Die Chroniken von Khad-Arza - Das Imperium der schwarzen Sonne von Linchan (Zweites Buch) ================================================================================ Epilog: Epilog -------------- „Der Zeitanzeiger funktioniert durch einen Zauber, der Stück für Stück erlischt. Immer nach fünf Tagen und fünf Nächten verschwindet eines der elf Lichter im Glas. Wenn das letzte verschwindet, müsst ihr aufbrechen und zurückkehren. Andernfalls wird es für all jene, die hier bleiben, zu spät sein.“ So sprach Chenoa, während sie Karana Lyra den kleinen, zylinderförmigen Glasklotz gab, in dessen gläsernem Inneren elf glimmende Lichter waren, die Karanas Gesicht auf bizarre Weise beleuchteten, als er den kleinen Gegenstand annahm. Die Sieben und ihre Anhänger würden den Zeitanzeiger brauchen, denn die Orientierung über die Zeit würden sie im All verlieren. Im All war es immerzu dunkel, es gab keinen unterschied zwischen Tag und Nacht, man spürte nicht, wie die Zeit verging. Sie selbst war nie länger geflogen als die Strecken zwischen Zuyya und Tharr oder Zuyya und Ghia, aber Chenoa musste die Dinge nicht erlebt haben, um sie zu wissen. Ihre gelben Augen fixierten der Reihe nach alle sieben Auserwählten, danach Yarek Liaron, die Seherin, Tayson und Asta, die sich der Gruppe angeschlossen hatten, ehe sie einen Schritt zurücktrat und eine wegwischende Handbewegung machte. „Geht. Die Zeit ist rar. Fallt nicht in den Schatten... er ist tückisch und wird versuchen, euch zu verführen. Wenn ihr einmal gefallen seid, kommt ihr vielleicht nicht mehr heraus.“ Während Karana mit einer Kopfneigung und einem gemurmelten Dank ebenfalls zurücktrat, um sich umzudrehen und sich von seinen Eltern und allen möglichen anderen zu verabschieden, schenkte seine kleine Schwester der Zuyyanerin einen langen, forschenden Blick, ehe sie sprach. „Und was sollen wir tun, wenn der Schatten versucht, uns in die Tiefe zu ziehen?“ Chenoa zeigte ein humorloses Lächeln; ihren Humor hatte sie schon lange eingebüßt, war sie der Meinung. „Sucht euch ein Licht. Ein persönliches Licht für euch allein, an das ihr euch klammern könnt, wenn alle anderen Lichter... verblassen.“ Neisas Reaktion darauf war ein verständnisvolles Nicken und für einen Moment erwiderte sie Chenoas humorloses Lächeln. Als sie der Zuyyanerin auch den Rücken kehrte, gemeinsam mit den meisten anderen, die sich jetzt nach diversen Abschiedsfloskeln bereit für den Teleport zur Tari Randora machten, musste Chenoa verhalten schmunzeln. Sei vorsichtig, wenn du Manha begegnest, Seherin Salihah Ekala... wenn du dem Mann begegnest, der die Manifestation deines rachsüchtigen Gemahls Kelar ist. „Ich wünsche euch hier Glück mit den Imperialisten.“, sagte Simu, der die Waffe schulterte, die Chenoa ihm einst geschenkt hatte, das Tsukibo. „Tod und Schatten... Vater.“ seine Worte galten seinem Ziehvater, und Puran Lyra neigte in einiger Entfernung mit einem bitteren Lächeln den Kopf. „Tod und Schatten ist das einzige, das uns allen gewiss bevorsteht, mein Sohn.“ „Ryanne.“, richtete Yarek barsch das Wort an die blonde Seherin aus Fann, und die Kameraden fassten sich an den Händen, um dann mit einem kurzen Knall ohne ein weiteres Wort des Abschieds zu verschwinden. Karanas Hund winselte, während er um König Purans Beine strich und sich wohl fragte, ob er sein Herrchen je wiedersehen würde. Er war nicht der einzige, der sich das fragte, Chenoa spürte es an den beklommenen Gemütern der Menschen um sie herum. Die Zeit der Sieben war gekommen. Und damit, so hatte Puran Lyra nicht gelogen, gab es nur eines, das ihnen allen mit Gewissheit bevorstand. Tod und Schatten. Es lag an ihnen, zu bestimmen, wann genau sie dieses Schicksal einholen würde. ___________________________ Booyah! Es ist zu Ende! Es folgt Buch drei. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)