Der ganz normale Wahnsinn von Lisa_McCall (Liebe ist wie eine Achterbahn) ================================================================================ Kapitel 6: Ich lasse dich nie mehr los! --------------------------------------- Cassie musste so sehr lachen, dass sie fast vom Stuhl fiel. Rubys Gesichtsausdruck konnte ich nicht wirklich deuten. "Nun ja... Ich weiß ja schon lange, dass ich nicht auf Männer stehe und...Ich hab ihn dann angestarrt. Und mit ihm meine ich nicht Jamey, sondern das Ding an Jamey. Dann bin ich einfach aufgestanden, hab meine Sachen genommen und bin rausgerannt. Einfach weg, dachte ich mir, trotz Besoffenheit!", zum Ende hin konnte man sie nur noch schlecht verstehen, durch ihr heftiges Lachen. Ruby musste auch schmunzeln: "Ok, jetzt vesteh ich wirklich deine Abneigung, Jamey!" Ich wurde rot. Diese Geschichte war mir immer noch so peinlich, dass ich am liebsten im Erdboden versinken würde. "Tja. Und was ist jetzt mit euch? Seit ihr jetzt ein Paar oder nicht?", fragte Cassie erwartungsvoll. Ich musste schlucken. Ruby sah leicht beschähmt auf den Boden. "Also, wir noch nicht, aber heute ist der Tag, an dem sich dein Weltbild komplett verschieben wird.", antwortete ich und verschrenkte die Arme vor der Brust. Die Beiden starrten mich mit großen Augen an. "Wie jetzt?", fragten sie im Chor. "Tja, unser geliebter Tyson hat sich verliebt! Und es kommt noch besser: Er ist in einer festen Beziehung mit... Trommelwirbel bitte, Jessica!", erzählte ich grinsend. Cassie fiel die Kinnlade ungläubisch runter. Ruby legte die Hände an die Wange und strahlte: "Echt?! Wie toll!" Ein böser Blick von Cassie traf sie: "Toll?! Jessica ist unsere Feindin. Sie ist gemein und nimmt nie Rücksicht auf die Gefühle von anderen." Sie verschrenkte die Arme vor der Brust. Traurig sah Ruby sie an: "Sie ist gar nicht so schlimm, wenn man sie näher kennt. Jessi hat nur Angst, fremde an sich ran zu lassen, weil sie schon ziemlich oft verletzt wurde. Es fällt ihr schwer anderen zu vertrauen und diese gemeine Art ist nur aufgesetzt, wie ein Schutzpanzer." Cassie sah mich skeptisch an. Warum schaut sie mich jetzt so an? Ich werde mich dazu garantiert nicht äußern und mich fein raushalten. Immerhin ist sie jetzt die Freundin meines Bruders und ihre beste Freundin ist... Keine Ahnung, mir wichtig?! Vielleicht meint Jessi es ja wirklich ernst und wird sich ändern. Bin ich hier nur von Pessimisten umgeben? Jeder hat eine 2. Chance verdient und ich bin davon überzeugt, dass Menschen sich ändern können. "Na gut, wir werden sehen. Hauptsache Tyson ist glücklich. Aber hör ich auch nur eine Beleidigung von ihr, sitzt meine Faust in ihrem Gesicht. Das ist mein voller Ernst!", sagte Cassie und ich wusste, dass sie alles was sie sagte auch so meinte. Ruby lächelte nur und nickte: "Sie wird euch schon nicht enttäuschen." Ich stieß mich von der Küchentheke ab und ging wieder auf meinen Platz. Als ich mich gesetzt hatte strich ich mit der Hand über Rubys Oberschenkel. Ihre Haut war so weich wie Samt. "Also gut, ich muss los. Ich hab noch eine Verabredung mit der heißen Celest.", erklärte Cassie grinsend, während sie aufstand. Ich nickte ihr zu, Ruby tat das gleiche. Dann winkte sie noch um die Ecke und wir hörten, wie die Eingangstür hinter ihr zu fiel. Ich sah zu Ruby. Ihr Haar glänzte in dem Licht, das durch das Fenster in den Raum strahlte und ihre Augen. Oh Gott, diese Augen! Wie durch Magneten, bewegte sich mein Oberkörper immer weiter auf sie zu, bis unsere Lippen sich fast berührten. Aber nur fast und so blieben wir einen Augenblick lang. Ich konnte hören und spüren, wie sie atmete. Dieser Moment kam mir so surreal vor. Ich sah wie durch einen Schleier hindurch. Alles zu den Seiten hin war verschwommen, ich sah nur sie. Dieses wunderschöne Mädchen, das mich wollte. MICH! Der gestrige Abend nagte immer noch an mir. Ich will es wieder gut machen