Erzwungene Liebe kann auch andere Wege nehmen von Natsuko_chan (Zwischen Liebe und Freundschaft liegt nur ein schmaler Pfad (Kapitel 21 ONLINE!)) ================================================================================ Kapitel 8: Entscheidungen ------------------------- Kapitel 8: Entscheidungen +++++++++++++++++++++++++++++++++ ,Ich kann nicht, ich kann das einfach nicht!!!,‘ schallte ich mir. Gerade wollte der Priester die Frage wiederholen, als nur ein einziger Satz meine Kehle verließ...... Der letzte in diesem Moment. ++++++++++++++++++++++++++++++++ „Ja, ich will“, sagte ich sicher, war selbst erstaunt von der Stärke, die in meiner Stimme lag. Doch es überraschte mich, da ich aus Reflex gehandelt hatte. Das tat ich sonst nie, überlegte, bevor ich etwas sagte. Eigentlich wollte ich „Nein“ sagen, doch mein Geist gehorchte mir nicht, hinderte mich daran, das einzig Richtige zu tun. Aber ich wollte nicht aufgeben, wollte meine Aussage widerrufen, sagen, wie ich fühlte, doch wieder kam kein Wort über meine Lippen. Nur ein leises krächzen. Augenblicklich spürte ich Verzweiflung in mir aufsteigen, wusste nicht, was ich tun sollte, fühlte mich hilflos, wie noch nie in meinem gesamten Leben. Der Priester sprach an dieser Stelle auch schon weiter: „Nun denn, wollen Sie, Hatake Kakashi, die hier anwesende Uchiha Sayuri, zu Ihrer rechtmäßig angetrauten Ehefrau nehmen, so antworten Sie bitte mit: Ja, ich will.“ Ein eiskalter Schauer lief mir über den Rücken, verursachte eine Gänsehaut. Unwillkürlich zuckte ich zusammen. Durch das ganze Gefühlschaos in meinem Inneren vergaß ich völlig, dass Kakashi auch noch etwas dazu sagen musste, bevor es besiegelt war. Vorsichtig wagte ich einen kurzen Blick zu dem neben mir stehenden. Seine Haltung war angespannt, seine Züge ernst. Er überlegte, ließ sich Zeit mit der Antwort. Minuten verstrichen. Wieder verspürte ich das Entsetzten der Anwesenden. Niemand sprach auch nur ein Wort, sie warteten still auf die bevorstehende Antwort. Es herrschte Totenstille. Ich vernahm nur das ruhige Atmen Kakashis, vermischt mit den vorsichtigen Atemzügen der Anwesenden und der hastigen meiner Person. „Ja, ich will.“, sagte Kakashi nach endlosen Minute der Stille und durchbrach sie somit. Augenblicklich erstarrte Ich . Der Angstschweiß stand mir auf der Stirn geschrieben. Ich hatte das Gefühl, mir wurde der Platz zum Atmen genommen, dass die Klauen des Schicksals meine Kehle im Griff hatte, sie mit jeder weiteren Sekunde mehr umschloss, ihren Griff festigte. Für mich war diese Antwort mein Untergang. Da berührte etwas warmes meine Hand, ließ mich aus meiner Starre lösen. Kakashi schaute mich aufmunternd, schmunzelnd zu mir herunter und deutete neben sich. Da stand doch tatsächlich Yutsuko in voller Polizei Ausrüstung und hielt das Kissen mit den Eheringen in der Hand. Nachdem das hier vorbei war, würde sie bluten. Das schwor ich ihr. Doch bevor ich darüber nachdenken konnte, wie ich sie am besten foltern würde, ergriff Kakashi meine Hand und steckte mit den kleinen goldenen Ring an den Ringfinger. Kurz schreckte ich unter seiner Berührung auf, doch ließ ich es ohne weitere Reaktion geschehen. Abwartend sah er mich nun an, hatte meine Hand immer noch im Griff, als wollte er mir sagen, es sei alles gleich vorbei, als wollte mich damit aufmuntern. Doch das funktionierte nicht. Eher steigerte sich meine Angst zu Panik. Mit zittrigen Fingern ergriff ich den kleinen, verbliebenden Ring. Ich hatte alle Mühe ihn festzuhalten, da ich keinen klaren Gedanken fassen konnte, nicht wusste, was ich hier eigentlich gerade tat. Doch ich schaffte es. Die Wärme, die von Kakashis Händen ausgingen, beruhigte mich ein wenig. Mein schneller Herzschlag, verringerte sich. Ruhe stieg in mir auf. Und ich wusste, das es Kakashi war, der diese angenehme Ruhe ausstrahlte. Ich war ihm unendlich dankbar dafür. Recht schnell schaffte ich es nun auch, den Ring an Kakashis Finger zu positionieren. Nun hob ich den Blick, sah in Kakashis schwarzen See, der mit Hoffnung und Ermutigung gefüllt war. All die Zeit, in der wir uns nur stumm ansahen, ließ er meine Hände nicht los. Im Hintergrund hörte ich nur das Klatschen meiner beiden Verwanden und der restlichen Anwesenden. Da tat Kakashi etwas, das ich ihm bis heute nicht verziehen habe. Langsam beugte er sich zu mir herunter. Sein Gesicht kam meinem immer näher. Ich spürte seinen warmen Atem auf meiner Haut. „Verzeih‘„, hauchte er noch, ehe sich seine Lippen auf die meinigen legten. Sofort verkrampfte ich mich. Ehe ich begriff, was er hier gerade tat, legte er seine Hand auf meinen Rücken und hielt meinen Nacken fest im Griff. Im Nachhinein hätte ich ihn am liebsten Krankenhaus reif geprügelt, doch in dieser Situation wusste ich mir nicht zu helfen, als nichts zu tun. So hob ich nur meine Hände, drückte sie gegen Kakashis