Der Durchstarter von Legion ================================================================================ Kapitel 17: Tenkaichi Budokai? ------------------------------ „Asiatisch“ »Englische Sprache« ‚Schriften oder besonder Notizen‘ #Germanische Sprache# Tenkaichi Budokai. Jetzt war’s soweit. „Und? Aufgeregt, Ran?“ Ran Mouri fummelte etwas mit den Fingern. Klar, dass sie aufgeregt war. Ihr erster Trip ins Ausland und ihr erstes Turnier, wenn auch bloß als Zuschauer. „Mia, alles klar?“ Mia Namikaze würde auf jeden Fall am Turnier teilnehmen. Akane und Ranma auch. Damit hatte Mia vielleicht keine Chance, weit zu kommen, aber sie würde mehrere wertvolle Lektionen lernen können. „Dann lasst uns an Bord gehen!“ Die ganze Gang war völlig aus dem Häuschen. Die meisten von ihnen weil sie wahrscheinlich noch nie aus Japan raus gekommen waren. Blair, Chizuru, Ran und die ‚Erwachsenen‘. Ranma und Akane waren eher ruhig. Dann waren sie klarerweise auch noch nie geflogen. Entsprechend baff waren sie auch vom Flieger, dem Service und der ganzen Situation. Die Stewardess war verdammt freundlich und man brachte Ran gleich auch einen Saft nach dem Start. Allerdings hielt man sie für Ichigos kleine Schwester und Mia für seine Freundin. „Nein, nein.“ Das waren seine Schülerinnen. „Ich bin Kampfsport-Sensei. Wir nehmen am Tenkaichi Budokai auf Bali teil.“ Das kleine Mädchen!? „Wenn sie will. Kann sie schauen, wie gut sie is‘.“, erwiderte Ichigo mit einem Lächeln. Zu Ran: „Hey, du brauchst nix zu machen. Aber ich mein‘, du kannst zumindest ein oder zwei Typen einstampfen.“ Das Herz dazu hatte sie, den Willen auch. Und vielleicht sogar schon was in den Muckis. Ein paar von den Teilnehmern würden wohl bloß Poser sein. Außerdem würde sie dann ins Guiness-Buch der Rekorde kommen, als die jüngste Teilnehmerin. Allein schon der lacher wär’s wert, oder? „Und wenn die dich auslachen, dann denk‘ dir deinen Teil.“ Spätestens wenn sie im zweiten Vorrunden-Kampf war wären die Lacher verstummt. Leider würde der Flug wohl nicht so ruhig verlaufen wie erhofft. „Mann, ihr habt vielleicht sowas von ins Klo gegriffen.“, kommentierte Ichigo die Proklamationen dieses Terroristen. Drei Leute, vielleicht vier. Ichigo rollte die Augen. Wie hatten die ihre Knarren und Messer an Bord bringen können? Egal. „Ausgerechnet an dem einen Flieger in dem die Spitze von Fairy Tail sitzt müsst ihr euch vergreifen.“ Es wurde richtig still. Fairy Tail, der Name saß. Und entsprechend auch die einkassierten Dresche. Die ganze Entführung dauerte vielleicht eine halbe Minute. Nun, die Truppe saß relativ weit verstreut. Was die Sache erleichterte. Danach setzten Ichigo, Akane und Ranma sich wieder. „Das war…“, brachte Mia bloß raus. Sie saß links von Ichigo, der den Mittelplatz hatte und damit beide Schülerinnen neben sich. „Ach, nicht so schlimm.“ Hätte es auch nicht wirklich werden können, außer die Terroristen hätten ihr Ding durchgezogen. „Aber zum Glück waren wir ja da.“ „Was sagen die?“, fragte Ran als die Maschine schließlich dabei war, den Landeanflug anzusetzen. „Wir sollen das Rauchen einstellen, die Sitze grade machen und die Tischchen hochklappen. Gleich gehen wir in den Landeanflug über.“ Sie würden in ein paar Minuten auf Dem-Und-Dem Flughafen landen. „Danach checken wir im Hotel ein und fahren rüber zur Turnieranlage um uns anzumelden.“ Er war schon ganz gespannt. Yep, es war heiß. Ranma fluchte leise. Sie hatten sich nicht wirklich drauf eingestellt, oder? Dabei hatte Ichigo sie extra gewarnt. Ran, Mia und Nabiki waren die einzigen Personen, die sich außer Ichigo entsprechend angezogen gehabt hatten. „Is‘ gar nicht so übel hier.“, kommentierte Nabiki. „Ein echtes Tropenparadies.“, meinte auch Mia. „Mit lauter giftigen und anderweitig tödlichen Viechern.“, warnte Ichigo aber. „Wir sind diese Umgebung nicht gewohnt, also auch nicht die Gefahren.“ Sie sollten sich also gefälligst bedeckt halten. „Hai!“, rief Ran gleich brav. Sie nahmen sich also ein paar Taxis und fuhren zum Hotel. Etwas altmodisch, im Kolonialstil. Komplett mit Balkongang und allem. „Schönen guten Tag. Die Reservierungen für Tendo bitte.“, wandte Ichigo sich gleich an die Rezeption. Klar, dass er Bali sprach. Indonesisch hätte es auch getan, wie sicher auch Englisch. Aber er wollte höflich sein. „Einen Moment bitte, der Herr.“ Soun und Setsuna würden ein Doppelzimmer haben, gleich wie Nodoka und Ranma und Nabiki mit Akane und Blair mit Chizuru. Ran und Mia hatte Ichigo auch in ein Doppenzimmer verplant. „Jetzt tut mal nicht so.“, lachte er, als ein paar seiner Nakama ihm schiefe Blicke zuwarfen, bezügtlich der Tatsache, dass er sich ein Zimmer mit Ukyo teilen wollte. „Aber das ist unfair.“, blaffte Chizuru. „Meint die 400 Jahre alte Kitsune.