Sternschnuppen von little-badger (~*~Gray x Natsu~*~) ================================================================================ Kapitel 5: Angst zu leben ------------------------- Hi^^ Hier ist das neue Kapitel. Hat diesmal etwas länger gedauert, da ich viel zu tun hatte. ---------------------------------------------------------- Langsam wurde es ruhiger, an dem so idyllischen See, der noch vor wenigen Minuten, an ein belebtes Freibad erinnerte. Das vereinzelte Knacken des Holzes im Lagerfeuer und das leise Zwitschern einiger Vögel, waren die einzigen Geräusche die man in der Umgebung wahrnahm. Natsu starrte in den Himmel und betrachtete kritisch den Stand der Sonne. Er kam zu dem Schluss, dass es früher Nachmittag sein musste. Die drei Fairy Tail Mitglieder saßen um das Lagerfeuer, an dem Fische an langen Ästen drapiert waren, welche leise am Feuer zischten und dampften. Alle drei warteten nur darauf, dass die Fische endlich fertig wurden. Gray streckte sich genüsslich und legte sich ins weiche Moos der Wiese. Er konnte eindeutig besser seinen Hunger überspielen als sein feuriger Kamerad. Dieser saß auf einem Baumstumpf und hielt sich krampfhaft den Bauch, während er unruhig die lodernden Flammen beobachtete. Natsu war wohl drauf und dran, sich über seine eigenen Flammen, aus dem Lagerfeuer herzumachen. Gray konnte sich bei Natsu´s angestrengtem Gesichtsausdruck ein Grinsen nicht verkneifen. Happy hingegen starrte schon die ganze Zeit bedenklich auf den Boden und spielte mit ein paar Gräsern zu seinen Füßen. Schließlich durchbrach er dann die friedliche Stille. „Wer hat denn nun gewonnen?“, fragte Happy neugierig. Das war eine gute Frage. So richtig hatte ja keiner von ihnen einen Fisch gefangen. Gray war aber der eigentliche Sieger, obwohl er keinen Fisch an Land gezogen hatte. Das war dem Feuermagier auch bewusst und drehte sich etwas von den beiden ab. Mehr genuschelt als gesprochen sagte er dann schließlich. „Der Eisklotz hat wohl das Rennen gemacht… hat aber getrickst.“, verteidigte sich der junge Magier sofort selbst. Unsanft wurde Natsu von Gray auf die Schulter geschlagen. „Was heißt hier getrickst?! Wir hatten nie gesagt wie die Fische zu fangen sind.“ Natsu rieb sich die schmerzende Schulter. „Jaja, ist schon in Ordnung.“, sagte Natsu gequält. Es fiel ihm sichtlich schwer sich einzugestehen, dass der Eismagier besser im Fische fangen war, als er selbst. Sonst waren sie immer auf dem gleichen Level gewesen. Ein Kampf zwischen ihnen war immer unentschieden ausgegangen und nun hatte Gray den ersten Sieg davongetragen. „Ah! Der Fisch ist fertig!“, rief Happy glücklich und schnappte sich einen großen Ast, an welchem ein prächtiger Hecht hing. Freudig machte er sich darüber her und auch Natsu und Gray langten tüchtig zu. Gray hatte echt großen Hunger, schließlich hatte er bestimmt zehn Mal den See durchschwommen. Langes Luft anhalten war noch nie ein Problem für ihn gewesen. Außerdem war seine Eismagie absolut kein Nachteil im Wasser. Gray musste hämisch grinsen. „Tut mir Leid, Natsu. Der Fisch…ist gegessen!“, lachte er und biss herzhaft in den heißen Fisch. Natsu beobachtete wutentbrannt, wie Gray genüsslich in den Fisch biss. Als dieser aber plötzlich ein Gesicht zog als würde er auf Gummi beißen, war ihm das viel mehr als Genugtuung. „Baäh…, was ‘n das für ein Fisch“, würgte Gray und spuckte mehrmals. „Wieso ist doch lecker!“, meinte Natsu und grinste. „Aye!“, mauzte Happy. Etwas angeekelt aß Gray weiter. Der Hunger treibt`s rein… und der Ekel …runter. *** Eine frische Brise zog auf und ließ das hohe Gras wild im Takt des Windes tanzen. Einige losgelöste Blätter wehten verspielt um die drei Kameraden. Ein kalter Schauer lief Natsu über den Rücken und schüttelte sich. Langsam wurde es echt unangenehm frisch am See. „Als würde die Natur uns höflich bitten aufzubrechen.