Die Chroniken von Khad-Arza - Das Imperium der schwarzen Sonne von Linchan (Zweites Buch) ================================================================================ Kapitel 6: Soras Rückkehr ------------------------- Das Mädchen starrte zitternd auf die toten Männer und dann auf ihre eigenen Hände. Sie hatte Mühe, ihre Atmung wieder zu regulieren, während in ihr noch immer die Panik vorherrschte und sie zwang, sich umzudrehen und weiter zu rennen. Sie musste rennen... sie musste fort! Wenn sie hier blieb, würde sie sterben... es musste pures Glück und ein sehr wohlwollender Wille der Geister gewesen sein, dass sie es tatsächlich geschafft hatte, ihre Verfolger zu erledigen... sie war kein Mensch, der gerne tötete, im Gegenteil... und es war das erste Mal gewesen. Aber sie hatte sich selbst beschützen müssen, sie hatte solche Angst gehabt... und die Geister hatten ihr geholfen und die Eisklingen geschickt, die schneller als die Zuyyaner erwartet gehabt zu haben schienen ihre Körper durchbohrt hatten. Wieder heftete sich Soras panischer Blick auf die blutenden Körper der Verfolger, die jetzt reglos am Boden lagen. In der Kälte war das Blut längst gefroren... aber es sah scheußlich aus. Sie sah zurück nach Norden, wo noch der Schein des Infernos zu sehen war... dort, wo das Lager war. Sie fühlte sich reuig für einen Moment, weil sie einfach davon gerannt war... aber sie hatte Panik gehabt. Ihre Füße hatten schneller gehandelt als ihr Verstand, als das Inferno begonnen hatte. So war sie in dem Moment, in dem ihr Zelt zu brennen begonnen hatte, hinaus geeilt und geflohen. Die Himmelsgeister hatten sie bekräftigt. „Geh! Schneller, sieh nicht zurück, lauf!“, hatten sie gerufen, und Sora hatte ihnen bedingungslos gehorcht. Jetzt schämte sie sich und fragte sich, ob es Zoras gut ging... ob es überhaupt noch irgendjemandem gut ging da oben. Sie schauderte. Da waren sie wieder... die Geisterstimmen. Sie drängten sie zur Eile, sie sollte nach Süden rennen. „Hier oben gibt es kein Leben für dich.“, sagten sie, „Zoras wird überleben. Aber deine Zukunft... sieht ihn nicht an deiner Seite vor. Du hast es gewusst... schon seit dem vergangenen Tag.“ Das war ernüchternd... aber es war wahr. Dennoch zögerte sie, bis die Stimmen harscher wurden und sie drängten. „Los, lauf! Bevor die nächsten Zuyyaner kommen... bring dich nicht in Schwierigkeiten... so, wie es dein Vater immer getan hat.“ Sie errötete und ballte hysterisch die Fäuste. Ihr Vater... der Geisterjäger Senol Kita, der wegen irgend so einer Schwierigkeit sein Leben verloren hatte. Sie fragte sich, ob seine Stimme auch bei den Geisterstimmen war... ob er es war, der versuchte, sie zu beschützen. Ohne dass sie es verhindern konnte, kamen ihr die Tränen. Als sie dem Norden endlich den Rücken kehrte und nach Süden rannte, weinte sie... sie weinte um all die lieben Menschen, bei denen sie so lange gelebt hatte, und um Zoras, den sie vielleicht nie wieder sehen würde... und um ihre Eltern, die schon so lange tot waren. In ihrem Inneren brannte die Verzweiflung so stark, dass sie sie lange erwärmte. Erst, als es Nacht wurde und sie alleine irgendwo im Nirgendwo war, begann sie zu frösteln. Sie hockte sich irgendwo in den Windschatten eines kleinen Erdhügels und schlang die Arme um ihren so ungeschützten Körper. Mit positiven Gedanken versuchte sie, die Kälte zu vertreiben... aber es gab kaum positive Gedanken, die sie gerade hatte. Sie als Eismagierin konnte Kälte vielleicht besser ab als ein Feuermagier, aber dennoch war