Love can... von Little_Dana (SasoDei) ================================================================================ Kapitel 1: Love can... ---------------------- Love can... »Love can be good...« Seine Finger glitten über die Tasten des Klaviers. Dabei spielte er ein leises Lied. »Love can be bad...« Seine Hand entfernte sich von den Tasten des Klaviers, nur um wenige Sekunden später sie wieder auf die Tasten zu legen und weiterzuspielen. »Sometimes be happy...« Er seufzte tonlos und spielte weiter. »And sometimes be sad...« Seine zweite Hand begann nun auch Tasten zu betätigen. Seine Hände flogen nur so über die Tasten. »But it can break your heart in two...« Die Bewegungen seiner Hände wurden langsamer. Das Lied wurde leiser. »When you love somebody...« Schließlich... »...Who doesn't love you...« ...verstummte das Lied. Es war einfach unvollständig... Das Kichern der Mädchen erfüllte den Raum. »Nein«, sagte ein blondes Mädchen. »Er soll angeblich aus England kommen.« »Aus England?«, hackte die Rosahaarige nach und schüttelte den Kopf. »Ich habe gehört Amerika.« »Quatsch!«, mischte sich eine weitere Blondine ein. »Ich habe gehört aus Deutschland!« »Nicht aus Frankreich?« »Ich dachte Niederlande.« »Was? Mir wurde erzählt aus Kanada!« »Nein, Spanien!« »Südkorea!« »Russland!« »Tsch-« »Okay, ist gut jetzt!«, warf ein völlig genervter braunhaariger Junge ein. »Ist doch egal, ob er aus England, Deutschland, Amerika, Spanien oder sonst wo herkommt! Fakt ist, er kommt nicht aus Japan, lebt aber jetzt hier! Meine Fresse, fragt ihn doch einfach, wenn ihr es unbedingt wissen wollt!« Die Mädchenclique sah Kiba völlig entgeistert an. »Nein!«, meinte Ino. »Das wäre unhöflich, einfach so zu fragen.« »Was ist daran bitte unhöflich?!« Kiba verstand die Mädchen einfach nicht. Vielleicht wollte er sie auch einfach nicht verstehen. Wie auch immer, auf jeden Fall kapierte er einfach nicht, was daran so schwer war. Er verdrehte die Augen. Vielleicht war das auch der Grund, warum er keine Freundin haben wollte. Er würde sie doch eh nicht verstehen. Leise seufzte er. »Ihr werdet es doch eh bald erfahren. Und zwar, sobald er durch diese Tür marschiert und sich vorstellt!« Nach diesen Worten versuchte Kiba die Mädchen wieder auszublenden und sich auf etwas anderes zu konzentrieren, was jedoch nicht sehr leicht war, da sie sofort weiter redeten – und das ohne Punkt und Komma! Selten hatte er sich so sehr gewünscht, dass Sensei Kakashi nicht immer eine solche Verspätung hätte. Aber irgendwer schien seinen Wunsch erhört zu haben. Denn just in diesem Moment öffnete sich die Tür und der Grauhaarige trat durch die Tür. »Die Verspätung tut mir Leid. Aber ich musste noch euren neuen Mitschüler abholen.« Das hörte sich diesmal sogar wie eine echte Ausrede an. Kiba grinste leicht, als die Mädchen verstummten und auf die Tür starrten. Endlich Ruhe! »Komm doch rein.« Ein Junge mit langen blonden Haaren kam durch die Tür und schloss diese hinter sich. Seine eisblauen Augen sahen sich kurz im Raum um, ehe er seinen Blick wieder leicht senkte. »Komm doch bitte zu mir und stell dich kurz vor.« Der Blonde kam der Aufforderung nach und stellte sich neben das Pult zu Sensei Kakashi. »Mein Name ist Deidara Miasaki. Ich bin 18 Jahre alt und habe die letzten 15 Jahre in England gelebt.« Man konnte Inos triumphierendes Grinsen praktisch spüren, da sie Recht gehabt hatte mit England. »Aber geboren bin ich hier in Japan.« Die ganze Zeit über war sein Blick leicht gesenkt, als wolle er nicht, dass ihm jemand in die Augen sah. »Gut, das reicht erstmal. Setz dich doch bitte dort in die dritte Reihe auf den freien Platz.