“, grinste Natsu als Gray ein Blatt direkt ins Gesicht flog. „Wir haben diesem Ort heute einiges abverlangt. Wir sollten wirklich langsam aufbrechen. Das Feuer ist ja eh fast aus.“, murmelte Natsu während er zweimal energisch mit einem Stock in der Asche wühlte. Die Sonne war bereits am sinken und schimmerte gerade noch so über den Baumgipfeln. Der Himmel war in ein rosa-blaues Tuch gehüllt in dem vereinzelte Wolkenfetzen Schutz suchten. Natsu stand auf. Die anderen taten es ihm gleich und antworteten stumm. „Das war ein schöner Tag…“, gähnte Happy. Natsu ging in Richtung Steg. „Ich hol eben unsere Kleidung. Die liegt noch immer auf dem Steg.“, sprach er zu Gray gewandt. Einige Sachen waren durch eine starke Böhe ins Wasser gefallen und hatten sich im Schilf verfangen. Geschickt zog Natsu sie mit einem Stock an Land und wrang sie aus. Das kalte Wasser tropfte auf seine nackten Beine und lief an ihnen herab. „Woah! Kalt...“, schüttelte sich der Feuermagier und verließ grinsend den Steg. Eine erneute Brise, aus einer anderen Himmelsrichtung, ließ ihn stocken. Tief sog er die Luft ein. Ein seltsamer Geruch lag in der Luft. Gray stand schon in einiger Entfernung am Waldrand und wartete darauf, dass Natsu endlich mit seinen Sachen vorbei kommen würde. Als dieser nun stehen blieb, rief Gray ihm zu. „Komm endlich! Happy ist auch schon vor gelaufen.“ Natsu rührte sich aber nicht. Mit schnellem Schritt ging Gray auf ihn zu. „Natsu was ist los?“, fragte er unsicher, denn er erkannte schon aus der Entfernung, dass etwas nicht mit ihm stimmte. Die Augen des Feuermagiers waren weit auf gerissen und biss sich auf die Unterlippe. Kurz bevor der Eismagier bei seinem Freund ankam ließ Natsu die Kleidung in den Dreck fallen und starrte entsetzt in ein dunkles Waldstück. Bevor Gray sich auch nur aufregen konnte, rannte der junge Feuermagier wie vom Affen gebissen in das besagte Waldstück hinein. Gray überlegte nicht lange schnappte sich die beschmutzte Kleidung vom Boden und rannte ihm hinterher. Die Äste peitschten ihm durch das Gesicht und um seine Beine. Hinterließen Kratzer und kleine Schrammen auf seiner Haut. Der Boden war dicht bewachsen von kleinen Sträuchern, Büschen und Ranken, die sich auf dem weichen nachgiebigen Laubboden verteilten. „Natsu!! Bleib stehen!! Warte doch mal!!!“, rief Gray während er einigen großen Ästen auswich. Doch Natsu blieb nicht stehen. Der Feuermagier war ihm schon weit voraus, und Gray war sich noch nicht mal sicher ob er ihn gehört hatte. Das Gelände wurde immer felsiger und unebener. Große alte Bäume versteckten die Sicht in die Ferne. Das Laubdach der Eichen und Buchen wurde nur manchmal durchbrochen und gab den blauen Himmel preis. Der Schwarzhaarige folgte ihm über einen Abhang in die tiefe, wo er unsanft auf seinen Füßen landete. Schmerzverzerrt lief er weiter. Natsu war schon längst nicht mehr zu sehen. So konnte der junge Eismagier sich nur noch auf sein Gehör verlassen. Das raschelnde, reißende Laub unter den Füßen seines Vordermannes zeigte ihm den Weg. Er lief an alten Ruinen vorbei, die bedrohlich auf hohen Klippen über ihm standen. Gray fragte sich was seinen bekloppten Freund so schnell, Querfeld ein, durch ein solches Waldstück führte. Doch er konnte seinen Gedankengang nicht zu Ende führen, denn als er um die Ecke, eines riesigen Felsens bog, knallte er mit voller Wucht gegen Natsu, der anscheinend abrupt stehen geblieben war. Gray flog rückwärts in das weiche Laub und hielt sich seine schmerzende Nase. „Natsu… was sollte … das!