diese fürchterliche Eiseskälte der Zuyya zu viel für sie. Die Zuyya war eine erbarmungslose Welt... der Himmel drückte auf die Erde herunter und schien den Menschen jede Freude aussaugen zu wollen, bis sie alle trostlos und verkümmert am Boden lagen und nicht mehr waren als Schatten ihrer selbst. Sora durfte nicht zulassen, dass das mit ihr passierte! Sie musste stark sein, sie musste überleben... Wofür eigentlich? Das war die nächste Frage. Wen hatte sie jetzt noch? Ihre Familie war hinüber, ihr quasi Mann war auch fort... zu wem könnte sie gehen? Wer würde sie aufnehmen wollen? Plötzlich war ihr Leben nur noch ein Trümmerhaufen... nicht viel mehr als Scherben waren übrig von allem, wofür sie gelebt hatte. Sie wusste nicht, was sie tun sollte... das Gefühl machte sie traurig und sie umschlang ihre angezogenen Knie zitternd etwas fester, ehe sie den Kopf erschöpft darauf ablegte. Sie war so müde... aber es war zu kalt zum Schlafen. Sie fand doch etwas Schlaf; allerdings nur wenig, sodass sie kaum ausgeruhter war, als sie sich erhob und weiter nach Süden trottete. Sie hoffte, irgendwann Ahrgul zu erreichen... die Stadt war groß, vielleicht gab es irgendwo einen Winkel, in dem sie leben könnte... allein. Sie war ungern allein. Sie war ein Mensch, der andere Menschen um sich herum brauchte. Und sie vermisste ihren Mann... auch, wenn er ihr vielleicht nie zugestanden hatte. Die Gedanken an Zoras ließen sie unsicher erröten. Sie kam sich plötzlich schäbig vor... sie hatte ihm nie gesagt, dass er es gut machte... wenn er sich mit ihr vereinte. Sie hatten es ja nicht oft getan und in den paar Malen hatten sie es irgendwie nie zur Perfektion gebracht... aber sie schob es eher auf ihre eigene Tolpatschigkeit, dass sie die höchste Welle des Feuers immer schon vor dem eigentlichen Beginn des Aktes gespürt hatte – oder spätestens am Anfang desselbigen. Er hatte sich nie beschwert, aber sie hatte das Gefühl gehabt, er hätte sich genau wie sie selbst heimlich Vorwürfe gemacht. Vermutlich hatte es daran gelegen, dass sie ungeübt waren... hätten sie es öfter probiert, hätten sie es sicher irgendwann besser hinbekommen. Sie hatte immer so gemocht, wenn er sie mit den Fingern berührt hatte... das war das Schönste von allem gewesen, musste sie sich jetzt eingestehen, und die Gedanken ließen ihre Wangen aufflammen. Aber dann war sie so benommen und euphorisch gewesen, dass sie immer vergessen hatte, dass es nicht nur um ihre eigene Befriedigung ging, sondern auch um seine... sie war so dumm. Heftig schüttelte sie den Kopf und zwang sich, an etwas anderes zu denken. Sie war vielleicht nie das weiße Mädchen aus der Legende gewesen... sie dachte an Neisa, Senator Lyras bildhübsche Tochter. Ob sie wohl noch lebte? Sie würde niemals wissen, ob Neisa oder sie das weiße Mädchen war, das in der fannischen Legende gemeint gewesen war. Es sei denn, die Geister antworteten ihr zufällig darauf... wie auf Kommando sah sie zum Himmel, als erwartete sie ernsthaft eine Antwort. Natürlich kam nichts... es kam nie eine Antwort, wenn man eine wollte. Sie hatte gesehen, wie die beiden sich angesehen hatten... Zoras und Neisa. Vermutlich war es ihnen beiden nicht einmal selbst bewusst, aber Sora als Außenstehende hatte es bemerkt... diese Blicke, die sie gesehen hatte, ließen sie resignieren. Sie waren so unterschwellig gewesen, und dennoch hatten sie definitiv aus ihrem tiefsten Inneren gesprochen; das galt für alle beide. Und sie hatte die Geister nicht gefragt, wo Zoras wohl die letzte Nacht verbracht