Brust, doch er hielt mich fest, bewegte sich kein Stück. Doch nach einer gefühlten Ewigkeit, löste er sich von mir. Seine Hände, verzogen sich wieder zu seinem Körper. Er schmunzelte und hauchte mit leise ins Ohr: „Willkommen in deinem neuen Leben Hatake Sayuri“ Ich dagegen starrte ihn nur entgeistert an. Langsam schlich sich der Begriff seines Tuns und seiner Worte in meinen Verstand. E-Er hatte mich geküsst!!!!, I-Ich hatte einen neuen Nachnamen!! Als mir das klar wurde, wurde ich feuerrot im Gesicht, sowohl aus Scham, als auch aus Wut. Wie konnte er es wagen! Klar küsste man sich nach so einer Zeremonie, wenn man sich LIEBTE, doch das taten wir nicht. Dieser notgeile Heuchler!!! Meine Hand zuckte gefährlich. Nur unter Mühe schaffte ich es sie ruhig zu halten. Andernfalls würde ich mich vergessen. Von meinen Gedanken, ließ sich in meinem Gesicht jedoch nichts erahnen. Ich lächelte nur gezwungen, doch würde ich jetzt am liebsten weinend rausrennen oder Kakashi eine reinhaun wollen. Nach einer Weile wandten Kakashi und ich uns noch einmal dem Priester zu, der da so verlassen und unsicher da vor uns stand. Das Ganz muss ihn aber auch gewundert haben. Sicher hat er auch schon bemerkt gehabt, dass dies keine „normale“ Zeremonie war. So schaute er uns auch an. Sein Blick triefte geradezu vor Misstrauen über diese Situation, als er uns stumm musterte. Sagen tat er nichts. Noch nicht einmal, als wir uns notgedrungen bedankten und ihn verabschiedeten. Schließlich ging er und ich war mehr als nur froh darüber seine vorwurfsvollen und stechenden Blicke nicht mehr ertragen zu müssen. Stumm seufzte ich und atmete erleichtert aus, als der alte Mann aus unsere Hör-und Sichtweite verschwand. Etwas entspannter wandte ich mich nun noch einmal an den Hokage. „Danke schön, dass sie sich die Zeit genommen haben, um hier zu sein, Sarutobi-sama.“, Ein Lächeln zierte meine Lippen. Dieses Mal jedoch war es ein ehrliches. Dieser Mann war so freundlich, strahle Ruhe, Selbstbeherrschung und Vertrauen aus. Von der permanenten Nettigkeit ganz zu schweigen. Das Dorf konnte froh sein, solch einen Hokage zu haben. „Das ist kein Problem. Es tut mir leid, dass euch Beiden solches widerfahren musste, doch hoffe ich, dass Ihr das Beste aus dieser Situation macht. Ich wünsche Euch viel Glück dabei.“, meinte der alte Mann, mit gesenkter Stimmlage. Ich konnte aufrichtiges Mitleid seinen Augen erkennen. „Ja, danke schön, Hokage-sama“, antworteten wir ihm gleichzeitig und verbeugten und leicht. Nun drehte auch er sich um und ging. Yutsuko folgte seinem Beispiel, legte mir im Vorbeigehen eine Hand auf die Schulter und ließ mich ihren Blick auffangen. Er sagte so viel aus, wie: Es tut mir leid, wir reden später“ Na klasse! Mein Onkel war auch schon verschwunden. Nun waren nur ich, Kakashi und Tekka hier. „So, ihr Beiden. Ich hab uns einen Tisch reserviert. Ich hoffe, ihr habt Hunger.“, meinte er fröhlich. Ich seufzte lautlos, ehe ich mich mein Magen verraten konnte. ,So ein Mist‘, dachte ich nur. Ich konnte das triumphierende Grinsen auf Tekkas Gesicht schon förmlich riechen, bevor ich es sah. Kakashi stand nun lässig neben mir, die Hände in den Hosentaschen vergraben und schmunzelte. „Na, dann lasst uns mal los gehen!“ Und schon bewegte sich mein Bruder zum Ausgang. Geschlagen folgte ich ihm. Das Restaurant war nicht weit entfernt, was hieß, dass uns nicht viele Leute sahen. Die, die uns sahen, schenkten uns verwunderte Blicke. Kaum angekommen, fragte uns ein Kellner nach unseren Bestellungen. Seine Blicke blieben mir dabei nicht verborgen. Bei solchen Typen könnte ich kotzen oder ihnen zumindest eine reinhauen. Doch ich durfte ja nicht, verzog nur angeekelt das Gesicht. Doofer Stolz!! Als wir dann auf das Essen warteten, versuchte Tekka ein Gespräch mit uns anzufangen, dass er am Besten gleich gelassen hätte. „Habt ihr schon eine Vorstellung wegen eurer neuer Wohnung?“, fragte er munter drauf los. Ich tank gerade einen Schluck Tee, als ich mich lauthals an der heißen Flüssigkeit verschluckte. Kakashi starrte ihn nur entgeistert an. Das würde ich wahrscheinlich auch, wenn ich nicht so bemüht gewesen wäre, nicht an meinem Tee zu ersticken. Was hatte er gerade gesagt? Zusammenziehen?, eigene Wohnung?, kein Tekka mehr, nur 100% Kakashi? Jeden Tag??!!!! Das hielt doch noch nicht einmal der geduldigste Mensch aus! Wieso also ich?! „D-Das Testament sagte nichts von zusammenziehen, wieso also?“, fragte ich gespielt besonnen. „Das Testament nicht, aber euer Ehevertrag“, flötete er. Ich wollte gerade antworten, da fuhr mir Kakashi über den Mund. „Was steht noch in dem Vertrag?“ Er schien böses zu ahnen, genauso wie ich. Der Vertrag war vorgefertigt worden, da konnten wir also nichts dran ändern. Tekkas Mine wurde ernst und in seinen Augen lag ein trauriger Glanz. „Das hat nichts mit dir zu tun, Kakashi. Ich werde dies nachher mit Sayuri allein besprechen.