« Deidara nickte leicht und setzte sich auf den ihm zugewiesenen Platz. Nur zwei Plätze weiter saß Kiba. Er sah zu ihm und legte den Kopf leicht schief. Er hatte die Schuluniform wohl noch nicht bekommen, da er in normalen Klamotten – also Jeans und Shirt – hier war. Als er ihn sich genauer ansah, fiel ihm noch mehr auf. Am auffälligsten war das lange blonde Haar. Entweder waren die gefärbt so wie bei Temari und Ino, oder einer seiner Elternteile kam nicht aus Japan. Die zweite Möglichkeit erschien ihm am Sinnvollsten, da er auch nicht so recht wie ein Japaner aussah. Vielleicht lag das aber auch an den 15 Jahren, die er in England verbracht hatte...? Kiba schüttelte den Kopf. Nein. Einer seiner Elternteile – oder vielleicht auch Beide – war einfach kein Japaner gewesen und Punkt. Kiba wendete seinen Blick von ihm ab und sah zu seinem Banknachbarn. Akasuna no Sasori. Er redete eigentlich nur, wenn er dazu aufgefordert wurde. Außerdem war er zu jedem eiskalt und hatte immer einen gelangweilten Blick drauf. Aber es war nicht sein Blick, den Kiba stutzig machte. Nein, es waren seine Hände, die er Beide auf den Tisch liegen und zu Fäusten geballt hätte. So stark, dass die Knöchel schon weiß hervortraten. Außerdem hatte Kiba vorher schon gespürt, dass sich der Akasuna extrem angespannt hatte, als Deidara durch die Tür gekommen war. Und diese Anspannung hielt immer noch an. Kannte er ihn? Das würde ihm zumindest logisch vorkommen. Das Kakashi schon lange mit dem Unterricht begonnen hatte, hatte Kiba nicht wirklich mitbekommen. »Kiba.« Angesprochener zuckte leicht zusammen und sah nach vorne zu Kakashi. »Ja?« »Kannst du die Aufgabe lösen?« »Äm...« Ratlos starrte er in sein Englischbuch. Kakashi seufzte. »Pass in Zukunft besser auf!« Und schon suchte Kakashi nach seinem Opfer, das die Aufgabe lösen musste. »Deidara, willst du es mal versuchen?« Der Blonde sah kurz auf, nickte und sah in sein Buch. »Lies den Satz erstmal ohne die Lösung vor.« Erneut ein Nicken. »New Zealand (see) _______ by many as the home of adventure sports. New Zealand is seen by many as the home of adventure sports.« Kakashi lächelte. »Richtig. Aber das wundert mich eigentlich nicht, da du ja in England aufgewachsen bist.« Keine Reaktion seitens des Blonden. »Gut. Der nächste Satz. Sasori.« »It's the ideal place for all outdoor activities, and the same is true of neighbouring Australia. Snorkelling and diving in this part of the world (can / only / describe) ____________ as spectacular. Snorkelling and diving in this part of the world can only be described as spectacular.« »Sehr gut. Und der nächste Satz. Temari.« Deidara seufzte leise. Es war seltsam. Es war so verdammt seltsam für ihn! Aber auch gleichzeitig so verdammt schwer... »Close your eyes and... learn to see...« Langsam glitten seine Finger über die Tasten. Leise und langsam, jedoch kraftvoll erklang das Lied. »Take my hand and... try to feel...« Sein Blick zeigte Trauer und auch Reue. Ja, er bereute das alles so sehr! »Can you hear the silence? Can you see the light?« Schon seid Jahren drückte er seine Gefühle im Klavierspielen aus. Doch selten sang er dazu auch leise. Höchstens sprach er leise etwas, doch manchmal sang er auch, wenn ein Lied perfekt zu seinen derzeitigen Gefühlen passte. »I know it's hard to trust... I know it's hard to trust...« Wenige Sekunden lang verstummte er und man konnte nur das Klavier hören. »Come with me...« Leise summte er die nächsten Zeilen. Bisher hatte er sie nie verstanden, weshalb er auch nicht weiter wusste und es gab leider nirgendwo einen Songtext zu diesem Lied. »Can you hear the silence? Can you see the light?