Heart Vacancy von Lillys (SasuSakuNaru / ShikaInoSai) ================================================================================ Kapitel 1: Sommertag -------------------- Der Himmel war wolkenlos und die Sonne hoch oben am Horizont spendete wohltuende Wärme und zauberte der Frau ein glückliches Lächeln in das Gesicht. Die Augen waren durch eine Sonnenbrille mit extragroßen Gläsern verdeckt und sie trug einen Strohhut auf dem Kopf. Zufrieden streckte sie ihre Zehen in das erfrischende Nass und schnurrte wie eine zufriedene Katze, die eben gerade ihren Bauch vollgeschlagen hatte und sich gleich in eine Ecke legen würde, um sich einen wohltuenden Mittagsschlaf hinzugeben. Es war ein Sommertag wie es im Buche stand und heute hatte sie ausnahmsweise frei auf der Arbeit, da man sie nicht dringend brauchte, und die Universität fing erst in ein paar Tagen an. Also würde sie wohl ihren Tag am Brunnen verbringen und hin und wieder ein Eis naschen. Nur so konnte man diese Hitze ertragen, die eigentlich nicht unangenehm war. Ino zog ihren Strohhut tiefer in ihr Gesicht und sah von der Wasseroberfläche auf, welches ihre Gestalt plötzlich verzerrt spiegelte, denn in dem Moment tapste jemand mit schlanken Waden in das Wasser und es bildeten sich seichte Wellen und machten ihr Bildnis zunichte. „Na, Abkühlung gefällig?“ Ein leichter Schauer prasselte auf die Blonde mit der Hollywood-Sonnenbrille nieder und sie quiekte erschrocken auf. Dabei riss sie theatralisch die Hände in die Höhe und funkelte ihre beste Freundin mit der außergewöhnlichen Haarfarbe an. Ein Glück konnte Sakura diesen Blick nur erahnen und grinste deshalb spitzbübisch. „Deshalb bist du doch hier? Komm, sammeln wir die anderen auf und gehen ins Schwimmbad.“ Ino schüttelte aber, wider Erwartungen Sakuras, den Kopf und setzte sich auf, sodass sie bis zu den Knien im Brunnen stand. „Wer weiß, was sie jetzt momentan machen. Wahrscheinlich sind sie alle eh beschäftigt.“ Ino machte eine wegwerfende Handbewegung und stieg aus dem Brunnen und schlüpfte in ihre Schuhe mit den schwindelerregenden Absätzen. Sakura zog verwundert die Augenbrauen hoch und fragte sich immer insgeheim, wie Ino doch in diesen Dingern nur laufen konnte. Sie sagte ihr immer es sei eine „langjährige Übung“, aber Sakura war sichtlich faul, solche Treter täglich anzuziehen. Bequeme Sneakers oder flache Sandaletten fand sie zu jeder Jahreszeit passender und praktischer als High Heels. Außerdem waren die Schuhe von Ino um ein Vielfaches teurer als ihre eignen. Ino hatte auch Geld wie Heu und das kam nicht von ungefähr. Ihr Vater besaß ein gut florierendes Blumengeschäft, welches vor zwei Jahren sogar expandiert hatte und damit machte die Familie Yamanaka ihr Geld. Dennoch zog es Ino vor für ihr Studium zu arbeiten und genoss es sichtlich das hart erarbeitete Geld in neue Schuhe umzusetzen. So wie Sakura Ino kannte, besaß sie einige Paare von namhaften Designern. Aber diese Schätze hütete sie wie einen Augapfel und verteidigte sie wie eine Löwenmutter ihre Jungen. „Kommst du? Oder willst du Wurzeln schlagen und warten, bis die ersten Vögel sich ihr Nest bauen?“, neckte Ino Sakura und legte ihren Kopf schief, sodass ihr eine lange Haarsträhne ins Gesicht fiel. „Ja, ja. Ich komme schon.“ Sakura nahm einen Gang zu, um Ino einzuholen und neben ihr herzulaufen. „Denkst du? Wenn ich mal versuche unsere Clique zusammenzutrommeln?