“ Kakashi nickte nur, senkte den Kopf und wandte sich wieder seinem Buch zu. Ich dagegen kam mir gerade etwas überflüssig vor und versank wieder in meinen Gedanken. Das Essen schmeckte köstlich und wir bekamen den Nachtisch sogar extra, wegen unsres Aufzuges und weil wir Uchiha waren. Die Uchiha waren hier Stammgäste. Naja zumindest Tekka und ich waren Uchiha. Obwohl, ich nicht mehr Uchiha hieß. Aber ich war eine gebürtige Uchiha. Das reichte. Außerdem wussten die Leute das mit der Namensänderung noch nicht. Und es würde noch eine Ganze Weil dauern, wenn sie es überhaupt erfuhren. Nach dem Essen verabschiedeten wir uns von Kakashi und gingen nach Hause. Der Tag war echt anstrengend gewesen und ich war froh endlich aus diesem Kleid raus zu sein. In Unterwäsche tapste ich leise zum Zimmer meines Bruders und lugte durch den kleinen Spalt in sein Zimmer herein. Tekka zog sich gerade seine Hose aus und wollte sich schon seiner Boxershorts entledigen, als ich blitzschnell die Tür öffnete und ihn einfach umrannte. Mit einem ordentlichen >Buff<, landeten wir beide auf seinem Bett. Er keuchte nur einmal kurz auf, als er auch auch schon geschlagen gab. Ich bleib einfach grinsend auf ihm liegen und genoss die Wärme die-und den Geruch, der- von ihm ausging. Ich liebte es einfach mit ihm zu kuscheln und hatte dabei lieber Hautkontakt, da ich mir dann behütet vor kam. Komischer Gedanke, das wusste ich. Wenn uns so jemand sehen würde, würde der Jenige denke, wir ständen uns näher, als bloße Geschwister. Doch das stimmte nicht. Ich hatte Tekka einfach nur lieb und wollte bei ihm bleiben, obwohl ich wusste, dass das nicht für immer ging. Eben genannter griff dann doch nach meinen Oberarmen, setzte sich auf, legte mich in seinen Schoß und streichelte mir über die Haare. „Mensch, Sayuri, du sollst mich nicht immer so anspringen! Du weißt, dass ich das nicht leiden kann!“, versuchte er es im strengen Ton, doch ich wusste, dass er es nicht ernst meinte. „Du hättest ja was machen können.“, meinte desinteressiert ich nur und gähnte herzhaft. 
„Bei dir kann niemand was machen, du kleines Monster.“ Dabei kniff er mich in die Seite. „Aua!“, protestierte ich. „Tja, das hast du verdient!“, grinste er fies. „Baka!“ Ich schmollte und drehte mich auf die Seite, so das Tekka nur noch meinen Rücken im Blickfeld hatte. Ihn jedoch schien das nicht im Geringsten zu stören. Seinerseits vernahm ich nur ein leises Kichern. „Kann ich heute bei dir schlafen, Nii-san?“ Fragte ich leise und gähnte schon wieder leicht. Ich hatte keine Lust aufzustehen, blieb einfach träge liegen und genoss die Wärme.
„Na, gut, aber nur ausnahmsweise“ Zum Ende hin wurde sein Ton tadelnd. „Ist gut.“, nuschelte ich. Und ich wusste, dass er bei meinem Anblick lächelte. Ich bekam mein Umfeld schon nicht mehr mit, stand schon mit einem Bein auf der anderen Seite. Das hatte ich nicht nur der Müdigkeit zu verdanken, sondern auch meinem Bruder, der mir die ganze Zeit durchs Haar führ und meinen Nacken kraulte. Kurze Zeit später war ich eingeschlafen. ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------ Zu diesem Mission konnte ich nur ein sagen: Es war mehr als nur langweilig. Ich, Tenzou und Kakashi standen hier schon seit gut drei Stunden vor dem Ratszimmer des Sandaime. Nichts passierte. Der Hokage und die Ältesten besprachen etwas mit dem Daimyo. So wie ich es verstanden hatte, ging es um den Friedensvertrag mit Mizu-no-kuni. Es fehlte nur noch eine Person. Und dafür waren wir hier. Nur um zu sehen, ob es die erwünschte Person war und ob diese auch gut hergefunden hatte. Ich war zwar nicht müde, hatte viel und gut geschlafen, doch hatte ich verschlafen, weswegen mich der Hunger schon fast umbrachte, da ich nicht gefrühstückt hatte oder es besser gesagt nicht gekonnt hatte. Immer wieder leise machte sich mein Magen bemerkbar. „Iss doch endlich was, wenn du schon Hunger hast!“, sagte Tenzou etwas genervt. „Ich kann aber nicht!“, keifte ich zurück. Wie sollte es anders sein, zuckte der Gute erneut zusammen. „Is‘ ja gut“, murmelte er noch eher zu sich selbst. Da mischte sich aber nun auch Kakashi ein. 