“, keuchte er. Angesprochener drehte sich schnaufend zu ihm um und half ihm auf die Beine. „Ich… ich musste… bevor der Wind … sich wieder … dreht.“, kam es ebenfalls keuchend von dem Feuermagier. Verwirrt sah Gray ihn nun an. „Was musstest du?“ Natsu drehte sich zu dem Felsen und bog ein paar Sträucher zur Seite. „Ich musste ihn finden bevor der Wind wieder drehte…“, keuchte Natsu erschöpft. Neugierig kam Gray ein Stück näher. In einer Nische lag ein Junge. Geschockt packte Gray den Jungen unter den Armen und zog ihn ins Freie. Erleichtert stellte er fest, dass er noch lebte. Sein Atem ging flach aber regelmäßig. „Wie konntest du ihn finden?“, fragte Gray perplex. „Ich hab ne gute Nase.“, erwiderte Natsu dumpf. Gray bückte sich zu dem Jungen runter. Der Junge schien ein paar Jahre älter zu sein als er selbst. Sein oranges mit Dreck verschmutztes Haar wehte leicht im Wind. Seine Wangen waren fahl und seine Lippen spröde. Er hatte einen schwarzen Anzug an, der an einigen Stellen aufgerissen war. Die Augen des Jungen zuckten leicht und unter stöhnen öffnete er die Augen. Seine Augen waren matt grün und zeugten von unendlichen Tränen, die diese schon vergossen hatten. Schmerzend hielt er sich seine Hand an den Kopf. Seinen Zeigefinger zierte ein goldener Ring. Die Stimme des Jungen war kratzig und rau. „…Was? Verschwindet…lasst mich hier.“, brachte er hustend hervor. „Ich will hier sterben.“ Entsetzt über diese düsteren ehrlichen Worte, wich Gray ein Stück zurück. Natsu hingegen kam auf ihn zu. „Ich weiß.“ Ungestört von der Ernsthaftigkeit der Worte, nahm er den Jungen über die Schulter und setzte sich in Bewegung. Verzweifelt versuchte sich der ältere aus seinem Griff zu befreien. Ohne Erfolg. „Du willst nicht mehr leben? Ha!“, schrie Natsu und sprach mit ruhiger Stimme weiter. „Ich sag dir was…du hast Angst zu leben.“ Die Augen des Jungen weiteten sich und vergossen leise stumme Tränen. Gray stand wie angewurzelt da, löste sich aber aus seiner Starre als Natsu ihm beim Namen rief. „Gray kommst du? Ich will nicht im Dunkeln im Wald herumirren.“ *** Es kam Gray wie Stunden vor bis sie endlich den Wald verließen. Seine Beine brannten wie Feuer, da sie von Schrammen und Kratzern übersät waren. Natsu durfte es nicht anders ergehen, auch seine Beine sahen ganz schön lädiert aus. Der Eismagier hinkte ein wenig mit dem linken Bein. Als er von dem Abhang gesprungen war, musste er sich wohl vertreten haben. Natsu war dies nicht entgangen und hatte sein Tempo gedrosselt. Natsu und der Junge hatten den ganzen Weg über, kein Wort mehr gesprochen. Zwischendurch hatte der Junge sich versucht sich zu befreien, doch es schien so, als wäre er nun endlich eingeschlafen. Die letzten Sonnenstrahlen glitzerten am Horizont, als die drei Natsu´s Haus erreichten. Knarzend öffnete sich die Tür. Natsu´s Haus war echt die reinste Bruchbude. Mal ganz abgesehen von dem Baum, der sich einen Weg durch das Dach suchte. Gray betrat als erster das Haus. Happy kam ihnen entgegen. „Wo wart ihr? Ich hab euch gesucht.“, klagte der Kater. „Wir sind zu dem Jungen da gegangen…“, erwiderte Gray und zeigte auf den Jungen den Natsu gerade rein brachte. „Setzen wir ihn auf dem Bett ab.“, meinte Natsu und schwankte leicht. Gray kam ihm sofort zur Hilfe und nahm ihm den Jungen ab. Vorsichtig legte er ihn auf Natsu´s Bett. Natsu war sichtlich erleichtert ihn von den Schultern zu haben, denn viel länger hätte er ihn nicht mehr tragen können. Erschöpft sackte er auf einem Sessel nieder. „Uff“, ließ er von sich hören. „Wer ist das?“, fragte Happy. „Jemand der Angst hat zu leben.“, entgegnete Natsu ihm. „Wie er heißt, weiß ich nicht.