“, erwiderte Ichigo mit einem Schmunzeln. „Und die Katze braucht auch gar nicht erst anzufangen.“ Er reichte allen ihre Zimmerschlüssel. „Ich würde sagen, in einer Viertelstunde treffen wir uns wieder hier.“ In der Tat. Jetzt hatte sich auch sonst jeder entsprechend angezogen. Ichigo ging die Kinnlade auf Bodenfühlung. Während seine Schülerinnen und ein guter Teil der restlichen Nakama eigentlich bloß erstaunt und von der Anlage begeistert war, hatte er einen echten Schock abgekriegt. Die Anlage der Tenkaichi Budokai sah beinahe exakt so aus wie in Dragonball. Sogar Mönch-mäßig gekleidete Offizielle lungerten rum. Zwei davon nahmen die Teilnehmer auf. Mehr würde heute nicht laufen. Ein paar von den Masochisten waren wohl echt bloß Poser. „Ran Mouri.“, begann Ichigo also gleich, als sie an der Reihe waren. „Nicht ich, sie hier.“ Er deutete auf seine Schulter, wo Ran hockte. „Sieben Jahre alt. Tendo Dojo, Tokyo. Stil: Anything Goes.“ Und er war der Sensei, Ichigo Tendo, achtzehn Jahre. „Sind Sie sicher?“, wurde er gefragt. „Nun, Ran möchte es ausprobieren und ich glaub‘ an sie.“ Also: ja. Nun, weder Ranma, noch Akane und auch nicht Ichigo sahen unbedingt wie Kampfsportler aus. War den Offiziellen aber egal. Wer sich unbedingt verdreschen lassen wollte, konnte’s haben. „Okay, was jetzt?“, hakte Akane nach. Heute war ja auch bloß die Einschreibung für das Turnier. Am nächsten Tag würden dann die Vorrunden anfangen und über zwei Tage gehen. Ein weiter Tag mit Luft nach hinten war für die Finalrunden angesetzt. „Also, ich schleif Mia und Ran an den Strand, damit wir noch ein bisschen lässig trainieren können.“ Trainieren? Jetzt? „Um in den Flow zu kommen. Sightseeing können wir zwischendurch machen.“ Komasaufen würde wohl keiner von ihnen wollen. An den Strand von Sanur also für das Trio. Im Hotel noch kurz in die Kampfanzüge, die Ichigo seinen beiden Schülerinnen gestiftet hatte. Mikan hatte sämtliche Infos aus Mia rausgekitzelt. Beide Mädels waren jetzt in eine Klamotte Modell Piccolo gehüllt, mit einem roten Kreis auf dem Rücken und auf der einen Brust, der gelb gefüllt war und ein rotes Zeichen für die Tendo-Schule aufwies. Mia hatte unter dem Oberteil bloß noch einen roten Sport-Bh. Sonst wär’s auch zu heiß hier. Ichigo selber hatte seine Saiya-Man Aufmachung über, ohne schwarzes Shirt, dafür mit weißem Kopftuch. Auf seinem Rücken und seiner linken Brust prankte das Zeichen von Fairy Tail. Mia fühlte sich ein wenig unwohl in der Aufmachung, zeigte ihr rötlicher Gesichtsschimmer. Aber dafür fühlte Ran sich echt gut. Okay, bei Mia mochte’s dran liegen, dass sie sich etwas heftig in Ichigo verguckt hatte, schon seit einiger Zeit. „Okay, bloß Katas. Wir wollen ja morgen nicht außer Puste antreten.“ Später früh ins Bett. Er merkte leicht, dass Mia nicht ganz bei der Sache war. „Es ist ganz natürlich, dass ihr aufgeregt seid.“ Das erste Turnier der beiden Mädels war ausgerechnet das Tenkaichi Budokai. „Aber ihr seid hier, um zu lernen. Wie Ranma, Akane und ich auch. Das ist das oberste Ziel für uns alle. Ich erwarte nicht von euch, dass ihr gleich den Pokal holt. Ich erwarte nur, dass ihr euch anstrengt.“ Sicher, ein paar Treffer würden sie kassieren, aber das war nix Wildes. Sie würden nicht dabei drauf gehen. „Und für die krasseren Fälle haben wir Akanes Mom dabei.“ Sie glaubten doch hoffentlich nicht, dass er sie für Kanonenfutter verwenden würde. „Ich würd’s nie riskieren, meine Schüler in einen Todeskamp zu schicken.“ Im Hotel war man dann etwas überrascht. „Leute, das is‘ jetzt aber nich‘ wahr.“, kommentierte Ichigo. Ranma hatte Trouble angezogen wie ein Magnet. Erst mal eine Kurz-Dusche, dann ein paar Heinis, die sich an jungen Frauen hatten vergreifen wollen, ein Muskelprotz am Straßenrand der den armen Touris Geld zum Muskeltesten abgeknöpft hatte, etc… Apropos Todeskampf. Ichigo bekam fast einen Herzkapser am nächsten Morgen. Dabei hatte der Tag so schön angefangen, mit ein wenig Kuscheln mit Ukyo, gutem Frühstück. Ging wenigstens genauso gesittet zu wie das Abendessen. Mochte vielleicht an der Präsenz von Nodoka und Setsuna liegen. Vielleicht aber auch an der Situation. Es dämmerte erst jetzt so recht durch, dass fünf von der Gruppe am Tenkaichi Budokai teilnahmen. „Was ist?“ Ichigo sah aus, als hätte er einen Geist gesehen. Mit recht bleichem Gesicht deutete Ichigo auf die Gruppenlisten. Ranma war in Gruppe 1. Akane in Gruppe 2. Drew Carson, der American Shaolin, war in Gruppe 3. Ichigo hatte Gruppe 5 bekommen. Bei Gruppe 6 Keuchte Ranma entsetzt: Lotion. Mia war in derselben Gruppe. Das würde übel. Ran war für Gruppe 7 eingeteilt worden. „Meine alte Lehrerin.“, zischte Ichigo bei Gruppe 8: Parfüm. „Übel, echt übel.“, kommentierte Ranma, not amused. »Drew Carson. Das ist mal eine Überraschung.