„Wir halten hier die Stellung. Kauf‘ dir ruhig was. Das wird eh niemand bemerkten“, meinte Kakashi in lässigen Tonfall, während er, mit einer Hand in der Hosentasche, sein Icha-Icha Paradise las. Ich schüttelte nur den Kopf, hatte keine Lust unnötig zu streiten. Mir ging es nicht gut. Vielleicht lag es an der Aufregung gestern, doch mir war spei übel. Mein Kopf platzte schon regelrecht. Abgesehen von den Magenkrämpfen ging es mir aber einiger Maßen gut. Da überkam mich aber doch die Übelkeit und ich rannte einfach den langen Gang entlang, schaute nur nach unten, in der Hoffnung, die Toilette bald erreicht zu haben. Ich konnte durch die Maske hindurch sowieso nicht so gut sehen, doch auch noch auf dem Boden zu schauen, während ich rannte, war ein großer Fehler, wie ich wenige Minuten später auch schon feststellen durfte. Ich rannte in etwas weiches hinein, riss es mit mir zu Boden. Durch den Aufprall wurde mir kurz schwarz vor Augen, doch als ich einen wieder -einiger Maßen- klaren Blick hatte, erkannte ich, wen ich da umgerannt hatte: Es war Yuuno. Na klasse. Schon fast Panisch sprang ich von ihm herunter, stand zwar auf den Beinen, doch konnte ich das Gleichgewicht nicht halten und fiel nach vorne über. Yuuno reagierte doch sichtlich schnell und fing mich auf. Er roch angenehm, nach Magnolie. Weiter sollte ich jedoch nicht denken können, da ich das Bewusstsein verlor. ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------ Ich lag auf etwas warmen, es roch gut und ich wollte einfach liegen bleiben. Also ignorierte ich die unangenehmen Magenschmerzen und rollte mich murrend auf die andere Seite. Dort wurde der Geruch intensiver. Ich seufzte wohlig auf und vergrub meinen Kopf in dem wichen Stoff des etwas. Plötzlich spürte ich eine kalte Hand, über meine Haare streichen. Aus weiter Ferne sprach eine Stimme zu mir. „Na, wach Schönheit? Soll ich dir was zu Essen holen? Du scheinst einen Kreislaufkollabs gehabt zu haben, also was sagst du?“ Die Stimme klang samtig weich und war angenehm zu vernehmen. Langsam blinzelte ich. Das einzige, was ich sah, war Schwärze. War ich etwa blind geworden?! Doch da bewegte sich meine Unterlage und mein Kopf kugelte ein Stückchen weg. Da erkannte ich helles Licht. Schützend hielt ich mir die Hand vor die Augen. „Ich heiße Sayuri, verdammt noch mal!!“, brummte ich verstimmt, zu der Person gewandt. „Ich weiß, nur ich finde deinen Namen zwar passend, doch ist er für mich nicht der Richtige.“ Die Person kicherte leise. Als sich meine Augen einiger Maßen an das Licht gewöhnt hatten, nahm ich den Arm runter und sah das Gesicht Yuunos. Er trug ein spöttisches Lächeln im Gesicht. Da fing mein Herz wieder an, fast in meiner Brust zu zerspringen. Mir stieg die Schamröte ins Gesicht, als ich daran dachte, dass Yuuno mich gerade bei einem Kreislaukollabs erlebt hatte, ich in seine Arme gefallen war, er mich wahrscheinlich hier her getragen hatte und das ich nu auf seinem Schoss lag. Doch so einfach würde ich es ihm nicht machen. Auf jeden Fall würde ich ihm dafür nicht danken! Ich versuchte noch einmal mich zu sammeln, verdrängte meine Gefühle und machte der gespielten Abneigung für ihn Platz. „Wie lange bist du schon hier?“, fragte ich ihn misstrauisch. Er zuckte nur mit den Schultern. „Ich würde sagen, die ganze Zeit.“, meinte er gelassen und strich mir weiterhin durch mein schwarzes Haar. „Du hast wunderbar weiche und duftende Haare,weißt du das?“ Er beugte sich ein wenig zu mir herunter. Sein Ton war weich und er sprach sanft zu mir. Mein Herz machte bei dieser verführerischen Stimmlage einen Hüpfer. „Hör auf damit!“ Ich nahm seine Hand von meinen Haaren „Such dir jemand anderes, den du die ganze Zeit hinterher sabbern kannst. Ich lass mich nicht so einfach rumkriegen!“ Ich versuchte wütend zu klingen und schaffte es teilweise auch, doch dies schien ihn wenig zu interessieren. „Das habe ich auch schon bemerkt.“ Das Ganze amüsierte ihn anscheinend auch noch! Aber nicht mit mir!
 „Willst du nun etwas essen? Ja oder nein?“ „Beantworte mir erst eine Frage“ In seinem Gesicht spiegelte sich Überraschung. „Und die wäre?“ „Was ist mit der Mission?“ „hä?“ Er wusste nicht, was ich meinte, doch nach kurzer Überlegung kam er selbst drauf. „Ach so. Ja. Ich war zu spät und musste mich beeilen. Da bist du gegen mich gerannt und bist auf einmal ohnmächtig geworden. Ich hab dich erst mal in dieses Gäste Zimmer gebracht. Dann bin ich kurz zurück gegangen, um deinen Teamkollegen die Sache zu erklären. Diese haben dann meinem Vater bescheid gesagt.“ Ich hörte ihm ruhig zu, beobachtete seine Mimik, studierte sie eindringlich. „Die Mission ist für dich gelaufen. Die nächste Woche wirst du zu Hause bleiben. Ich habe dich untersuchen lassen. Tut mir leid“ Bedauern machte sich in seinem Blick breit. Na super! Nicht nur, dass ich solch eine Demütigung durchleben durfte, nein. Jetzt dachte Yuuno auch noch, ich wäre schwach. Verdammt, dieser Tag war echt beschissen!! „Ja, ich hab Hunger“, wisperte ich schwach. Ich konnte einfach nicht mehr,fühlte mich ausgelaugt und müde. Der Stress gestern war wirklich zu viel für mich gewesen. Die Schmerzen wurden auch immer schlimmer. Wenn ich in der nächsten Stunde nichts zwischen die Zähne bekam, würde ich wieder umkippen, dessen war ich mir bewusst. „Wie du wünscht. Ich bin gleich wieder da.