“ Der Eismagier strich dem Jungen ein paar verirrte Strähnen aus dem Gesicht. „Natsu, er braucht ganz dringend Wasser.“, erkannte Gray und holte ein Glas Wasser. „Hey! Wach auf. Du musst etwas trinken.“ Mühsam öffnete der Junge die Augen. „Was ist?“, krätzte er. „Bitte trink.“, flüsterte Gray und hob den Kopf des Jungen an und führte das Glas an seine rauen Lippen, woraufhin er diese verschloss. Enttäuscht setzte Gray das Glas wieder ab. „Wovor hast du Angst?“, fragte Natsu und ging auf das Bett zu. Happy saß auf seiner Schulter. „Aye?“ „Ich will nicht darüber sprechen.“, sagte der Jung gequält und wandte seinen Kopf ab. Der Feuermagier setzte sich zu ihm an die Bettkante und überlegte was er sagen sollte. Natsu´s Hand strich über das Gesicht des Jungen und zwang ihn dazu, ihn anzusehen. „Komm zu uns in die Gilde. Dort hat jeder einen schwarzen Fleck in seinem Herzen, worüber er nicht zu sprechen vermag. Doch es ist immer freundlich und heiter bei Fairy Tail.“, sagte Natsu fröhlich. „Dort bist du nicht allein.“ Der Junge sah Natsu nun erstaunt in die Augen. „Ihr seit Magier?“, fragte er. „Ja du bist doch auch einer. Ich spüre eine magische Aura um dich.“, murrte Natsu. „Und jetzt trink endlich was! Sterben kann man im hohen Alter noch, aber nicht jetzt!!“, sagte Gray eindringlich und führte das Glas abermals an seine Lippen. Vorsichtig trank der Junge einige Schlücke und lächelte. „Wie heißt du?“, fragte Happy. „Nennt mich Loki…“ *** Natsu ließ sich nach einiger Zeit zurück in den Sessel fallen. „Gray? Willst du heute Nacht hierbleiben? Dein Bein sieht nicht gut aus.“, fragte Natsu besorgt. „Nein, geht schon.“, antwortete der Eismagier schmerzverzerrt und machte sich hinkend auf den Weg zur Tür. Zwei starke Arme schlossen sich um die Taille des Schwarzhaarigen. „Was zur…“, begann Gray als er sich auch schon auf den Armen des Feuermagier befand. „Bleib lieber hier.“, sagte Natsu ernst, worauf hin Gray rot wie eine Tomate anlief. Natsu setzte sich mit ihm zurück auf den Sessel. „Ich möchte, dass du heute Nacht bei mir bleibst…“, flüsterte er Gray ins Ohr. Er schnappte sich eine Decke, die neben ihm auf dem Boden lag und deckte sich beide zu. „Happy hatte es sich derweil auf einem anderen Sessel bequem gemacht und war schon einige Zeit am schlafen und auch Loki schien wieder zu schlafen. „Na gut.“, murmelte Gray verlegen und kuschelte sich etwas an Natsu. Der junge Feuermagier musste grinsen, worauf er sofort eine Beule am Kopf kassierte. „Aua…“, flüsterte er. „Geschieht dir recht…Blödmann!“, flüsterte Gray gereizt. „Das ist nur für heute Nacht… verstanden?!“, maulte der Eismagier etwas verlegen, da er bemerkt hatte, dass er langsam mehr als Freundschaft oder wie man das nennen sollte für ihn empfand, aber es nicht wollte. Er war nicht bereit einen so großen Schritt zu machen. Jetzt da sie sich endlich etwas verstanden und ausgesprochen hatten. Er wollte nicht alles mit einem Schlag zerstören, sowohl ihm irgendwie klar war, dass der andere wohl ähnlich für ihn empfand, denn sonst würde er wohl kaum hier auf seinem Schoß sitzen. „Ja, das ist mir bewusst.“, sagte Natsu nun auch etwas verlegen und drückte Gray noch etwas enger an sich. Dann wuschelte er dem Schwarzhaarigen mächtig durch seine Mähne. „Tut mir Leid Gray… ,dass ich dich so verunsichere.“ Der Eismagier wusste nicht was er darauf sagen oder tun sollte, also schloss er die Augen. „Gute Nacht, Natsu.“ „Nacht Gray“, flüsterte der Feuermagier. --------------------------------------------------------- Ich hoffe es hat euch gut gefallen. Tja i-wie hat sich das mit Loki so ergeben. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)