« Ichigo konnte es nicht lassen und musste den American Shaolin ansprechen. »Angenehm, hoffe ich.« » Auf jeden Fall.« Ichigo hatte ihn sowieso aufsuchen wollen. Er reichte dem Amerikaner einen Fairy Tail Anstecker. »Das ist für alle Mitglieder von Fairy Tail.« Er würde die Erklärung in den Hauptrunden bekommen. »Wir gehen nicht unbedingt damit hausieren, aber wir sind trotzdem stolz drauf.« In der Halle hinter dem Haupthof mit dem Hauptring für die Finalrunde hatte man vier Kampfringe aufgebaut. Typische Mattenringe, weißlich, etwa von der Größe eines Boxrings. Wie zu erwarten gewesen war lachten die meisten Leute sich über Mia und besonders Ran schlapp. Ichigo hatte bei Gruppe 4 einen Namen gelesen, den er nicht geglaubt hatte und trotzdem war er von der tatsächlichen Person überrascht. „Also, Leute. Es ist keine große Sache. Ihr seid hier.“, spornte Ichigo Mia und Ran noch an. „Damit habt ihr schon einen großen Schritt getan. Also geht eure Kämpfe mit einer lässigen Einstellung an. Hier geht’s um nix außer Lernen. Aber dafür will ich sehen, dass ihr euer Bestes gebt.“ Bei über hundert Teilnehmern war’s gut, wenn man warten konnte. Die krassesten Leute gab’s. Nun, ja. Über Ranma, Akane und Ichigo hielten sie ganz schnell die Klappe. War auch kein Wunder. Akane hatte ihren ersten Gegner durch die Seitenwand der Halle geohrfeigt. Der von Ranma nahm Flugstunden mit Boot-Air. Ichigo derweil hatte seinen mit einem Handflächenschlag bis zum nächsten Kampfring gedonnert, wo er den Gegner von dem Einen in Gruppe 4 umgehauen hatte. Bei Ran und Mia waren sie schließlich auch sehr, sehr still. „Ich hab‘ ein verdammt ungutes Gefühl.“ Bingo. Der letzte Kampf von Gruppe 6. Lotion gegen Mia. Keine zwei Sekunden in den Kampf küsste Mia die Matte. Aber Lotion trat noch nach, im wahrsten Sinne des Wortes. Bevor Ichigo sich versehen hatte, war ausgerechnet der Eine aus Gruppe 4 dazwischen gegangen. So schnell, wie der Mann war, glaubten selbst Ranma und Akane es nicht. Lotion piepste noch erschrocken und war dann weggetreten, im Stehen. Glücklicherweise spürte auch Mia nichts mehr. „Keine Sorge.“, flüsterte Ichigo trotzdem, sie auf die Arme nehmend. Die Vorrunden waren auch schon heute Abend vorbei, so konnte man sich ungestört um Mia kümmern. Shit, das hatte er echt nicht wollen. Er hätte sie aufhalten müssen, nicht in diesen einen Kampf gehen lassen dürfen. Aber andererseits hätte sie dann eben NICHT ihr Bestes gegeben, und er hätte ihr bewiesen, dass er ihr nicht wirklich was zutraute, ihr nicht vertraute. Also brachte Ichigo Mia auch ganz schnell ins Hotel. „Hilf ihr, bitte!“, flehte er regelrecht Setsuna an. Ihre heilenden Hände waren echt die einzige Möglichkeit, dass es Mia wieder besser gehen konnte. Die Nakama war im Hotel geblieben, zumindest in der Nähe davon, da sie sowieso nicht hatten bei den Vorrunden zuschauen dürfen. Während Akane und Ranma das also verklickerten, beguckte Ran total baff wie Mia geheilt wurde. „Das dauert noch etwas.“, seufzte Ichigo halb erleichtert, ihr die Hand auf den Kopf legend. „Setsuna war mal ein Buddha.“ Aber man hatte sie wieder zur Sterblichen gemacht, weil sie sich in die normale Welt eingemischt hatte. „Ich find‘, sie is‘ hier besser aufgehoben. Bei ihrer Familie.“ Mias Atem ging ruhiger, das unbewusst schmerzverzerrte Gesicht war gelassen. Sie schlief. „Danke.“ Setsuna lächelte ihn warm an. Obwohl es Mia jetzt wieder besser gehen musste, blieb er neben ihrem Bett sitzen. „Schlaf lieber.“ Nein, konnte Ran nicht wirklich. „Ich bin stolz auf euch beide.“, brachte Ichigo deshalb vor. Sie hatten verdammt viel gelernt. Aber jetzt wurden die Kämpfe richtig gefährlich. Da verlor man nicht nur bloß Zähne. „Diese Frau, deine Gegnerin morgen.“ Parfüm, ja. „Sie war einmal meine Meisterin.“ Ran war davon verständlicherweise richtig überrascht. „Ich weiß, sie wird dich nicht zurichten wie Lotion es mit Mia gemacht hat, aber ich möchte, dass du mir dein Wort gibst. Hör auf, bevor sie zu den harten Bandagen greift.“ In diesem Fall war Aufgeben keine Schande. Besonders nicht, wenn ein eventueller Gewinn riesige Probleme bereiten würde. Mit einem leichten Lächeln erzählte Ichigo ihr von Joketsuzoku und den eher krassen Regeln da. „Ichigo?“ Mia war mit den ersten Sonnenstrahlen wieder wach. Sie war auch richtig baff, dass Ichigo an ihrem Bett saß. „Alles beisammen?“, fragte er besorgt. Zehen? Finger? Sie konnte alles spüren? Irgendwelche Sehstörungen? „Wenn du den lila Elefanten sagen könntest, dass sie furchtbare Tänzer sind…“ Ichigo entgleiste das Gesicht. Aber dann lachte Mia. „Bitte mach‘ das nich‘ noch mal.“ Sonst würde er vor zwanzig noch an einem Herzanfall sterben. „Es tut mir Leid.“, verbeugte er sich aber tief. „Ich hätte eingreifen müssen.