Experiment X von kleinespika ================================================================================ Kapitel 19: Heimat... süße Heimat? ---------------------------------- Normalerweise konnte ich lange Fahrten ab, aber als Pokémon, noch dazu in einer Tasche, als blinder Passagier, war dies schon eine andere Situation. Seit Stunden schon musste ich versuchen nicht in die Tasche der Frau zu reiern. Das Schlimmste war aber eher, das jetzt auch noch ein Hungergefühl dazukam und das war nicht gerade eine schöne Mischung. Mir blieb nichts anderes übrig als zu beten das wir bald endlich mal am Ziel ankamen. Neben Schminkutensilien und dem üblichen Damenallerlei war der Platz nichtmal angenehm, da sich die Sachen in meine Seite bohrten. Aber ich musste ausharren, schließlich konnte ich die Tasche nicht einfach so während der Fahrt verlassen. Es dauerte gefühlte Tage, wenn nicht sogar Wochen bis der Bus endlich anhielt. Und auch endlich stieg die alte Frau aus. Sie packte die Tasche, zog einmal kräftig daran und ging aus dem Bus. Endlich konnte man wieder normale Luft atmen! Also wurde die Lunge erst mal mit einem Kräftigen Zug aufpumpt. Nun, da war ich wieder, zuhause. Es war sogar meine Straße und das beste war, mein Haus war in Sichtweite. Ein Glück war dies ein ruhiger Ort und es machte nichts, wenn ein Evoli durch die Straße wanderte, zu mahl es hier eh viele Pokémon als Haustiere gab. Mit einem Schritt nach dem anderen näherte ich mich meinem Zuhause und schließlich stand ich sogar davor. Doch wie sollte ein kleines Evoli eine Menschentür öffnen? Mir blieb nichts anderes übrig, es musste noch einen anderen Weg ins Haus geben. Jetzt muss ich schon in mein eigenes zuhause einbrechen, doch es musste einfach sein. Hinterm Haus kam mir die Rettende Idee, ein Kellerfenster war angewinkelt, nicht so das ein Mensch durch passte, aber ein Evoli schon. Es konnte nichts schaden, also wurde das Fenster als Tür missbraucht und nach einigem Drücken und Quetschen gelang dies auch. Dort war ich nun also, wieder zuhaus, aber im dunklen Keller. Eigentlich wurde dieser Ort von mir verflucht, aber aufgrund meiner neuen Sehkraft, war es gar nicht mehr so Finster und gruselig wie sonst. Den Keller konnte ich auch später noch begutachten, ich ging also zur Treppe und schaute hinauf: "Ugrh..." ein stöhnen drang aus mir, schonwieder Stufen, konnte man nicht einfach überall Fahrstühle hinstellen. Es ging nicht anders, wieder musste ich die Treppenstufen hochspringen. Doch irgendwann war das, ein Glück auch das geschafft und ich konnte durch die angelehnte Tür ins Haus innere. Da war ich also, wieder zuhause, es hatte sich nicht viel verändert, bis auf die 20cm hohe Staubschicht auf den Möbeln war alles noch beim alten. Doch was nun? Ich war zwar daheim aber keine Ahnung wie es jetzt weitergehen sollte. Doch dann erspähte ich meinen Zeichentisch, an dem ich bis zu dem Moment als das alles passierte, gezeichnet hatte. Mit langsamen Schritten ging es zum Tisch und mit einem großen Sprung erst auf den Stuhl und dann auf dem Tisch selbst. Dort war sie, meine alte Zeichnung. Mit der Pfote strich ich übers Bild. Der Staub flog durch die Luft und das Bild konnte man wieder erkennen. Ein Bild von Aiden und mir, es sollte eine Zeit darstellen wo wir noch zusammen auf Reisen waren. Wie sehr ich doch die Zeit vermisse. Doch das Bild war noch nicht fertig, es fehlte noch der letzte feinschliff. So sollte es jetzt zumindest beendet werden. Wer weiß wann ob es sonst noch eine Möglichkeit dazu gibt. Also Bleistift und Radiergummi in je eine Pfote und los ging's! Es war zwar nicht gerade einfach und dauerte mehrere Versuche, doch es klappte.  