Erin Erik 3 von Mad-Dental-Nurse (Buch 3: Im Reich der weissen Schlange) ================================================================================ Kapitel 5: Verfolgt! -------------------- Fay schaute zurück zum Dorf, das mit jedem Schritt kleiner wurde. Sie verstand nicht, warum sie gingen. „Warum gehen wir. Sollten wir nicht zurückgehen?“, fragte sie. „Du hast es doch gesehen. Sie wollen nicht, dass wir ihnen helfen!“, erklärte Lex düster. „Ja, aber trotzdem…!“, wollte Fay ansetzen. Ließ es jedoch. Sie hatte es ja selber gesehen, wie stur diese Menschen waren und nicht davor zurückschreckten Gewalt anzuwenden. Brian und Esmeralda liefen neben Erin, deren Gesicht einen leeren Ausdruck hatte. „Wir hätten bleiben sollen!“, murmelte Esmeralda. „Und was dann?“, fragte Brian nur und sein Gesicht nahm einen wütenden Ausdruck an. Dass man seine Tochter angegriffen hatte, wäre nur die Spitze des Eisbergs gewesen. „Nein, es ist gut so!“, sagte er und schaute dabei zu Erin. „Was tun wir nun? Jetzt wo man uns rausgeschmissen hat!“ „Na was wohl. Zum Tempel gehen!“, sagte sie knapp. „Was, aber wir wissen doch nicht, wo der liegt?“, fragte Esmeralda. „Lasst das meine Sorge sein!“ Der nächste Tag brach an und sie machten eine Pause. Die ganze Nacht waren sie durch den Dschungel gelaufen und als die ersten Sonnenstrahlen durch das Blätterdach drangen, legten sie eine Rast ein. Fay und Lex ruhten sich auf einem alten umgestürzten Baumstamm aus. Während Lex nur die Augen geschlossen hatte, war Fay eingeschlafen. Tief ging ihr Atem und ihr Kopf ruhte auf der Schulter ihres Bruders. „Deine Tochter hat aber einen gesunden Schlaf!“, bemerkte Erin mit einem Lächeln. „Kein Wunder bei dem ganzen Stress!“ „Wie geht’s denn jetzt weiter. Was machen wir nun?“, fragte Esmeralda. „Das gleiche, was wir von anfang an vorhatten. Wir werden uns auf die Suche nach dem Tempel machen!“ „Und wie. Wie sollen wir den Weg finden?“, kam es von Brian, dem diese Geheimnisskrämerei mächtig auf die Nerven ging. Wenn sie wollte, dass sie ihr halfen, musste sie solangsam aber sicher anfangen, mit offenen Karten zuspielen. Oder vertraute sie ihm nicht? Etwas in ihm fühlte sich bei diesem Gedanken entrüstet und er wollte ihr sagen, was er von ihrer Einstellung hielt. Doch da hörten sie ein Knurren. „Was war das?“, fragte er sogleich und zog eines seiner Schwerter, die an seinem Gürtel trug. Esmeralda schaute sich ebenso wachsam um, wobei Erin eher einen verlegenen Eindruck machte. „Sorry, dass war nur mein Magen!“ „Dein Magen?“, platzte es aus Brian und ließ das Schwert sinken. „Was denn. Ich hatte noch nichts gegessen. Da ist es logisch, dass er sich meldet!“, verteidigte sich Erin und stand auf. „Ich werde mich mal auf de Jagd machen. Wartet hier!“, sagte sie nur und war aufunddavon. „Also ehrlich gesagt, weiss ich nicht, was ich von dieser Frau halten soll!“, murmelte Brian, weil er ihre Stimmungsschwankungen einfach nicht erklären konnte und setzte sich neben seine Frau. Esmerlada musste etwas lachen. „Sie ist eben sehr…facettenreich!“ „Eher nervig!“, grummelte er. Dabei musste Esmeralda etwas lauter lachen. „Das klingt so, als würdest du sie lange kennen?“, sagte sie und Brian verzog das Gesicht. „Leider!“ Esmeralda schaute ihn etwas fragend an. So wie er das sagte, musste er sie ziemlich lange kennen und sie fragte sich sogelich woher. „Woher kennt ihr euch überhaupt?“, fragte sie was sie ihn schon die ganze Zeit fragen wollte. Briansa Gesichts wurde auf der Stelle dunkel und auch niedergeschlagen. Er hatte schon befürchtet, dass sie das fragen würde. Und gehofft, dass sie ihm noch etwas Zeit geben würde, bis er von sich selber beschließt ihr die Wahrheit zusagen. Nur schien seine Hoffnung umsonst gewesen zusein. Esmeralda sah ihn mit einer Mischung aus Neugier und einem unguten Gefühl in der Magengegend an. Egal was er ihr verschwieg, es musste furchtbar gewesen sein. Sie konnte ihrem Mann deutlich ansehen, dass ihre Frage etwas in ihm aufgerissen hatte, worüber er ungern reden wollte. Aber ein Teil von ihr, mochte sie ihn auch so sehr liebe, bestand darauf es endlich zu erfahren. Sonst würde das ewig zwischen ihnen stehen. Auch Brian wusste dies und rang nach den richtigen Worten. „Du musst es ihr sagen!