“ Um Glück war dieser andere Meister es gewesen, der sie gerettet hatte. Also erzählte er er, was eigentlich mit Lotion war. Nun, einige Sachen passte er an oder ließ sie aus. „Gute Güte.“ Mia hörte sich fast an wie Kasumi. Auf jeden Fall drückte Ichigo sie. „Du hast dich wacker geschlagen. Ich bin stolz auf dich.“ Und jetzt wär’s vielleicht nicht schlecht, wenn sie sich anziehen und zum Frühstück runter kommen würde. „Mia!“ Akane umarmte das wenig ältere Mädchen erfreut und lotste sie zum Tisch der Nakama. Ranma nickte einfach bloß. Aber es war ihm anzusehen, dass auch er erleichtert war. Ichigo hatte auch schon eine Ahnung, warum er so still war. Bald würde er sich mit Akane turniermäßig schlagen müssen, das konnte ja nicht gut gehen. Oder? Auf jeden Fall schien Mia mächtig Kohldampf zu schieben. „Dann ist’s ja gut.“, meinte Ichigo dazu. Moment mal… »Ladies und Gentlemen!« Die Finalrunde des Tenkaichi Budokai! Shit, der Hauptplatz war bis zur Abgrenzungsmauer zwischen Platz und Arena brechend voll. Eine erhobene, quadratische Plattform, die mit Steinplatten ausgelegt war. Zugang gab’s über die Halle vom Vortag und einen Torbogen in der Abgrenzungsmauer. Aber jetzt gleich zum ersten Kampf! Die Regeln waren einfach. Man kämpfte bis es nicht mehr ging. Waffen waren verboten und Tötungen ebenfalls. Ein automatisches Aus war es, wenn man den Ring verließ oder nicht mehr kämpfen konnte. Sonst war alles erlaubt. Ranma und Akane kamen schon zankend auf den Ring zu. »Aber bitte!«, meinte der Moderator. Der Kampf hatte doch noch gar nicht angefangen. »Nur der übliche Ehekrach!«, konnte Ichigo es von der Mauer nicht lassen. »Die beiden sind verlobt!« Kurz: Akane begann den Kampf einfach. „Rekka Hokan!“ Kiefer fielen. Klar, Ranma wich aus, aber das änderte nichts an der Tatsache, dass der feuerrote Ki-Ball einen Teil der Mauer ankokelte und ein beachtenswestes Loch in der Halle hinterließ. „Hätt‘ ich mir ja auch denken können, Macho-Weib!“, rief Ranma als er sich noch im Flug befand. Eigentlich hätte Akane jetzt ihren Hammer benutzt, aber ihre Hände blieben erstaunlicherweise leer. Ichigo hatte ihr den hammer aus dem Subspace gemopst, ganz einfach. „Wir sind hier beim Tenkaichi Budokai und trotzdem…“, regte Akane sich auf. „Kachuu Tenshin Amaguriken!“ Spätestens jetzt würden ein paar Amazonen große Augen machen. Auch dank der Tatsache, dass Ranma zwar ein wenig davon beschäftigt wurde, sich aber relativ wenig Mühe zu geben schien. Er zog einen Fuß durch und brachte Akane von den Beinen, aber sie sie ging in einen Hand-Spin und nagelte ihm einen Tritt an die Backe, dass es ihn nahe an den Rand trieb, wo er sich auch bloß mit der Hand abstützen konnte. „Okay, du willst es nicht anders. Also ernst.“, meinte er und fuhr seine Kampfaura aus. War auch entsprechend schnell vorbei. Ranma wollte Akane immerhin ja nicht wirklich weh tun. Andererseits hätte niemand aus der Nakama DIESES Ende erwartet. „Es war mir ein Vergnügen.“ Ranma legte die Faust in die Handfläche und verbeugte sich vor Akane. Huh!? Was jetzt!? »Siegerin ist Akane Tendo!« Wenn der Moderator und die Offiziellen es so sagten… „Ranma!“, lief Akane gleich hinter dem Zopf-Träger her. „Lass ihn.“ Ichigo hielt sie am Arm fest. „Aber…“ Ichigo gluckste. „Er KANN dich nicht wirklich verdreschen.“, erklärte er seiner Schwägerin. „Dafür liebt er dich zu sehr.“ Ranma könnte eher Hand an seine Mutter legen als wirklich an Akane. Und jetzt focht sein Ego gerade mit seiner Fürsorge für Akane. Deshalb war er abgehauen. „Und jetzt solltest du gut aufpassen.“ Drew Carson gab er einen Handschlag. »Gutes Sparring.« »Und nun der zweite Finalrundenkampf, Ladies und Gentlemen!« Aus China: Drew Carson. Einen herzlichen Applaus für den American Shaolin! Er trat ja auch immerhin gegen einen alten Veteranen dieses Turniers an: Jackie Chun! Ah, ya. Akane ging der Kiefer auf Bodenfühlung, wie auch Ichigo. Da ging’s nicht um Ki-Geschmeiße oder fancy Special-Moves. Das war einfaches, pures Gekloppe auf Meister-Nieveau. „Popcorn?“ Ichigo konnte es nicht lassen. Das war besser als jeder Karate-Film. Die aremn Zuschauer. Bekamen garantiert recht wenig davon mit. Nur schade, dass der Kampf von vorneherein vorbestimmt war. Ran nahm sich was von dem Popcorn und freute sich über den Fight. „Das sind Profis und der alte Mann ist so ziemlich der aktuelle Gipfel.“, wurde sie informiert. Akane riss zu dieser Notiz die Augen auf. „Der!?“ Oh, ja. Weitaus besser als Happosai. Nach einigen Einschlägen in die arme Mauer und den bedauernswerten Boden war der Kampf finito. Jackie Chun hatte bei Drew Carson zwar keine bleibenden Schäden hinterlassen, aber besser aussehen trat er deswegen auch nicht. »Sehr verehrte Damen und Herren...