Hell Gate von Pien (Interaktive Geschichte) ================================================================================ Kapitel 1: Der kalte Tot ------------------------ Es ist alles schwarz und ich höre das Geräusch von Regen. Die Stimme eines Mädchens ist zu hören und irgendetwas zerrt an meinem Körper. Redet diese Stimme mit mir? Sie hört sich irgendwie verzweifelt an und sie hört nicht auf mit reden. Lass mich doch in Ruhe, ich bin müde! Doch sie denkt nicht daran still zu sein. Es scheint als könne sie mich nicht hören oder haben sich meine Lippen erst gar nicht bewegt? Ich versuche mich zu konzentrieren und reiße die Augen auf. Über mir sehe ich ein Mädchen das vom Regen durchnässt ist. Sie hält mich im Arm und scheint zu weinen. Warum? Es ist auf einmal laut um mich herum und ich kann nun die kalte Nässe des Regens spüren, die meinen Körper umgibt. Doch da ist noch etwas anderes. Ein unangenehmes Gefühl das meinen ganzen Körper durchzieht. Schmerz! Ich schaue an mir herunter und erblicke ein Messer das in meinem Bauch steckt. Blut läuft herunter auf den nassen Asphalt und verschwimmt mit dem Regenwasser, mein Blut! Ich scheine auf der Straße zu liegen und um mich herum ist eine Traube von Menschen, die mir alle fremd sind. Was ist passiert? Warum liege ich hier mit einem Messer im Bauch? Und wer ist das Mädchen das mich im Arm hält und weint? Sie wirkt mir so vertraut. Ich schließe die Augen und versuche die Gedanken in meinem Kopf zu ordnen, um heraus zu finden was vorgefallen ist. Noch während ich mich all diesen Fragen stelle scheint der Lärm um mich herum immer leiser zu werden und sich zu entfernen. Selbst die Stimme des Mädchens das auf einmal begonnen hat zu schreien wird immer dumpfer und wird von der Dunkelheit verschluckt. Mein Körper fühlt sich leicht an und der Schmerz den ich bis eben noch spürte ist komplett verschwunden. Ich will die Augen öffnen doch es geht nicht. Aber anstatt in Panik zu geraten bin ich irgendwie vollkommen ruhig und gelassen. Die Bohrenden Fragen sind wie weggeblasen und mein Kopf ist frei von allem. Es tut gut und ich beschließe dieses Gefühl noch eine Weile über mich ergehen und meinen Körper einfach dahintreiben zu lassen.... Ein heftiger Ruck erfasst meinen Körper, so als würde man vor einen vorbeifahrenden Zug springen und reißt mich aus meiner Trance. Ich öffne meine Augen doch ich kann nichts erkennen, es ist zu dunkel. Der Geruch von modriger Erde steigt langsam in meine Nase und wird immer stärker. Erst langsam komm ich zu mir und der Schleier vor meinen Augen liftet sich. Noch benommen sehe ich mich um. Wo sind die Leute auf einmal hin, von denen ich bis eben noch umgeben war? Sogar das Mädchen ist weg, scheinbar bin ich allein! Mein Kopf fängt wieder an wie wild zu hämmern und meine Gedanken überschlagen sich. Ich muss mich erst einmal beruhigen und das Chaos in meinem Kopf ordnen! Ich schau an mir herunter und da wo eben noch die klaffende Wunde mit dem Messer war, ist plötzlich nichts mehr zu sehen. Sogar die Blutdurchtränkte Kleidung ist weg, ich bin komplett nackt?! Panisch sehe ich mich um, doch es ist niemand zu sehen in der Dunkelheit. Doch was sind das für eigenartige Schatten von deinen ich umgeben bin? Bei näherem hinsehen, realisiere ich was es ist. Grabsteine! Es fällt mir schwer, jetzt nicht völlig in Panik zu geraten und mein hämmernder Kopf verbessert diese Situation nicht gerade. Ist das etwa alles nur ein Traum und ich liege in Wirklichkeit in meinem Bett? Aber für einen Traum fühlen sich die Schmerzen zu real an und außerdem hab ich auch das Gefühl der völligen Kontrolle über alles um mich herum. Ich versuche mich zu konzentrieren was passiert ist, doch da ist nicht viel. Ich weiß nur noch das ich eben noch auf der Straße lag mit einem Messer im Bauch und im nächsten Moment hier nackt auf einem Friedhof aufwache. Im selben Moment überkommt mich ein schrecklicher Gedanke der, insofern er denn richtig ist, sich hier beantworten lässt. Ich raff mich auf und lese die Inschrift des Grabsteines vor mir und in selben Moment bestätigt sich der Gedanke. Es ist mein Grabstein! Ein tiefer Schock durchzieht meinen ganzen Körper und lähmt meinen Kopf. Wie gebannt starre ich auf die Wörter, die ich nicht wahrhaben will. Ich bin also tot, das würde bedeuten ich wäre an den Folgen des Messerstiches gestorben. Doch etwas stimmt nicht, wieso bin ich dann hier aufgewacht und warum spüren ich den Schmerz, den meine Kopfschmerzen verursachen? Ein toter kann doch nicht fühlen, geschweige denn vor seinem Grabstein aufwachen. Als ich noch einmal die Inschrift meines Grabsteines lese, fällt mir auf das außer meinem Namen und meinem Geburtstag nichts weiter zu sehen ist. Die Stelle hinter dem Kreuz, wo eigentlich das Sterbedatum stehen müsste ist leer?! Wieso werden immer mehr Fragen aufgeworfen, als das ich es schaffe, mal eine zu beantworten. Während ich über all die Fragen nachdenke und versuche eine Antwort zu finden, bricht langsam die Morgendämmerung an und es beginnt heller zu werden. Ich komme letzten Endes nur zu einer Erkenntnis, nämlich der das ich nur deshalb noch hier bin, weil meinen Seele noch hier gefangen sein muss. Das würde auch erklären warum ich nackt bin, denn so etwas belangloses wie Kleidung braucht eine Seele ja nicht. Noch wären dich über diese Erkenntnis nachdenke, höre ich auf einmal eine Stimme. "Entschuldigung, kann ich Ihnen helfen oder gibt es einen Grund weswegen sie hier nackt herumstehen?" Es läuft mir kalt den Rücken runter und ich drehe mich Blitzartig um. Hinter mir steht ein Mann in Regenmantel und einer Gießkanne, der mich verwundert ansieht. Ich bin so erschrocken von dieser Situation, das ich wie angewurzelt dastehe und Ihn frage ob er mich denn sehen kann. Er bejaht die Frage mit einem freundlichen Lächeln, zieht dann seinen Mantel aus und reicht ihn mir. "Ich hab ja als Gärtner schon vieles erlebt aber das ist mir auch noch nicht vorgekommen. Diese jungen Leute von heute." Sofort kommt mir nur ein Gedanke. Rennen! Ich ergreife den Mantel, streif ihn über und renne so schnell es geht weg. Aber wohin? Und das auch noch halb nackt in diesem Aufzug! Ich verlasse im Eiltempo den Friedhof mit samt dem verdutzt hinter herschauendem Mann. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)