Endlich kehrte mal so etwas wie 'Normalität' ein. Kein Gedanke wurde mehr an den Dr., Sparks, oder der ganzen Zerstörung gewidmet. "Wuaaaa..." ein leichtes Gähnen kam aus mir raus, es dauerte mehrere Stunden, doch letztlich wurde das Bild fertig, nach so langer Zeit. Nur noch eine Signatur, und dafür kam in diesem Moment nur mein Pfotenabdruck in Frage. Ein Schlag auf die aufgeschraubte Tube, Pfote eingetaucht und aufs Bild gehalten, schon war sie Signiert. "Wer kann schon sagen von sich behaupten ein, von einem Evoli, gezeichnetes Bild, zuhause zu haben." sprach ich zu mir selbst. Langsam überkam mich die Müdichkeit also ging es auf dem selben weg wieder runter vom Stuhl und auf den Boden zurück. Langsam sanken die Augenglieder und der Gang wurde schwerer, doch ich schaffte es vor mein Bett und mit der letzten verbliebenen Kraft sogar aufs Bett, wo ich mich zusammenrollte und einschlief. Ich kam wieder zu mir und hatte keine Ahnung wie lang ich geschlafen hatte, noch wie spät es gerade war. Doch langsam wurde es Zeit weiter zu ziehen, der Dr. wartet leider nicht. Ab zur Tür, auf dem Nebenstehenden Tisch gesprungen und dann mit einem weiteren Sprung zur Klinke die Tür geöffnet. Es ging raus und draußen wurde die Tür mit der Hinteren Rechten Pfote wieder zugedrückt. Dämmerung, die Sonne ging gerade unter, anscheint hatte ich ein paar Stunden verschlafen. Aber so langsam kam mir die Frage, ob der Professor nicht einmal nach mir gesehen hatte. (Ich könnte ja wenigstens einmal schauen ob alles in Ordnung ist.) dachte ich mir und ging ein paar Häuser weiter zum Labor des Professors. Zu meinem Erstaunen war die Tür nur angelehnt und nicht abgesperrt, also wurde sie aufgeschoben. "Oh nein..." kam aus mir raus als ich die Blutspur auf dem Boden sah. Eigentlich würde mein gesunder Verstand nun sagen: "Renn!" aber dies blieb aus und ich fand mich mitten im Labor wieder. Kein Licht, kein Lebenszeichen, hier herrschte nur eine Totenstille.  Aber doch, es gab etwas Licht, von der einen Glühbirne die noch flackerte, wenigstens ab und an mal. Irgendetwas stach hinaus... eine Kreatur lag an der Wand. Wer war das? Wer konnte das sein? Es drückte, die Luft wurde immer dichter, dass Atmen immer schwerer, die Knie zittern und Panik macht sich langsam in mir bemerkbar.  Nur wenige Meter trennten mich noch von der Gestallt, dazu kommt passend das Flackern. Hecheln, ich schnappte nach Luft doch es fühlte sich an als würde nix ankommen. "Nein... nicht der Professor..." Er war es tatsächlich, diese 'Kreatur' war in Wirklichkeit der Professor, tot mit einem Loch im Kopf. "Nein nein nein..." eine Endlosschleife bildete sich, es hörte einfach nicht auf. Erz. Perspektive Blue drehte sich im Kreis, immer und immer wieder. Sie konnte kein klaren Gedanken mehr fassen, nichts Funktionierte mehr in ihr, es setzte alles aus. "Was nun? Was soll ich tun? Wohin?" kam immer wieder aus ihr raus, doch niemand antwortete. Es gab hier nur die Stille die ihr Gesellschaft leistete. Immer wieder wanderte der Blick durch den ganzen Raum, bis sie eine kleine Lampe am Laptop blinken sah, instinktiv wurde dieser Knopf gedrückt und ein Video sprang an. Der Professor war darauf zu sehen. Er schien es eilig zu haben, so laut wie er Atmete und so verschwitz. Zeitpunkt der Aufname Ich drückte den Aufnahmeknopf, in der Hoffnung das