“, schallt es in ihm und sein Magen verkrampfte sich. „Nun, das ist eine ziemlich lange Geschichte!“, begann er, da er nicht wusste, wie er am besten anfangen sollte. „Ich bin ein Fan von langen Geschichten!“, erwiederte Esmeralda, der man ansehen konnte, dass sie langsam genug von seinen Ausflüchten hatte. Liebe hin oder her. Man sollte ehrlich zu seinem Partner sein. Und das galt bei Vampirpäarrchen erst recht. Brian biss sich auf die Unterlippe. Hätte sich am liebsten in Luft aufgelöst. „Wer ist ein Fan, von langen Geschichten?“, fragte plötzlich Erin, die wie aus dem Nichts auftauchte. Das Gesicht, vorallem aber der Mund und der Oberkörper mit Blut verschmiert. Ihre Augen waren noch schwarz von der Jagd. In dem Moment bot sie für jeden, selbst für Brian einen grauenerregenden Anblick. Sie sah wild und gefährlich aus. So wie in der letzten Nacht als sie sich in den schwarzen Wolf verwandelt und sich auf die Monster gestürzt hatte. Nur das sie diesesmal ihre menschliche Gestalt beibehalten hatte und nur in ihren Augen das Tier in ihr zu sehen war. Auch Esmeralda schien dieser Anblick bis ins Mark zu treffen. Sie schluckte. „Bicht so wichtig!“, sagte sie, zwang sich zuruhig zu klingen. „Und wie war die Jagd?“ Erin winkte ab, lächelte zufrieden und setzte sich. „Gut. Ich hab einige fette Leckerbissen gefunden!“ „Das sieht man. Du hast es dir schmecken lassen. In deinem Gesicht klebt noch das Blut!“, meinte Brian trocken. Warf einen flüchtigen Blick auf ihr Gesicht. Täuschte er sich oder klebte noch etwas was einmal eine Lunge gewesen war, an ihrer Wange? Brian schluckte und tippte sich dann auf die Wange. „Du hast da noch was!“ Erin wischte sich die Wange ab. Hielt es dann für das Beste sich gleich das gesamte Blut abzuwaschen. Als ihre Haut wieder sauber war, schaute sie die beiden Vampire an. „Besser?“ „Ja, viel besser!“ Nachdem sie sich etwas ausgeruht hatten, setzten sie ihren Weg fort. Whitney schaute mit düsterem Blick in den Spiegel, der vor ihr in der Luft schwebbte. Auf der glatten Oberfläche, die sich hinundwieder bewegte wie Wasser, sah sie, wie die Wölfin, gefolgt von der Krähe und deren Sippe sich den Weg durch den Dschungel bahnte. Ihren Dschungel. Ein wütendes Zischen stahl sich von ihren Lippen und die Oberfläche zittterte. Sie ist nah, gefährlich nah und wenn sie nichts unternahm, würden die Wölfin und die Krähe sie erreichen, bevor sie ihre Kräfter vollständig wieder hatte. Das musste sie jeden Preis verhindern oder hinauszögern. Whitney schloss die Augen und sandte ihren Willen zu einem schwachen Körper, den sie mühelos kontrollieren konnte. Soll er sich um sie kümmern und sie ablenken. Am Anfang war der Dschungel noch hell und man konnte die Hände vor Augen sehen. Sonnenlicht drang durch die Lücken und Ritzen zwischen den Blättern und Bäumen, die wie makabere Nachahmungen von Menschen aussahen und zeigte der Gruppe den Weg. Je tiefer sie jedoch in den dichten Urwald kamen, desto weniger wurde das Licht und nur noch Zwielicht herrschte in dem Reich der Schlange. Für die Augen eines Menschen so dunkel um völlig blind umherzustolpern, doch nicht für die Augen der Werwölfin und der Vampire. Die scharfen Augen aller durbrachen die im Dschungel herrschende Dunkelheit und ließen jedes so kleinste Blatt und jede Unebenheit erkennen. Aber trotz das sie gut sehen konnten, lag etwas in der Luft. Etwas lauerendes. Hinunwieder wurde die Stille, die sich wie ein schweres Tuch über diesen gelegt hatte von einem Knacken gestört. Erin schaute sich darauf hin um. Reckte den Kopf in die Höhe und ihre Nasenflügel bebbten, als würde sie nach etwas riechen, was auf eine Gefahr hindeuten konnte. Konnte aber nichts erkennen oder gar riechen. „Vermutlich ein kleines Tier!“, dachte sie. Wobei sie sich nicht so sicher war. Ließ deswegen immer wieder ihren Blick umherwandern. Fay schaute sich genauso wachsam um, und bekam eine Gänsehaut. Glaubte dutzende von Augen aus dem tiefen Dickicht auf sich gErikhtet zuspüren. Spürte wie sie sie durchbohrten und jeden ihrer Schritte beobachteten. Meinte sogar Schatten zusehen, die sich hinter den Bäumen bewegten und ihnen folgten. Ihr wurde plötzlich eiskalt. Trotz das es im Dschungel warm, fast drückend war. Doch das machte den Eindurck, den sie vorher schon verspürt hatte, noch schlimmer. Sie schauderte. Umschlang ihren Oberkörper und versuchte das Gefühl von allen Seiten beobachtet zuwerden zu ignorieren. Doch je weiter sie gingen, desto stärker wurde es und Fay hielt es nicht mehr aus. „Geht es nur mir so, oder habt ihr auch das Gefühl, dass wir beobachtet werden?