“Kurz strich er mir noch einmal über die Haare, hob meinen Kopf vorsichtig an, griff sich ein Kissen und legte ihn vorsichtig darauf. „Danke“, flüsterte ich noch, ehe mir auch schon die Augen zufielen. Ich wurde durch ein Permanentes Klopfen geweckt. Es hallte in meinem Kopf wieder, wie in einer leergeräumten Wohnung. Lange hielt ich dieses nicht aus, griff schon bald nach dem Ursache, die dieses Klopfen erzeugte und funkelte jene Person todbringend an. „Ah, da bist du ja wieder. Willkommen unter den Toten.“, meinte die Person spottend. Ich sah ganz deutlich, das sie grinste. „Lass die Scheiße, Kakashi!!“ „Jap, du bist wieder die Alte. Wie geht‘s dir?“ Seine Stimme klang gleichgültig, doch hörte ich einen Hach Besorgnis in ihr. Die Kopfschmerzen waren eher schlimmer, statt besser geworden. Ich hielt mir den Kopf. „Es geht. Was machst du hier?“, fragte ich zerknirscht. „Yuuno musste weg, da die Versammlung vorbei war. Er hat mich gebeten, nach dir zu sehen. Geht es dir wirklich gut?“, Den letzten Satz sprach er ungläubig aus. „Was ist rausgekommen?“Ich versuchte abzulenken, wollte nicht, dass er sich Sorgen machte, doch das war nur seine Aufgabe, ich glaubte ihm nicht. „Sayuri!“ Er wurde wütend. Bei diesem Ton, war es besser, die Wahrheit zu sagen. „Nein, nichts ist gut.“, wisperte ich kleinlaut. „Was ist los?“ , fragte Kakashi eindringlich, hob mein Kinn, welches ich gesenkt hatte, an, um mir in die Augen schauen zu können. „Ich hab Hunger!“, meinte ich quengelig. Da ließ er los und fing lauthals an zu lachen. „Natürlich. Yuuno hat dir etwas besorgt. Warte,“ Er beugte sich vor, zu dem Tisch, der vor dem Bett stand und nahm eine Bento Box von eben diesem. Sofort reichte er sie mir. „Am besten, du bleibst die Tage bei mir. Dein Bruder wurde heute morgen wieder zu einer Mission gerufen und ist schon aufgebrochen. Dein Onkel hat keine Zeit“ „Na, schön“, meinte ich nur beleidigt. Ich wettete mein Onkel hatte andere Sachen zu tun und wollte mich nicht bei sich haben, da ich ihn sonst behindern würde. Oder er nahm wegen der Polizeiarbeit Rücksicht auf mich, wollte mich nicht daran erinnern. Ich tippte auf zweites. Kakashi lächelte nur und legte mit plötzlich eine Hand auf den Kopf. „Komm iss“ Er hielt mir das Weiß eingepackte Bento hin. Ich ergriff dieses auch recht schnell, doch zögerte ich kurz. Ich bemerkte es erst jetzt, doch Kakashi verhielt sich merkwürdig. Ich seufzte. „Kakashi, was ist los?“ Verwundert hob er den Blick von seinem Buch. „Was meinst du?“, stellte er die Frage an mich. „Genau, das frage ich dich. Du verheimlichst mir doch etwas. Raus damit.“ Ertappt verstaute er das Buch in seiner Hosentasche. Doch dann schmunzelte er leicht. „Ich weiß nicht, aber ich hätte da schon eine Wohnung, die dir gefallen könnte“Ein verräterisches blitzen, tauchte in seinen Augen auf. Ich jedoch traute dem Frieden nicht. „Wo liegt sie?“ Genau das schien das Problem zu sein. Er zögerte kurz, ehe er weiter sprach. „Ich habe mich schon umgehört, doch konnte ich keine freie Wohnung in der Nähe des Uchiha-Viertels finden. Diese Wohnung liegt nahe dem Hokageturm im Westen von Konoha.“ „Aber, das ist das andere Ende, bei dem das Viertel liegt!!“ So weit wollte ich dann doch nicht von meiner Familie wegziehen. „Schon, aber in diesen Wohnhaus wohnen auch drei meiner Kameraden. Ich weiß nicht, ob du sie kennst, aber es wäre sehr günstig für mich dort hinzuziehen, natürlich auch für dich. Du könntest neue Kontakte knüpfen und so weiter. Außerdem ist die Wohnung etwa doppelt so groß, wie meine hier.“ Er zeigte mit der Hand in den Raum. Aber Moment! Ich war bei Kakashi zu Hause? Da erst schaute ich an ihm vorbei und tatsächlich! Es war seine Wohnung. Zumindest glaubte ich das. Dies hier schien das Schlafzimmer zu sein, da ich in einem großen Bett befand, und es in der Mitte der Wand einen Kleiderschrank gab, von dem nicht weit vom Bett entfernt auf dem Nachtschränkchen ein Wecker und das Bild von Kakashis altem Teams war. Darauf erkannte ich Kakashi, Obito und den Yondaime Hokage, Minato Namikaze. Wer jedoch das Mädchen rechts neben Obito war, wusste ich nicht. Kakashi, der meine Verwunderung anscheinend zu bemerkt schien, erklärte mir die Situation nur schnell. „Die Mission war vorbei und da du geschlafen hattest, habe ich dich zu mir nach Hause genommen, da keiner deiner Familie Zeit fand. Aber keine Sorge, du wirst es überleben.“ Da lag wieder die allseits bekannte Belustigung in seiner Stimme. „Das hoffe ich.“, murmelte ich nur, während ich wie paralysiert auf das Bild starrte. Obito. Jahrelang verdrängte Erinnerungen kamen wieder in mir hoch, erschienen mich zu erdrücken. Es fühlte sich an, als ob, auf meinen Schultern das Gewicht, all meiner Erinnerungen mit Obito, lasten würde. Ich fing an zu zittern, meine Lippen bebten. Ein Glück konnte ich die Tränen, die sich unaufhörlich einen Weg über meine Wangen suchen wollten, unterdrücken. „Hey, was ist denn los?