« Der Moderator entschuldigte sich, dass sie jetzt eine halbe Stunde Pause machen mussten, um die ganzen Schäden zu reparieren. Zumindest die Arena sollte neu geplättelt werden. Gute Güte, Jackie Chun hatte noch nicht mal geschwitzt! „Du wirst bald wissen, wer das ist. Könntest du bitte schauen, dass deine Mom sich um unsren Shaolin-Freund kümmert?“, meinte Ichigo. Er wollte die restliche Zeit nutzen um sich mental auf den Fight gegen Lotion vorzubereiten. Lotion stand auch recht bald da, geradezu am lodern. Das würde ein echter Kampf auf Leben und Tod. Daran hatte Ichigo keinen Zweifel. Wenn er sie mit ihrer Tour durchkommen lassen würde, wäre das sehr schlecht für eine Menge Leute. Also trat er ihr zu passender Musik entgegen. „Ich dachte echt, dein Stamm hätte dich abgemurkst.“ Nach dem, was sie alles abezogen hatte. „STIRB!!“, brüllte Lotion und griff an. Zwar wich er dem Ki-gestärkten Faustschlag aus, aber nicht dem Ki-Blast, den sie einhändig aus eben dieser Hand los ließ. Erwischte ihn voll von schräg hinten an der Schulter und rammte ihn in den Boden. Gleich darauf kickte sie ihn heftig, was er grade so halbwegs kontern konnte. Mit Ki in den Fingern riss er den Boden auf um rechtzeitig zu stoppen. „Frau, du fängst an, mich echt wütend zu machen.“ Jedenfalls riss er sich die Reste seines Oberteils vom Leib. Oh, Shit. Lotion griff mit einer Barrage aus Chi-Blasts an, mit der Geschwindigkeit vom Amaguriken. Ichigo sprang hoch, sehr hoch. „Das wird wehtun.“, meinte er kurz zu sich selbst als er die Höhe überhaupt bemerkte. Aber da war Lotion schon vor ihm. Heftiger Schmerz in der Flanke. „Miststück.“, fluchte er. Ein Messer. „Heute wirst du leiden. Und dann werden deine Schüler leiden.“ Lotion ließ noch etwas mehr ab. Sie stanzte ihn mit einem Zorn/Hass-basierten Ki-Blast regelrecht in den Kampfring. Als sie nachtreten wollte, packte er sie am Knöchel und rammte ihr Gesicht in den Boden. „Okay, das reicht mir jetzt echt.“ Wenn sie Stress mit ihm hatte, bitte. „Aber ich lasse nicht zu, dass du dich an meiner Nakama vergreifst.“ Kaum dass beide wieder auf den Beinen waren, griff Lotion mit einem Seitwärtskick gegen seine Schläfe an, die er erstaunlicherweise locker mit der Hand abwehrte. Sie probierte eine eingesprungene Kick-Rolle nachzusetzen, aber er packte das zweite Bein auch und ging dann tiefer um ihr einen heftigen Tritt nachzusetzen. In schneller Folge kickte er sie von unten und war dann über ihr um mit einem Hackenkick einen Treffer zu landen. „Ryu-Rendan!“ Jetzt wurde Lotion echt angepisst und begann sich um nichts andres mehr zu kümmern als ihn auszuknipsen. Sprich: sie holte Spielzeug raus. Aber Ichigo wehrte den Schwertstreich gegen seine Schulter mit den Fingerknöcheln knapp zur Seite ab, machte einen halben Spin und tippte Lotion gleichzeitig gegen ein paar Ki-Punkte im Arm bevor er ihr den Ellbogen in den Magen und die andere Hand flach gegen das Gesicht donnerte. »Nur zur Klarstellung: Sie hat eine Waffe eingesetzt. Damit hat sie automatisch verloren.« Öhm… ja. »Und damit ist der offizielle Kampf vorbei, also auch die Regeln.« In der Tat. Ichigo grinste fies. »Gut.« Lotion hatte sich wieder gefangen und warf mit allerlei Krempel nach ihm. „Hakkesho Kaiten!“ Aus seinem wirbelwindartigen Spin heraus schickte er alles postwendend an sie zurück. Nun, sie wich dem Zeugs grade so aus. „Damit das ein für alle Mal klar ist, Lotion. Du hast dich mit Nakama von Fairy Tail angelegt.“ Und das bedeutete mal richtig Dresche. Trotzdem proberite die Ex-Amazone noch eine Attacke. „Hakke Kusho!“ Gleich gefolgt von: „Hakke Rokujuyon Sho!“ Als sie regungslos stehen blieb, holte Ichigo noch zur Abrundung sein Haki raus. „Hadoken!“ Das haute Lotion von den Füßen und durch die Halle. Ichigo coolte ab und seufzte. »Sieger ist Ichigo Tendo!«, rief der Moderator als er mit seinem Gaffen fertig war. Ichigo schüttelte langsam den gesenkten Kopf. »Das war völlig unnötig.« Die ganze Wut und der Hass von Lotion. All der Schmerz. Das hätte alles mit ein wenig Reden und Verständnis gelöst werden können. »Nur eine einzige, ernstgemeinte Entschuldigung…« Seufzend verließ er den Kampfring. „Ich hab‘ noch was zu tun.“, meinte er zu Ran. „Also pass auf dich auf, ja? Du kannst das.“ Auf sich aufpassen. „Aber nicht übertreiben.“, wurde das kleine Mädchen noch mal ermahnt. Ran nickte fest. Sie würde schon früh genug verlieren. Immerhin wollte sie ja keine Erzfeindin. Ichigo tätschelte ihr noch mit der Hand auf den Kopf. Die Notärzte waren schon dabei, Lotion zu versorgen. Nun, ein Notarzt und ein Helferlein. „Sie ist soweit in Ordnung.“, meinte er zu ihnen. Der Notarzt schien halbwegs derselben Meinung zu sein und ließ Lotion also auf einer Liege in Ärztezimmer zurück. Weniger ein Zimmer als ein Bereich der Halle wo man die Verwundeten versorgt hatte. „Du hättest sie töten können.