hatte... es würde sie weder wundern noch ärgern, wenn er bei Neisa gewesen wäre. Sie war erstaunt darüber, nicht eifersüchtig zu sein, aber sie war es wirklich nicht. So, wie sie sich angesehen hatten, hätte sie, Sora, nie ein recht gehabt, sich dazwischen zu stellen. Zoras war wie ein hübsches kleines Tier, das man zufällig fing; fing man ein lebendes Tier, so sollte man es frei lassen. Und wenn es dann blieb, konnte man es behalten... wenn es aber davon lief, hätte es einem niemals wirklich gehört. Sora lächelte bitter über das alte Gleichnis, als sie ihren Weg fortsetzte und plötzlich so sicher war, dass sie die ganze Zeit ein Leben gelebt hatte, das ihr nicht zugestanden hatte. Sie entschuldigte sich bei den Geistern der Fanner dafür... und dankte ihnen im Stillen für die vielen, glücklichen Jahre. Sie waren vorbei und jetzt würde sie ein neues Leben beginnen... sie würde von vorne anfangen. Die Gedanken erheiterten sie und sie dachte an die Geisterjäger – an den Rat der mächtigsten Schwarzmagier, dem ihr Vater auch angehört hatte. Sie war seine Tochter... als letztes Überbleibsel des altehrwürdigen Clans der Kita war es doch ihre Pflicht, in ihres Vaters Fußstapfen zu treten, jetzt, da sie nichts anderes mehr vor sich hatte... oder? „Das ist eine gute Idee.“, sagte sie sich und schöpfte neue Zuversicht aus dem Vorhaben, „Ich kehre nach Ahrgul zurück und versuche, einer von ihnen zu werden. Und wenn es mich jahrelanges Üben kostet... das ist es mir wert... Vater!“ Die Geister schienen ihren Entschluss zu billigen, denn sie stärkten das junge Mädchen mit neuer Kraft und Freude, als es sich beeilte, um den Weg schnell hinter sich zu bringen. Nirgendwo war eine Menschenseele oder anderes Leben... abgesehen von einer einzelnen Krähe, die ab und zu über ihr auftauchte. Sora beobachtete den schwarzen Vogel manchmal, während sie lief. Irgendein Gefühl des Vertrauens kam in ihr auf, wenn sie das Tier sah... so, als wäre es jemand, den sie kannte. Sie winkte dem Vogel lächelnd und sah, wie er den Kopf drehte und sie aus schwarzen Augen ansah – dann stolperte sie über einen Stein am Boden und stürzte. Sie schalt sich eine dumme Pute, weil sie nicht auf ihre Füße gesehen hatte... das passierte ihr öfter. Als sie sich aufrappelte und gen Himmel sah, flog die Krähe bereits voraus. Sora vergaß den dumpfen Schmerz ihrer aufgescheuerten Knie und rannte ihr nach, dabei in kindlichem Eifer versuchend, sie einzuholen. Die Schicksalhafte Begegnung war eigentlich gar keine; eigentlich überraschte es weder Sora noch Saja Shai, als sie sich Tage später über den Weg liefen in dem Moment, in dem die jüngere Frau endlich das Lager von Kisara südlich von Ahrgul erreicht hatte. Und während Sora, obwohl sie tief in ihrem Inneren längst gewusst hatte, dass sie auf die Geisterjägerin treffen würde, dennoch erschrocken die Luft einzog, als beide plötzlich einander gegenüber standen, so machte die Ältere deutlich, dass die Geister ihr bereits alles erzählt hatten. „Komm, Sora.“, sagte sie mit einem gütigen Lächeln, als sie ihr die Hand hinstreckte, „Du bist also doch zu uns zurückgekehrt. Wir alle haben gespürt, dass du eines Tages den Platz deines Vaters einnehmen wollen würdest... du bist so lange fort gewesen von uns. Komm mit mir... du kannst bei meiner Familie leben, wenn du magst.