Aizens Idee(n) von Luca-Pyon (Grimmjow X Ulquiorra) ================================================================================ Kapitel 12: Lerne etwas zu schätzen ----------------------------------- „Auch wenn du jetzt nicht mehr hier wohnst, mir beim Aufräumen helfen könntest du doch trotzdem, oder?“ „Nein.“ „Ach komm schon, wenigstens ein bisschen!“ „Nein.“ „Warum nicht?“ „Nein.“ „Das war keine Frage die man mit 'nein' beantworten kann!“ Wäre Ulquiorra der Typ, der seine Emotionen offensichtlich zeigen würde, hätte er jetzt die Augen verdreht. Er wohnte nun schon seit einer Woche nicht mehr bei bei Grimmjow. Nachdem er 6 Tage weiterhin bei Grimmjow geblieben war, weil dieser zu diesem Zeitpunkt krank wurde, war er schließlich ausgezogen. Viel hatte sich nicht geändert. Auch wenn die beiden in unterschiedlichen Flügeln wohnten verbrachten sie weiterhin viel Zeit miteinander. Sie bearbeiteten zusammen Aufträge, aßen zusammen und schlugen die Zeit gemeinsam tot. Dadurch, dass Ulquiorra ausgezogen war hatten sich eigentlich nur zwei Dinge geändert: Grimmjow schlief nun alleine in seinem Bett (dadurch konnte er wieder ruhig schlafen, da er keine Seitenhiebe und Kissen ins Gesicht bekam) und sein Zimmer war wieder das reinste Chaos! Er versuchte zwar, die Arbeit auf Ulquiorra abzuwälzen, doch dieser weigerte sich einfach. „Ich habe aber keine Lust aufzuräumen.“ „Warum machst du denn dann alles unordentlich? Ist doch selbstverständlich, dass man danach wieder alles wegräumen muss.“ Verdammt, das hörte sich sehr logisch an. Grimmjow wechselte die Taktik. „Dann helfe ich dir auch nicht mehr.“ Ein leicht ungläubiger Blick seitens Ulquiorra. „Wobei hilfst du mir denn?“ Tja... gute Frage. Grimmjow überlegte. ...eigentlich war da nichts. Obwohl... doch eine Sache! „Dann koche ich nicht mehr.“ Das schien dann doch bei Ulquiorra zu ziehen. Denn wie bereits bekannt ist war Ulquiorra ein grausamer Koch und hatte sich mittlerweile an Grimmjows leckeres Essen gewöhnt. Er wollte nicht wieder sein eigenes, grausames Essen verzehren müssen. „Das zieht bei mir nicht.“ „Natürlich tut es das. Ich kenne dich mittlerweile gut genug um das zu wissen.“ „Behaupte doch nicht immer einfach so irgendwelche Di-“ Die Tür wurde aufgestoßen. In den Raum trat Aizen, hinter ihm Gin. „Noch nie was von anklopfen gehört?“ knurrte Grimmjow. „Wie war das?“ Aizens Lächeln schien die Luft im Raum gefrieren zu lassen. Dieses Gefühlt sorgte unwillkürlich dafür, dass sich Grimmjows Nackenhaare aufstellten und er seinen Blick ganz schnell senkte. „Ach nichts...“ „Das dachte ich mir.“ Das Lächeln hatte jetzt etwas selbstgefälliges. Im Gedanken sprach Grimmjow Morddrohungen aus. „Du kannst deine Energie dazu nutzen den neuen Auftrag zu erfüllen.“ Grimmjow sah ruckartig auf. Endlich ein neuer Auftrag! „Geht es darum jemanden zu töten?“ fragte er hoffnungsvoll. „Aber natürlich nicht. Du wirst mit Ulquiorra in die Menschenwelt gehen und ein paar Besorgungen machen“, sagte Aizen in einem Tonfall, als würde er ein Kleinkind tadeln. Grimmjow hatte das Bedürfnis ihm ins Gesicht zu schlagen, tat es aber selbstverständlich nicht. „Verstehe.“ Ulquiorra mischte sich lieber mal ein, da er befürchtete, dass Grimmjow sonst Aizen wirklich an die Kehle springen würde. „Gut. Hier ist die Liste.