“ Erin knurrte. „Nein, ich merke es auch!“ Brain schnaubte. Auch er hatte es bemerkt. „Was machen wir?“, raunte er. „Weitergehen!“, sagte sie nur und schaute zu den Bäumen hinauf, die sich wie drohende Ungeheuer zu ihnen hinunterbeugten. Jedes Zeitgefühl war verloren gegangen. Da es nun dämmrig war und keiner die Sonne sehen, geschweige den auf der Haut spüren konnte, wusste niemand, wielange sie schon gegangen war. Über den Baumkronen des Dschungels brach die Nacht an und nun wurde es geradezu schwarz im Dschungel. Leise hatten sie sich angeschlichen, schauten aus dem dichten Dickicht zu den Eindringlingen und packten die Waffen die sie mit sich führten fester an. Sie wussten um die Gefahr, die die Vier darstellten und dass sie nicht leicht zubesiegen waren. Sie mussten sich beeilen, wenn sie mit heiler Haut wieder darauskommen mussten. Die Blicke der beiden Schatten richteten sich auf die an der Spitze gehenden Frau. Sie mussten sie zuerst ausschalten. Die anderen würden schon ein Kinderspiel sein. Sie tauschten einen raschen Blick, nickten sich zu und folgten ihnen. Als sie auf einer Anhöhe kamen und die Wolfstochter genau unter ihnen war, sprangen sie auf sie und rissen sie zu Boden. Erin stiess einen erschrocken Schrei aus. Wusste zunächst nicht, was das sollte. Doch da spürte sie einen brennenden Schmerz zwischen ihren Schultern und schrie wütend auf. Bltzschnell drehte sie sich um. Sah dabei in das verblüffte Gesicht eines Mannes, der überrascht zurück wich, jedoch wieder mit seinem Dolch zustechen wollte. Erin knurrte, packte den Arm des Mannes und drehte ihn um hundertachtzig grad. Der andere wollte seinen Komplizen helfen. Da mischte sich Brian ein. Er ergriff den Mann, schleuderte ihn gegen einen der Bäume. Der Mann schrie kurz auf, verdrehte die Augen und blieb dann reglos liegen. Erin hielt den anderen Mann immer noch gepackt, der nun winselte. Sie erkannte ihn. Es war einer der Männer aus dem Dorf, der sie angegriffen hatte. Der, der den Mob gegen sie und ihre Verbündeten angeführt hatte. Ihre Gesichtszüge glichen einmal mehr einem wütenden Wolf und sie fletschte die Zähne. Rafael tat es ihr glich. Sein Fell sträubte sich und aus seiner Kehle drang ein tiefes Knurren. „Was sollte das?“, knurrte sie, wobei sie es sich bereits denken konnte. Sie wollten sie töten weil sie glaubten, dass Erin und die anderen, trotz dass sie das Dof verlassen hatten, immernoch eine Gefahr darstellen würden. Erin bleckte mehr die Zähne, als der Mann weiterhin vor sich hinwinselte und mit den Händen wild herumwedelte. Ihr Rücken schmerzte immernoch. Brannte förmlich. Zwar lebte sie noch, weil er ihr Herz verfehlt hatte. Doch der Dolch war aus Silber gewesen und es würde dauern, bis sich die Wunde schloss. Gerne hätte sie ihm für diesen heimtückichen Angriff einen Arm oder beide gebrochen. Hätte ihm gezeigt, dass man sich einer wie ihr nicht anschleichen sollte. Doch als sie in seine Augen sah, die trüb, geradezu schlaftrunken aussahen und nicht die eines wachen Menschen, wurde ihr bewusst, dass er nichts von alldem was mitbekommen hatte. Sie blickte zum anderen Mann, der bewusstlos auf dem feuschten Dschungelboden lag. Bei ihm brauchte sie nicht in die Augen zusehen. Sie konnte sich denken, dass es bei ihm dasselbe war. „Sie wurden manipuliert!“, flüsterte sie. „Und dreimal darfst du raten von wem!“, knurrte Erik in ihrem Kopf und Erins Mund wurde zu einem harten, blassen Strich. Dann schaute sie zum Mann in ihrem Griff. „Was hat sie euch versprochen?“ Die Frage kam für den Mann so abrupt, dass er zunächst nicht verstand, doch als Erin ihre Frage wiederholte, sprudelte es aus ihm heraus. Ihr Gesicht verfinsterte sich immer mehr. „Was sagt er, Erin?“, fragte Brian schließlich. „Er sagt, dass man ihm und seinem Freund da versprochen hat, das Dorf zu verschonen, wenn sie uns als Gegenleistung aus dem Weg räumen!“, übersetzte sie knurrend. „Das ist ja wohl das allerletzte. Die wissen doch, dass das gelogen ist!