Paranoia von penthisilea ================================================================================ Kapitel 4: Lauf nur, lauf. -------------------------- Sebastian sah verblüfft auf Ciel herab, der immer noch aus dem Fenster starrte. Der höllisch gute Butler traute seinen Ohren kaum noch als ihm der Befehl erteilt wurde. "Seid ihr euch sicher, junger Herr?", fragte er nochmal nach. "Stell mich nicht in Frage, Sebastian, und erledige was dir aufgetragen wurde.", sagte Ciel nur und machte eine abweisende Geste mit der er seinem Butler bedeutete zu gehen. Sebastian verengte die Augen etwas und nickte dann knapp. Sein Verdacht erhärtete sich immer mehr. Mit diesem Jungen war etwas Gravierendes nicht in Ordnung. Sein Herr mag gnadenlos und berechnend sein, doch er würde nie einfach so einen Tötungsbefehl gegen jemanden erteilen, für den er Sentimentalität empfand, sei es auch noch so wenig. Vor der Tür stand wie erstarrt das Hausmädchen des Anwesens. Meirin hatte den Ausbruch Ciels mitbekommen und war an die Tür geschlichen um zu lauschen. Als sie gehört hatte, was Ciel Sebastian da befohlen hatte war sie vor Schreck zur Salzsäule erstarrt. Schon seit einiger Zeit war ihr und den anderen Beiden aufgefallen, dass Ciel sich zunehmend seltsam verhielt. Er war unruhig und schaute sich ständig nervös um, spuckte Sebastians Essen wieder aus oder wanderte nachts ohne ersichtlichen Grund umher. Die drei unterhielten sich öfters darüber und waren zu dem Schluss gekommen, Ciel müsse krank sein, doch als sie Sebastian darauf ansprachen meinte dieser nur der junge Earl hätte sich etwas den Magen verdorben. Doch so naiv die drei waren, sie waren nicht einfältig genug darauf reinzufallen, allein schon weil jeder von ihnen mindestens einmal schon Bards Essen gegessen hatte und sie daher wussten, ein verdorbener Magen macht niemals so lange Probleme. Also behielten sie Ciel weiterhin im Auge und obwohl Meirin wusste, dass an verschlossenen Türen lauschen keine gute Angewohnheit und auch nicht unbedingt höflich war, konnte sie sich nicht verwehren Ciel und Sebastian nachzustellen. Doch dass der junge Earl nun Finnys Tötung befohlen hatte hatte sie geschockt. Was hatte der arme Junge denn angestellt? Als sie hörte wie Sebastian wieder zur Tür kam, löste sich ihre Starre und sie sprintete los, die Treppe hinunter in Richtung Hintertür. Gerade riss sie die Tür auf und wollte hinausstürmen, da hielt sie inne. 'Vermutlich steht der junge Herr noch am Fenster', ging es ihr durch den Kopf und sie sah sich nach dem Gärtner um. "Finny!", rief sie um die Aufmerksamkeit des Jungen zu gewinnen, der immer noch fröhlich pfeifend und nichts ahnend mit seinem Rechen durch die Beete pflügte. "FINNY!", brüllte sie diesmal und wurde gehört. Mit einem breiten Grinsen kam Finny auf sie zugelaufen und blieb vor ihr stehen. "Was ist denn Meirin?", fragte er und wippelte auf den Zehenspitzen auf und ab. "Finny, du musst hier ganz schnell weg!", sagte sie und zerrte den leicht verwirrt dreinblickenden Jungen ins Haus. "Was? Wieso denn?", fragte er und sah Meirin an als wäre sie plötzlich grün. "Ich war gerade im oberen Stockwerk und bin am Arbeitszimmer vom jungen Herrn vorbei gekommen, da hab ich gehört wie er Herrn Sebastian befohlen hat dich...dich...", erzählte sie und Tränen schossen ihr in die Augen. Sie brachte es kaum über Herz Finny zu sagen was sie gehört hatte. "Mich was?", fragte er verwirrt. "Er hat befohlen dich umzubringen!", jammerte Meirin und sie brach in Tränen aus. Finnys Augen weiteten sich. Schreck, Angst, Verrat, Unglaube und andere Emotionen spiegelten sich in seinen großen, kindlichen Augen und er starrte Meirin stumm an. "Schnell, Finny, du musst hier weg!", drängte Meirin unter Tränen, packte den Jungen bei den Schultern und schüttelte ihn etwas. Stumme Tränen rannen aus Finnians Augen hervor als sein Blick sich wieder auf Meirin fixierte und er nickte. Die beiden eilten zu dem Raum in dem Bard, Finnian und Tanaka schliefen und stopften alles an Finnians Habseligkeiten, die sie auf die Schnelle finden konnten in einen festen Stoffbeutel und banden ihn dem Jungen auf den Rücken. Beide weinten ohne Unterlass, doch versuchten sie möglichst leise zu bleiben. Sie wussten, dass mit Ciel etwas nicht stimmte, hatten sich in Horrorszenarien ausgemalt, dass so etwas passieren konnte, doch sie hatten gehofft das würde es nicht. Doch nun war es soweit gekommen und sie konnten sich glücklich schätzen, dass Meirin gelauscht hatte. "Es tut mir so leid, Finny!", weinte Meirin in das Ohr des Gärtners und drückte ihn fest an sich, beide standen mittlerweile wieder an der Hintertür. "Wir sehen uns bestimmt wieder!", versprach er, dann wurde er von dem Hausmädchen zur Tür hinaus geschoben und lief los. Sebastian sah vom Gartenpavillon aus, wie Finnian vom Gelände rannte und seufzte. Umstände, nichts als Umstände hatte man mit diesen drei Idioten. Nun musste er auch noch vortäuschen, den Jungen ermordet zu haben. Es wäre ihm ein Leichtes gewesen dem Jungen nach zu rennen und ihn mit bloßen Händen zu töten, doch er war im Moment viel zu beschäftigt. Ein leises Maunzen holte ihn aus seinen Gedanken und er sah auf die amberfarbene Katze in seinem Schoß, die ihre Krallen gerade in seinen Handschuh versenkt hatte und recht zufrieden mit der Situation aussah. "Na, meine Schöne?", sagte er und lächelte während er der Katze über den Kopf streichelte. Wie er die Ermordung vortäuschte, darüber würde er sich später Gedanken machen, im Moment war das schnurrende Tier in seinem Schoß wesentlich wichtiger. _____________ So, wieder ein etwas kürzeres Kapitel, aber ich bin im Moment ein wenig zu...sagen wir aufgewühlt dazu, um irgendwas Sinnvolleres zu produzieren. Aber denkt euch nix, selbst mir haut sich die OOC-ness von Meirin und Finny um die Ohren. *zuckt mit den Schultern* Was solls. Ich hoffe es gefällt euch trotzdem irgendwo. *alle mal ordentlich nuff* Danke fürs Lesen im Übrigen! Und ein noch größeres Danke für die ganzen lieben Kommis, ihr seid die Größsten! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)