“ „Vergiss es, ich kann dir jetzt schon sagen, dass da nichts gehen wird. Das ist denen garantiert zu spontan.“ Ino liebte ihre Freunde, doch sie kannte auch deren Eigenarten und wusste damit umzugehen. Sie und Sakura gehörten zu einer Clique aus der Schulzeit und nun hatten sie ihren Abschluss in der Tasche und die Uni rief nach ihnen unablässig. Das hieß, dass sie erwachsener wurden, die eigenen Wege gingen und sich langsam, aber stetig, entfremdeten. Und das enttäuschte nicht nur die Blonde, nur ließ sie es sich nicht anmerken und zuckte bei diesem Thema die Schultern. „Du kannst es versuchen und wenn es klappt, freue ich mich und wenn nicht, dann ist es auch gut.“ Jeder ihrer Freunde hatte sich eine andere Uni erwählt und manche zogen auch baldig um und bereiteten alles vor, um den Umzugsstress so weit wie möglich zu umgehen. „Gut, dann versuche ich sie zu erreichen und ihnen Bescheid zu geben.“ Sakura griff in ihre Tasche und kramte darin herum, bis sich ihre Miene erhellte und das gute Stück zu Tage förderte. Mit schnellen Bewegungen tippte sie eine Nummer ein und legte das Handy an die Ohrmuschel und wartete einen Moment. Ino kannte dieses immer gleiche Spielchen und machte sich nichts mehr daraus. Sie war überhaupt einmal froh, wenn ihre Treffen klappten. Auch wenn es nur einmal im Monat war. Ino hing ihren Gedanken nach und kickte ein kleines Steinchen mit den Pumps einige Zentimeter weit. Währenddessen schien Sakura jemand an die Leitung bekommen zu haben, denn sie redete in einer Tour und brach abrupt ab, wenn sie nach Luft schnappen musste. Doch mit einem Mal war die fröhliche Miene wie weggefegt und ihre Mundwinkel sackten beträchtlich in die Tiefe. Ino zog fragend die Augenbraue hoch, auch wenn sie schon bereits wusste, dass einer ihrer Freundinnen abgesagt hatte. Sakura schüttelte den Kopf und verabschiedete sich leicht geknickt und hob den Zeigefinger an und reckte diesen in die Höhe. „Ino, ich denke wir sollten allein ins Schwimmbad gehen! Was meinst du?“ Wieso denn nicht gleich so? Lächelnd nickte Ino zu diesem grandiosen Vorschlag und steuerte den Weg zu ihrem kleinen Flitzer an. „Ich meine genau das, was du denkst. Wir fahren erst zu dir und dann zu mir um die passenden Sachen zu holen und dann geht’s ab!“ Ino ballte beide Hände zu Fäusten und wackelte zu einem imaginären Takt die Hüfte und freute sich wie ein Schneekönig. Sakura tat es ihr gleich versuchte den Takt nachzumachen, scheiterte aber kläglich daran. „Das müssen wir noch üben. Aber wir haben im Schwimmbad noch genug Zeit dafür. Und am Ende des Tages kannst du richtig sexy die Hüfte kreisen lassen. Glaube mir das.“ Wie zu erwarten war, war die große Liegewiese mit jedem Zentimeter unter der prallen Sonne mit Liegen und Handtücher besetzt und im Schatten zu Liegen war den Frauen einfach zu kalt. Also drehten sie ihre Runden und hielten Ausschau und fanden letztendlich ein kleines Plätzchen am Rand der Wiese, der anscheinend schon einige längere Zeit frei war. Nach kurzem Suchen wegen diesem scheinbaren Makel des Liegeplatzes fand man die Erklärung. In der Nähe stand ein überfüllter Mülleimer und es roch auch nicht gerade nach einem teuren Parfüm. Außerdem summte es beträchtlich um die herausschauenden Papierstückchen. Ino störte es wenig. Nur Sakura schaute sich besorgt die Szenerie an und warf ihrer besten Freundin einen fragenden und besorgten Blick zu. „Was soll´s. Wir essen nichts hier auf der Wiese und fürs Sonnenbaden reicht es allemal. Auch wenn man sich die Nase zuhalten muss.