“, sanft legte er seine Hand auf meine Schulter und schaute mich an. Ich wusste nicht, wie ich es ihm erklären sollte, am besten gar nicht. Also tat ich das , was ich -dank meines übergroßen Stolzes- am besten konnte : Vom Thema ablenken. „Ich“, begann ich und nahm nebenbei seine Hand, vom meiner Schulter „hab nur Hunger.“, meinte ich und versuchte es nebensächlich klingen zu lassen, obwohl ich mich immernoch kaum unter Kontrolle hatte, ließ mir jedoch nichts anmerken. Schon schlimm genug, dass ich, wenn auch nur fast,angefangen hatte zu heulen. Doofe Gefühle! Konnte man die nicht mal ausstellen?!‘, dachte ich nur ein wenig genervt, während ich das Bento auf meinem Schoß öffnete. Kakashi, der immer noch verwundert neben mir saß, erhob sich nun. Am Türrahmen angekommen, drehte er sich noch einmal zu mir um. „Ich mach uns mal Tee, welche Sorte möchtest du?“ Gelassen verstaute er seine Hände in den Hosentaschen. „Ist mir egal, rate einfach. Ich wette, dass du das hinbekommst. Kennst dich doch sonst so gut mit den Bedürfnissen der Frauen aus“ Ich zwinkerte ihm zu. Nur ganz kurz weitete sich sein Auge, ehe er -wie ich vermutete- in die Küche verschwand. Kurz darauf hörte ich auch das Geräusch des Wasserkochers und ließ mich mit einem lauten Seufzer zurück in das weiche Kissen hinter mir fallen, welches, wie auch der Rest des Bettes, nach Kakashi roch. Es war mir mehr als unangenehm hier einfach in einer fremden Wohnung zu sitzen und sich von jemand anders versorgen zu lassen. Aber wenn ich jetzt aufstand, würde ich von Kakashi einen Vortrag von etwa einer Stunde über das Benehmen in bestimmten Situationen, hören. Das musste ich auch schon einmal auf einer Mission, auf der ich ziemlich schwer verletzt wurde, anhören. Ich wollte mir nicht noch einmal anhören, wie wichtig Zusammenhalt in einer Gruppe war, dass Stolz nicht das wichtigste der Persönlichkeit war und dass man sich von anderen helfen lassen musste, wenn man selbst dazu nicht in der Lage war. Das war echt nicht nötig. Aber einfach so einen Teil meines Stolzes zurücklassen, wollte ich auch nicht. Also beschloss ich einfach liegen zu bleiben und abzuwarten. Den Dank würde Kakashi, wenn dann, am Ende der Tage bekommen. Schnell befreite ich mich von diesen quälenden Gedanken und fing an mein Bento zu essen. Doch ich aß nicht viel, da ich schon nach einer kleinen Weile keinen Hunger mehr verspürte. Endlich verschwanden die Krämpfe und Bauchschmerzen. Das, noch nicht einmal bis zur Hälfte gegessene Bento stellte ich kurzerhand auf den Tisch vor mir und fuhr mir mit der Hand durch die Haare. Ich war furchtbar müde und fühlte mich ausgelaugt. Da kam auch schon Kakashi mit zwei Bechern Tee aus der Küche. „Ich hoffe, du magst Jasmin.“ Er reichte mir einen der Becher und setzte sich neben mich auf das Bett. Es herrschte Schweigen. Kein erdrückendes und doch war es unangenehm. Keiner von uns wusste, was er sagen sollte, bis Kakashi den Anfang machte. „Hat dir das Bento nicht geschmeckt?“ Verwundert schaute er auf das-noch fast volle-Bento. „Doch, ich hab nur keinen Hunger mehr“, murmelte ich und nippte an dem Tee. Er schmeckte gut und schmiegte sich wie Balsam um meinen rauen Hals. „Ach so, in Ordnung. Dann stell ich es dir für Morgen in den Kühlschrank.“ „ ...“ „Ach, was ich dir noch sagen wollte, ich habe Morgen einen Termin für die Wohnungsbesichtigung bekommen. Ist das in Ordnung für dich?“ „Ja.“ „Gut“ Wieder herrschte Schweigen. Ich senkte den Kopf und schloss die Augen. Die Übelkeit kam schon wieder in mir hoch. Sofort spürte Kakashis Blicke auf mir. „Was ist los? Dir scheint es nicht sehr gut zu gehen. Hast du Fieber?“ Verwundert hob ich den Kopf, als Kakashi mit eine Hand auf die Stirn legte. „Ja, hast du. Warte kurz, ich hol‘ dir noch‘ne Decke. Leg dich hin.“, meinte er und drückte mich ins Bett zurück. Seufzend ergab ich mich meinem Schicksal. Ich hatte keine Kraft mich zu wehren, wollte nur noch schlafen. Also schoss ich die Augen und kuschelte mich in sein Kissen ein. Nur am Rande, nahm ich wahr, wie er mir die Decke um die Schultern legte, bevor ich völlig in meinen Träumen verschwand. Als ich am nächsten Morgen aufwachte, war es nicht so still wie sonst. Ich vernahm ein leises Gespräch. Doch ich erkannte nur eine der beiden Stimmen. Kakashis. Die andere war mir fremd. Langsam schlug ich die Augen auf und wurde sogleich von einer Lichtflut begrüßt. Grummelnd drehte ich mich auf die andere Seite. „Oh, sie ist wach!“, vernahm ich die männliche, tiefe Stimme der zweiten Person. Die Matratze senkte sich ein Stück, als Kakashi sich darauf setzte. Er legte mir eine Hand auf die Schulter. „Wie gehts dir?“, fragte er leise. „Nicht besonders gut,aber besser.“ Ich war froh, überhaupt ein Wort herausbekommen zu haben, da sich meine Stimme, rau und gebrochen anhörte. Schon wieder spürte ich Kakashis Hand auf meiner Stirn. „Dein Fieber ist aber verschwunden. Das ist gut.