und das werde ich auch. Ich will, dass dieses wunderschöne Geschöpf nie wieder weinen muss. Ich lehnte mich noch näher zu ihr und küsste sie, so leidenschaftlich, wie ich schon lange niemanden mehr geküsst hatte. Ihre Lippen, ihre Zunge, ihr Haar und ihre Haut, einfach alles an ihr war so sanft und perfekt. Meine Hand umfasste ihren Hinterkopf und vergrub sich in ihren Haaren, während die andere ihre Hüfte umschlang. Sie legte ihre Hände an meine Brust und krallte sich an meinem T-Shirt fest. Als wir unsere Lippe kurz voneinander lösten, konnte ich mir ein leises aufstöhnen nicht verklemmen. Ruby stand nun ganz auf und zog mich am Handgelenk hoch. Sie setzte sich auf die Küchentheke. Ich stellte mich dicht vor sie und ihre Beine umschlungen meine Hüfte. Meine Hand strich ihr über die Wange. Alles kam einfach so, ohne nachzudenken, automatisch. Als gäbe es nur uns. Sie zog mich am Kopf zu sich und hauchte mir ins Ohr: "Ich lasse dich nie mehr los!" Ihre Beine zogen mich noch enger an sie. Ich strich Rubys Haare hinter ihr Ohr und begann ihren Hals und ihr Dekollete zu küssen. Am liebsten hätte ich jede wunderschöne Stelle ihres Körpers geküsst. Sie gab sich mir vollkommen hin und fuhr mit ihren Händen über meinen Rücken. Dann legte sie die Hände an meinen Kopf, um mich leicht nach unten zu drücken, zu ihren Brüsten. Ich kam jedoch kurz hoch und sah sie an. Ihre Augen weiteten sich: "Sag mir jetzt bitte nicht schon wieder, dass du das nicht kannst." Ich grinste sie nur an: "Nicht, solange du noch deinen BH an hast." Auch sie musste etwas lachen. Irgendwann waren wir Beide dann komplett nackt. Es war so ein tolles Gefühl ihr so nah zu sein. Ihre Haut war so weich und sie hat so gut gerochen. Es war nicht wie im Film. Es war besser, echter! Später lagen wir im Wohnzimmer auf der Couch. Ruby hatte eine Hand auf meine Brust gelegt und kreiste mit dem Finger. "Ich denke, ich bin doch schon bereit dafür. Und wegen gestern, dass tut mir immer noch leid. Ich weiß nicht warum, aber es war, als hätte ich eine Blockade im Kopf. Ich konnte mich nicht richtig fallen lassen, verstehst du?", erklärte ich mein Verhalten. Sie lächelte mich an und nickte wortlos. Plötzlich hörten wir, wie ein Auto die Einfahrt hoch fuhr und schreckte hoch. Es war ein silberner Audi, schon etwas älter. Jetzt sprang Ruby von dem Sofa: "Mein Vater!" "Was will der hier?", fragte ich und stand langsam auf um mir auch meine restlichen Klamotten anzuziehen. Ruby war hecktisch: "Keine Ahnung! Man, der soll sich verpissen." Ihre Stimme zitterte leicht und ihre Augen waren weit aufgerissen und leicht glasig. Als wir grade fertig waren, klingelte es auch schon an der Tür. "Ich geh mal aufmachen.", meinte ich und verließ den Raum. Als ich die Tür öffnete, standen dort Nick und sein Vater. "Hallo, kann ich euch helfen?", fragte ich erwartungsvoll. "Hey, wir wollten nur Ruby abholen.", antwortete Nick. Sein Vater sah mich böse an. "Ok, ich hol sie mal. Moment, bitte.", ich schloss die Tür und ging zu Ruby. "Sie wollen dich abholen, meinte Nick.", erklärte ich. Ruby nickte: "Ok. Dann sehen wir uns heute abend?" "Klar.", meinte ich und lächelte. Sie gab mir noch einen Kuss und verschwand. Ich lief zurück ins Wohnzimmer und schielte aus dem Fenster. Ihr Vater hatte Ruby am Arm gepackt und riss die Autotür auf, bevor er sie hinein zerrte. Nick stand daneben und sah seinen Vater wütend an, während er irgendwas sagte. Sein Vater reagierte nicht und stieg ein. Nick stieg hinten ein, neben Ruby. Dann fuhr das Auto wieder weg. Schlagartig erschien mir das Bild, der vielen Blutergüsse an ihrem Oberkörper, vor Augen. Auch vorhin konnte ich gar nicht hin sehen und hatte Angst ihr würde ihr weh tun, wenn ich die Stellen berührte, doch Ruby verneinte das, als wären diese Blauenflecke ganz normal. Ob ihr Vater etwas damit zu tun hatte? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)