Die Wahrheit - Ein ungewöhnliches Geburtstagsgeschenk? von Diversity ================================================================================ Kapitel 1: Tränen in der Dunkelheit ----------------------------------- So, hier mal wieder eine kleine Geschichte von mir! Ich hoffe, sie gefällt euch! Ich werd sie wahrscheinlich selbst erst noch einmal in Ruhe lesen müssen um beurteilen zu könne, was ich denn eigentlich selbst davon halte xD Würde mich über Kommentare freuen! Die beiden Songtext-Ausschnitte, derer ich mich bedient habe, sind zum einen Oleta Adams - Get here sowie zum anderen Ronan Keating - This I promised you! Jetzt aber viel Spaß beim Lesen! ----------------- You can reach me by railway, you can reach me by trailway You can reach me on an airplane, you can reach me with your mind You can reach me by caravan, cross the desert like an Arab man I don't care how you get here, just - get here if you can "Ran?" Erschrocken fuhr das braunhaarige Mädchen herum."Conan! Was machst du denn hier? Kannst du nicht schlafen?" Hektisch wischte Ran sich über die tränennassen Wangen, versuchte, die Spuren ihrer Traurigkeit zu verbergen. "Ich hatte Durst und habe mir nur eben was zu trinken geholt.", gab der kleine Junge zurück. Es war genau, wie er vermutet hatte. Schon als er am Telefon mit ihr gesprochen hatte, hatte ihre Stimme gezittert und als sie schließlich aufgelegt hatte war klar gewesen, dass sie die Tränen nicht länger hatte zurückhalten können. "Du Ran, es tut mir wirklich leid, aber ich befürchte, ich kann morgen leider nicht kommen. Dieser Fall, an dem ich gerade arbeite, ist wirklich kompliziet und ich ...". "Ist schon gut, du brauchst mir nichts zu erklären. Wenn ich ehrlich bin ... Ich habe nichts anderes erwartet ...". "Es tut mir wirklich leid. Ich wünschte, ich könnte dir etwas anderes sagen, aber ...". "Wie gesagt, es ist ok ... Ich muss jetzt auflegen, Shinichi. Pass auf dich auf!" Tut - tut - tuuuut Mit unschuldigen Augen sah Conan sie an. "Hast du etwa geweint, Ran?" "Ach, das war nur ein schwacher Moment, mach dir keine Gedanken, und jetzt aber schnell wieder ab ins Bett mit dir, mein Süßer." Da war es wieder. Dieses Lächeln, das er mittlerweile so gut kannte und gleichzeitig so sehr hasste. Es war ein aufgesetztes, ein falsches Lächeln, das nicht ihre Augen erreichte. Es war das Lächeln mit dem sie ihn glauben machen wollte, dass es ihr gut ging, wenn es doch eigentlich so offensichtlich war, dass es das nicht tat. Doch so schnell würde Conan nicht aufgeben. Immerhin war der eigentliche Grund, weshalb er spät nachts noch durch die Detektei streunerte, dass ihm ihr Telefonat keine Ruhe gelassen hatte und er noch einmal nach Ran hatte sehen wollen. "Ist es wegen Shinichi? Hast du seinetwegen geweint?" Traurig nahm Conan zur Kenntnis, wie das Mädchen bei seinem Namen schwer schluckte und verzweifelt versuchte die Tränen zurückzukämpfen, die sich hartnäckig in ihren Augen sammelten. Schnell wandte Ran den Blick ab, ehe sie langsam nickte, ein leises Schluchzen kam über ihre Lippen. "Immer diese verfluchten Fälle! Bin ich ihm denn überhaupt nicht wichtig? Kann er sich denn nicht einmal an meinem Geburtstag eine kleine Auszeit nehmen?" "Ran..." Schuldbewusst senkte conan den Kopf. "Ich bin mir sicher, dass er viel lieber bei dir wäre, als an diesem Fall zu arbeiten. Vielleicht ist es ihm aber einfach nicht möglich, so sehr er sich auch wünscht, den morgigen Tag mit dir zu verbringen. Ich glaube wirklich, dass er dich genauso sehr vermisst wie du ihn und dass es ihm unendlich leid tut, dich so traurig zu machen..." Die Stimme des Jungen klang leise. Langsam ging er auf seine Jugendfreundin zu, blieb nur wenige Centimeter vor ihr stehen. Seine Augen suchten ihren Blick. Noch immer liefen die Tränen wie Sturzbäche über ihre Wangen. Ein trauriges Lachen kam über ihre Lippen. "Du hast Recht. Wie kann ich nur so egoistisch sein... Statt zu jammern sollte ich mir lieber Gedanken um ihn machen. Bei seinen Fällen schwebt er so oft in Gefahr. Wie kann ich ihn da nur mit meinen Problemchen nerven...?" Conans Augen weiteten sich entsetzt. Wie - um alles in der Welt - konnte dieses Mädchen sich auch noch um ihn sorgen? Sie hatte doch so Recht, mit jedem Vorwurf, den sie ihm nur machen