“ Parfüm hatte sich praktisch vor ihm aufgebaut und blickte mit tiefer Verachtung auf Lotion. „Ich bin ein Mitglied von Fairy Tail.“ Und Fairy Tail bestand nicht aus Mördern. „Was ist Fairy Tail eigentlich?“ Drew Carson war also wieder wach. „Eine Spezialeinheit von Ala Alba.“ Ala Alba war eine NGO ähnlich wie Amnesty International und das machte Fairy Tail irgendwie zum A-Team von Ala Alba. „Wir gehen nicht mit Fairy Tail hausieren, aber wir sind trotzdem stolz darauf.“ Immerhin waren sie praktisch etwas wie die X-Men oder die Justice League. Grade da scheuerte Parfüm Ichigo eine. „Ich rede mit dir, Mann!“ Lotion hatte seiner Familie also scheinbar große Schmach zugefügt. Wieso hatte seine Mutter oder seine Frau sie also nicht umgebracht? „Leben das einmal genommen wurde kann nicht zurückgegeben werden.“, erwiderte er also mit leicht traurigem Blick. Er gab auch noch einen Yoda von sich. Angst  Dunkle Seite. Solange Lotion noch lebte konnte sie bereuen und ihren Weg ins Licht zurück finden. Tote konnten das nur äußerst schwerlich. Parfüm lief merklich rot an vor Zorn und auf ihrer Stirn pochte eine Vene. Offenbar konnte sie’s gar nicht ab, von einem ‚Mann‘ belehrt zu werden. Also reagierte sie sich auf die einfachste, ihr legitim erscheinende Möglichkeit ab. Sie versuchte, Lotion zu töten. ‚Versuchte‘ war dabei die richtige Wortwahl. „Könntest du wirklich damit leben?“ Lotion war im Moment völlig außer Stande sich zu verteidigen. Abgesehen davon, dass sie bewusstlos war, hatte Ichigo ihr sämtliche Ki-Knoten blockiert und ihre inneren Organe und Muskeln… gestresst. Auf diese Antwort hin keuchte sie erstaunt. Klar, jemand in Ichigos Alter, der so etwas konnte, oder auch bloß davon gehört hatte. „Wenn du ein Problem mit mir hast, dann raus damit. Aber wenn du unfähig bis, dich von Mensch zu Mensch zu unterhalten, dann lass es uns nachher im Ring austragen.“ Sie war regelrecht geschockt von seinen Worten. Ran hielt ihr Wort und ihr Kampf war relativ kurz und schmerzlos. Artig verbeugte sich das Mädchen vor der Frau, die Faust in der Handfläche. „Es war mir ein Vergnügen.“ „Du kannst es dir nicht nehmen lassen, oder?“, meinet Ichigo lächelnd, als Ranma neben ihm auftauchte um Akanes Kampf zu beobachten. Der Adoptivbruder erzählte dem Zopfträger, gegen WEN Akane eigentlich antrat. „Shit.“, fluchte Ranma daraufhin. Beiden ging aber dann der Kiefer auf Bohrkurs als Akane etwas rausholte, das sie sich aufgespart gehabt hatte. Sie hielt eine Hand vor den Mund und spie einen Feuerball. Keinen Ki-Blast, einen echten, sengenden Feuerball. Ihr Gegner wich locker aus und das Feuer kokelte eine Palme an. Aber es war das Zeichen für ihren Gegner, ein paar Gänge höher zu schalten. „Kame…“ Er legte die Arme zurück. „… hame…“ Ein Ball aus Energie erschien zwischen seinen beiden Handflächen. „…HA!“ Akane fiepte erschrocken und wich mit einem Hechtsprung grade so zur Seite aus. „Shit.“, fluchte Ichigo. Er fluchte das in so ziemlich jeder Sprache, die er bewusst beherrschte. Wieso? Diese eine Attacke hatte grade dem Zentralmassiv von Bali einen neuen Scheitel gezogen. „Und das war noch nicht mal volle Kraft.“, stöhnte Ichigo. Ranma guckte ihn entgeistert an. „Auf voller Kraft kann der Alte den Mond wegpusten.“ Akane bekam den Mund vor Schock nicht mehr zu. Dabei registrierte sie kaum, dass sie außerhalb des Rings auf dem Gras hockte, mit dem Rücken an der Plattform. Also, jetzt war gleich Ichigo gegen Parfüm dran. Das war etwas… seltsam. Immerhin war sie seine alte Lehrmeisterin, auch wenn sie das nicht ahnen konnte. »Auf der einen Seite: Ichigo Tendo! Sensei des Tendo-Dojo in Nerima, Tokyo! Er ist erst 18 Jahre alt, hat…« Was hatte der Moderator jetzt schon wieder abzulassen? Aha, Info über die Kontrahenten. Auch bei Akane und ‚Jackie Chun‘. Ichigo lachte einfach bloß. Dann schloss er die Augen, konzentrierte sich bei meditativ zusammengelegten Händen. Man musste sein steigendes Ki einfach spüren können. Das brauchte er jetzt, um das umzusetzen, was er erst vorhin deutlich beobachtet hatte. Also legte er die Arme zurück und konzentrierte sich weiter, um dort zwischen seinen Händen das Ki zu sammeln. Allein schon die Bewegung musste Parfüm etwas durcheinander bringen. „Kame…“ Ranma war verständlicherweise baff. Grade hatter er noch vor Akane ein wenig erstaunt,… jetzt war er total perplex. Besonders, da Ichigos Move wirklich zu funktionieren schien. „Hame…“ Parfüm griff an, war aber nicht ganz schnell genug. Trotzdem konnte sie im letzten Moment noch ausweichen. Zugegeben, die Ki-Welle war relativ schwach und reichte auch nicht weit. Aber sie war da und durchlöcherte die Mauer. Nur die Größe einer Faust, aber trotzdem. „Yatta!“, rief Ichigo happy aus. Für den kurzen Moment der Unachtsamkeit kassierte er einen ziemlich heftigen Kick gegen die Schulter. Er rappelte sich schnell genug wieder auf um einer Kombo von Parfüm auszuweichen. „Kachuu Tenshin Amaguriken!