“, sagte Lex und beugte sich zum Mann. Dieser zittere nun noch mehr, als er in die finsteren Augen des Halbvampirs schaute. „Ihr seid wirklich beschämend dämlich, was?“, fragte er. Der Mann zitterte immernoch, blickte dann zu Erin hinauf und plapperte vor sich hin. „Was brabbelt der Kerl denn da?“ „Wir sollen doch bitte so gnädig sein und ihn laufen lassen!“, antwortete sie und Sarkasmus troff in ihren Worten. „Und wirst du ihn laufen lassen?“ „Nein. Wenn er schon so mutig war, mich hinterrücks anzugreifen, ist er es auch sicherlich, wenn er und sein Freund uns begleiten und uns den Weg zeigen!“, sagte sie mit einem grausamen Lächeln und übersetzte ihre Antwort aufs indische. Die Augen des Mannes weiteten sich und er schüttelte panisch den Kopf. Schrie, dass er nicht sterben will und dass sie doch Gnade mit ihm haben sollten. Erins Lächeln wurde grausamer und ihre Zähne blitzten berdohlich auf. „Du wirst auch sterben, wenn ich dich gehen lasse. Oder glaubst du der Schlangendämon toleriert Versager wie dich und deinen Kumpel. Wir sind schon gnädig, wenn wir euch mitnehmen!“, beendete sie ihre Antwort und der Mann sank in die Knie. Nacheinigen Stunden Schlaf machte sich die Gruppe auf den Weg. Die Männer, die sie gestern noch angegriffen hatten, gingen voran, wo Erin sie sehen konnte. Sie fühlten sich alles andere als wohl in ihrer Haut und sie machten auch kein Hehl daraus. Immer wieder blickten sie hinter sich, wo Erin sie mit Argusaugen anschaute und die Hand zu einer ihrer Waffen gleiten ließ, wenn sie den Eindruck hatte, sie würden sich gleich aus dem Staub machen. Die Männer schluckten und wandten schnell die Köpfe um. Tuschelten. „Was tuscheln die da?“, fragte Lex nun. Ihm ging das ganze schon seit geraumer Zeit auf die Nerven. „Sie fragen sich, ob sie nicht einfach davon laufen und uns hier allein durch den Urwald irren lassen sollten!“, murmelte Erin. Lex zischte verächtlich. „Feiglinge. Uns aber aus dem Dorf schmeissen zuwollen, trotz das wir ihnen helfen wollen und dich angreifen. Dafür haben sie genug Mumm!“ „Da magst du recht haben. Was den Angriffallerdings angeht…Das ging nicht auf ihre eigene Kappe. Whitney hatte sie unter ihrer Kontrolle gehabt und sie hierher geschickt!“ Lex sah sie verwirrt an. Das klang aber ganz anders, als sie den einen am Kragen gepackt hatte. „Wäre es dann doch nicht besser gewesen, sie ins Dorf zurückzuschicken?“ „Und was dann? Sie ins Verderben laufen lassen. Wie ich bereits sagte: Whitney hat nichts übrig für Versager. Sie wären so oder so gestorben!“, murmelte sie. „Ich verschaffe ihnen nur etwas Zeit!“ „Wofür?“ „Um weiterzuleben. Vielleicht kommen sie ja in einem Stück oder gar lebend daraus!“ Brian, der das Gespräch zwischen seinem Sohn und der Wölfin gehört hatte, wunderte sich etwas. Sie hatte den Man gestern Abend so voller grausamkeit und Kälte angesehen und die Worte genauso ausgesprochen, dass er geglaubt hatte, ihr wären die Leben dieser Männer egal gewesen. Nun aber war er sich nicht so sicher. Und etwas sagte ihm, dass diese beiden wirklich besser dran waren, wenn sie sie begleiteten. „Wundert dich das. Du kennst sie lange genug, um zuwissen, warum sie so handelt und was sie antreibt!“, sagte er sich wie von selbst. „Sie will schließlich diese Menschen retten. Auch wenn sie sie fürchteten und hassten!“ Eine Einstellung, die nicht jedes Schattenwesen hatte. Von allen Dämonen, die er getroffen hatte, war sie einer, der ein menschliches Herz besaß. Und was war mit ihm? Hatte er ebeneso ein menschliches Herz oder war er durchunddurch ein Schattenblut? Es gab Momente, in denen er sich hinreissen ließ und zu der blutdrüstenden Bestie geworden ist, die tief in ihm schlummerte. Und er hatte es genossen. Hatte es genossen, mit Leichtigkeit das Fleisch seiner Feinde zuzerreissen. Das Blut aus ihren Adern zu saugen, bis sie verwelkt waren. Aber er hatte auch Momente gehabt, in denen er sein Leben verwünschte. Seit seiner Geburt, hatte er nur Lied erfahren. Selten Momente, erfüllt von Glück, Geborgenheit. Und wenn dann hatte er sie nur in den Armen seiner Liebsten gefunden. Esmeralda! Solange schon waren sie miteinander verbunden. Nicht mal der Tod, der von vielen Menschen so gefürchtetet wurde, weil er das Ende bedeutete, konnte etwas an ihrer Liebe und Verbundenheit ändern. Brian