“ Und das Mädchen aus der Legende, die lange tot geglaubte und verschollene Tochter von Senol Kita, nahm das liebevolle Angebot mit einem sanften Lächeln an. Neron und Saja Shai waren beide Geisterjäger. Sora fand, es war sicher nicht abwegig, wenn auch ihre drei gemeinsamen Kinder eines Tages welche würden. Die Erstgeborene, Mila, war da aber nicht so überzeugt von, wie sich herausstellte. Sora redet gern mit Mila, sie beide waren fast gleichaltrig und verstanden sich gut. „Ich bin wahnsinnig unbegabt!“, lachte die Tochter der Shais zu dem Thema, während sie zusammen mit Sora an einem Teig knetete, aus dem einmal Brot werden sollte. „Ich kann wirklich gar nichts. Also, fast gar nichts, ich kann ein paar Grundzauber, mehr nicht. Aber es macht mir gar nichts aus... ich bin gar nicht so versessen darauf, eine gute Magierin zu sein. Und meine Eltern erwarten es auch nicht von mir... Eiko und Tejo werden sicher einmal gute Männer und Magier. Tejo ist noch zu klein zum Zaubern, aber er hat eine ziemlich gute Sehensgabe, vielleicht von uns allen die beste. Und Eiko ist noch etwas zu jung, um die Lehre zu machen, aber das wird er auch noch irgendwann...“ Mila musste kichern, als sie fortfuhr: „Mein Vater empört sich immer, ob das wohl eine gute Idee ist, Eiko zu Saidah in die Lehre zu schicken, wenn man sich ansieht, was aus Karana geworden ist... nicht, dass er nur durch ein Blutritual auch so eingenommen ist von Saidah.“ Sora musste verlegen lächeln bei diesen Worten. „Na ja, also, so, wie ich ihn einschätze, interessiert er sich gar nicht für Mädchen... zumindest noch nicht. Er wird immer knallrot, wenn er mich ansieht, sehe ich so komisch aus?“ Die Tochter der Shais musste lachen. „Ach, tatsächlich?! Na, dass das daran liegt, dass du komisch aussieht, bezweifle ich ja...“ Als hätte er seinen Namen gehört, kam Milas kleiner Bruder in dem Moment aus dem Zelt, in dem die Familie lebte, und blieb abrupt beim Anblick der beiden jungen Frauen stehen. Sora blickte ihn verblüfft an und lächelte ihm freundlich zu, und wie auf Knopfdruck wurde der arme Kerl tatsächlich wieder kirschrot, schnappte nach Luft und rannte dann eilig davon. Sora sah ihm bestürzt nach und Mila neben ihr fing schallend zu lachen an. Die Blonde fand das gar nicht so lustig, der arme Kerl! Was wohl in ihn gefahren war? Vielleicht sollte sie ihn mal ansprechen... „Da bist du Tagträumer ja endlich!“, begrüßte Neron Shai seinen ältesten Sohn verdutzt, als der völlig aus der Puste bei ihm am Rand des Lagers ankam. An der Hand des Mannes hielt sich der jüngere Sohn, Tejo, fest und blickte seinen großen Bruder skeptisch an, als der mit geröteten Wangen und ganz zerzausten Haaren zu ihnen stieß. „Ich bin so schnell... gerannt... wie ich konnte... Vater!“, japste er dabei und Neron Shai tätschelte ihm grinsend den Kopf. „Na, und warum hast du so einen hochroten Kopf? Du siehst ja aus wie eine Rübe.“ Eiko errötete heftiger und Tejo an seiner Hand schnaubte. „Mila und das Mädchen backen Brot. Er ist sicher an ihnen vorbei gegangen und er sieht immer so aus, wenn er an dem Mädchen vorbeigeht.“ „Halt den Mund!“, zischte Eiko seinen Bruder an und der Vater gluckste. „Ah, so ist das also... hach, wie romantisch, dein erster Schwarm...“ „G-gar nicht!“, jammerte der blonde Sohn theatralisch und der kleine Tejo runzelte besorgt die Stirn. „Was denn für ein Schwarm, Vati? Hier gibt es doch gar keine Bienen?“ „Ich habe auch keine Bienenschwärme gemeint... das verstehst du, wenn du älter bist, mein Sohn.“ „Ich bin nicht verknallt!“, jammerte Eiko weiter und jetzt schien auch sein Bruder zu begreifen, worum es ging. „Haha, Eiko ist verknallt...“, trällerte er nämlich, und der Ältere riss ihm unsanft am Arm, um ihm absichtlich wehzutun. „Hör sofort auf damit!