“ Nachdem er Ulquiorra die Liste in die Hand gedrückt hatte verließ Aizen mit dem schadenfroh grinsenden Gin den Raum. Also machten sich beide auf den Weg in die Menschenwelt. Als sie schließlich den Garganta verließen und den bekannten Park betraten merkten sie, dass heute etwas anders war. Leichter, lauwarmer Nieselregen legte sich auf die beiden Espada. Der Himmel war grau, doch etwas weiter am Horizont konnte man sehen, dass es dort ein wenig heller wurde. Es wehte ein leichter Wind, doch es war nicht kalt. Bei dem Wetter war niemand in Park zu sehen. Hinzu kam, dass es schon später Nachmittag war und diejenigen, die sich bei dem Wetter heraus getraut hatten waren längst wieder Zuhause. Doch die beiden Espada schritten seelenruhig durch den Park in Richtung Innenstadt. „Irgendwie schön. Mal etwas anderes.“ Der Schwarzhaarige gab einen zustimmenden Laut von sich. In Hueco Mundo, einer endlosen Wüste, regnete es nicht. Es wurde mal erzählt, dass es selbst dort mal geregnet habe, doch keiner der Espada, noch nicht einmal Barragan, war alt genug um das selbst erlebt zu haben. Schweigend liefen sie an den bekannten Plätzen vorbei, die jedoch im Regen und verlassen ganz anders wirkten als zuvor. Als sie schließlich die Innenstadt erreicht hatten stellten sie fest, dass es selbst hier so war. Man sah kaum Leute auf den Straßen. Ein paar Autos fuhren, doch die meisten Menschen blieben bei diesem Wetter Zuhause und verschoben ihr Vorhaben auf einen schöneren Tag. Der Regen war mitterweile dichter geworden und mit ihm auch die Wolken. Alles wirkte sehr düster und die Lichter in den Läden schienen wie die einzigen zuverlässigen Lichtquellen. „Beeil dich etwas Grimmjow. Ich weiß nicht, wann die Geschäfte hier schließen.“ „Jaja, hetz doch nicht so. Oder hast du Angst nass zu werden?“ „Unsinn.“ Mit nassen Haaren und triefender Kleidung betraten sie den Supermarkt. Wie schon beim letzten Mal holte Grimmjow einen Einkaufswagen und sie gingen gemeinsam durch die Gänge und packten alles was auf dem Zettel stand ein. Als Ulquiorra bei den Süßigkeiten stand und nach der Marke suchte, die Aizen aufgeschrieben hatte (im Gegensatz zu Gin machte er präzise Einkaufslisten) stand Grimmjow vor dem Zeitschriftenregal. Gelangweilt blätterte er durch einige Zeitschriften. Ein paar neue Autos, Sport und... was war denn das? Der Blauhaarige staunte über das Heft, das er gerade durchblätterte. Nnoitra hatte also Recht gehabt! Es gab wirklich Zeitschriften, wo sich Menschenfrauen halb nackt abbilden ließen! Auf so eine Idee kamen aber auch nur die Menschen. Diese Frauen mussten wirklich schwach sein. Starke Frauen wie Harribel und ihre Fraccion würden das niemals mit sich machen lassen. Aber Menschen dachten ja auch generell anders als Arrancar. Grimmjow zuckte mit den Schultern und wollte die Zeitschrift gerade wieder wegstecken, da kam ihm eine Idee. Mit dem Heft in der Hand schlich er sich von hinten an Ulquiorra heran, öffnete das Heft auf einer besonders aufreizenden Seite und hielt diese dann von hinten dem Cuatro vor die Nase. Ein paar Sekunden vergingen, in denen der Grünäugige nur blinzelte und zu erfassen versuchte, was er denn da jetzt vor die Nase gehalten bekam. Als er das schließlich realisiert hatte riss er Grimmjow das Heft aus der Hand und warf es ihm mit Schwung an den Kopf. „Was sollte das?