lächelte etwas. Sie waren so verschieden und doch… Und doch passten sie, und nur sie, zusammen. Ohne sie wäre er nur zur Hälfte lebendig. Dabei musste er sich erinnern, wie es war ohne sie zusein. Und als sie nun vor ihm stand… Brians Erinnerungen gingen weiter. Weiter zurück und er sah die Vergangenheit durch die Augen eines anderen. All das Blut und die Toten, die durch seinen Willen und durch die Hände eines anderen gestorben waren. Zu dieser Zeit war er nichts weiter als eine Seele in einem fremden Körper gewesen, den er sich mit einer anderen teilen musste, wobei dieser Leib nichts weiter war, als eine leblose Hülle. Doch Erin hatte darin, in diesem toten wandelnden Körper eine Freundin und eine Schwester gefunden. Die er, als seine Kräfte vollends erwacht waren, verschlungen hatte. Das hatte sie ihm niemals verziehen. Würde Esmeralda ihm auch nicht verzeihen, wenn sie die Wahrheit, die ganze Wahrheit wüsste? Er mochte es sich nicht ausmalen und versuchte diesen Gedanken zuverscheuchen. Esmeralda bemerkte seinen Blick und schaute zu ihm. „Was ist?“, fragte sie. Brian schüttelte den Kopf. „Nichts. Schon gut!“, sagte er. Sein Hals fühlte sich mit einem Male trocken an. Erin schaute etwas verstohlen hinter sich. Konnte in den Augen des Vampirs sehen, wie es in ihm aussah. „Du musst es ihr sagen, Brian!“, sagte sie. Brian hob den Kopf, blickte zu ihr als hätte er ihre Worte deutlich gehört, als hätte sie sie ausgesprochen. Und seine Miene, die eben noch nachdenklich war, verdüsterte sich. „Kümmere dich um dein eigenes Leben und halte dich aus meinem raus. Das gilt auch für meinen Kopf!“, fauchte er in Gedanken und Erin hörte ihn genauso gut, wie er sie hören konnte. Erin rümpfte etwas die Nase und wandte sich ab. „Vampire!“, dachte sie nur und hörte Brians Knurren. Während sie liefen, bemerkten sie, dass sich der Dschungel veränderte. Er wurde lichter. Das dichte Blätterwerk, die aneinander stehenden Bäume wischen immer mehr einigen kahlen Stellen und in der Ferne hörte man Wasser rauschen. Ein modriger, abgestandener Geruch schlug ihnen entgegen und sie konnte vorne etwas glänzen sehen. Kurz bevor sie den Dschungel verließen, blieben die Männer stehen. Flüsterten aufgeregt. „Was ist los?“, fragte Erin und stellte sich zu ihnen. Der eine Mann schaute den anderen an und wandte sich nun an Erin. Er zeigte auf die Stelle, wo der Urwald endete, auf das glänzende Etwas, was wie ein See aussah und sagte etwas. Angst spiegelte sich in seinen Zügen. Er schüttelte panisch den Kopf. „Dort können wir nicht weiter!“ „Wieso nicht?“ „Weil es zu gefährlich ist!“, sagte der Mann und wurde noch ängstlicher. Erins Augen wurden zu schmalen Schlitzen. Das es gefährlich war, war ihr schon bewusst gewesen. Hatte wirklich geglaubt, sie wisse nicht, dass das alles andere als ein harmloser Spaziergang wird? „Ob gefährlich oder nicht. Wir gehen weiter!“, knurrte sie. Schob sich an dem Mann vorbei, der sie mit sorgenvollen Augen ansah und wollte sich davon stehlen. Sollte diese Monster doch in ihr Verderben laufen. Doch bevor er nur einen Schritt machen konnte, ergriff ihn Brian am Schlawittchen und zog ihn mit sich. „Nichts da!“ Als sie aus dem Dschungel traten, wurde der Geruch intensiver und schon bald sahen sie sich am Ufer eines Sees stehen. Schwarze Äste ragten, wie verkrüppelte Arme aus dem Wasser, das trüb und dunkel war. Die Umgebung um den See herum war abgestorben. Kranke Bäume krümmten sich zu dem Wasser, als wollten ihre verdorrten Äste nach dem Wasser untersich greiffen und es schöpfen. Der Geruch war widerlich und erinnerte an Krankheit und Tod. Das andere Ufer lag in weiter Ferne. War kaum in der schwülen Mittagssonne auszumachen. Durchsichtige Nebelschwaden glitten über dem Wasser. Die Luft um sie herum schwirrte und schien sich zu bewegen, wobei sie allerdings stand und einem kaum zu Atem kommen ließ. Fay zog angewidert die Nase krauss, als sie einen halbverwesten Tierkadaver am Ufer liegen sah. Der Kopf lag ihm Wasser. Sie mochte sich nicht vorstellen, was das Tier getötet hatte, oder wielange es schon dalag. Erin ließ den Blick umherschweifen. Das Wasser des Sees bewegte sich nicht. War eine einzige glatte Fläche. Doch die Ruhe konnte täuschen. Kurz dachte Erin daran, dass das auch Säure war. Wieso sonst sollten diese Männer Angst vor diesem Ort haben. Oder diese Pflanzen abgestorben sein. „Gibt es einen Weg um den See herum?