft dort drüben anschliessen oder nicht?“ Er zögerte, wollte er sie verlassen wegen dem Hausherren? Er hatte wollte den Mann nicht so schnell kennenlernen, aber es musste irgendwann doch sein. Die Frau würde ihm nicht so schnell davon laufen – hoffte er. „Meine Dame, wie darf man sie den nennen?“ „Varin Maldera“, sie nahm einen grossen Schluck aus ihrem Glas und kleckerte ganz wenig. Robin wurde sich dadurch bewusst, dass sie auch nur eine normale Frau war und am Ende nun kein Engel. „Ich wünsche ihnen einen schönen Abend, Frau Maldera, ich hoffe sehr, wir werden uns noch ein weiteres Mal sehen“, dann stand er auf, Eli trat bei Seite und folgte ihm Richtung der Männer. Er war froh darüber sie bei sich zu haben, es war nur verwunderlich, dass sie nicht einfach weglief. Es waren weniger Männer als zuvor und das war besser so. Robin trat zu ihnen hin und hörte zuerst etwas zu. Pino warf ihm einen langen Blick zu, wandte sich dann wieder einem etwas dickeren Mann zu und meinte, er habe zwar Recht, doch es sei die falsche Art. Der Hausherr trug eine Scherbe, die ihn als Festherr auszeichnete, deshalb hatte Robin ihn vorhin auch erkannt. „Lord Hou’Relin, wie erfreut ich bin, sie hier bei unserer kleinen Gruppe zusehen“, er neigte den Kopf etwas und grinste. Robin erkannte das Grinsen, Pino hatte viel von seinem Vater geerbt, wenn man nur auf das Äussere schaute. „Die Ehre euch persönlich kennen zu lernen, durfte ich mir nicht entgehen lassen, da ich viele Adlige aus den verschiedenen Reichen später nennen will, wenn mein Vater mich nach ihnen fragt.“ „Dann nennt ihm auch den Namen Aalen Gormen, den so lautet der meine“, seine blauen Augen huschten innert Sekunden über Robin und schienen jedes kleine Detail in sich aufzusaugen und zu verarbeiten. Er war ein gefährlicher Mann, schlimmer als es Pino im Moment war und sehr hinterlistig. Aalen legte einen Arm um Robin und sie entfernten sich etwas von den anderen Männern, nur Eli folgte ihnen, was ihr einen bösen Blick vom Herrn einbrachte. Sie hob zur Antwort nur ihren Kopf und reckte das Kinn etwas vor; kampflos würde sie sich nie ergeben. „Verzeiht ihr, sie ist noch nicht lange in meinem Dienst und weiss nicht wie man sich als Diener zu benehmen hat, vielleicht sollte sie bei einer Sklavin beginnen“, er schenkte ihr den kältesten Blick den er zustande brachte und er musste wirklich kalt gewesen sein, den sie zuckte willkürlich etwas zurück und senkte ihren Blick. „Ich werde mich nicht zurückhalten sie auch zu schlagen, wie ihr Gesicht mir sagt, muss man dies wohl bei ihr von Zeit zu Zeit anwenden“, die beiden funkelten einander an. Robin fragte sich weshalb sie es wagte gegen Aalen zu kämpfen, auch wenn es nur ein Blickkampf war und vor ihm zog sie sich zurück. Aalen führte sie in sein Arbeitszimmer und liess auch Eli hinein. „Einer der Herren draussen meinte, sie wollten etwas über die Minen erfahren, stimmt das?“ Pino! Er hat sofort angefangen wie es Robin schien. „Ja, das ist korrekt. Ich bin an diesen Gebäuden vorbei gekommen und die Wachen liessen mich nicht hinein und in der Stadt fragte ich danach, nur wenige wollten etwas sagen und die, die etwas sagten sprachen von den Adligen und das Fussvolk hätte nichts mit diesen Dingern dort draussen zu schaffen.“ Aalen lächelte. Er liess sich auf einen gepolsterten Stuhl fallen und überschlug seine Beine. Mit einer Bewegung machte er seinen Besucher auf den anderen Stuhl aufmerksam, Robin kam der Aufforderung nach und setzte sich auch. Der Stuhl war aus Leder und man sass sehr bequem darin. „Ich werde euch einige Sachen über die Minen erzählen, doch es bleibt unter uns. Ihr macht einen starken und auch kalten Eindruck, Männer wie euch braucht die Welt an der Spitze um sie zu führen“ Robin erfuhr Sachen, die er nicht gedacht hätte. Zum einen wurde ihm bewusst, dass ihn seine Eltern freiwillig weggegeben haben und dass er wohl oder übel einen jüngeren oder älteren Bruder haben musste. Und auch in seinen Adern floss Blut, das nicht ganz normal war. Aalen hatte ihm erklärt, dass die Eltern ihre Kinder einfach so weggaben, bei Zwillingen wurde immer ausgewählt, wer gehen musste, aber bei den anderen wurde der erstgeborene weggegeben, da er meistens nicht das spezielle Gen der Familie in sich trug und somit für das Haus Erbe keine gute Wahl sei. Die erst Geborenen blieben solange in den Familien bis das zweite Kind auf der Welt ist und sechs Monate überlebt hat. Bei Zwillinge mussten sie etwas länger zu warten damit man sah, welcher der beiden das Gen hatte und welcher nicht. Robin verdaute das Gespräch langsam und sah Eli kurz an. War sie also eine Zweitgeborene? Ihre Blicke trafen sich für einige Sekunden, dann sah sie wiederweg. Hatte sie das gewusst? Lernten die Zweitgeboren, dass ihre Geschwister in den Minen lebten? Er musste sich zwingen die Hände nicht zu Fäusten zu ballen. Wieder wurde alles in seiner erst vor einer Woche neu entdeckter Welt, auf den Kopf gestellt. Wie viel wussten Pino und Loin davon, schoss es ihm durch den Kopf… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)