Sajoco diese Nachricht bekommen würde: "Hallo Sajoco, ich hoffe das du diese Nachricht niemals bekommst, aber dennoch hoffe ich das du sie siehst. Du bist nun schon seit einigen Tagen verschwunden. Es gibt kein Lebenszeichen oder ähnliches von dir. Der Pokéball den du mitgenommen hast... das war ein Prototyp. Ich habe ihn konstruiert um die Kommunikation zwischen Mensch und Pokémon zu verbessern. Damit sollte es eigentlich möglich sein die Gedanken des Pokémon lesen zu können. Leider ist dieser Ball so extrem instabil das er bei praktisch Jeder Berührung auseinander fällt. Leider ist einem gewissen Dr. dieser Ball aufgefallen und wollte ihn haben, da ich aber nicht bereit war ihm den Ball zu verkaufen, geschweige denn ihn die Pläne dafür rauszugeben, hat er andere Mittel in Erwägung gezogen. Er drohte  damit bei deinen Eltern anzufangen... da ich bis zum jetzigen Zeitpunkt kein Lebenszeichen von ihnen bekommen habe, muss ich vom dem Schlimmsten ausgehen. Mittlerweile glaube ich auch das er dir auch etwas angetan hat... ich hoffe ich liege da Falsch. Ich bin mir sicher das dieser Kerl irgendwas Teuflisches Plant, sonst würde er nicht so rabiat vorgehen um die Pläne zu bekommen. Dieser Ball darf auf keinen Fall..." Der Professor wurde unterbrochen, da jemand mit einem Knall durch die Haustür kam. Durch einen heftigen Ruck wurde der Laptop vom Tisch gerissen und fiel zu Boden, so das die Kamera genau auf den Dr. gerichtet war, der gerade das Labor betrat. Selbstsicher stand er vor dem Professor...: "Der Liebe Professor, endlich sehen wir uns mal Persönlich." ...und verbeugte sich: " Immer nur per Telefon... wird auf die Dauer langweilig." Dem Professor verschlug es die Worte, doch mit seinem Wissen, das die Kamera noch lief, stellte er sich in dessen Sichtfeld: "Was wollen sie hier!?" "Nun... eigentlich wollte ich mich nur für ihre Kooperation bedanken." "Welche Kooperation?!" "Na das sie mir doch noch den Ball gebracht haben." "Was?!" erschrak er: "Ich hätte ihn niemals den Ball überlassen!" "Die kleine Botin die sie uns geschickt haben hat aber ihren Job gut gemacht." Der Professor dachte kurz nach: "Kleine Botin?... Moment mal, was haben sie mit Sajoco gemacht?" "Ach gar nichts." antwortete der Professor zufrieden, immer wieder ging er um den Professor herum: "Ich habe sie nur... zu einem meiner Testobjekte gemacht." Klack, ein Fingerschnippen war zu hören und schon holte einer der Assistenten ein kleines graues Evoli hervor: "Ist sie nicht wunderbar?" "Aber wie...?" "Nunja..." kommentierte er und blieb vor dem Professor stehen: "Nun wird es aber Zeit die letzte Stelle zu stopfen." Wieder ein kurzes Fingerschnippen und schon stand einer der Assistenten mit gezogener Waffe vor dem Professor, dieser schüttelte nur den Kopf. "Das können sie nicht tun!" "Im Gegenteil... ich habe es schon getan." Ein Schuss fiel, ein lauter Knall der in den Hallen des Labors immer wieder schallte. Taumelnd ging der Leblose Körper ein paar Schritte zurück, lehnte sich an die Wand und sank langsam zu Boden. Der Dr. grinste und verließ mit seiner Gefolgschaft das Labor... Blue's Perspektive "Erst meine Eltern, dann mich und nun den Professor." Langsam zogen sich meine Blicke über den Toten Körper des Professors, hier gab es nichts mehr für mich, also marschierte ich nach draußen und schaute zum, mit schwarzen Wolken bedecktem Himmel: "Nun ist es was persönliches!"  Nur die Straße, war der letzte Zeuge meines Weges... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)