“, fragte sie und der Mann schüttelte den Kopf. „Nein, zumindest keinen, der nicht ungefährlicher ist!“ Erin knurrte. Was anderes hätte sie eiegtnlich nicht erwarten können. Hier ewar Whitneys Reich. Hier war sie im Vorteil. Egal was sie machten oder welchen Weg sie einschlugen. Blieb also nur eine Möglichkeit. „Tja, dann müssen wir eben dadurch!“, sagte sie. Zuerst zu ihren Verbündeten und dann zu den beiden Männern. Diese beiden wurden kalkweiss und wichen entsetzt einen Schritt zurück. Es war offentsichtlich, was sie von dieser Aussage hielten. „Erin, was wenn das auch…?“, begann Esmeralda leise, die die Angst der Männer teilte und schaute misstraurisch auf die Brühe. Erin blickte auf das Wasser, das sich kein einziges Mal bewegt hatte und ihre Stirn legte sich in tiefe Falten. „Um das festzustellen, müssen wir es testen!“, sagte sie und schaute kurz zu den Männern. Die zitterten sodass ihre Knie schlotterten, als würden sie unter einem starken Fieber leiden. „Feiglinge!“, dachte sie verächtlich. Fay schnappte nach Luft. „Willst du sie etwa darein werfen?“ „Quatsch…ich werde selber da rein gehen. Wenn es Säure es, sterbe ich immerhim mit dem Gewissen, euch vor dem Tod bewahrt zuhaben!“, erklärte sie und lächelte sarkastisch. Erst streckte sie ihre Hand hinein, als nichts passiert, tauchte sie mit dem ganzen Arm hinein und als sie immernoch kein schmerzhaftes Brennen spürte, wagte sie den Schritt in das trübe Wasser, bis sie zur Hüfte darin stand. Nichts passierte. Auch als schon zehn Minuten vergangen waren, gab es keine Anzeichen von der tödlichern Säure und Erin schaute zu den anderen. „Es ist alles in Ordnung. Keine Säure!“, sagte sie und einer nach dem anderen ging ins Wasser. Zum Schluss kamen die beiden Männer, die immer noch vor Angst zitterten. Einer von ihnen lief vor Erin, während der andere das Schlusslicht bildete. Rafael sprang über die aus dem Wasser ragenden Wurzeln. Achtete dabei nicht ins Wsser zufallen, während Crow über sie hinwegflog und die Umgebung mit seinen schwarzen Augen absuchte. Es war totenstill, als sie durch das Wasser watteten. Nicht mal Vögel waren zu hören und jeder konnte die Gefahr deutlich spüren, die sie umgab. „Erin!“, flüsterte Brain, der sich immer wieder verstohlen anschaute. „Ja?“ „Was wenn diese Monster wieder angreifen?“ Dies war keine Frage aus Angst, sondern aus düsterer Vorahnung. Erin sah ihn kurz dunkel an. Sie teilte seine Vorahnung und spannte ihre Muskeln an. Sie sagte nichts, musste es auch nicht. Er konnte ihre Antwort sehen und ahnen. Crow sethte sich auf einem der vielen Baumäste und schaute sich um. Rafael legte hingegen keine Pause ein. Sprang von Wurzel zu Felsen und dann wieder auf einen Flecken festen Boden. Da hielt er inne und schnüffelte. Er hatte etwas gerochen. Seine Ohren zuckten und als er seine Nase nochmals ausstreckte um den fremdartigen Geruch zuwittern zog er die Lefzen hoch und knurrte. Auch Crow schien etwas gesehen zuhaben. Er krächzte warnend und hüpfte auf dem Ast herum. Erin und Brian blickten gleichermassen zu ihren Beschützern. Sahen die Anspannung der beiden Tiere und schauten sich nun an. Etwas war hier. Das wussten sie sofort und beschleunigten ihre Schritte. Ihre böse Ahnung war ansteckend. Fay blickte immer wieder über die Wasseroberfläche. Versuchte in dem Wasser etwas zu erkennen. Doch das Wasser war so trüb, dass sie nichts erkennen konnte. Sie merkte wie sich ihre Nackenhaare aufstellten und es ihr eiskalt den Rücken runterlief. „Scheisse!“, fluchte sie innerlich. „Scheissescheissescheisse!“ Da hörte sie ein Platschen und schaute in dessen Richtung. Das Wasser kräuselte sich. Nur für einen kurzen Moment, doch Fay konnte es gerade noch sehen und schluckte. Sie versuchte sich einzureden, dass das nur ein Stein war, der da ins Wasser gefallen war. Doch ihr Instinkt sagte ihr etwas anderes. ‚ Welcher Stein konnte schon dermassen das Wasser zum wirbeln bringen? „Beruhige dich, Fay. Drehe bloss nicht durch!“, ermahnte sie sich. Schaute zu ihrem Bruder, dem man nichts von Angst ansehen konnte und beneidete ihn dafür, dass er so ruhig bleiben konnte. Da streifte etwas ihr Bein und sie schrie auf. „Fay, was ist?