Dragons?(Biestversion Romeo und Julia) von Paperdemon (keine) ================================================================================ Kai tat Dinge die das Wesen nicht begriff. Alles Gebrachte vergrub er, später dann hielt er diese Sachen ins Feuer. Erst danach schien es sein Geschmack zu haben. Der Shira betrachtete ihn oft dabei, wie der Junge alle Stücke so behandelte. Ein interessanter Geruch entstand jedes Mal. Erstaunlich das sich Kai nicht wie sonst durch seine Beobachtungen gestört fühlte. Sollte er es doch mit dem Feuer versuchen! Heute bei Vollmond würde der Shira endlich durchschlafen, ohne durch Kais halblaute, nächtliche Schreie zu erwachen. In solchen Nächten weckte ihn nichts auf!!Leider gab es die Gelegenheit, eine ruhige Nacht zu haben, nur alle acht Wochen. Zu schade! Da der Junge seine Nähe mied, wie nichts Anderes, setzte er sich jetzt vor die Höhle. Der Vorhang blieb weiterhin offen... Goldene, helle Strahlen durchfluteten die Höhle, alles leuchtete in unbekannter Schönheit. Das war einer der wenigen Punkte, die Kai seine Angst vergessen ließen. Mit den Augen eines Kindes betrachtete er die flimmernden Gesteinsformen. Nach ein paar Schritten stand er so außerhalb des Schattens, das die Lichtfäden auf seiner Haut spielten. Bunte, von den Wänden zurückgeworfene Flecken, ergaben ein bizarres Muster auf seinem Körper. Mit leisen Sohlen ging er in Richtung des Eingangs. Staunend sah sich Kai um, dieser Glanz war selbst eines Königs würdig!! In allen vorstellbaren Farben schimmerte der Stein unter seinen Füßen! Noch immer total gebannt von der Vielfältigkeit, trat der Junge heraus. Längst hatte er den Shira in seiner Umgebung vergessen. Wie er feststellte, war sein Haar zwar länger geworden, aber auch völlig verfilzt. Suchend sah er sich nach etwas um, das er als Kamm benutzen konnte. Schnell fand er einen brauchbaren Gegenstand. Nach einiger Zeit hatte er endlich sein vorher verfilztes Haar entwirrt. Seine Eltern würden über die Länge staunen, hier wuchsen sie schneller! An Eltern, Freunde und sein Zuhause dachte Kai und sprach jene Worte kaum hörbar aus. Mit Wehmut schaute er zu den Wolken am Himmel. Das Gebet kam von selbst. „Bitte sag ihnen ich lebe noch, es gibt mich noch! Obwohl der Tod weniger hart wäre als das Leben hier. Er wäre einfacher und mit weniger Schmerz verbunden! Sag ihnen bitte diese Sachen!!“ Er faltete die Hände und legte den Kopf in den Nacken. „Schütze sie oh Herr! Gib mir die Möglichkeit für einen Rückweg!“ Er breitete die Arme weit aus. Wieso war er vogelfrei und doch gefangen in Dingen die er nicht verstand?!Nun hatte er die Wärme der Sonne, aber die Ungeduld blieb. Weshalb? Kai wollte nicht so fühlen, weil solche Gefühle nicht richtig waren. Was er getan hatte war Wahnsinn gewesen! Sein Leben für ein derartiges Gefühl zu riskieren, so ein Verhalten war einfach verrückt!!Warum also nochmal so ein Risiko eingehen? Er kannte inzwischen die Antwort, denn sein Körper reagierte, ohne vorher seine Meinung ab zu warten, gegen seinen Willen!!Nannte man das etwa Instinkt? Kai drehte sich zum Eingang und sah den Shira auch draußen davor sitzend. Beobachtend und so bewegungslos wie eine Statue. Das einzig lebendige waren die zwei Augen, so grün wie ein Aventurin. Seine Haare so orange wie Karneol, seine Krallen wie Perlmutt und die Lippen wie aus Rubin, oder Granat. Der Körper schien wie aus Messing oder Gold zu sein .Sie waren ohne Regung. Ausgerechnet jetzt fiel ihm der letzte Vollmond ein und wurde tiefrot. Nein das war wirklich eine momentan zu peinliche Erinnerung! Er rannte ins schützende Dunkel... In majestätischer Schönheit ging der Vollmond auf. Am dunklen