“, meinte er nur in aufmunternden Ton. Das ließ mich lächeln. Schon wie so oft, fragte ich mich, wie er immer so unbeschwert leben konnte. Ich drehte mich wieder auf die andere Seite und sah Kakashi, der noch in Schlafsachen auf dem Bett saß und mich still musterte. „Wie lange habe ich geschlafen?“, murmelte ich leise und kuschelte mich weiter in die Decke hinein. „So ungefähr 3 Tage.“ „Wie bitte?!“,Sofort schoss ich aus meiner liegenden Position auf und starrte ihn entgeistert an. Er fing jedoch nur an schallend zu lachen. „Nein, nur einen Tag.“, vernahm ich wieder die zweite Stimme. Da schaute ich auf. Vor dem Bett stand ein Schwarzhaariger Mann, dessen Haare er sich zu einem Zopf nach oben gebunden hatte und dessen Gesicht drei lange Narben aufwies. Ansonsten war er mittelgroß und trug, bis auf sein Netzshirt, die reguläre Shinobi Uniform. „Ich bin Shikaku Naara. Kakashi-san hatte mich gebeten vorbei zu kommen und nach dir zu sehen.“,stellte er sich vor. „Da hast du dir aber was eingefangen. Es scheint so, als hättest du eine Magendarm Grippe. Dazu kommt noch eine deftige Erkältung. Ehrlich gesagt wundert es mich, dass du das nicht schon längst bemerkt hast, geschweige denn, nicht jede Minute auf der Toilette verbringst.“ Er verschränkte die Arme vor der Brust und musterte mich eingehend.Doch ich konnte ein amüsiertes Funkeln in den Schwarze Augen erkennen. „Was Shikaku-san dir damit eigentlich sagen will, ist, dass du deine Periode bekommen hast und das Essen von vor drei Tagen nicht vertragen hast.“, mischte sich Kakashi ein. Ich schaute nur verwirrt von ihm zu Shikaku und wieder zurück. Ah ja,Okay.... So ganz verstand ich das Ganze nun auch nicht und eigentlich Interessierte es mich auch nicht im Geringsten. Innerlich zuckte ich nur mit den Schultern „Ich muss dann wieder gehen. Gute Besserung wünsche ich Euch Uchiha-san. Ich habe Euch einen Tee dagelassen und eine Broschüre mit Übungen, falls Ihr Beschwerden haben solltet. Und keine Angst, die Übelkeit und erhöhte Temperatur bei der Regel ist bei den Uchiha normal. Wundern Sie sich also nicht.“ er lächelte mir noch einmal aufmunternd zu. „Bis dann Shikaku-san.“ „Auf Wiedersehen Naara-san“, verabschiedete ich ihn noch. „Und danke schön. Das ist sehr nett von Euch gewesen.“ „Kein Problem.“, damit verschwand er zur Tür hinaus und ließ mich wieder mit Kakashi allein. Dieser kratzte sich nur verlegen am Hinterkopf und zeigte auf den Nachttisch. „Ich habe dir ein paar Binden gekauft, da Shikaku sagte, dass du das jetzt brächtest. Weißt du wie man sie benutzt?“ Er wurde knallrot im Gesicht. Ihm schien die Situation mehr als nur unangenehm zu sein. Mich überraschte das allerdings schon. Machte Kakashi sich etwa Sorgen um mich? „Ja, weiß ich.“ „Gut, dann würde ich sagen, dass du im Bad verschwindest und ich mach uns zweien Frühstück.“ „Von mir aus.“Ich zuckte nur teilnahmslos mit den Schultern. Froh, endlich gehen zu können, verschwand er wieder in der Küche. Indessen ging ich duschen. Notgedrungen musste ich ein paar alte Sachen von Kakashi anziehen, die mir jedoch allzu Groß waren. ----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Die Wohnung war wirklich schön. Sie war groß, es gab viele Fenster und war perfekt für zwei Personen geeignet. Mir gefiel sie, trotz der Tatsache, dass sie so weit von meinem Zuhause entfernt war. Der Makler hatte seine Rundführung gerade beendet, als Kakashi hinter ihm stehen blieb. „Wie findest du sie?“ Er hegte Hoffnung, wollte unbedingt, dass wir sie nahmen. Seine Augen schauten mir bittend entgegen. Diese Situation erinnerte mich stark an eine Frau, die im Schaufenster eine wundervolle Kette erblickt hatte und ihren Liebsten davon überzeugen wollte, sie ihr zu kaufen. Bei diesem Gedanken musste ich leicht schmunzeln. Doch ich wollte ihm nicht die Wahrheit sagen, das wäre mit meinem Stolz nicht zu vereinbaren gewesen. „Es geht.“, meinte ich nur desinteressiert und ging an ihm vorbei. „Er folgte mir nur schnellen Schrittes und flüsterte mir ins Ohr: „Hör auf zu lügen. Deine Augen verraten ich. So ein helles Rot sieht man nur selten bei dir.“* „Hn“, meinte ich trotzig. Er kicherte. Der Makler war gerade an der Tür angekommen, drehte sich um und strahlte uns entgegen. Er war schon etwas älter, hatte dunkelgraue Haare, wirkte nett und freundlich. Das war er ja auch. Dieser Mann schien sich wirklich wie ein Schneekönig darüber zu freuen, Interessenten gefunden zu haben. Ich konnte es ihm nicht verübeln. Darum lächelte ich zurück. „Und, wollen sie die Wohnung nehmen?“ „Ja, sie ist perfekt für uns“, sagte Kakashi freundlich. Auch wenn wir es nicht gewollt hätten, hätten wir höchstwahrscheinlich ,Ja‘ gesagt. Diesem Mann könnte man eigentlich nichts abschlagen. Er strahlte Ehrlichkeit aus, wirkte keineswegs hinterlistig oder dergleichen. „Das ist schön. Ich habe den Vertrag schon dabei. Sie können gleich unterschreiben.