“ „Jetzt ist aber genug.“, mischte der Vater sich empört ein und schob den älteren Sohn etwas vorwärts, „Hör auf, deinen Bruder zu ärgern, und Tejo, hör auf, Dinge zu reden, die du gar nicht kapierst. Wolltet ihr hier herum stehen oder wollen wir schauen, ob wir etwas zu essen finden da draußen?“ Die Jungen schmollten und der leicht überforderte Vater verdrehte die Augen, ehe er seinen pubertierenden Ältesten vor sich her aus dem Lager schob und den bockigen Fünfjährigen hinter sich her zog. Warum bekam er eigentlich die Kinder aufgebrummt, wo war Saja? Die konnte das doch viel besser mit den Kleinen... er würde sich gehörig bei ihr beschweren, beschloss er grummelnd – aber erst, nachdem er dem immer noch erröteten Eiko nahegelegt hatte, nicht so schüchtern zu sein... „Dann ist Senols kleine Tochter also wieder zu uns zurückgekehrt.“, sagte der alte Tare Kohdar und machte ein zufriedenes Gesicht, „Das freut mich sehr, Saja. Passt gut auf sie auf... nicht, dass sie uns noch einmal verschwindet oder sie dasselbe Schicksal ereilt wie ihre Eltern...“ „Das wird nicht passieren.“, sagte Saidah Chimalis, und Saja kratzte sich am Kopf, während die Blicke aller auf der jüngsten Geisterjägerin ruhten. Sie wirkte giftig und ermüdet, Saja fragte sich kurz, ob sie gesund war... dann fiel ihr etwas anderes ein. „Wie kannst du sicher sein?“, fragte sie, „Wir wissen nicht, wer Senol und Shiva getötet hat damals. Das heißt... Neron und ich zumindest nicht. Spuck es aus, Saidah, du, Meoran und Puran, ihr habt euch damals gegen uns verschworen, ihr wisst es doch, oder etwa nicht?“ Die blonde Frau stemmte die Arme in die Hüften und sah dann auf Alona Lyra, die neben Tare Kohdar stand und bisher geschwiegen hatte. „Apropos, wo ist denn Puran überhaupt?“ „Fieber.“, sagte Alona knapp, „Ich soll aber schön grüßen. Sieh mich nicht an, ich habe keine Ahnung, was mit Senol und Shiva passiert ist damals. Das ist neun Jahre her.“ „Wir wissen es auch nicht.“, sagte Saidah ernst und räusperte sich, „Ich war auch nicht dabei. Ich weiß nur, dass mein Vater und Puran erst davon ausgegangen waren, es wäre Emo gewesen, offenbar war er es aber wirklich nicht.“ „Was, Emo?!“, keuchte Saja, „Du meinst, der Sack verrät uns tatsächlich?“ „Schon wieder?“, fragte Tare Kohdar entsetzt, und Saidah schien aus irgendeinem Grund noch schlechter gelaunt zu sein, sie fuhr sich unruhig durch die schwarzen Haare und zischte. „Ich für meinen Teil glaube, er hat nie etwas anderes getan als uns zu verraten. Dieser Mann ist Schuld am Tod meiner Mutter. Ich werde dafür sorgen, dass er fällt, und wenn er es tut, wird er hart aufschlagen und sich das Genick brechen... er mag ein talentierter Lügner sein, aber ich werde schon noch beweisen, dass er mit diesem Bastard kooperiert und uns gegenüber nur Freundlichkeit heuchelt, damit er Informationen bekommt über alles, was wir so machen... für seinen Liebling Scharan.“ Saja Shai verengte die blauen Augen bei dem verhängnisvollen Namen des mächtigsten Sklaventreibers der Ghia. „Oder sollte ich besser... Ulan Manha sagen?“ „Scharan ist Geschichte.“, murmelte Tare Kohdar, „Ghia ist gestorben und er damit auch... oder etwa nicht?“ Saidah schnaubte. „Dem traue ich alles zu. Der ist ein Überlebenskünstler. Ich würde meine Haare darauf verwetten, dass er am Leben ist... und dass Emo den Schoßhund für ihn spielt, wie er es immer getan hat.“ ___________________________ das kürzeste Kapitel ever! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)