“, fragte ihre Mutter und sah ihre Tochter besorgt an. Nun war es mit Fay krampfhaft erhaltender Beherrschung vorbei. Panisch blickte sie sich um. „Hier ist irgendwas…Im Wasser. Ich habe etwas an meinem Bein gespürt!“, sagte sie. Erins Augen wurden wieder schmal. „Konntest du spüren, was es war?“ „Nein. Es…es ging viel zu schnell!“ Erin tauschte einen Blick mit Brian. „Wir sollten uns beeilen. Los!“, sagte sie und ging weiter. Die anderen folgten. Lex schaute seine Schwester an und sah die Angst. Und konnte nun auch hier nicht wiederstehen. „Pass auf, sonst trittst einem dieser Monster auf den Schwanz!“, sagte er und Fay warf einen erbosten Blick zu. Musste er jetzt, ausßgerechnet in diesem Moment solche Witze machen? „Hör mit dem Blödsinn!“ „Das ist kein Blödsinn. Ist doch gut möglich, dass diese Biester auf uns lauern und nur darauf warten, sich auf uns zustürzen!“ „Lex, lass den Scheiss!“ „Okay okay. Hör ja schon auf!“, sagte er und hob beschwichteng die Hände. Fay schnaubte etwas und murmelte vor sich hin. Lex grinste, ließ sie einige Schritte weitermachen. Dann gab er ihr einen kräftigen Schubser und machte laut „Buh!“ Der gewünschte Effekt trat ein. Fay stiess einen spitzen Schrei aus und wäre fast ins Wsser gefallen. Wütend drehte sie sich um und schlug ihm hart af die Brust. „Du Arschloch!“ „Was denn sollte nur ein Scherz sein!“, verteidigte er sich. „Solche Scherze kannst du dir in den Arsch schieben!“, knurrte Fay und stapfte weiter. „Junge junge, sind wir heute wieder empfindlich!“, murmelte er und wollte ihr folgen. Plötzlich war hinter Lex etwas zu hören. Ein Platschen und einen überraschten, erschrockenen Ausruf. Lex drehte sich um, wollte wissen, was los sei. Seine Augen weiteten sich. Der Mann hinter ihm war verschwunden. Nur einige Wirbel auf dem Wasser waren zu sehen. „Hey, der Kerl ist weg!“, rief er. „Sehr witzig, Lex!“, murrte Fay nur. „Das ist kein Witz. Er ist wirklich weg!“, sagte er und nun blieben sie wieder stehen. Erin schaute zu ihm, sah die leere Stelle an der der Mann ebenoch war und lief zurück. Zog dabei ihre Schusswaffe und hielt sie bereit um abzudrücken. Sie blickte auf das Wasser, das reglos und still war. Es vergingen einige Minuten. „Wir müssen hierraus…!“, sagte sie dann. Die anderen sahen sich nur mit sorgenvollen Mienen an. Keiner konnte sagen, was passieren würde, wenn sie sich bewegten. Was lauerte überhaupt in dem Wasser auf sie? Da schoss etwas aus dem Wasser. Gellende Schreie durchbrachen die Stille und etwas wurde durchs Wasser gewirbelt. Alle wichen schnell zurück und blickten zu dem, was das Wasser wieder ausgepukt hatte. Die Augen aller weiteten sich, als sie den Mann, der noch vor wenigen Sekunden hinter Lex herlief, wiedererkannten und nun wie von Sinnen schreite. Er schrie um Hilfe. Drehte sich unzählige Male um die eigene Achse und schrie nochmals auf. Dann wurde er wieder unter Wasser gezogen, nur um wieder hervorzuschießen. Diesesmal so weit, dass man nun den Rest seines Körpers sehen konnte. Als sie genauer hinsahen, sahen sie nun, wieso er so schrie. Um seinen Leib wand sich ein schlangenartiger Körper und hielt ihn fest. Der Mann zuckte und sein Gesicht war vor Angst und Schmerzen entstellt. Er sah zu Erin und die anderen. Verzweifelt flehte er sie mit seinen vor Angst verzerrtem Gesicht, um Hilfe an. Erin schluckte hart. Dieser Mann würde sterben, wenn sie nichts unternahm. Entschlossen richtete sie ihre Waffe auf den Schlangenleib, der immer mehr zudrückt und schoss. Als sich die Kugeln in das schuppige Fleisch schlugen, hörten sie ein grausiges Heulen und das Wasser um sie heruam geriet in Unruhe. Doch das Monster, welches unter Wasser sein Opfer festumschlungen hielt, ließ nicht locker. Einige Minutne vergingen, in denen es nun wieder gespenstisch still war und nur das leise Plätschern des sich langsam beruhigenden Wassers zu hören war. Der Blick des Mannes war noch nicht gebrochen. Doch seine Schreie waren verstummt. Schlaff hing sein Köper in der tödlichen Umarmung des Monsters. Einige letzte Zuckungen verrieten, dass er noch lebte. Und Erin wusste nun, dass keine Rettung gab. Mit steinerner Miene heilt sie nun die Mündung ihrer Waffe auf die Stirn des Mannes. Wollte ihn mit einem gezielten Kopfschuss von einem schlimmeren