« Sein Spiel wurde noch kraftvoller. Das Lied wurde lauter. »I know it's hard to trust. I know it's hard to trust. I know it's hard to trust...«* Er musste sich zusammenreißen, um nicht noch anfangen müssen zu weinen. Aber leicht war dies leider nicht. Doch dies war dann auch nicht mehr möglich, da er unterbrochen wurde. Vor Schreck spiele er zwei falsche Töne und sah dann zur Tür, die nun offen stand. »Was tust du denn hier?« Sein Blick war fragend. »Du hast dich verbessert...« Der Rothaarige fixierte ihn mit seinen braunen Augen. »Aber als du damals nur fröhliche Lieder gespielt hast, war mir nicht so sehr zum heulen, Deidara.« Der Blonde sah auf das Klavier und strich mit seinen Fingerspitzen darüber. »Ich habe eben in den letzten zwei Jahren gelernt, meine Gefühle im Spiel auszudrücken, hm...«, flüsterte er leise. Sasori kam auf ihn und das Klavier zu und blieb daneben stehen. Deidara sah zu ihm hoch. Sasoris Ausdruck spiegelte leichte Trauer wider. »Was ist nur aus uns geworden, Deidara?«, fragte er leise. Der Blauäugige senkte wieder seinen Blick und starrte auf den Boden. »Ich weiß es nicht«, murmelte er. »Aber du bist eben nach Japan zurückgezogen und ich bin in England geblieben... dann irgendwann brach der Kontakt ab. Ich hätte nie gedacht, dich hier wieder zu sehen.« Leicht lächelte Sasori, auch wenn man es kaum sah, er tat es. »Rutsch ein Stück.« Deidara kam der Aufforderung nach und rutschte etwas zur Seite, damit sich Sasori hinsetzen konnte. Er sah auf die Tasten des Klaviers. »Hoffentlich kann ich es noch. Ich habe seid einer Ewigkeit nicht mehr gespielt.« Nach diesen Worten dachte der Rothaarige nicht weiter nach und begann zu spielen. Es war ein wunderschönes Lied. Etwas traurig, aber gleichzeitig auch irgendwie fröhlich. Einfach... unbeschreiblich. Deidara sah auf seine Finger und musste mit Tränen in den Augen lächeln. Ohne Weiteres begann er gleichzeitig mit Sasori auf demselben Klavier zu spielen. Er kannte das Lied. Es war IHR Lied. Das Lied, was sie gemeinsam geschrieben hatten. Als Sasori umgezogen war, hatte er es das erste Mal gespielt. Doch er konnte es nur gemeinsam mit Deidara spielen, da man dazu vier Hände brauchte. Ansonsten war es unvollständig. Damals wusste Deidara genau, was los war. Er wusste nicht einmal genau woher er es wusste, der Gedanke kam ihm einfach. Auch wenn er sich damals gewünscht hatte, dass es nicht so war, kam es so. »Love can be good, Love can be sad...«, murmelte er leise. »Sometimes be happy and sometimes be sad. But it can break you heart in two... When you love somebody...« »Who doesn't love you«, beendete Sasori seinen Satz. Beide beendeten das Stück und sahen sich an. »Du hast mich so verdammt gefehlt, Deidara.« »Du hast mir auch gefehlt, Sasori, hm.« Sasori lächelte und Deidara erwiderte das Lächeln. Es war seltsam wieder neben dem zu sitzen, den man liebte. Zwei Jahre konnten eine lange Zeit sein. Und wenn man dazu in dieser Zeit nichts von dem jeweiligen gehört hatte, stieg mit der Sehnsucht auch die Sorge an. Aber wenn man sich wiedersah, reichten meist Worte nicht, um das auszudrücken, was man sagen wollte. Für Sasori und Deidara hatte ihr Lied gereicht, um alles zu sagen. Ein leichter Wind wehte durch das offene Fenster. Die Sonne kam hinter den Wolken hervor und strahle die Beiden an, die dort bei dem Klavier saßen und sich küssten. *Song ist von unserer Schulband, wunderschön! *-* Wenn den jemand hören will, mir schreiben ;) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)