“ Seine Augen blickten kalt in Grimmjows. „Das war doch nur Spaß. Schließlich musst du als Jungfrau ja auch mal in wenig mehr Haut sehen.“ Desinteressiert drehte sich Ulquiorra wieder um und suchte weiter nach den richtigen Bonbons. „Als ob ich so etwas nötig hätte...“ Als er die Bonbons schließlich entdeckte schnappte er sich ein paar Tüten, schmiss sie in den Einkaufskorb und ging weiter. Grimmjow folgte ihm grinsend. „Das ist ein ganz normales Bedürfnis. Dafür muss man sich doch nicht schämen. Du kannst ruhig zugeben, dass es dir gefallen hat, schließlich bist du so wie jeder Andere.“ Abrupt blieb Ulquiorra stehen und drehte sich um. Er stand nur wenige Zentimeter vor Grimmjow und sah ihm immernoch mit einem kalten Ausdruck in den Augen an. „Ich bin nicht wie andere, denen so etwas billiges gefällt. Oder hälst du mich etwa für so niveaulos?“ Seine Worte waren kaum mehr als ein bedrohliches Flüstern gewesen, Grimmjow hatte sie gerade noch verstehen können. Geschockt von Ulquiorras Reaktion brachte Grimmjow erstmal kein Wort heraus. So kalt und bedrohlich hatte er den Kleineren ewig nicht erlebt. Hatte er ihn denn so an seinem Stolz verletzt? Mit so einer Kleinigkeit? Beruhigend legte er eine Hand auf Ulquiorras Schulter. „Nein, das denke ich nicht. Ich wollte nur mal sehen wie du reagierst.“ Ulquiorra sah ihn einen Moment an, schüttelte dann seine Hand von der Schulter und lief weiter. Als sie schließlich alles zusammen hatten bezahlten sie und verließen den Supermarkt. Es regnete immernoch leicht und langsam wurde es immer dunkler. Die ganze Zeit über sprachen sie nicht ein Wort. Grimmjow versuchte zwar, ein Gespräch anzufangen, wurde aber immer wieder von Ulquiorra geblockt. Er hatte doch nichts schlimmes getan! Es war doch nur Spaß gewesen! Der Blauhaarige schüttelte verständnislos den Kopf. Wieder im Park hielt er Ulquiorra am Handgelenk fest. Sie waren wieder an der Bank angekommen, wo sie beide das letzte Mal zusammen gesessen hatten. „Lass uns wieder hier sitzen, als hätte sich nichts geändert.“ Ulquiorra schaute ihn kurz an und wollte sich gerade wieder abwenden, als Grimmjow noch leise nachsetzte „Bitte“ Der Schwarzhaarige sah kurz auf die Hand an seinem Handgelenk, dann nochmal in Grimmjows Gesicht und setzte sich schließlich. Der Andere setzte sich ebenfalls. Wie beim letzten Auftrag saßen sie dort. Doch dieses mal regnete es und das Schweigen war unangenehm. Der Blauhaarige warf einen Blick auf den Cuatro. Dieser schaute auf den Boden. Er sah irgendwie verletzt aus, fand Grimmjow. Also legte er eine Hand auf Ulquiorras Arm, was den Anderen dazu brachte ihn anzusehen. „Hör zu. Es tut mir wirklich Leid. Ich muss zugeben, dass das wirklich nicht meine schlauste Aktion war. Aber ich hätte auch nicht gedacht, dass du so darauf reagierst!“ Auch wenn Ulquiorra ihm die ganze Zeit in die Augen geschaut hatte so senkte er nun seinen Blick. „Schon gut. Du kannst es ja auch nicht verstehen...“ Das machte Grimmjow stutzig. „Warum hast du denn so reagiert? Erklärst du es mir?