Tod bewahren. Doch bevor sie abrdücken konnte, eplodierte erneut die Wsserobefläche und etwas schoss nun aus dem Wasser. Der dazugehörige Oberkörper des Schlangenmonsters. Es war, als hätte es Erin geahnt, einer von Whitneys Nagas. Mit weitaufgerissenem Maul stürzte sich das Biest auf sein Opfer und verschwand mit ihm unter dem Wasser. So schnell, wie es hervorgeschossen war. Das Wasser begrub sie und nur die Wellen, die es unterhalb der Oberfläche schlug, konnten erahnen, was für ein schrecklicher Kampf tobte. Hinundwieder war ein Arm, ein Bein, die gebrochen umher geschleudert wurden oder ein Teil des langen Schwanzes, der sich erneut um sein Opfer schlang, zusehen. „Scheisse!“, keuchte Lex und Erin schrie, schriller als jemals zuvor:„ Los, raus hier!“ Der Mann, der entsetzt mit ansehen musste, wie sein Freund verschlungen wurde, konnte sich nicht rühren und starrte auf das Wasser, das immer aufgewühlter wurde. Schaumkronen tanzten umher und kleine Strudel bildeten sich. „Das Monster frisst ihn nicht gleich. Es spielt erstmal!“, dachte Erin finster und angewidert, packte dann den Mann am Arm und zerrte ihn mit sich. Das Wasser um sie herum wurde immer aufgepeitschter und wirbelte den Dreck auf dem Boden des Sees auf. Nocheinmal schaute er hinter sich und sah, wie das Monster wieder hochkam. Die Beine seines Freundes baumelten aus dem tiefen Schlund seines Maules. Er würgte und presste sich entsetzt die Hände vor den Mund. In was war er nur hineingeraten? Paralysiert ließ er sich von Erin durch das Wasser ziehen. Nur wenige Meter trennten sie von dem rettenden Ufer. Brian und Esmeralda erreichten es zuerst, stoplerten und krochen einige Meter vom aufgewühlten See weg. Erin wartete bis Fay und Lex ebenso sich aus dem Wasser gerettet hatten. Sie kam zuletzt aus dem Wasser und ließ den Mann, der immernoch geschockt war und mit geweiteten Augen auf den See schaute, der sich langsam wieder beruhigte. Das was geschehen war, schien trotz, dass es eben passiert ist, in weiter Ferne gerückt zusein und die alle merkten erst jetzt, wie heftig das Herz in der Brust schlug und das Adrenalin in ihren Adern rauschte. Es dauerte eine Weile, bis sie sich von dem Schrecken erholt hatten. „War das etwa auch einer von Whitneys Kinderchen?“, fragte Brian sarkastisch und Erin nickte bloss. „Dieses Monster sah aber anders aus!“, ergänzte Fay und holte tief Luft. „Ja, das ist mir auch schon aufgefallen. Anscheinend gibt es nicht nur diese kobraartigen Nagas!“, murmelte Erin und schaute nochmal aufs Wasser. „Na bravo!“ Lex ließ sich auf den nassen, schlammigen Boden nieder. „Das fängt ja gut an!“ „Lasst uns weitergehen. Je eher wir von diesem See wegkommen umso besser!“, sagte Erin und drehte sich um. Da explodierte förmlich der See. Eine Wasserfontäne schoss meterhoch in die Höhe. Kleine Wassertropfen spritzten durch die Luft, glitzerten im Sonnenlicht. Ein feiner Sprühnebel ging auf die kleine Gruppe nieder. In dem dunstigen Licht tauchte eine schemenhafte Gestalt auf. Ein Zischen war zuhören, das jedem die Nackenhaare aufstellen ließ. Erin wirbelte herum, griff gleichzeitig nach ihrer Waffe und wollte auf die schattenhafte Gestalt schiessen. Doch da schnellte ein peitschenähnlicher Schwanz hervor und schmetterte ihr die Jackal aus der Hand. Erin schrie auf und hielt sich ihre Hand, die sich wie betäubt anfühlte. Ein weiterer Schlag beförderte sie zu Boden. Für einen kurzen Moment sah sie Sterne. Erin schüttelte hastig den Kopf, um wieder klar sehen zu können und wollte sich aufrappeln. Erneut wurde sie zu Boden gestossen und ein grässlicher Laut kam aus dem Schlund des Monsters, dass wie ein Lachen klang. Erin fluchte, schaute hoch und blickte in das schuppige Gesicht des Monsters. Mit einem Male schien alles wie in Zeitlupe zupassieren. Dunkle Augen blickten hungrig zu ihr hinunter. Ein hähmisches Grinsen zog über das Schlangengesicht und das Monster bäumte sich auf, um sich auf Erin zustürzen. Doch bevor es das tun konnte, schoss ein Feuerball herbei und traf es. Vor Schmerzen aufheulend, wand sich das Ungetüm. Versuchte die Flammen zulöschen, doch sie fraßen sich immer mehr in den Leib des Monsters und verbrannten es. Übrig blieb nur ein verbrannter Kadaver. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)