“, lachte Ino und sah sich in einer Drehung um die eigene Achse ihre unmittelbaren Nachbarn an. Zufrieden fielen beide Frauen in das Gras und Ino legte ihren Kopf in den Nacken, nahm tief Luft und genoss die Sonnenstrahlen, die auf ihrer Haut angenehm prickelten. Sakura war hingegen fleißiger und breitete die große Decke aus und strich sie mit einer Sorgfalt und Genauigkeit glatt, sodass sich nichts mehr wölbte und so den Liegegenuss stören sollte. Dann glitt sie aus ihren Shorts und das T-Shirt mit dem Comic-Aufdruck, faltete die Klamotten genauso gewissenhaft zusammen und legte sie in den mitgebrachten Bastkorb. Ino zog die Sonnenbrille an ihren Nasenrücken ein Stück herunter, um so Sakura kurz einen Blick zuzuwerfen, ehe sie wieder die Sonnenbrille richtig aufsetzte und unzufrieden aufseufzte. „Was sollte denn das für einen Blick?“ Irritiert wandte sich ihre Freundin zu Ino und verschränkte die Arme vor der Brust. Natürlich kannte sie Ino´s Blick. Dieser bedeutete nie etwas Gutes. Zumindest in ihrem Sinn. „Ich dachte, du hättest dir einen neuen Bikini gekauft. Aber das Ding hast du auch schon vor einem Jahr getragen. Außerdem solltest du nicht Sachen tragen, die dich an ihn erinnern.“ Beschämt drehte Sakura ihren Kopf weg und richtete ihre Augen auf das Becken mit dem türkisenen Wasser. „Ich kam eben noch nicht dazu.“ „Ein Jahr lang? Veräppeln kann ich mich selber. Du willst einfach nichts Neues kaufen, weil du dich gar nicht auf andere Gedanken bringen willst. Du willst deinem Ex nachtrauern und du willst dich selbst bemitleiden. Die Welt besteht aus mehr, als nur aus das. Ich sage dir das immer und immer wieder.“ Ino hatte ihre Stimme ruhig und unter Kontrolle gehalten, doch wenn ihre Gespräche auf dieses Thema umschwenkten, konnte die Blonde hörbar die unangenehme Wahrheit immer und immer wieder aussprechen und Ino wusste, dass es Sakura nicht hören wollte. Es regte Ino einfach nur auf, wie man sich selbst so lange quälen konnte. Andere Mütter hatten auch schöne Söhne, das war ihr Motto und so handhabte sie es auch. War ihr ein Typ nicht gut genug, dann schoss sie ihn ab. Ino konnte es sich das leisten. Durch ihr langes, blondes Haar war sie ein Blickfang und die schlanken, grazilen Beine und das modische Aussehen trugen ihr Übriges bei. „Hörst du mir überhaupt zu?“ Sakura nickte, sah aber nicht zu ihr herüber. „Lass mich doch. Das ist meine Sache und ich alleine muss da durch.“ „Wofür hast du mich, wenn nicht für das?“ Ino hob eine Augenbraue. „Wir haben das Thema zig Mal durchgekaut und sind immer wieder zum gleichen Ergebnis gekommen. Vergiss ihn endlich. Lee ist und war nie der richtige Mann für dich.“ Mit der Hand berührte sie die Schulter ihrer Freundin und schenkte ihr ein freundliches Lächeln. „Wir finden noch den richten Kerl für dich und sieh dich um, Frischfleisch ohne Ende. Bedien dich ruhig.“ Als Ino aufstand und die kurze Hotpants langsam abstreifte, suchte sie mit den Augen ein geeignetes Opfer aus und fand auch eins, das in diesem Moment zu ihnen starrte und die Kinnlade herunterfiel, als Ino ihre Hüfte kreisen ließ und neckisch grinste. Sakura schüttelte über dieses Schauspiel den Kopf und beachtete es nicht weiter, sondern griff zur Sonnenmilch. Währenddessen hatte Ino endlich das knappe Top ausgezogen und setzte sich wieder. „Musstest du das machen?