“, meinte der alte Makler. Wir folgten ihm in sein Büro und regelten die wichtigsten Sachen. Ich musste mir die Miete mit Kakashi teilen, Haustiere waren erlaubt und so weiter. Am Ende des Tages war ich einfach froh in Kakashis Bett zu kommen und ein wenig zu schlafen, da mir die Übelkeit und die starken Krämpfe schon zusetzten. Kakashi merkte davon natürlich nichts und schleppte mich jeden Tag irgendwo hin. Zu Treffen mit Freunden, wie Genma oder Raido oder er schlug mir vor etwas zu unternehmen. Wie zum Beispiel Bohlen oder so etwas. So ging die Woche auch schnell vorbei. Wir hatten uns etwas angenähert. Das fand ich schon sehr schön. Er war für mich kein Fremder mehr, eher so etwas wie.... ein Bekannter. Am letzten Tag musste ich wegen ihm noch einmal zum Arzt, da er sicher sein wollte, dass ich wirklich gesund war, ehe ich ihn „verließ“. Aber es war alles in Ordnung. So bedankte ich mich bei ihm und machte mich auf nach Hause. Ich freute mich tierisch darauf, Tekka endlich wieder zu sehen. So eine lange Zeit ohne ihn zu sein , war schon schwer. Zu dieser Zeit wusste ich noch nicht, dass ich ihn nach diesem Monat nur noch ein einziges Mal sehen würde. Das einzige Mal in vier Jahren. Vor unserer Wohnung angekommen, wurde die Tür schwungvoll aufgerissen. Tekka stand im Türrahmen. Sofort, als er mich erblickte, wurde ich ein eine Stürmische Umarmung seinerseits gezogen. „Sayuri! Dir geht‘s gut! Ich dachte schon, dir wäre etwas passiert!“, murmelte er gegen meine Haare. Ich drückte ihn jedoch nur weg und ging seufzend an ihm vorbei. „Hey, was ist denn los?“ Er ließ mit seinen Fragen nicht locker. Da riss mir nach einer Weile dann schon der Geduldsfaden. Daher erzählte ich ihm alles. Natürlich freute er sich, dass ich mit der Wohnung zugestimmt hatte. Doch musste er mich auch gleich noch einmal aufklären, als ich ihm sagte, ich hätte meine Regel bekommen. Das Ganze war ihm kein Stück unangenehm. Mir dagegen schon, doch er ignorierte es gekonnt. Als er mein Zimmer schließlich verließ, fiel ich nur seufzend mit dem Rücken auf mein Bett. Das war doch wirklich nicht nötig gewesen. Ich war sehr wütend auf ihn. Am liebsten hätte ich ihm den Hals umgedreht. Da klingelte es plötzlich. Das Chakra kam mir bekannt vor. Da durchzuckte es mich, wie ein Blitz. Ich sprang auf und hastete zur Tür. Ruhig und besonnen öffnete ich diese schließlich. Das erste, was ich jedoch sah, war ein Strauß roter Rosen. Dahinter erkannte ich einen schwarzen Haarschopf, der mich amüsiert musterte. „Was machst du denn hier?“, meinte ich nur gespielt genervt. Am liebsten hätte ich gesagt:‘ Oh, mein Gott, was machst du denn hier? und wäre ihm um den Hals gefallen. Er seufzte nur. „Du könnest auch einfach „Hallo“, sagen“ „Nein, danke. Zu jedem außer dir leibend gerne.“, murrte ich. „Na, schön. Dann eben nicht. Ich bin eigentlich nur hier, um zu sehen, ob es dir besser geht.“ Diesen Satz hätte ich am wenigsten erwartet. „Wie ich sehe, aber schon. Du hast nichts von deiner Schönheit verloren. Eher hat sie zugenommen.“ Mein Herz überschlug sich fast bei diesen Worten. Ganz genau spürte ich, wie die Röte mir ins Gesicht kroch. „Komm auf den Punkt. Was willst du?“, zischte ich nur. Er erschrak, doch fing er sich nur Sekunden später wieder. Wahrscheinlich war es nicht gewohnt abserviert zu werden. Da hielt er mir die Rosen hin und fragte mich in gehauchtem Ton. „Ich wollte mich für die Unannehmlichkeiten, die ich dir bereitet habe, entschuldigen. Darum würde ich dich bitten: Geh mit mir aus, nur heute Abend, als Entschuldigung.“ Ich glaubte mich verhört zu haben, musste seine eben ausgesprochenen Worte ,jedes einzelne, noch einmal wiederholen, ehe ich ihren Sinn verstand. Fast hätte ich vor Freude aufgeschrien. Glücksgefühle durchströmten meinem Körper. Yuuno wollte tatsächlich mit mir ausgehen. Jedoch kam mir eine Sache komisch vor. Deswegen wusste ich, das sich etwas anderes hinter seiner Bitte versteckte. Genau das wollte ich rausfinden. Er hatte mir keine Unannehmlichkeiten bereitet, sondern ich ihm. Daher zögerte ich lange. Mit jeder Minute konnte ich die steigende Unsicherheit in seinem Gesicht erkennen. So beschloss ich ihn nicht mehr länger zappeln zu lassen und nahm ihm die Rosen ab,gab ihm eine Antwort. „Nein“ Ich versuchte es ärgerlich und kalt klingen zu lassen, doch konnte ich selbst das Leid in diesem einen Wort hören. Dafür hätte ich mich Ohrfeigen können. Jetzt wusste er es. Ganz sicher. Doch entgegen meiner Erwartungen sagte er nur: „Es hat ziemlich lange gedauert, bis ich dich so weit verstanden habe. Danke“ und gab mir einen sachten Handkuss, ehe er mich an der Hand aus der Wohnung zog. Die Rosen ließ ich dabei vor lauter Überraschung fallen. Was war bloß mit diesem Jungen los?! ******************************************************************************** Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)