Der ganz normale Wahnsinn von Lisa_McCall (Liebe ist wie eine Achterbahn) ================================================================================ Kapitel 2: Nicht alles hat ein Happy-End ---------------------------------------- Nach dem Unterricht setzte ich mich noch auf die Bank am Rand vom Schulhof und wartete auf Tyson, Nick und Cassie. Nick musste noch zum Direktor weil er die Lehrerin mal wieder beleidigt hatte. Sie fragte ihn ob er die Hausaufgaben hat. Er hat ihr nicht geantwortet. Sie war wütend. Dann hat er gefragt, ob sie sich nicht langsam mal damit abfinden will, dass er keine Hausaufgaben macht und sie wollte, dass er vor die Tür geht. Dieses wollte Nick aber nicht… Als sie ihn dann auch noch am Arm packte und rausziehen wollte, hat er sie angeschrien, dass sie eh bloß auf die Kohle scharf ist, es ihr bei ihrem Job niemals um die Gören gehen würde und das sie eine „Fette, alte, beknackte, frustrierte Schlampe“ ist. Und Cassie und Tyson sind eine Klassenstufe höher als wir. Plötzlich hörte ich neben mir Schritte und drehte mich in diese Richtung. Lange dünne Beine, um ihnen eine schwarze Röhrenjeans, ein hellblauer Pullover mit Aufdruck und ein niedliches Lächeln kamen auf mich zu spaziert. Es war Ruby. Was wollte sie denn? Eigentlich müsste sie mich doch hassen. Schließlich ist sie Jessicas beste Freundin. „H-Hey…“, sagte Ruby leise und wurde rot. Echt niedlich wie schüchtern sie ist: „Hey! Ist irgendwas?“ „Nein, wieso?“ „Keine Ahnung, ich wunder mich nur, dass du zu mir her kommst.“ „Ja … also eigentlich wollte ich dich fragen, ob du heute schon etwas vorhast.“ Ich war etwas verblüfft, aber irgendwie hätte ich mir das auch schon denken können, so wie sie mich immer anlächelte: „Eigentlich wollte ich mit Tyson, Cassie und deinem Bruder ins Freibad. Aber wenn du willst kannst du ja auch mitkommen.“ Jetzt strahlte sie wie ein Honigkuchenpferd: „Ja total gerne!“ Auf einmal hörten wir einen Schrei von der Eingangstür: „Scheiße Man!!!“ Nick knüllte den Brief in seiner Hand zusammen und warf ihn voller Wut in den Mülleimer. Ruby rannte sofort zu ihm um ihn zu besänftigen: „Hey Brüderchen, was hat der Rektor denn gesagt? Ist es so schlimm? Bleib ganz ruhig ok?!“ Sie hielt seine Arme fest und schaute ihn von unten mit ihrem Dackelblick an. Nick starrte auf den Mülleimer und verzog das Gesicht. Ich konnte ihm ansehen, dass er übertrieben wütend war, aber auch Trauer sah ich in seinen Augen und Reue. Langsam erhob auch ich mich von meiner Bank und ging zu ihm. Tja, es ist manchmal angebrachter einfach nachzugeben. „Er hat gesagt, dass wenn ich noch einmal derartig auffalle, ich von der Schule fliegen würde!“ „Aber das können die doch nicht machen! Die wollen doch nicht so einen guten Schüler verlieren, oder?! Ich meine schließlich bist du jedes Jahr unter den 3 Schlausten in unserem Jahrgang.“, sagte Ruby und zog ihre Unterlippe gekonnt nach unten, wodurch sie ihr Dackelgesicht noch mehr betonte. Jetzt wollte ich mich auch mal einschalten: „ Ja es stimmt das du schlau bist, aber bei dir möchte ich auch kein Lehrer sein, weil die es echt nicht einfach haben mit dir! Vielleicht solltest du dich mal etwas zusammenreißen. Ich möchte nämlich nächstes Jahr auch noch mit dir in einer Klasse sein!“ Er senkte seine Schultern und sein Blick fiel auf den Boden: „Ihr habt ja Recht…“ Ruby ließ ihn los und lächelte. Dann bemerkten wir auch Tyson und Cassie, die sich auf der Bank niedergelassen und uns beobachtet haben. „Fantastisches Schauspiel! Wirklich sehr Dramatisch!“, lachte Cassie. Nick verschränkte die Arme von der Brust: „Ihr Spanner!