“ Es war Sakura sichtlich peinlich, doch Ino zuckte desinteressiert die Schultern. „Ich genieße mein Leben und das solltest du auch. Du musst dich nicht kleiner machen als du bist. Wenn du dich nur ein wenig aufreizender kleidest, hättest du an jedem Finger einen Liebhaber. Und jetzt komm.“ Blind griff die Blonde nach Sakuras Hand und gemeinsam standen sie auf und liefen auf das große Becken zu. Ino machte sich wirklich ernsthaft Sorgen über den Seelenzustand ihrer besten Freundin. Dieser Liebeskummer ertränkte sie bald und ein Ausweg war nicht in Sicht. Schon damals hatte Ino Lee nur ein einziges Mal gesehen und wusste sofort, dass er ihr das Herz brechen würde. Ihre kompetenten, plötzlichen Einschätzungen fing Ino an langsam zu schätzen. Um sie beide auf andere Gedanken zu bringen, schupste sie Sakura mit einem kräftigen Klaps auf den Rücken in das angenehme Nass und folgte ihr mit einem lauten, euphorischen Schrei. „Hast die geile Schnecke gesehen? Was für Titten.“, kicherte der junge Mann, der eben seine Kinnlade eingerenkt hatte und den Blick von dieser Schönheit einfach nicht abwenden konnte. Ein Schlag, ein wütender Aufschrei und ein böser Blick später saß er geknickt auf dem Handtuch und rieb sich über die schmerzende Stelle. „Sag mal, hast du sie noch alle? Was war denn das?“ Aus heiterem Himmel traf seinem Kumpel, der ihn eben gehörig eine geklatscht hatte, einen Blitz und erhellte für einen Moment seine Sinne, die sich danach gleich verschleierten und sein Blick lüstern wurde. Sein Nachbar atmete geräuschvoll aus und schüttelte entnervt den Kopf. Wie konnte man so eine Frau, die einem Ebenbild eines Engels glich, nur so derbe beschreiben? So vulgär und sexistisch? Dabei war sie viel mehr als eine tittengeile Schnecke. In ihr sah er so viel mehr. Diese unschuldigen Augen, die einen in einer Sekunde in ihren Bann zogen. Diese Haare, die so samtweich waren und auf seiner Haut kitzeln würden und ihre Haut, die so makellos war, wie ihre Vergangenheit. Ihre Hände waren so klein und zierlich, dass er vermutete, sie kenne alle Tricks und Kniffe einen Mann in das Paradies zu schicken. Er befeuchtete seine Lippen und konnte nicht aufhören, über sie zu philosophieren. „Hast du verdient. Beschreibe sie nicht so. Nicht diese Frau. Nicht mein Engel.“ Seine Augen glänzten dabei freudig erregt auf und sein Kumpel fluchte empört auf. „Alter, was soll das? Bist du wieder auf deinem Trip? Das solltest du dir langsam abgewöhnen, das ist so was von schräg.“ Mit einem Satz stand der schlanke Mann und schnappte sich seine Geldbörse. „Schmachte noch weiter, aber ich geh mir Pommes holen. Wenn du was haben willst, sag Bescheid.“ Als der junge Mann allein war, formten sich in seinem Hirn Gedanken, die ihn nicht mehr loslassen wollten. Diese Frau durfte ihm nicht durch die Finger gleiten. Hier war die einmalige Chance sie kennen zu lernen und sie auf sein Potential aufmerksam zu machen. Wie elektrisiert schritt er auf den Pool zu und hatte Ino fest im Blick. Gleich würde er bei ihr sein und beide würde Amors Pfeil treffen. Was ein kitschiger Gedanke, aber er passte zu seinem Vorhaben. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)