“ Der Grünäugige schien erst zu überlegen, entschloss sich aber zu einer Erklärung. „Eigentlich sind wir nichts wert. Wir sind alle nur Werkzeuge, erschaffen um unseren Zweck zu erfüllen. Für Aizen bedeuten wir nichts und wenn wir nicht mehr nützlich sind beseitigt er uns. Den anderen Espada bin ich auch egal. Sie machen sich nicht die Mühe, mich verstehen zu wollen und selbst wenn sie es tun würden, so würde es ihnen nicht gelingen mich zu verstehen.“ Er legte seine andere Hand auf Grimmjows Hand, die immernoch auf seinem Arm ruhte und schaute dem Sexta in die Augen. „Ich bin dir dankbar, weil du versuchst mich zu verstehen. Dir gelingt es nicht immer, aber immer öfter. Zum ersten Mal habe ich das Gefühl, dass mich jemand einigermaßen versteht. Und dann kommt so eine Aktion und verunsichert mich. Du sagtest ich wäre wie jeder andere.“ Grimmjow war sehr überrascht über diese Worte. Ulquiorra war ihm dankbar. Das hörte er nun auch nicht alle Tage. Und jetzt schämte er sich wirklich schon für seine Aktion und seine noch dümmeren Worte, mit denen er versucht hatte sich zu rechtfertigen. „Ich will einfach nur das Gefühl haben, dass du mich wertschätzt. Bisher war mir das bei allen egal. Aber du bist die Ausnahme. Ich möchte wenigstens bei dir das Gefühl haben, geschätzt zu werden.“ Der Sexta brauchte ein paar Sekunden um zu realisieren, was Ulquiorra gerade gesagt hatte. Schließlich lächelte er und sagte leise: „Natürlich schätze ich dich Ulquiorra. Mehr als die Anderen.“ Zwei grüne Augen sahen ihn an. Irgendwas schien sich in ihnen zu verändern. „Es ist schön das zu hören.“ Mit diesen Worten beugte er sich zu Grimmjow und legte etwas zögerlich sanft seine Lippen auf die des Anderen. Vollkommen perplex und erstarrt war Grimmjow nicht in der Lage zu reagieren. So plötzlich das auch kam war es wieder vorbei. Ulquiorra richtete sich auf und öffnete einen Garganta. Auf der Schwelle ins Dunkle des Gargantas blieb er stehen, drehte sich kurz zum immernoch erstarrten Grimmjow um und schritt dann voran ins Dunkel. Der Ganganta schloss sich und Grimmjow war alleine. Er spürte, wie ihm der Regen aus seinen nassen Haaren ins Gesicht lief. Versuchte, was gerade geschehen war zu verarbeiten. So saß er da bis der Mond durch die dichten Wolken schien und der Regen endlich aufhörte. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Fuuuh, Kapitel fertig! ^.^ Irgendwie ist es wieder eines dieser unproduktiven Kapitel, wo nicht wirklich was passiert (bis auf das Ende...) Ich hasse FFs, wo sich Charaktere, die eigentlich kaum zusammenpassen sofort küssen, deswegen habe ich diese FF so lange geschrieben, um die Situation so zu formen, dass es passt, weil ich dieses Pairing absolut liebe, obwohl die beiden so ungleich sind. Eigentlich hatte ich nicht vor, Ulquiorra Grimmjow jetzt schon küssen zu lassen, aber ich fand es passte gerade so gut. Tut mir Leid wenn diese Szene nicht so gut geworden ist, aber ich hab sowas bisher noch nicht geschrieben >.<' Gebt mir mal bitte eine Rückmeldung, ob euch das Kapitel gefallen hat oder ob ich es vielleicht nochmal abändern soll... *knuff* Danke an meine treue Leserschaft, die immer so schöne Rückmeldungen geben ^.^ Freut mich riesig~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)