“, rief die Amazone gleich darauf. Ichigo ging eine Etage tiefer. „Hien Ren Kyaku!“ Der letzte seiner Tritte lag definitiv unter der Gürtellinie und holte Parfüm kurzzeitig von den Füßen. Als nächstes nutzte Parfüm die Technik des gespaltenen Katzenhaars um sich Afterimages um Ichigo herum zu sammeln. „Hakkesho Kaiten!“, konterte Ichigo. In seinem Spin war er etwas gleich schnell wie Parfüm. Was dazu führte, dass er sie anstelle jedes Afterimages an einer empfinlichen Stelle traf. Da er nicht ihre Ki-Punkte lahmgelegt hatte, griff sie jetzt mit einem Ki-Blast an. „Shunko!“ Der Ki-Blast ging glatt durch ihn durch. After-Image! „Hier.“, hörte Parfüm noch von der Seite und kassierte einen Faustschlag in die Nierengegend. Ichigo selber wusste, dass Parfüm mehr drauf hatte als sie bis jetzt hier gezeigt hatte. Aber wieso hielt sie sich noch zurück? Was er heir erreichen wollte, war ein nur zu verständliches Bedürfnis aus seinem alten Verhältnis zu ihr: Er wollte von ihr als gleichwertig anerkannt werden. Einen kurzen Moment lang liefen ihm die Bilder von seinem damaligen Training vor dem inneren Auge ab. Was dazu führte, dass er mit heftig Spin den Boden polierte. „Du solltest mich nicht wütend machen.“, warnte er Parfüm. „Du würdest mich nicht mögen, wenn ich wütend bin.“ Parfüm griff noch mal mit einem Amaguriken an und Ichigo kassierte ein paar Treffer. Dafür musste die Amazone sich aber wundern, wieso sie plötzlich blutete. Sie hatte definitive Schnitte am ganzen Körper. Er hatte sie doch aber gar nicht berührt! Auch, wenn er’s versucht hatte. Lächelnd hob Ichigo die Hand, als er sich das Blut von den Lippen gewischt hatte. „Ich bin vom Wind-Typus.“, eröffnete Ichigo ihr. Ließ Parfüm vor Überraschung keuchen. Konnte dieser Junge wirklich mit einem Element arbeiten? Woher hatte er überhaupt das Wissen!? „Übrigens.“, teilte Ichigo der Amazone mit. „Ich hab‘ das Rasengan vervollständigt.“ Zumindest in einer Version. „Sei froh, dass ich es hier nicht einsetzen kann. Ich hab‘ nicht vor, alles im Radius von fünfzig Metern oder mehr in einen Krater zu verwandeln. Außerdem wär’s eher unfein für deine Gesundheit.“ Also konzentrierte und raffinierte er sein Wind-Ki um seine Hände herum. „Tenryuken!“ Faust des Himmelsdrachens! Das Geheimnis bei Wind-Ki war es, die einzelnen Strömungen gegeneinander reiben zu lassen und so zu schärfen. Dabei konnte er Form und Länge bestimmen, und auch wo sie sich formten. Jedenfalls im Körperbereich- inklusive momentan nicht genutzter Waffen. Ichigo schien es, als würde Parfüm etwas planen. Er konzentrierte sich also. Vielleich kam er ja dahinter. Leider nicht. Trotzdem konnte er ihren Projektilen ausweichen. Wasser-Projektilen. „Wasser, Typus. Interessant.“, notierte er, schnell wieder mit einem Handspin auf die Beine kommend. Seine Gegnerin griff frontal mit einem eingesprungenen Schlag an, den er auf keinen Fall kontern wollte. Aus seiner sitzenden Position heraus trat Ichigo aber nach ihr. Sein bein wurde einfach gehalten, aber Parfüm wurde vom zweiten Bein aus einem Handstandwirbel a la Sanji überrascht. Ein Fußfeger von ihr, über den Ichigo sich mit seinen Armen abspieß um tief, breit auf den Beinen zu landen. Wurde von Parfüm genutzt um nach ihm zu treten. Eingeschwungen. Ichigo legte sich nach hinten und rollte zur Seite. Sein Glück. Sonst hätte er mit Parfüms Folge-Schlag seine Weichteile einsargen lassen können. Bevor Ichigo wieder richtig oben war, setzte Parfüm ihm mit einer schnellen Kombo Ki-Blast/ Wasser-Blast zu. Mit einem hechtsprung tauchte Ichigo dazwischen hindurch und holte sein Wind-Ki raus. Chidori-mäßig rannte er auf Parfüm zu, seine Hand etwas über dem Boden. Doch seine Wind-Power riss lange Furchen in die Bodenplatten. Relativ leicht wich Parfüm aus und kickte ihm in den Rücken. Seine Attacke verpuffte fast. Mit der Ausnahme, dass sie eine Palme und ein Mauerstück traf. In den folgenden Minuten steigerten sich Geschwindigkeit und Intensität des Duells. Zugegeben, der Kampf schien eher relativ ausgeglichen. Das war, bis Ichigo sein Siegel löste. „Shadow Seal: Release!“ Der Druck alleine holte Parfüm fast von den Beinen. „Es gibt Dinge, die ihr wirklich lernen solltet.“, meinte er ruhig. Die Bewohner von Joketsuzoku konnten nicht einfach ihre eigenen Gesetze auf die Außenwelt anwenden. Ihr Dorf war so klein und die Außenwelt so sehr, sehr groß. Das limitierte auch die ihre Größe. Wie wollte man sich verbessern, wenn man keine neuen Lehren zu lernen hatte? „Wieso fragst du? Wenn du bereits weißt, dass Kerzenlicht Feuer ist, dann wurde das Mahl vor langer Zeit bereitet.