“ Nun lachte auch Nick wieder. Dann beschlossen wir uns zum Freibad zu bewegen, denn wir wollten noch einen schönen Liegeplatz abkriegen. Als wir schon ca. 5 Minuten gegangen waren, nahm Ruby plötzlich meine Hand und lehnte ihren Kopf an meine Schulter. Moment mal… WAS?! Ich hatte wirklich keine Ahnung wie ich reagieren sollte. Mein Herz schlug wie wild und ein merkwürdiges Kribbeln zog sich durch meinen ganzen Körper. Eigentlich wollte ich das gar nicht, aber ich ließ sie einfach machen, denn wenn ich sie weggeschoben hätte oder sonstiges, dann hätte ich bestimmt ihr Gefühle verletzt. Nein, so ein Mensch war ich nicht. In dieser Position blieben wir dann den ganzen Weg lang. Im Freibad angekommen, ging erst mal jeder in eine Kabine um sich umzuziehen. Als Ruby raus kam, überrumpelte es mich völlig. Sie hatte eine so perfekte Figur! Bei so was konnte ich nicht mithalten, denn neben meinem Bruder und Nick wirkte ich wie ein Schüler der Mittel- oder sogar Unterstufe. Nicht weil ich 5 bis 10 Zentimeter kleiner war, sondern weil ich einfach nur dürr aussah neben ihnen. Bei Ruby sah sonst eigentlich nie so richtig ihre tollen Kurven, denn sie hatte immer ziemlich weite Pullover an. Und ihr Körper schien so makellos… Außer ihre Arme, Hüfte und im Brustkorbbereich. Meine Begeisterung für ihre Top Figur sank so schnell wie sie gekommen war. Was waren das für endlos viele Blutergüsse?! Sie lächelte mich wieder an, aber sie hatte die Arme verschränkt als wollte sie ihre blauen Flecken vor mir verstecken. Ich traute mich jedoch nicht sie zu fragen. Dann wurde ich von Tyson aus meinen Gedanken gerissen: „Hey Jamey! Gehst du mit mir und den Mädchen ins Wasser oder willst du dich mit Nick ein bisschen bräunen? Könnte dir nicht schaden mit deiner Kellerbräune!“ Er grinste mich an. Sein grinsen war immer so fies wenn er versuchte mich zu ärgern. Aber in der langen Zeit als Tysons kleiner Bruder habe ich gelernt mir einen Schutzpanzer zu bauen und lies diese Sticheleien einfach an mir abprallen. „Nö, ich leg mich hin! Will erst nachher ins Wasser.“ Cassie nahm Ruby, mit der sie ja sonst nicht viel zu tun hatte bei der Hand und zog sie ins Wasser. Cassie liebt es neue Leute kennen zu lernen. Sie ist ein Mensch ohne jeglichen Vorurteile gegenüber anderen. Sogar das Ruby die BF von Jessica, die Cassie auch schon so einiges angetan hatte, ist schien sie nicht zu stören. Im Wasser plantschten die 3 ausgelassen herum. Nick und ich lagen auf unseren Handtüchern und genossen das Sonnenlicht. „Man, Man, Man! So fröhlich hab ich meine Schwester schon ewig nicht mehr gesehen!“, meinte Nick. Ich überlegte ob ich ihm die Frage stellen sollte, die mich so sehr bewegte. Warum zur Hölle mache ich mir solche Sorgen? Vielleicht ist sie ja auch einfach nur unglücklich mit dem Fahrrad gestürzt, oder eine Treppe runter gefallen. Aber auch wenn es nur das war, wollte ich es wissen: „Du Nick… Sag mal warum hat Ruby am Oberkörper so blaue Flecken?“ Nicks Gesichtsausdruck änderte sich schlagartig und seine Augen wurden größer. Von fröhlich, genießend zu bedrückt und traurig: „Sie… Sie ist halt sehr tollpatschig u-und ist halt irgendwie mal hingefallen in letzter Zeit.“ Natürlich merkte ich sofort, dass er mich anlog, aber ich fragte auch nicht nochmals, denn diesen Gesichtsausdruck hatte ich bis jetzt nur einmal bei ihm gesehen. Ein einziges Mal und das war als Ich im Winter vor 3 Jahren bei ihm war und das Krankenhaus anrief, seine Mutter sei gestorben. Sie wollte sich unbedingt die Brüste vergrößern lassen. Ich fand so etwas absurd, denn sie hatte eigentlich gar nicht so kleine Brüste. Es war die Idee seines Vaters, hatte Nick mir immer erzählt. Ich konnte seinen Vater nicht ausstehen, obwohl ich ihn nicht sehr gut kannte. Aber schon allein die Tatsache, dass er seine Frau die er eigentlich so lieben sollte wie sie war, zu einem solchen Eingriff drängte fand ich einfach beschissen. Und dann wollte sein Vater auch nicht viel Geld dafür ausgeben und suchte den Arzt, der diese OP am billigsten machte auf. Seine Mutter konnte nie ihm nie wirklich wiedersprechen, deshalb musste sie dann an einem Herzstillstand sterben. Von diesem Tag an war ich noch dankbarer für mein eigentlich glückliches Leben. Nick sagte aber immer, dass das Verhältnis zwischen ihm, seinem Vater und Ruby ganz gut sei. Doch so richtig konnte ich ihm auch das nicht glauben. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)