Himmel funkelten Sterne, wie Diamanten auf schwarzblauem Samt. Schneeweiß beleuchtete die runde Mondscheibe mit ihrem Schein auf Steine und in die Höhlen. Es ließ scharfe Kanten weich und hartes Gestein weicher erscheinen, als es wirklich war. Die Haut mit den leicht durchschimmernden Adern wirkte fast wie Marmor. Kai hatte tatsächlich Schlaf gefunden. Der Shira lag noch wach und sah den Jungen an, welcher ursprünglich als Beute gedacht war. Zwei Monate hatten verstreichen müssen, damit sich sein Verhalten änderte. Diese Veränderung war überraschend gekommen. Er hatte nicht gedacht, dass Manches so einfach sein würde. Endlich nach so langer Zeit hatte der Shira andere Dinge, als Angst in seinen Augen, seinem Gesicht gesehen. Nicht länger die Ablehnung gegen dieses Leben. Als die Sonne Kais Haut bestrahlte, hatten dessen Augen hell aufgeleuchtet und ein frohes Lächeln ließ dessen Gesicht strahlen. Die Emotionen unbekannt und völlig fremd, hatten auf der Haut und im Körper des Shira einen wilden Tanz aufgeführt. All jene Dinge passierten, weil er den Jungen so beobachtete. Und er fand das so seltene Lächeln auch noch gut!!Wahnsinn! Ob so Etwas wohl noch normal war?!Jedenfalls waren diese Ereignisse sehr befremdend gewesen. Der Shira erinnerte sich daran, was er bei Kai sah, war Freude, Übermut, aber auch Sehnsucht und Trauer gewesen. Und war da noch für einige Momente Ungeduld gewesen?!Weshalb eigentlich? Merkwürdig! Leios, das war bisher ein Name. Es war bei Ihrem Volk so, dass der Name erst später bestimmt wurde. Die Wahl gestaltete sich abhängig vom jeweiligen Verhalten, sodass es immer zwei Varianten eines Namens gab. Leios galt bei ihm, weil er einfach niemanden jemals an wirklich an sich heran ließ. Der Junge erwachte, da die Strahlen des Vollmondes in seine Ecke fielen. Der Widerstreit stellte seine Nerven auf eine harte Probe. Langsam erhob sich Kai und ging auf die schlafende Gestalt zu. Die sonst hellgelben Schuppen wirken silbrigweiß. So trügerisch war der entstandene Eindruck von Sanftheit, denn es war das genaue Gegenteil der Wirklichkeit. Kais Meinung hatte sich in der vergangenen Zeit nicht geändert. Genauso vorsichtig wie beim letzten Mal strich der Junge eine Haarsträhne aus dem Diesmal war dabei jedoch weniger Angst im Spiel. Der Shira wirkte fast kindlich mit dieser zusammen gekrümmten Haltung. Die Gesichtszüge waren völlig entspannt. Ein schwaches Lächeln glitt über Kais Gesicht, als er das sah. Die Augen halb geschlossen, begann er über die hohen Wangenknochen zu fahren... So angenehm kühl und glatt war das Gefühl, es erinnerte ihn an eine Schlange. Es waren geschlossene Augen ohne Brauen, dafür aber mit langen Wimpern. Sie zucken schwach, da der Junge die Lider berührte und einen Kuss auf die Stirn hauchte. Er ließ zwei Finger über den Nasenrücken gleiten und stoppte an den Lippen. Sie waren im Licht hellrot und auf ihnen lag ein Schimmer von Feuchtigkeit. Fast mit Erdbeeren zu vergleichen, wie Kai einfiel und bestimmt waren sie ebenso süß...Ein Versuch zu wagen, ob es stimmte, war ausgeschlossen! Nun würde er ein paar neue Ideen ausprobieren...Mit weit ausgebreiteten Fingern strich Kai über den Oberkörper des Shira. Kniend fuhr er mit seiner seiner anderen Hand das Dreieck von Unterkiefer und Kehle nach. Langsam und mit Bedacht ließ der Junge die rechte Hand vom Oberkörper zu den Schultern und zum Beckenknochen gleiten. Als er dabei den Druck leicht verstärkte, fühlte er die Verspannungen unter der Haut. Es waren so viele an verschieden Stellen! Weiter konnte Kai nicht nach Verspannungen tasten, sonst würde das Wesen erwachen... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)