“ Das Universum war so groß und man selbst so klein. Am Ende gab es nur eine wirkliche Wahl: ob man gut war, oder böse. Comb musste heute schon zum x-ten Mal von ihrem Stock gefallen sein. Klar, dass sie sich hier irgendwo aufhielt und jetzt diese Worte alle wiedererkennen musste. „Ich hatte einige sehr gute Lehrer.“, meinte Ichigo warm. „Jemals von Oma Desala gehört?“ Also, spätestens jetzt musste Comb einen Herzanfall haben. Wieviele Leute in der Außenwelt konnten schon von Oma Desala gehört haben? Ein lautes Donnern und bebender Boden unterbrachen aber sämtliche Gedankengänge. Der große Vulkan im Osten der Insel war grade dabei auszubrechen. Mount Agung hatte seine Spitze weggesprengt und die ersten Anzeichen von Lava flossen die Südhänge hinunter. Besakih südwestlich davon. Tirtagangga, Amlapura südöstlich. Diese Orte würden sehr wahrscheinlich ernste Probleme bekommen. Ichigo wandte sich zur Halle und damit zum Ausgang. „Den nächsten Kampf brauchen wir nicht mehr. Der Alte würde sowieso haushoch gewinnen.“, wedelte er eine Mitteilung an die Shiris und den Moderator. „Was meint ihr?“, fragte er Ranma und Akane. „Worauf wartet ihr?“ Das war Jackie Chun, der grade mit einem Jeep und quietschenden Reifen angeprescht kam. „Muten-Roshi!“, rief Ichigo überrascht. Er war der Erste um auf den Jeep aufzuspringen, dicht gefolgt von Drew Carson. Als Ranma und Akane noch an Bord waren, preschte der Jeep los. „Was…?“ Der American Shaolin konnte seine Frage gar nicht vollenden bevor Muten-Roshi scharf um eine Kurve bog. „Aus großer Macht folgt große Verantwortung.“, zitierte Ichigo lächelnd und es wurde verstanden. „Aber… ein Vulkan!?“ „Wenn’s leicht wäre, könnte es ja jeder.“, kommentierte Ranma. Keine Sekunde später sprang er um einen Lavabrocken zu zertöppern „Bokusai Tenketsu!“ Einige Leute kamen ihnen entgegen, flüchteten über die Straßen und Wege. „Shit!“ Festhalten! Sie mussten einer Gruppe blind in Panik herumrennender Leute ausweichen. Der Himmel war schon düster und es regnete erste Arsche und Lavastaub. „Oh, nein.“, keuchte Ichigo. Ein fetter Lavastrom hatte sich Richtung Tirtagangga breit gemacht und drohte jetzt, die Ortschaft unter sich zu begraben. So viel konnten sie von einem Hügel neben der Straße aus sehen. Plötzlich sprang Muten-Roshi aus dem Sitz und schleuderte aus dem Nichts einen verdammt großen Schildkrötenpanzer durch die Luft, fast wie einen Diskus. Das Teil traf einen Lavabrocken, der auf ein Haus zuflog, und zersplitterte ihn in zahlreiche kleinerer Stücke. Keins von denen war mehr gefährlich. „Oy.“, tappte Ichigo MutenRoshi auf die Schulter. Mit der anderen hand deutete er auf den Vulkanhang. Der alte Großmeister nickte. Er hatte es gerafft. Aus dem Jeep springend ließ er seine Power los. Etwas später kamen die Nakama recht heiter- wenn auch ziemlich fertig, leicht angekokelt und grau/schwarz-versaut- wieder am Turnierplatz an. Ichigo bekam noch mit, wie Ranma vor Freude Jubelschreie ausstieß, dann übermannte ihn die Müdigkeit. „Na, wach?“ Ukyos kichernde Stimme. „Was…?“ „Penner.“, notierte die junge Frau neben ihm. Er lag in ihrem Hotelzimmerbett. „Du hast ds Wochenende komplett verpennt, Ichi-chan.“ Dafür hatten Ranma und Akane total aufgeregt die Story erzählt. Auf jeden Fall war Ukyo froh, dass ihnen- und besonders ihm- nichts passiert war. Ichigo derweil fragte gar nicht erst, wer ihn überhaupt gewaschen gehabt hatte. Dafür drückte ihm jetzt was Andres auf der Seele: seine Blase. Als er wieder ins Zimmer kam, hatte Ukyo schon ein Glas warmes Wasser bereit. In einem Zug kippte er das hinunter und setzte sich hinter sie auf das Bett. „Entspann‘ dich einfach.“, flüsterte er ihr zärtlich ins Ohr. Also lehnte Ukyo sich in seine Arme. „Ich wünschte, ich könnte mehr für dich tun.“, meinte Ichigo weiter. Ihr Rücken musste sie ja praktisch umbringen; und trotzdem war sie mitgekommen. Langsam schüttelte Ukyo den Kopf. Er konnte kaum mehr tun als er es tat. Er führte sie aus, kaufte ihr Dinge, war zärtlich, sanft, mitfühlend, liebevoll. Er half ihr so gut er konnte. Kochte sogar für sie, machte den Haushalt… „Mann, Alter.“, freute Ranma sich, als Ichigo sich endlich aus dem Zimmer bequemte. Hey, es war immerhin Zeit für die Heimreise. „Keinen Stress. Wir kommen noch oft genug hier her.“, lachte Ichigo also als Antwort. „Ach, keine Bange.“, wandte Nabiki kühl ab. „Wir haben uns gut um deine Schützlinge gekümmert.“ Ausgerechnet so hatte sie’s ausdrücken müssen. Soun hatte hinter Setsuna Position bezogen. Versteckte er sich? Spätestens jetzt musste er realisiert haben, dass er volle Kanne gegen Ranma und Ichigo, ja selbst gegenüber Akane, ablooste. „Alles okay?“, wollte Nodoka wissen, ihren zweiten Jungen mütterlich umarmend. „Yep, alles grün.“, erwiderte Ichigo heiter. Zeit, heim zu gehen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)