konnte. Immerhin war er es, der sie all diesen Qualen aussetzte, aber statt ihn zu verfluchen machte sich dieses unglaubliche Mädchen auch noch Gedanken, warf sich selbst Egoismus vor. Conan wusste nicht, was er sagen sollte. Verzweifelt suchte er nach den passenden Worten, gab es aber schließlich auf. Er seufzte. "Du solltest langsam schlafen gehen; es ist schon spät." Ein kleines Lächeln stahl sich auf Rans Gesicht und sie fuhr sich entschlossen mit dem Ärmel ihres Nachthemdes über die Augen. Sie nickte. "Stimmt, wir sollten ins Bett", stimmte sie schließlich zu. Schnell löschte sie das Licht und schlüpfte unter die warme Decke ihres Bettes. "Conan?" Der kleine Junge hielt an der Tür inne und drehte sich noch einmal zu ihr herum. "Würde es dir etwas ausmachen, heute Nacht bei mir zu bleiben? Ich möchte nicht allein sein..." Es dauerte einen Moment, bis Conan reagierte, doch als er schließlich kehrt machte und auf ihr Bett zuging, rückte Ran schnell ein Stück beiseite um ihm Platz zu machen und hob die Decke an. Dankbar lächelte sie ihn an, ehe sie vorsichtig den Arm um ihn schlang und ihn festhielt - gerade so, als wäre er ihr liebstes Kuscheltier. Conan lag, Ran den Rücken zugewandt, in ihren Armen. Er spürte, wie er unter dieser zärtlichen Berührung verkrampfte. Ja, eigentlich wünschte er sich nichts sehnlicher, als bei ihr zu sein, ihre wärme zu spüren, sie im Arm zu halten und doch war diese Nähe mehr, als er ertragen konnte. Es war skuril, aber er vermisste sie genauso sehr, wie sie ihn vermisste... der Unterschied war nur, dass er sie sehen konnte, wann immer er wollte. Sie hingegen wusste nicht um seine Identität, vermutete ihn weit weg. Doch der Gedanke, bei ihr zu sein und sie dennoch nicht auf die Art und Weise spüren zu können, wie er es sich wünschte, ließ ihn erstarren. Erschrocken zuckte er zusammen als er spürte, wie sich Rans Finger noch etwas fester um seinen Bauch schlossen. Sie hatte den Kopf an seinen Rücken gelehnt und wenn er lauschte konnte er eindeutig ihr leises Schluchzen hören - sie hatte wieder angefangen zu weinen. 'Welch Ironie...', schoss es dem Jungen durch den Kopf. Er war doch hier, war ihr so nahe und es wäre ein Leichtes für ihn gewesen, ihre Tränen zu trocknen und endlich - nach so langer Zeit - wieder dieses wunderhübsche Lächeln in ihr Gesicht zu zaubern - wenn er nur seinen alten Körper zurückgehabt hätte. Gefangen aber im Körper dieses Kindes blieb ihm nichts anderes übrig, als still liegen zu bleiben, sie sich ausweinen zu lassen und ihr das an Halt zu geben, was er ihr in dieser Situation zu geben vermochte. Er wusste nicht, wie lange sie so dagelegen hatten, stumm und ohne sich zu bewegen. Er wusste nicht, wie lange er ihren leisen Schluchzern gelauscht hatte, ehe das Geräusch langsam verstummt war und das einzige, was noch zu hören war, ihr langsamer, gleichmäßiger Atem war. Conans Augen weiteten sich überrascht, als er ein leises Murmeln in der Dunkelheit hörte. "Shinichi..." Ihre Stimme war leise und doch verstand der Junge sie klar und deutlich. Seine Hände ballten sich unter der Decke zu Fäusten. Es kostete ihn einiges an Selbstbeherrschung, nicht auf ihr leises Flüstern zu antworten Vorsichtig lockerte er ihren Griff ein wenig und drehte sich - leise, um sie ja nicht zu wecken - zu ihr herum. Einige Zeit lang betrachtete er einfach nur ihre Gestalt in der Dunkelheit. Ihr seidiges braunes Haar viel locker auf ihre Schultern, umrahmte ihr schönes Gesicht. Der Mond, der durch das kleine Fenster ins Zimmer fiel, erhellte ihr Profil und ließ die noch feuchten Spuren ihrer Tränen, die sich den Weg unter ihren langen Wimpern hervor gesucht hatten, magisch glitzern. Sie hatte den Mund im Schlaf leicht geöffnet und ihre vollen Lippen glänzten seidig rosa. Conan konnte den Blick nicht von ihr wenden. Wie hypnotisiert wanderten seinen Augen über jeden Centimeter ihrer umwerfenden Shilouette. Es dauerte eine ganze Weile, bis er sich schließlich von ihrer Gestalt lösen konnte und einen Blick auf die Uhr warf. 10 - 9 - 8 - 7 - 6 - 5 - 4 - 3 - 2 - 1 - ... "Happy Birthday, Ran..." Vorsichtig beugte Conan sich vor und platzierte einen federleichten Kuss auf der Wange seiner Freundin. Wenn sie jetzt bloß nicht aufwachte! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)